(19)
(11) EP 0 685 697 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1995  Patentblatt  1995/49

(21) Anmeldenummer: 95105142.4

(22) Anmeldetag:  05.04.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F27D 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 05.05.1994 DE 4415957

(71) Anmelder: KRUPP POLYSIUS AG
D-59269 Beckum (DE)

(72) Erfinder:
  • Speckmann, Jörg, Dipl.-Ing.
    D-59192 Bergkamen (DE)
  • Wüstner, Jörg
    D-51069 Köln (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rostkühler


    (57) Dieser erfindungsgemäße Rostkühler enthält eine Rostfläche (4), unter der mit Druckluft beaufschlagbare Kammern (6,7,8,9) hintereinander angeordnet sind, aus deren Unterteilen (6a,7a,8a,9a) Rostdurchfallgut abgefördert wird. Eine den Erfordernissen jeder Kammer anpaßbare Abförderung (12,13,14) von angesammeltem Rostdurchfallgut bei zuverlässiger Abdichtung wird dadurch ermöglicht, daß außer einer in Rostlängsrichtung letzten Kammer (9) jeder anderen Kammer eine gesonderte Abfördereinrichtung (12,13,14) zugeordnet ist, die mit ihrem Gutaufnahmeende (12c,13c,14c) im zugehörigen Kammerunterteil angeordnet ist, durch eine Gutaufstaueinrichtung abgedichtet aus dieser Kammer herausgeführt ist und in der letzten Kammer im Bereich einer Gutaustragseinrichtung (11) offen endet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rostkühler zur Abkühlung von heißem Gut, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Rostkühler der vorausgesetzten Art sind aus der Praxis in verschiedenen Ausführungen bekannt, beispielsweise in Form eines Schubrostkühlers zum Abkühlen von aus einem Ofen kommenden heißen Zementklinker oder dgl.. Das abzukühlende Gut fällt auf eine Rostfläche und wird dort von beweglichen Rostplatten in Rostlängsrichtung transportiert, wobei von der Rostunterseite her Kühlgas, insbesondere Kühlluft durch die Gutschicht hindurchgeführt wird, wodurch gleichzeitig Wärmeenergie für den Brennprozeß des Gutes zurückgewonnen wird. Die Rostfläche ist dabei im wesentlichen durch entsprechend zusammengeordnete, mit Gasdurchtrittsöffnungen versehene Rostplatten gebildet.

    [0003] Damit außerdem bei diesen bekannten Rostkühlern die aus den Rostplatten nach oben austretende und sich durch das heiße Gut schnell erwärmende Kühlluft nicht durch im Rostaufbau bzw. Rostunterbau vorhandene Spalte austreten kann und dadurch Schäden an den Bauteilen des Kühlers hervorruft, wird der Raum unterhalb der Rostfläche, also der Kühlerunterbau mit sog. Sperrluft in Form von Druckluft beaufschlagt. Entsprechend dem Druckgefälle im Gutbett ist der Raum unterhalb der Rostfläche in einer Anzahl von in Rostlängsrichtung hintereinander angeordneten Kammern unterteilt. Während des Guttransportes entlang der Rostfläche gelangt feinkörniges Gut bzw. Staub durch die Rostfläche nach unten hindurch, wo es in Unterteilen der Kammern als Rostdurchfallgut gesammelt bzw. aufgenommen wird. Hierbei muß darauf geachtet werden, daß die erforderliche Druckdifferenz zwischen den einzelnen selbst Kammern und der Umgebung weitgehend unbeeinflußt bleibt, d.h. es müssen geeignete Abdichtungen zwischen den Kammern und zur Umgebung vorgesehen sein, um ein Überströmen bzw. Ausströmen von Druckluft weitgehend zu vermeiden oder auf ein vertretbares Mindestmaß zu begrenzen.

