[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäss Oberbegriff des Anspruchs
1. Ein solches Verfahren ist bekannt aus DE-GM-79 22 314, wobei in Leiteranschlussgehäusen
gehaltene Anschlussstifte mit der Leiterplatte verlötet und dann Klemmenblöcke auf
die Leiteranschlussgehäuse aufgeschnappt werden. Die Herstellung ist aufwendig, schwer
automatisierbar, auf die angeschlossenen Leiter wirkende Kräfte werden voll auf die
Lötverbindungen übertragen, und die Klemmblöcke liegen einseitig der Leiterplatte,
so dass nicht besonders raumsparend und kompakt gebaut werden kann.
[0002] Aus FR-A-2 532 811 ist es zwar bekannt, Klemmenblöcke mit Anschlussstiften mit der
Leiterplatte zu verlöten und die Klemmenblöcke beim Einbau in ein Gehäuse durch einen
Gehäuseteil zusätzlich zu sichern. Diese Lösung ist jedoch mit denselben Nachteilen
verbunden wie diejenige nach DE-GM-79 22 314.
[0003] Ziel vorliegender Erfindung ist es, ein vereinfachtes, gut automatisierbares Herstellungsverfahren
anzugeben, das auch zu einer guten Raumnutzung bzw. kompakten Bauweise führt. Dieses
Ziel wird gemäss den Ansprüchen 1 bzw. 5 erreicht. Vorzugsweise werden dabei die Klemmblöcke
parallel zur Ebene der Leiterplatte seitlich gegen deren Kante lose aufgeschoben und
dann beim Einbau in das Gehäuse gesichert. Dabei liegen die Klemmenblöcke vorzugsweise
asymmetrisch zur Leiterplatte und stehen einseitig etwa entspreched der Höhe der Lötstellen
und auf der anderen Seite etwa entsprechend der Höhe der Komponenten über die Leiterplatte
vor, was eine optimale Raumnutzung bzw. kompakte, flache Bauweise ermöglicht.
[0004] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels und zweier Ausführungsvarianten
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine räumliche Ansicht der Bestandteile des Gerätes,
- Fig. 2
- zeigt einen Schnitt durch einen Anschlussklemmenblock,
- Fig. 3
- zeigt ein bestimmtes Stadium des Herstellungsverfahrens,
- Fig. 4 und 5
- zeigen einen Anschlussblock mit Haltefahnen in grösserem Massstab,
- Fig. 6 und 7
- zeigen eine erste Ausführungsvariante, und
- Fig. 8
- zeigt eine zweite Ausführungsvariante.
[0005] Das Gehäuse des dargestellten Gerätes weist einen schalenartigen Unterteil 1 mit
einem Boden und Seitenwänden auf, mit welchem ein Deckel 2 mittels federnder Haken
3 verbunden werden kann. Eine Stirnabdeckung 4 kann auf die Stirnwand 5 aufgeschnappt
werden, und dort Durchbrechungen 6 dieser Stirnwand teilweise abdecken. In das Gehäuse
des Gerätes wird eine Leiterplatte 7 eingesetzt, die in der Zeichnung schematisch
ohne Leiterbahnen aber mit einigen darauf angeordneten Schaltelementen dargestellt
ist (Fig. 3). Die Leiterbahnen befinden sich an der in Fig. 1 sichtbaren Oberseite
der Leiterplatte 7. Sie ist am Rande mit Ausschnitten 8 versehen, welche den Durchtritt
der Haken 3 erlauben. In Fig. 1 sind Kupplungselemente 9 dargestellt, welche mit einstellbaren
Schaltelementen, beispielsweise Potentiometern, der Leiterplatte 7 verbunden werden
können und welche durch Oeffnungen der Stirnabdeckung 4 betätigt werden können. Das
Gerät weist im übrigen Klemmenblöcke 10 auf, welche in noch zu beschreibender Weise
mit der Leiterplatte 7 elektrisch verbunden und im Gehäuse gesichert sein können.
In Halteblöcken angeordnete Anschlussfahnen zur Verbindung der Leiterplatte 7 mit
den Klemmenblöcken 10 liegen in Fig. 1 an der Unterseite der Leiterplatte und sind
nicht sichtbar, wohl aber in Fig. 3, und ihre Einzelheiten sind in den Fig. 4 und
5 gezeigt. Diese Halteblöcke 11 aus Kunststoff weisen Nuten 12 und Durchbrechungen
13 auf, in welche symmetrisch angeordnete gezahnte Haltelappen 14 mit aus dem Halteblock
11 beidseitig vorragenden Lötfahnen 15 von geriffelten Anschlussfahnen 16 eingesteckt
sind. Die Verbindungsstücke 17 zwischen den Haltelappen 14 und den Anschlussfahnen
16 sind so gestaltet, dass die drei Anschlussfahnen 16 in einer gemeinsamen Ebene
liegen. Wie Fig. 3 zeigt, steht diese Ebene bei montierten Anschlussfahnen 16 senkrecht
zur Ebene der Leiterplatte 7. Die Halteblöcke 11 sind mit seitlichen Haken 18 versehen,
welche durch Löcher 19 der Leiterplatte 7 durchgreifen und damit die Halteblöcke 11
auf der Leiterplatte sichern können. Diese Sicherung dient einem noch zu erläuternden
Zweck bei der Montage des Gerätes.
