(19)
(11) EP 0 686 569 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.1995  Patentblatt  1995/50

(21) Anmeldenummer: 95108290.8

(22) Anmeldetag:  31.05.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 27/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 09.06.1994 DE 9409360 U

(71) Anmelder: CURTIS 1000 EUROPE GMBH
D-56626 Andernach (DE)

(72) Erfinder:
  • Hafner, Ingo, Dipl.-Ing.
    D-56075 Koblenz (DE)
  • Back, Gordon
    Exton, PA 19341-2753 (US)

(74) Vertreter: Kossobutzki, Walter, Dipl.-Ing.(FH) 
Hochstrasse 7
D-56244 Helferskirchen
D-56244 Helferskirchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Briefumschlag, Versandtasche oder dergleichen


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Briefumschlag, Versandtasche oder dgl., bestehend aus einem blattartigen Zuschnitt aus einem undurchsichtigen und zumindest weitgehend reißfestem Werkstoff, der durch Falzung, über eine Bodenlasche und eine Seitenlasche verklebt ist und eine Verschlußlasche mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht aufweist, die zum Verschließen über eine Faltung der Verschlußlasche an einer bedarfsweise ebenfalls mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht versehenen Gegenfläche an der Rückseite des fertigen Zuschnittes zum Anliegen bringbar ist.
    Um zu erreichen, daß nach einer Öffnung - sei es nun befugt oder unbefugt - die Verschlußlasche nicht mehr geschlossen werden kann, ist die Gegenfläche (6) über eine Perforation (9) abtrennbar mit dem übrigen Teil der Rückseite des Zuschnittes verbunden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Briefumschlag, Versandtasche oder dgl., bestehend aus einem blattartigen Zuschnitt aus einem undurchsichtigen und zumindest weitgehend reißfestem Werkstoff, der durch Falzung, über eine Bodenlasche und eine Seitenlasche verklebt ist und eine Verschlußlasche mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht aufweist, die zum Verschließen über eine Faltung der Verschlußlasche an einer bedarfsweise ebenfalls mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht versehenen Gegenfläche an der Rückseite des fertigen Zuschnittes zum Anliegen bringbar ist.

    [0002] Briefumschläge, Versandtaschen oder dgl. werden aus blattartigen Zuschnitten hergestellt, die meist von einer Rolle abgetrennt werden. Dabei besteht der blattartige Zuschnitt aus einem undurchsichtigen Werkstoff, der, in Abhängigkeit von seinem Einsatzzweck, reißfest bzw. weitgehend reißfest sein muß. Reißfeste bzw. weitgehend reißfeste Zuschnitte für Briefumschläge und Versandtaschen bestehen hauptsächlich aus einem mit einem textilen Gewebe verstärkten Papier oder aus einer Kunststoffolie mit einer faserigen Struktur, bei der sehr dünne Fasern aus Olefin nach einem Schmelzspinnverfahren hergestellt und unregelmäßig auf eine Unterlage gespritzt werden. Anschließend wird aus diesen aufgespritzten Kunststoffasern unter Anwendung von Druck und Temperatur, also ohne zusätzliches Bindemittel, eine Folie mit faseriger Struktur geformt. Eine derartige, reißfeste Kunststoffolie wird von der "Du Pont Company", USA, unter dem Handelsnamen "Tyvek" vertrieben.

    [0003] Aus jedem blattartigen Zuschnitt wird dann durch Falzung ein Briefumschlag, eine Versandtasche oder dgl. geformt, wobei über eine Bodenlasche und eine Seitenlasche, die sich auch in der Mitte der Rückseite befinden kann, eine Verklebung zu einem taschenartigen Körper erfolgt. Der Zuschnitt weist zusätzlich eine Verschlußlasche auf, die mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht versehen ist. Für das Verschließen des Briefumschlages bzw. der Versandtasche wird dann die Verschlußlasche gegen die Rückseite gefaltet, wobei die streifenförmige Adhäsionsschicht an einer Gegenfläche der Rückseite zum Anliegen kommt. In Abhängigkeit von dem verwendeten Bindemittel kann auch die Gegenfläche mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht versehen sein, die mit der Adhäsionsschicht der Verschlußlasche zusammenwirkt.