    [0004] Bei diesen bekannten Ausbildungen treten besondere Probleme u.a. dadurch auf, daß das in den Kammerunterteilen angesammelte Rostdurchfallgut mit entsprechenden Fördereinrichtungen abgefördert werden muß. Zu diesem Zweck ist es allgemein bekannt (vgl. z.B. Walter Duda, ZEMENT-DATA-BOOK, Bd.1, 3. Aufl. 1985, Seiten 546 und 547), das Rostdurchfallgut jeder einzelnen Kammer über Trichter und Luftabschlußorgane nach unten auszuschleussen und einem mechanischen Sammelförderer zu übergeben, der das Rostdurchfallgut aller Kammern sammelt und dem Hauptteil des abgekühlten Gutes zufördert. Da diese Abförderlösung für Rostdurchfallgut eine relativ hohe Bauhöhe des Kühlers, insbesondere in seinem Unterteil, erfordert, hat man in der Praxis auch bereits versucht, einen durch alle Kammern hindurchlaufenden Sammelförderer zu verwenden. Dies bringt jedoch besondere Abdichtungsprobleme zwischen den einzelnen Kammern mit sich.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rostkühler der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art zu schaffen, durch den bei ggf. zusätzlicher Abkühlung des Rostdurchfallgutes sowie bei relativ geringer thermischer Belastung und zuverlässiger Abdichtung von Abfördereinrichtungen eine den jeweiligen Erfordernissen anpaßbare Anförderung angesammelten Rostdurchfallgutes aus den Kammern ermöglicht ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.

    [0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0008] Bei diesem erfindungsgemäßen Rostkühler ist außer einer in Rostlängsrichtung letzten Kammer jeder anderen Kammer eine gesonderte Abfördereinrichtung für Rostdurchfallgut zugeordnet. Dies bedeutet, daß bei einer beliebigen Anzahl n von in Rostlängsrichtung hintereinander angeordneten Kammern (unterhalb der Rostfläche bzw. im Rostunterbau) n - 1 Abfördereinrichtungen vorgesehen sind, die, da sie im wesentlichen nur das Rostdurchfallgut einer Kammer (Ausgangskammer in bezug auf die Abfördereinrichtung) abfördern bzw. weiterfördern müssen, nur relativ klein dimensioniert sein müssen. Jede Abfördereinrichtung ist hierbei mit ihrem Gutaufnahmeende im Unterteil der zugehörigen Kammer angeordnet und durch eine Gutaufstaueinrichtung abgedichtet aus dieser Kammer herausgeführt; dabei durchsetzt sie mit ihrem Gutabgabeende wenigstens einen Teil der zuvor erwähnten letzten Kammer bei offener Ausführung, wobei dieses Gutabgabeende wenigstens bis zu einer Gutaustragseinrichtung dieser letzten Kammer geführt ist. Dies bedeutet somit, daß die Gutabgabeenden der Abfördereinrichtungen aller anderen Kammern gleichzeitig auch in dieser letzten Kammer eine Abförderfunktion ausüben und somit einerseits das an ihrem Gutaufnahmeende in der zugehörigen Ausgangskammer aufgenommene Rostdurchfallgut in diese letzte Kammer hineinfördern und durch diese letzte Kammer hindurch bis zur Gutaustragseinrichtung fördern und andererseits zumindest eine Teilmenge des sich in dieser letzten Kammer ansammelnden Rostdurchfallgutes ebenfalls in die Gutaustragseinrichtung fördern. Bei jeder dieser Ausgangskammern kann ferner in äußerst vorteilhafter und auf sehr einfache Weise durch eine Gutaufstaueinrichtung dafür gesorgt werden, daß die zugehörige Abfördereinrichtung zuverlässig und ausreichend abgedichtet aus dieser Kammer herausgeführt wird.

    [0009] Die erfindungsgemäße Lösung bietet somit auch den Vorteil einer funktionsbedingten, bedarfsorientierten Abförderung von Rostdurchfallgut, so daß jede Kammer, mit Ausnahme der erwähnten letzten Kammer, abhängig von der lokalen Menge an Rostdurchfallgut einzeln entleert und dabei sicher zu den benachbarten Kammern abgedichtet werden kann, und zwar unabhängig von der Gesamtanzahl an Kammern. In den Kammerunterteilen ergibt sich ferner eine entsprechend lange Verweilzeit des Rostdurchfallgutes, was zu einer zusätzlichen Abkühlung dieses Gutes sowie einer zusätzlichen Rückgewinnung von Wärmeenergie führt. Gleichzeitig können die in diesen Kammerunterteilen befindlichen Längsabschnitte, insbesondere die Gutaufnahmeenden der Abfördereinrichtungen in dem angesammelten Rostdurchfallgut gegenüber frisch herabfallendem heißem Rostdurchfallgut geschützt werden, wodurch sie thermisch relativ gering belastet werden.