[0006] Fig. 2 zeigt einen Klemmenblock 10 im Längsschnitt. Jeder Klemmenblock 10 weist drei
Halterungen für je eine Kastenklemme 20 auf, die mittels einer Schraube 21 verschoben
werden kann. In das Fenster 22 jeder Kastenklemme ragt einerseits eine Anschlussfahne
16 und andererseits das abisolierte Ende 23 eines Anschlussleiters 24 hinein. Mittels
der Schraube 21 kann die Kastenklemme 20 aus der dargestellten Lage nach oben verschoben
werden, so dass dann der Draht 23 fest gegen die Anschlussfahne 16 geklemmt wird,
womit eine zuverlässige elektrische und mechanische Verbindung dieser Teile erstellt
ist. Der Klemmenblock weist einen die mittlere Anschlussfahne 16 aufnehmenden Kragen
26 (Fig. 2 und 3) auf, welcher in montiertem Zustand (Fig. 3, links) in eine Nut 27
des Halteblockes 11 eingreift und damit zur Verlängerung der Kriechwege zwischen den
drei Anschlussfahnen beiträgt. Die Klemmenblöcke sind einseitig mit einem Haken 28
versehen, welcher bei montiertem Gerät hinter eine Rippe 29 des Gehäuses greift während
die andere Seite des Klemmenblockes in eine Haltetasche 30 der Gehäusewand greift.
Damit ist der Klemmenblock auch im Gehäuse allseitig gesichert, wenn der Deckel 2
aufgesetzt ist. Der weiteren Sicherung und Führung beim Aufstecken des Klemmenblockes
auf die Anschlussfahnen 16 bzw. gegen die Leiterplatte (7) dienen Paare von Führungsfahnen
32.
[0007] Wie eingangs erwähnt, gestattet die erfindungsgemässe Konzeption eine besonders rationelle
Montage des Gerätes. Die Klemmenblöcke und die mit Anschlussfahnen 16 bestückten Halteblöcke
11 werden gemäss Fig. 2 bzw. 4 und 5 vorbereitet. Dann wird die Leiterplatte 7 in
üblicher Weise mit Komponenten bestückt, wobei auch die zwei Halteblöcke 11 mit Anschlussfahnen
16 wie die übrigen Komponenten auf die Leiterplatte aufgesetzt und mittels der Haken
18 auf derselben gesichert werden. Dabei greifen die einen Lötfahnen 15 durch vorbereitete
Löcher 31 der Leiterplatte durch. Sodann wird die Leiterplatte im Wellenbad gelötet,
wobei die Lötfahnen 15 der Anschlussfahnen 16 mit Leiterbahnen verlötet werden, wie
die übrigen Komponenten der Leiterplatte.
[0008] Die Leiterplatte ist nun gemäss Fig. 3 mit den beiden Halteblöcken mit Anschlussfahnen
16 und den übrigen Komponenten fertiggestellt. Es werden nun die beiden Klemmenblöcke
10 auf die Anschlussfahnen 16 lose aufgeschoben, wie in Fig. 3 links dargestellt,
wobei der Kragen 26 mit seinem sich nach aussen erweiternden Durchgang die Lage des
Klemmenblockes beim Aufstecken bestimmt und damit die Montage erleichtert.
[0009] Sind die beiden Klemmenblöcke 10 in dieser Weise lose an die Leiterplatte angesteckt,
werden sie zusammen mit derselben in den Unterteil 1 des Gehäuses eingesetzt, wobei
nun auch die Klemmenblöcke durch das Gehäuse definitiv in ihrer Lage gesichert werden.
Dann werden gegebenenfalls die Kupplungselemente 9 eingesetzt und die Stirnabdeckung
4 aufgesetzt, und schliesslich wird der Deckel 2 aufgesteckt, womit das Gerät fertig
montiert ist. Diese Montage eignet sich besonders für eine Automation.
[0010] Bevor allerdings der Deckel aufgesetzt wird, kann eine endgültige Prüfung auf Spannungsfestigkeit
und Funktion des Gerätes erfolgen, in dem nämlich die Leiterplatte mit oben liegenden
Lötstellen in den Gehäuseunterteil 1 eingesetzt wird und somit alle Lötstellen zugänglich
sind. Die Prüfung auf Spannungsfertigkeit kann über die Anschlussklemmen bzw. über
die Anschlussfahnen erfolgen.
