[0001] Die Erfindung betrifft die Abdeckung einer Mittelpufferkupplung für Schienenfahrzeuge,
insbesondere Straßenbahnfahrzeuge, bestehend aus einer Haube, die die Mittelpufferkupplung
teilweise abdeckt und im Bedarfsfall zum Kuppeln freigibt.
[0002] Es sind Mittelpufferkupplungen bei Straßenbahnfahrzeugen bekannt, die zum Schutz
gegen Witterungseinflüsse von einer Haube aus regenundurchlässigem plastischem Material
umgeben sind. Derartige Hauben bieten aber bei Unfällen mit anderen Verkehrsteilnehmern
im Straßenverkehr keinen Schutz gegen Verletzungen durch die Mittelpufferkupplung,
insbesondere durch die über deren Pufferfläche vorstehenden Teile, wie Kuppelhorn
und Gleitstücke der elektrischen Kupplung. Auch muß zum Kuppeln die Haube vorher manuell
entfernt werden.
[0003] Bei Triebwagen, insbesondere Hochgeschwindigkeitszügen, ist es ferner bekannt, die
aus der Stirnseite des Fahrzeugs herausragende Mittelpufferkupplung und deren Freiraum
im Triebkopf durch eine der Form des Triebkopfes angepaßte Haube aus Metall oder glasfaserverstärktem
Kunststoff abzudecken. Eine derartige Haube würde zwar bei langsam fahrenden Schienenfahrzeugen,
wie Straßenbahnfahrzeugen, bei Unfällen einen Schutz gegen Verletzungen durch die
Mittelpufferkupplung bieten, kann aber nur manuell und bei stehendem Fahrzeug entfernt
werden, um ein Kuppeln zu ermöglichen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckung für eine Mittelpufferkupplung
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die andere Verkehrsteilnehmer gegen Verletzung
durch vorstehende Teile der Mittelpufferkupplung schützt und die sowohl bei stehendem
als auch fahrendem Schienenfahrzeug in eine Lage gebracht werden kann, die ein selbsttätiges
Kuppeln ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Haube die Stirnseite
des Fahrzeugs und die der Kupplung in einem Abstand als Rammkörper abdeckt, wobei
die Haube beidseitig je einen Lenker besitzt, die mit senkrecht im Fahrzeug angeordneten
Stangen verbunden und durch einen gemeinsamen Antrieb gleichzeitig und gleichmäßig
heb- und senkbar sind.
[0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Straßenbahnfahrzeug mit einer Abdeckung der Mittelpufferkupplung in Seitenansicht,
- Fig. 2
- das Fahrzeug gemäß Fig. 1 in Draufsicht.
[0007] Das Straßenbahnfahrzeug 1 besitzt in bekannter Weise in der Stirnseite 2 einen Freiraum
3 zur Aufnahme einer die Stirnseite 2 überragenden Mittelpufferkupplung 4, die sowohl
horizontal schwenkbar als auch vertikal beweglich ist. Im Bereich des Freiraums 3
ist eine vor der Stirnseite 2 liegende Haube 5 angeordnet, die nach unten offen ist
und deren Frontseite 5a als Rammkörper ausgebildet vor der Mittelpufferkupplung 4
liegt, während die Oberseite 5b den Abstand zwischen der Frontseite 5a und der Stirnseite
2 abdeckt.
[0008] Gehalten wird die Haube 5 durch beidseitig angeordnete Lenker 6, die mit senkrecht
im Fahrzeug 1 gelagerten Stangen 7 verbunden sind, wobei diese Stangen 7 heb- und
senkbar geführt und mit einem Antrieb 8 gekoppelt sind. Beim Heben und Senken bewegen
sich die an der Unterkante der Haube 5 befestigten Lenker 6 im Freiraum 3 des Fahrzeugs
1.
[0009] In dem gezeigten ungekuppelten Zustand wird die Mittelpufferkupplung 4 durch die
Frontseite 5a der Haube 5 nach außen abgedeckt, so daß bei einem Unfall, insbesondere
durch vorspringende Teile der Mittelpufferkupplung 4, wie Kuppelhorn oder Gleitstücke
der elektrischen Kupplungen (nicht dargestellt), keine Beschädigungen oder Verletzungen
verursacht werden.
[0010] Um die Mittelpufferkupplung 4 zum Kuppeln freizugeben, wird z. B. vom Fahrerraum
aus ein Antrieb 8 aktiviert, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel (siehe Fig. 2)
aus einem elektrischen Antriebsmotor mit Untersetzungsgetriebe und zwei horizontal
verlaufenden Antriebswellen gebildet ist, die jeweils an ihrem äußeren Ende ein mit
einer Verzahnung der zugehörigen Stange 7 kämmendes Stirnrad aufweisen. Durch diesen
Antrieb 8 werden die Stangen 7 und damit die Lenker 6 mitsamt der Haube 5 gleichzeitig
und gleichmäßig bis zu einem Anschlag/Endschalter angehoben. Durch Umschalten des
Antriebs 8 wird nach dem Entkuppeln die Haube 5 wieder in die untere Stellung gemäß
Fig. 1 abgesenkt.
1. Abdeckung einer Mittelpufferkupplung für Schienenfahrzeuge, insbesondere Straßenbahnfahrzeuge,
bestehend aus einer Haube, die die Mittelpufferkupplung teilweise abdeckt und im Bedarfsfall
zum Kuppeln freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (5) die Stirnseite (2)
des Fahrzeugs (1) und die der Kupplung (4) in einem Abstand als Rammkörper abdeckt,
wobei die Haube (5) beidseitig je einen Lenker (6) besitzt, die mit senkrecht im Fahrzeug
(1) angeordneten Stangen (7) verbunden und durch einen gemeinsamen Antrieb (8) gleichzeitig
und gleichmäßig heb- und senkbar sind.
2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (6) an der Unterkante
der Haube (5) befestigt sind und beim Heben und Senken sich in einem Freiraum (3)
in der Stirnseite (2) des Fahrzeugs (1) bewegen.