    [0010] Ein weiterer Vorteil ist auch darin zu sehen, daß eine Überhitzung von Bauteilen unterhalb der Rostfläche bzw. im Kühlerunterbau durch rückströmende heiße Kühlluft weitgehend ausgeschlossen werden kann.

    [0011] Gemäß einer besonders vorteilhaften, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Abfördereinrichtungen durch je einen Schleppkettenförderer mit einem unteren Fördertrum und einem mit Abstand darüber verlaufenden oberen Rücklauftrum gebildet, wobei zumindest das Rücklauftrum jedes Förderers im Längsabschnitt zwischen der jeweils zugehörigen Kammer (Ausgangskammer) und der letzten Kammer eine gas- und staubdichte Ummantelung aufweist und wobei ummantelte Längsabschnitte wenigstens eines Förderers teilweise durch den Unterteil zumindest einer anderen Kammer hindurchgeführt sind. Durch diese Ausgestaltung und Anordnung der Abfördereinrichtungen kann vor allem gegenüber der zuerst genannten bekannten Ausführung ein beträchtlicher Teil an Bauhöhe insbesondere im Bereich des Kühlerunterbaues eingespart werden.

    [0012] Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser weitgehend schematisch gehaltenen Zeichnung zeigen
    Fig.1
    eine Längsschnittansicht (etwa entlang der Linie I-I in Fig.2) durch einen Teil des erfindungsgemäßen Rostkühlers;
    Fig.2
    eine Aufsicht auf den Unterbau (unterhalb der Rostfläche) dieses Rostkühlers, etwa entsprechend der Schnittlinie II-II in Fig.1;
    Fig.3
    eine Querschnittsansicht etwa entlang der Linie III-III in Fig.2;
    Fig.4
    eine vergrößerte Detail-Ansicht entsprechend Ausschnitt IV-IV in Fig.1, zur Erläuterung einer Gutaufstaueinrichtung.


    [0013] Bei dem in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgmäßen Rostkühlers sei angenommen, daß er zum Abkühlen von heißem Zementklinker 1 bestimmt ist, der - wie durch Pfeil 2 angedeutet - aus einem nicht näher veranschaulichten Brennofen (z.B. Drehrohrofen) abgeworfen wird. Statt Zementklinker kann selbstverständlich auch in ähnlicher Weise anderes heißes Gut (z.B. gebrannter Kalk, Erzmaterial oder dgl.) auf im wesentlichen gleichartige Weise in dem Rostkühler abgekühlt werden. Dieser Rostkühler enthält eine den heißen Zementklinker 1 etwa in einer Schicht aufnehmende und in Richtung des Pfeiles 3 weiterfördernde Rostfläche 4, die in an sich bekannter Weise durch mit Kühlluft-Durchtrittsöffnungen versehene Rostplatten gebildet wird, wie sie bei 5 im linken Abschnitt der Rostfläche 4 in Fig.1 schematisch angedeutet sind; mit Hilfe dieser Rostplatten 5 kann beispielsweise ein Schubrost gebildet sein. Selbstverständlich sind auch andere Rostausführungen möglich.