    [0004] Derartige Adhäsionsverschlüsse bringen bei Briefumschlägen, Versandtaschen oder dgl. aus reißfestem Werkstoff den Vorteil, daß der Verschluß durch "Aufziehen" geöffnet und gegebenenfalls wieder geschlossen werden kann. Dies bedeutet aber, daß der Empfänger solcher Briefumschläge oder Versandtaschen niemals mit Sicherheit feststellen kann, ob eine unbefugte Öffnung stattgefunden hat und der Inhalt gelesen wurde bzw. zumindest ein Teil des Inhalts entnommen wurde.

    [0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Briefumschlag, eine Versandtasche oder dgl. aus einem zumindest weitgehend reißfesten Werkstoff mit einem Adhäsionsverschluß so auszugestalten, daß nach einer Öffnung - sei es nun befugt oder unbefugt - die Verschlußlasche nicht mehr geschlossen werden kann.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Briefumschlag, einer Versandtasche oder dgl. der eingangs beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß die Gegenfläche über eine Perforation abtrennbar mit dem übrigen Teil der Rückseite des Zuschnittes verbunden ist.

    [0007] Durch diese Perforation wird beim Öffnen des Briefumschlages bzw. der Versandtasche über die Verschlußlasche durch die hohe Haftung der Adhäsionsschicht(en) die Gegenfläche von der Rückseite abgetrennt. Dies bedeutet, daß ein solcher Briefumschlag bzw. eine solche Versandtasche nicht mehr in den ursprünglichen, verschlossenen Zustand zurückgeführt werden kann und jedes unbefugte Öffnen sofort zu erkennen ist. Eine solche Perforation bringt darüber hinaus aber auch den Vorteil, daß der Briefumschlag oder die Versandtasche leicht - ohne daß die Haftkräfte der Adhäsionsschicht(en) überwunden werden müssen - geöffnet werden kann.

    [0008] Weitere Merkmale eines Briefumschlages, einer Versandtasche oder dgl. gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2-5 offenbart.

    [0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0010] In dieser Zeichnung ist ein Briefumschlag 1 von seiner Rückseite gezeigt, der beispielsweise aus einem an sich bekannten Zuschnitt aus einem Folienmaterial mit dem Handelsnamen "Tyvek" von der Firma "Du Pont Company", USA, hergestellt wurde. Dieser Briefumschlag wurde in an sich bekannter Weise aus einem blattartigen Zuschnitt durch Falzung geformt und über eine Seitenlasche 2 und eine Bodenlasche 3 zu dem Briefumschlag 1 verklebt. Diese Klebenähte sind dabei normalerweise so ausgebildet, daß sie sich ohne eine Zerstörung des Briefumschlages 1 nicht öffnen lassen.

    [0011] An seinem der Bodenlasche 3 gegenüberliegenden Ende besitzt der Briefumschlag 1 eine Verschlußlasche 4, die mit einer nur angedeuteten, streifenförmigen Adhäsionsschicht 5 aus einem an sich bekannten Adhäsionswerkstoff versehen ist. In Abhängigkeit vom Adhäsionswerkstoff kann auch die Gegenfläche 6 auf der Rückseite des Briefumschlages 1, auf der die Adhäsionsschicht 5 beim Verschließen des Briefumschlages 1 durch Faltung der Verschlußlasche entlang einer angedeuteten Linie 7 zum Anliegen kommt, ebenfalls mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht 8 versehen sein. Beim Verschließen des Briefumschlages 1 kommen diese beiden Adhäsionsschichten 5,8 vollflächig zur Deckung.