[0011] In den Fig. 6 und 7 ist eine Ausführungsvariante schematisch dargestellt. Die Leiterplatte
7 ist in diesem Falle mit einem Halteblock 11' bestückt, dessen Anschlussfahnen 16'
in einer gemeinsamen Ebene liegen, die parallel zur Ebene der Leiterplatte liegt.
Ein passend ausgebildeter Klemmenblock 10' kann auf die Anschlussfahnen aufgesteckt
und mit denselben verbunden werden. In Fig. 7 ist angedeutet, dass mehr als drei Anschlussfahnen
vorgesehen sein können. Es können natürlich auch weniger Anschlussfahnen vorgesehen
sein, oder es könnte nur ein Klemmenblock und ein Satz von Anschlussfahnen vorgesehen
sein.
[0012] In Fig. 8 ist eine Variante 10' des Klemmblocks dargestellt, wobei entsprechende
Teile gleich bezeichnet sind wie in Fig. 2. Der wesentliche Unterschied besteht darin,
dass jeder Kastenklemme 20 ein U-förmiger Bügel 25 zugeordnet ist, welcher den unteren
Teil der Kastenklemme umgreift. In der dargestellten offenen Lage ist der untere Schenkel
des Bügels 25 zwischen der Kastenklemme und einem Boden 20a gehalten, so dass der
obere Schenkel des Bügels etwa mitten im Fenster 22 liegt. Es können nun über und
unter diesem Schenkel abisolierte Drähte 23a bzw. 23b unterschiedlichen Durchmessers
eingeführt und durch Festziehen der Klemme sicher geklemmt werden. Der Klemmenblock
ist im übrigen mit zwei Haken 28 bzw. 28a für eine etwas andere Halterung im Gehäuse
versehen.
[0013] Da die Halteblöcke 11 oben und unten Lötfahnen 15 aufweisen, könnten sie mit je zwei
übereinanderliegenden Leiterplatten 7 verlötet sein. Die Lötfahnen können auch mit
dem Kunststoff der Halteblöcke umspritzt sein, womit eine bessere Spannungsfestigkeit
erzielt werden kann.
1. Verfahren zur Herstellung eines Elektrogerätes mit Leiterplatte, dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiterplatte (7) mit Komponenten und mit den Anschlussfahnen (16) bestückt
wird und die Komponenten und Anschlussfahnen eingelötet werden, worauf der oder die
vorbereitete(n) Klemmenblock (-blöcke) (10) auf die Anschlussfahnen (16) lose aufgesteckt
und dann durch Einsetzen der Leiterplatte (7) in einen Gehäuseteil (1) gesichert wird
(werden).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussfahne(n) (16)
in einem Halteblock (11) beim Bestücken der Leiterplatte (7) aufgesetzt und dann mit
den übrigen Komponenten eingelötet wird (werden).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einsetzen
der Leiterplatte (7) in den Gehäuseteil (1) die Spannungs- und Funktionsprüfung erfolgt,
worauf das Gehäuse durch Einsetzen mindestens eines weiteren Gehäuseteils (2, 4) verschlossen
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der oder
die Klemmblock (-blöcke) (10) parallel zur Ebene der Leiterplatte (7) gegen deren
Kante auf die Anschlussfahnen (16) aufgesteckt werden.
5. Nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 hergestelltes Elektrogerät mit Anschlussklemmen
(10), und einer Leiterplatte (7), die mit mindestens einer Anschlussfahne (16) versehen
ist auf welche mindestens ein Klemmenblock (10) aufgesteckt ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Klemmenblock (10) lose auf die Anschlussfahne (16) aufgesteckt und durch
einen Gehäuseteil (1) gesichert ist.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass je eine Klemme (20) des Klemmenblocks
(10) zugleich der Verbindung mit einer Fahne (16) und einem Anschlussleiter (23) dient.
7. Gerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Klemmenblock (10)
seitlich gegen die Kante der Leiterplatte (7) anliegt und beidseitig über dieselbe
vorsteht, z. B. gemäss der Höhe der Lötstellen bzw. der SMD Komponenten.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahne oder
Fahnen (16) in einem Halteblock (11) gehalten ist bzw. sind, der je eine jeder Fahne
(16) zugeordnete, mit der Leiterplatte (7) verlötete Leiterfahne (15) aufweist, und
dass der Halteblock (11) in Löcher (19) oder Leiterplatte eingreifende Haken (18)
aufweist.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteblock (11) an zwei Seiten
Leiterfahnen (15) aufweist.
10. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die aneinander liegenden Flächen
des Klemmenblocks (10) und des Halteblocks (11) zur Verlängerung der Kriechwege uneben
gestaltet sind.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahnen (16'')
Leiterbahnen der Leiterplatte (7) sind.