    [0014] In dem unterhalb der Rostfläche 4 vorhandenen Raum bzw. Kühlerunterbau ist unmittelbar unterhalb dieser Rostfläche 4 eine Abzahl von in Rostlängsrichtung hintereinander angeordneten Kammern 6, 7, 8, 9 so ausgebildet, daß sie gesondert - wie durch gestrichelte Pfeile 10 angedeutet - mit Sperrluft in Form von Druckluft beaufschlagt werden können. Diese Zuführung von Sperrluft ist notwendig, damit die aus der Rostoberfläche austretende und den heißen Klinker 1 schnell erwärmte Kühlluft nicht durch vorhandene Spalte in den Kühlerunterbau unterhalb der Rostfläche 4 strömen und dort Beschädigungen hervorrufen kann. Entsprechend dem unterschiedlichen Druckgefälle in den einzelnen Längsabschnitten in der Klinkerschicht auf dem Rost bzw. der Rostfläche 4 ist der Rostunterbau in die erwähnten Kammern 6, 7, 8, 9, also in diesem Beispiel in vier Kammern, unterteilt. Bei dem Transport des zu kühlenden Gutes (Zementklinker 1) über die Rostfläche 4 läßt es sich nicht vermeiden, daß Staub und Feinteile des Gutes durch den Rost nach unten durchfallen. Dieses Rostdurchfallgut wird in den Unterteilen 6a, 7a, 8a bzw. 9a der Kammern 6 bis 9 aufgenommen bzw. angesammelt und zu einer Gutaustragseinrichtung 11 gefördert, die am Boden einer in Rostlängsrichtung letzten Kammer vorgesehen ist, bei der es sich im vorliegenden Beispiel auch um die in Gutförderrichtung (Pfeil 3) letzte Kammer 9 handelt. Obwohl die zuvor beschriebene und in der Zeichnung (Fig.1 und 2) veranschaulichte Lage der sogenannten letzten Kammer meist vorgezogen wird (wegen der direkten Zuführmöglichkeit des angesammelten Rostdurchfallgutes zum übrigen abgekühlten Gut), sei in diesem Zusammenhang aber betont, daß entsprechend den jeweiligen Betriebserfordernissen die Gutaustragseinrichtung 11 grundsätzlich auch am entgegengesetzten Ende des Rostunterbaus, also in bezug auf Fig.1 und 2 auch in der Kammer 6 vorgesehen sein könnte, so daß diese Kammer 6 dann die letzte Kammer im Sinne dieser Erfindung wäre.

    [0015] Von besonder Bedeutung ist nun, daß außer der erwähnten, in Rostlängsrichtung letzten Kammer 9 jeder anderen Kammer 6, 7, 8 eine gesonderte Abfördereinrichtung für Rostdurchfallgut zugeordnet ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird jede dieser mechanischen Abfördereinrichtungen durch einen Schleppkettenförderer 12, 13 bzw. 14 gebildet. Diese Schleppkettenförderer 12, 13, 14 sind mit ihrem Gutaufnahmeende 12b, 13b, 14b jeweils im Unterteil 6a, 7a, 8a der zugehörigen Kammer 6, 7, 8 angeordnet und jeweils durch eine Gutaufstaueinrichtung 15 abgedichtet aus ihrer zugehörigen Kammer herausgeführt (auf diese Gutaufstaueinrichtung 15 wird später noch anhand Fig.4 etwas näher eingegangen). Mit ihrem Gutabgabeende 12c, 13c bzw. 14c durchsetzen diese Schleppkettenförderer 12, 13, 14 wenigstens einen Teil der genannten letzten Kammer 9 in offener Bauweise, wie es in den Fig.1 und 2 angedeutet ist. Jedes Gutabgabeende 12c, 13c, 14c ist dabei wenigstens bis zu der Gutaustragseinrichtung 11 dieser letzten Kammer 9 geführt.