    [0012] Die Gegenfläche 6 der Rückseite des Briefumschlages 1, auf der die streifenförmige Adhäsionsschicht 5 zum Anliegen kommt und die gegebenenfalls auch mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht 8 versehen ist, ist durch eine Perforation 9 von dem übrigen Teil der Rückseite des Briefumschlages 1 abgetrennt. Diese Perforation 9 wird, wie dargestellt, durch Einschnitte 10 gebildet, die beispielsweise eine Länge von 1,0-5,0 mm, vorteilhaft von 3,0 mm, besitzen können. Diese Einschnitte 10 sind mit Abstand voneinander hintereinander angeordnet und durch Stege 11 voneinander getrennt. Die Länge dieser Stege beträgt, in Abhängigkeit vom Werkstoff des Briefumschlages 1, etwa 0,5-2,0 mm, beispielsweise 1,2 mm.

    [0013] Diese Perforation 9, die die der Adhäsionsschicht 5 der Verschlußlasche 4 zugeordnete Gegenfläche 6 begrenzt, führt nun bei einem ordnungsgemäß verschlossenen Briefumschlag 1 beim Hochziehen der Verschlußlasche 4 aufgrund der Adhäsionskräfte dazu, daß sich nicht die Verschlußlasche 4 von der Gegenfläche 6 löst, sondern daß die Gegenfläche 6 aus der Rückseite des Briefumschlages 1 abgetrennt wird. Ein derartig ausgebildeter Briefumschlag 1 kann somit nach seinem Öffnen - sei es befugt oder unbefugt - nicht mehr ordnungsgemäß geschlossen werden, so daß zumindest jedes unbefugte Öffnen sofort erkennbar ist. Andererseits wird aber durch diese Perforation 9 der befugte Öffnungsvorgang erleichtert.

    [0014] In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es möglich, die Perforation 9 durch kreisförmige oder langlochartige Ausstanzungen zu bilden, die ebenfalls einen vorgegebenen Abstand voneinander aufweisen bzw. durch Stege voneinander getrennt sind. Für den Fall, daß auch die Seitenlasche 2 und/oder die Bodenlasche 3 über einen ähnlichen Adhäsionswerkstoff wie die Verschlußlasche 4 geschlossen ist, kann auch im Bereich der Seitenlasche 2 und/oder der Bodenlasche 3 eine durch eine solche Perforation begrenzte Gegenfläche vorgesehen sein. Ferner kann der Briefumschlag auch aus einem anderen reißfesten Material, beispielsweise aus mit einem textilen Gewebe verstärkten Papier, verstärkter Pappe oder dgl. bestehen.


    Ansprüche

    1. Briefumschlag, Versandtasche oder dgl., bestehend aus einem blattartigen Zuschnitt aus einem undurchsichtigen und zumindest weitgehend reißfestem Werkstoff, der durch Falzung, über eine Bodenlasche und eine Seitenlasche verklebt ist und eine Verschlußlasche mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht aufweist, die zum Verschließen über eine Faltung der Verschlußlasche an einer bedarfsweise ebenfalls mit einer streifenförmigen Adhäsionsschicht versehenen Gegenfläche an der Rückseite des fertigen Zuschnittes zum Anliegen bringbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Gegenfläche (6) über eine Perforation (9) abtrennbar mit dem übrigen Teil der Rückseite des Zuschnittes verbunden ist.
     
    2. Briefumschlag, Versandtasche oder dgl. nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Perforation (9) durch mit Abstand hintereinander angeordnete Einschnitte oder Ausstanzungen (10) gebildet ist.
     
    3. Briefumschlag, Versandtasche oder dgl. nach Anspruch 1 und/oder 2,
    daß die Einschnitte oder Ausstanzungen eine Länge von etwa 1,0 bis 5,0 mm aufweisen.
     
    4. Briefumschlag, Versandtasche oder dgl. nach Anspruch 2 und/oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einschnitte oder Ausstanzungen einen Abstand von etwa 0,5 bis 2,0 mm voneinander aufweisen.
     
    5. Briefumschlag, Versandtasche oder dgl. nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auch die Gegenfläche (6) der Bodenlasche (3) und/oder der Seitenlasche (2) durch eine Perforation abtrennbar mit der Rückseite des Zuschnittes verbunden ist.
     




    Zeichnung