    [0016] Die im wesentlichen in an sich bekannter Weise ausgebildeten Schleppkettenförderer 12, 13, 14 besitzen dementsprechend über Antriebs- bzw. Umlenkräder 16, 17 in Richtung der Pfeile 18 (Fig.1) endlos umlaufende Schleppketten (Förderketten) mit einem unteren Fördertrum 19 und einem mit Abstand darüber verlaufenden oberen Rücklauftrum 20. Zumindest das Rück-lauftrum 20 jedes Schleppkettenförderers 12, 13, 14 weist zwischen der jeweils zugehörigen Kammer bzw. Ausgangskammer 6, 7 bzw. 8 und der letzten Kammer 9 eine relativ enge gas- und staubdichte Ummantelung 22 auf, während bei den meist in Rinnen laufenden Fördertrums 19 im allgemeinen eine relativ einfache Abdeckung 21 genügen wird, zumal dort die Gutfüllung für eine ausreichende Abdichtung sorgt; dies ist in den Fig.1 und 3 für den Schleppkettenförderer 12 angedeutet. In der jeweils zugehörigen Ausgangskammer kann das obere Rücklauftrum 20 genau wie in der letzten Kammer 9 offen, d.h. nicht ummantelt verlaufen. Demgegenüber sind die ummantelten Längsabschnitte wenigstens des Rücklauftrums 20 eines Förderers teilweise durch den Unterteil zumindest einer anderen Kammer hindurchgeführt (vgl. Fig.3). Wenn man in diesem Zusammenhang beispielsweise den zur Kammer 6 gehörenden Schleppkettenförderer 12 in den Fig.1, 2 und 3 betrachtet, dann erstreckt sich zumindest sein Rücklauftrum 20 innerhalb der zugehörigen Ummantelung 22 durch die dazwischenliegenden Kammern 7 und 8, so daß über diesen Schleppkettenförderer 12 keine Gas- oder Staubverbindung zwischen der Kammer 6 einerseits und den Kammern 7, 8 andererseits hergestellt werden kann. Generell ist hierbei der Schleppkettenförderer 12, 13 bzw. 14 jeder Kammer 6, 7, 8 zwischen der entsprechenden Kammeraustrittswand 6b, 7b, 8b und seinem offenen Längsabschnitt bzw. Gutabgabeende 12c, 13c, 14c innerhalb der letzten Kammer 9 in der erwähnten Weise gas- und staubdicht geführt.

    [0017] Der Unterteil 6a, 7a, 8a jeder mit einer Fördereinrichtung 12, 13, 14 versehenen Kammer 6, 7, 8 verengt sich nach unten zu einer am Boden ausgebildeten Gutsammelrinne 6c, 7c, 8c etwa trichterförmig. Jede Gutsammelrinne 6c, 7c, 8c verläuft dabei in Rostlängsrichtung (vgl. Fig.2), wobei - wie Fig.1 und 2 erkennen lassen - in diesen Gutsammelrinnen 6c, 7c, 8c das den Gutförderteil bildende Fördertrum 19 des zugehörigen Schleppkettenförderers 12, 13 bzw. 14 entlangläuft. Hierbei verlaufen dann - im Querschnitt des Rostkühlers, also entsprechend Fig.3 (und evtl. Fig.2) betrachtet - alle Schleppkettenförderer 12, 13, 14 parallel und mit Abstand nebeneinander, wobei im wenigstens teilweise trichterförmig ausgeführten Unterteil 9a der in Rostlängsrichtung letzten Kammer 9 die Gutabgabeenden 12c, 13c, 14c aller Schleppkettenförderer 12, 13, 14 offen und parallel nebeneinander am Boden dieses Kammerunterteiles 9a, vorzugsweise in einem dort ausgebildeten Sammelrinnenteil 9c zur Gutaustragseinrichtung 11 entlanggeführt sind. Diese Gutaustragseinrichtung 11 kann im übrigen in jeder geeigneten Weise ausgebildet sein; in Fig.1 ist sie der Einfachheit halber in Form eines Gutaustragstrichters mit gasdichtem Abschlußorgan veranschaulicht.

    [0018] Alle Schleppkettenförderer 12, 13, 14 können - wie in Fig.1 lediglich beim Förderer 12 angedeutet - jeweils über eine gesonderte Antriebseinrichtung 23 intermittierend und/oder mit veränderbarer Fördergeschwindigkeit angetrieben werden, so daß in Abhängigkeit von der in den einzelnen Kammern anfallenden Menge an Rostdurchfallgut dieses Durchfallgut gezielt und bedarfsorientiert abtransportiert werden kann.

    [0019] Von besonderer Bedeutung ist dabei in diesem erfindungsgemäßen Rostkühler ferner eine zuverlässige Abdichtung an der Stelle, an der das Fördertrum 19 jedes Schleppkettenförderers 12, 13, 14 aus der Kammeraustrittswand 6b, 7b bzw. 8b der jeweils zugehörigen Kammer 6, 7, 8 herausgeführt ist. Wie bereits weiter oben erwähnt worden ist, weist dieser Rostkühler zu diesem Zweck eine Gutaufstaueinrichtung 15 auf, die in Fig.4 im Detail veranschaulicht ist. Diese Gutaufstaueinrichtung 15 jeder Kammer 6, 7, 8 ist mit einem an der zugehörigen Kammeraustrittswand, z.B. 6b in Fig.1 und 4, ausgebildeten Abstreifelement 24 versehen, das den Gutförderteil, also das Fördertrum 19 des zugehörigen Schleppkettenförderers 12 annähernd auf den Förderquerschnitt dieses Schleppkettenförderers 12 verengt. Dieses Abstreifelement kann etwa in Form einer Abstreifleiste oder - wie im Beispiel der Fig.4 veranschaulicht - in Form eines Abstreifbleches 24 ausgeführt sein, das mit einer in Förderrichtung (Pfeil 18) weisenden Abkantung 24a endet. Dabei ist dieses Abstreifblech 24 zweckmäßig so geformt, daß im Bereich vor seiner nach Art einer Abstreifleiste ausgebildeten Abkantung 24a ein sich in Gutförderrichtung (Pfeil 18) annähernd auf den Förderquerschnitt verjüngender oder ein in Förderrichtung gleichbleibender Gutstaukanal 25 ausgebildet ist.

    [0020] Hierbei ist ferner - wie in den Fig.1 und 3 bei den Kammern 6 bzw. 7 angedeutet - jedem Kammerunterteil 6a, 7a, 8a eine einen Mindestfüllstand an Restdurchfallgut steuernde Überwachungseinrichtung 26 zugeordnet, die mit dem jeweils zugehörigen Schleppkettenförderer 12, 13, 14 bzw. der jeweils zugehörigen Antriebseinrichtung 23 in Steuerverbindung steht. Diese Füllstandsüberwachungseinrichtung 26 und Steuerverbindung sollen dafür sorgen, daß sich stets ein ausreichender Mindestfüllstand an Rostdurchfallgut in den genannten Kammerunterteilen 6a, 7a, 8a befindet, damit im Bereich der Gutstaueinrichtung 15 immer eine ausreichend angestaute Gutmenge für eine zuverlässige Abdichtung am Austritt des Fördertrums 19 aus der zugehörigen Kammer vorhanden ist.

    [0021] Während bei dem anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiel unterhalb des Rostes bzw. der Rostfläche 4 eine Anzahl von vier Kammern bzw. Luftkammern 6, 7, 8, 9 unmittelbar hintereinander angeordnet ist, kann selbstverständlich auch jede beliebige andere Anzahl von Kammern in diesem Kühlerunterbau vorgesehen sein, wobei jedoch in jedem Falle wiederum alle Kammern bis auf die an einem Längsende angeordnete und mit einer Gutaustragseinrichtung versehene eine Kammer in der erläuterten Weise mit einer gesonderten Abfördereinrichtung für Rostdurchfallgut versehen ist und alle Abfördereinrichtungen offen die letzte Kammer durchlaufen bzw. darin enden. Außerdem ist es auch möglich, andere geeignete mechanische Längsfördereinrichtungen zum Abtransport von Rostdurchfallgut aus den einzelnen Kammern zu verwenden, obwohl Schleppkettenförderer wohl meist bevorzugt werden.


    Ansprüche

    1. Rostkühler zur Abkühlung von heißem Gut, mit einer das Gut (1) aufnehmenden und weiterfördernden Rostfläche (4), einer Anzahl von unterhalb der Rostfläche ausgebildeten, in Rostlängsrichtung hintereinander angeordneten und gesondert mit Druckluft beaufschlagbaren Kammern (6, 7, 8, 9), deren Unterteile (6a, 7a, 8a, 9a) zur Aufnahme von Rostdurchfallgut ausgebildet sind, sowie mit Einrichtungen (12, 13, 14) zum mechanischen Abfördern von Rostdurchfallgut aus den Kammerunterteilen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß außer einer in Rostlängsrichtung letzten Kammer (9) jeder Kammer (6, 7, 8) eine gesonderte Abfördereinrichtung (12, 13, 14) für Rostdurchfallgut zugeordnet ist, die mit ihrem Gutaufnahmeende (12b, 13b, 14b) im Unterteil (6a, 7a, 8a) der zugehörigen Kammer angeordnet ist, durch eine Gutaufstaueinrichtung (15) abgedichtet aus dieser Kammer herausgeführt ist und mit ihrem Gutabgabeende (12c, 13c, 14c) wenigstens einen Teil der letzten Kammer (9) offen durchsetzt, wobei dieses Gutabgabeende wenigstens bis zu einer Gutaustragseinrichtung (11) in dieser letzten Kammer geführt ist.
     
    2. Rostkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gutaufstaueinrichtung (15) der Kammern (6, 7, 8) ein an einer Kammeraustrittswand (6b, 7b, 8b) ausgebildetes, den Gutförderteil (19) der Abfördereinrichtungen (12, 13, 14) annähernd auf Förderquerschnitt (12a, 13a, 14a) verengendes Abstreifelement (24) enthält, wobei jedem Kammerunterteil (6a, 7a, 8a) eine einen Mindestfüllstand an Rostdurchfallgut steuernde Überwachungseinrichtung (26) zugeordnet ist, die mit der Abfördereinrichtung in Steuerverbindung steht.
     
    3. Rostkühler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstreifelement etwa in Form einer Abstreifleiste oder eines eine Art Abstreifleiste (24a) aufweisenden Abstreifbleches (24) ausgeführt und im Bereich vor diesem Abstreifelement ein sich in Gutförderrichtung (18) annähernd auf Förderquerschnitt verjüngender oder in Gutförderrichtung gleichbleibender Gutstaukanal (25) vorgesehen ist.
     
    4. Rostkühler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfördereinrichtung (12, 13, 14) jeder Kammer (6, 7, 8) im Bereich zwischen der Kammeraustrittswand (6b, 7b, 8b) und dem offenen Fördererlängsabschnitt innerhalb der letzten Kammer (9) gas- bzw. staubdicht ausgeführt ist.
     
    5. Rostkühler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterteil (6a, 7a, 8a) jeder mit einer Abfördereinrichtung (12, 13, 14) versehenen Kammer (6, 7, 8) sich nach unten zu einer Gutsammelrinne (6c, 7c, 8c) etwa trichterförmig verengt, die in Rostlängsrichtung verläuft und in der der Gutförderteil (19) der zugehörigen Abfördereinrichtung angeordnet ist, wobei - im Querschnitt des Rostkühlers betrachtet - alle Abfördereinrichtungen parallel und mit Abstand nebeneinander verlaufen und wobei im wenigstens teilweise trichterförmigen Unterteil (9a) der in Rostlängsrichtung letzten Kammer (9) die Gutabgabeenden (12c, 13c, 14c) aller Abfördereinrichtungen offen und parallel nebeneinander am Boden dieses Kammerunterteiles, vorzugsweise in einem dort ausgebildeten Sammelrinnenteil (9c) entlanggeführt sind.
     
    6. Rostkühler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfördereinrichtungen durch je einen Schleppkettenförderer (12, 13, 14) mit einem unteren Fördertrum (19) und einem mit Abstand darüber verlaufenden oberen Rücklauftrum (20) gebildet sind, wobei zumindest das Rücklauftrum jedes Förderers im Längsabschnitt zwischen der jeweils zugehörigen Kammer (6, 7, 8) und der letzten Kammer (9) eine gas- und staubdichte Ummantelung (22) aufweist und wobei ummantelte Längsabschnitte wenigstens eines Förderers wenigstens teilweise durch den Unterteil zumindest einer anderen Kammer hindurchgeführt sind.
     
    7. Rostkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abfördereinrichtung (12, 13, 14) über eine gesonderte Antriebseinrichtung (23) intermittierend und/oder mit veränderbarer Fördergeschwindigkeit antreibbar ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht