[0001] Die Erfindung betrifft eine Bauwerksfassade mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruches 1.
[0002] Aus der DE 38 12 223 C2 ist eine Fassade mit einer Tragkonstruktion aus Aluminiumhohlprofilen
bekannt, in die zur Versteifung ein Stahlprofil eingesetzt ist. Dieses Stahlprofil
dient im wesentlichen dazu, im Falle eines Brandes die Stabilität der Fassadenkonstruktion
zu erhalten. Ein reines Aluminiumprofil weist nämlich einen relativ niedrigen Schmelzpunkt
auf. Bei einem Nachgeben der Aluminiumstabilität erhält das Stahlprofil die erforderliche
Gesamtstabilität aufrecht, die gemäß der einschlägigen Brandschutzvorschiften für
derartige Bauteile, insbesondere der DIN 4102, Teil 13, vorgesehen ist. Dieses Profilsystem
hat jedoch Nachteile bei der Verarbeitung und im Wärmeverhalten, da unterschiedliche
Werkstoffe für die Profile verwendet werden.
[0003] Die DE 39 12 984 C2 beschreibt ein ähnliches Profilsystem, bei dem für das Innenprofil
ein gegenüber Aluminium hitzebeständigeres Material verwendet wird. Die Probleme bezüglich
der Verarbeitung der unterschiedlichen Materialien und der Wärmeausdehnungen sind
hier ebenfalls vorhanden.
[0004] Aus der DE 42 24 923 ist ein Bauelement nach Art eines Tragprofils bekannt, das lediglich
aus einem Hohlprofil mit umlaufender Brandschutzdämmung besteht. Um die Brandschutzdämmung
gegen äußere Einflüsse zu schützen, ist eine sichtbar verschraubte Stahlblechabdeckung
notwendig. Dies hat einen negativen Einfluß auf das optische Erscheinungsbild der
Fassade. Das aus der DE 37 39 741 A1 bekannte Tragprofil eines Glasdaches weist ebenfalls
lediglich ein brandgeschütztes Stahlprofil auf.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fassade zu schaffen, bei der die obengenannten
Nachteile vermieden werden und trotzdem die einschlägigen Brandschutzvorschritten
erfüllt sind.
[0006] Die Lösung der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen.
[0007] Auf diese einfache Weise ist z.B. nur mit Aluminium-Profilen trotzdem der geforderte
Brandschutz möglich. Dies ist besonders wichtig für den kritischen Eckbereich von
Fassaden, bei denen eine besonders starke Gefährdung bei Bränden gegeben ist. Darüber
hinaus ist die Brandschutzisolierung von außen vorteilhaft gegen mechanische Verletzungen
geschützt, so daß eine Beeinträchtigung der Brandschutzeigenschaft vermieden ist.
[0008] Die Fassade bildet mit ihren Teilprofilen eine stabile Baueinheit, die jedoch einfach
herzustellen ist. Wenn für die Profile nur Aluminium verwendet ist, sind Vereinfachungen
bei Lagerhaltung, Herstellung und Verarbeitung möglich. Werkstoffbedingt unterschiedliche
Verarbeitungswerkzeuge, wie beim Stand der Technik, sind dann nicht notwendig. Die
Stützprofile können aber auch aus Stahl, Holz od.dgl. hergestellt sein.
[0009] Als Material für die Brandschutzschicht kommt bevorzugt ein mineralischer Werkstoff
z.B. auf Silikat-Basis zur Anwendung. Ein derartiger Brandschutzwerkstoff ist beispielsweise
unter dem Markenzeichen "Promatect-H" der Firma Promat GmbH, Scheifenkamp 16, D-40880
Ratingen bekannt.
[0010] Die Erfindung wird anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dort zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Tragprofilbereich einer Fassade.
- Fig. 2
- die wesentlichen Teile der Fassade gemäß Fig. 1 in perspektivischer Explosionsdarstellung.
[0011] Die Metallprofile der Tragwerkkonstruktion der Fassade, z.B. auch eines Glasdaches
bestehen ausschließlich aus Leichtmetall, insbesondere aus Aluminium. Das Tragprofil
1 ist ein Hohlprofil von quadratischer oder rechteckiger Querschnittsform. Es umgibt
eine Innenkammer 2, die ringsum vom Profilquerschnitt lückenlos umschlossen ist. In
besonderen Fällen kann es jedoch auch möglich sein, daß die Lückenlosigkeit unterbrochen
ist. Das steht dem Erfindungszweck grundsätzlich nicht entgegen, wenngleich die ringsum
hermetische Abschließung der Innenkammer 2 zu Schutzzwecken von Vorteil ist. Wesentlich
indessen ist, daß die Innenkammer 2 des Tragprofils 1 zur Aufnahme eines einliegenden,
ebenfalls aus Aluminium bestehenden Stützprofils 3 geeignet ist, welches in Fig. 1
einen quadratischen und in Fig. 2 einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Aus Stabilitätsgründen
zweckmäßig ist auch das Stützprofil 3 ein Hohlprofil, für welches die vorstehend zur
Querschnittsform des Tragprofils 1 niedergelegten Bemerkungen analog zutreffen. Das
Tragprofil 1 mit einliegendem Stützprofil 3 kann ein Pfosten- oder auch ein Riegelprofil
der Fassade bilden.
[0012] Die Pfosten- und Riegelprofile, nämlich die Tragprofile 1, bilden bei bestimmungsgemäßer
Verbindung miteinander die Tragkonstruktion der Bauwerksfassade. Sie begrenzen zwischen
sich Rahmenfelder, die durch Wandelemente, insbesondere durch Brandschutzscheiben
4 ausgefüllt sind. Die Scheiben 4 liegen mit den Randbereichen 5 ihrer Innenoberflächen
6 an den der Wetterseite 7 der Fassade zugewandten Außenflanken 8 der Tragprofile
1 an. Die Anlage erfolgt unter Zwischenlage von Dichtprofilen 9 aus gummielastischem
Werkstoff. Die Dichtprofile 9 sind in Längsnuten 10 fixiert, die aus den Außenflanken
8 der Tragprofile 1 in Richtung auf die Wetterseite 7 hinausstehen. Sie erstrecken
sich in Längsrichtung der Tragprofile 1, d.h. senkrecht zur Zeichnungsebene von Fig.
1.
[0013] Die Randbereiche 5 der Scheiben 4 sind auf deren Außenoberfläche 11 von der Wetterseite
7 her durch Druckprofile 12 beaufschlagt. Die Druckprofile 12 sind ebenfalls Aluminiumprofile.
Sie beaufschlagen die Randbereiche 5 der Scheiben 4 mittels Dichtprofilen 13 ebenfalls
aus gummielastischem Werkstoff. Die Dichtprofile 13 liegen in Längsnuten 14 der Druckprofile
12 ein, die analog den Längsnuten 10 der Tragprofile 1 wirksam sind. Die Fixierung
der Scheiben 4 an der Tragkonstruktion erfolgt also durch Klemmverspannung zwischen
den Druckprofilen 12 und den Tragprofilen 1, die zu diesem Zweck durch von der Wetterseite
7 her eingeschraubte Spannschrauben 15 miteinander verspannt sind. Bei den Spannschrauben
15 handelt es sich vorzugsweise um gewindeselbstformende Schneidschrauben, die sich
vor dem Einschrauben das Schraubloch selbst bohren. Der beim Einschrauben der Spannschrauben
15 aufgebaute Klemmdruck wird dabei durch die zwischen Druckprofil 12 und Tragprofil
1 einerseits und den Randbereichen 5 der Scheiben 4 andererseits einliegenden Dichtprofile
9, 13 abgefedert bzw. abgepuffert.
[0014] Die Stützprofile 3 bestehen innsbesondere aus Leichtmetall bzw. Aluminium, nämlich
aus demselben Werkstoff wie das Tragprofil 1 und das Druckprofil 12. Denkbar ist aber
auch eine Fertigung sogar aus Holz oder herkömmlich aus Stahl. Beim Ausführungsbeispiel
ist das in der Innenkammer 2 einliegende Stützprofil 3 mit seiner zur Wetterseite
7 hin gerichteten Außenflanke 16 an der die Außenflanke 8 bildenden Außenwand 17 des
Tragprofils 1 fixiert. Diese Fixierung kann in besonders einfacher Weise durch Verschraubung
von der Außenflanke 8 des Tragprofils 1 her erfolgen. Diese Verschraubung ist in den
Figuren durch die Schraubachsen 18 kenntlich gemacht.
[0015] Im Fixierzustand liegt das Stützprofil 3 mit seiner der Wetterseite 7 zugewandten
Außenflanke 16 unmittelbar an der Innenseite der Außenwand 17 des Tragprofils 1 an.
Die Verschraubung selbst kann aus dem die Längsnuten 11 flankierenden Außenbereich
des Tragprofils 1 her fertigungstechnisch besonders einfach bewerkstelligt werden.
Die außerhalb der zur Fixierung dienenden Außenflanke 16 befindlichen Flanken des
Stützprofils 3, nämlich dessen beide Seitenflanken 19,20 und deren der Gebäudeseite
21 zugewandte Innenflanke 22 sind von einer Brandschutzisolierung 23 abgedeckt. Die
Brandschutzisolierung 23 füllt weitgehend den Zwischenraum zwischen den Seitenflanken
19,20 des Stützprofils 3 und den gegenüberliegenden Innenseiten 24 des Tragprofils
1 aus.
[0016] Die Brandschutzisolierungen 23 sind durch plattenförmige Abdeckelemente gebildet.
Sie können im Falle der Isolation des Stützkörpers 3 zu einem einstückigen, im wesentlichen
U-förmigen Schutzkörper mit die Seitenflanken 19,20 des Stützkörpers 3 abdeckenden
U-Schenkeln zusammengefaßt sein.
[0017] In etwa der Ebene der Scheiben 4 sind die Tragprofile 1 und die Druckprofile 12 durch
Dämmstege 25 aus einem Kunststoff geringer Wärmeleitfähigkeit voneinander distanziert.
Die Dämmstege 25 sind von den Spannschrauben 15 durchsetzt. Sie dienen zur Verhinderung
eines unmittelbaren Wärmeübergangs von den metallischen Tragprofilen 1 auf die ebenfalls
metallischen und damit von Hause aus gut wärmeleitfähigen Druckprofile 12. Sie sind
im Querschnitt H-förmig ausgebildet. Die H-Schenkel dienen zur Steckfixierung bzw.
Zentrierung auf den Profilstegen 26,27, welche einstückig einerseits aus dem Tragprofil
1 und andererseits aus dem Druckprofil 12 in Richtung aufeinander in den Zwischenraum
28 zwischen diesen Profilen bzw. zwischen den Scheiben 4 hineinstehen. Die H-Schenkel
der Dämmstege 25 sind beidseitig auf ihrer Außenseite ebenfalls durch eine Brandschutzisolierung
in Form plattenförmiger Isolierelemente 29 abgedeckt.
[0018] Auch die Außenseiten 30 der Druckprofile 12 sind mit einer Brandschutzisolierung
23 belegt. Sie sorgt auch für eine Hitzeabschirmung des Tragprofils 1 von der Wetterseite
7 her. Das Druckprofil 12 ist auf seiner der Wetterseite 7 zugewandten Außenseite
unter Einschluß der Brandschutzisolation 23 von einem metallischen Deckprofil 31 abgedeckt,
welches hier ebenfalls aus Aluminium besteht.
[0019] Das Druckprofil 12 ist von der Spannschraube 15 durchsetzt, deren Schraubenkopf 32
die Brandschutzisolierung 23 von außen beaufschlagt. Im Falle des Ausführungsbeispiels
von Fig. 1 ist die Brandschutzisolierung 23 von begrenzter Breite, während sie im
Falle des Ausführungsbeispiels von Fig. 2 den gesamten Zwischenraum zwischen den in
Richtung auf die Wetterseite 7 vorstehenden Profilschenkeln 33 ausfüllt und damit
einen vergrößerten Brandschutz nach außen bildet.
[0020] Wenn bei dem Ausführungsbeispiel durch die Unmittelbarkeit der Fixierung des Stützprofils
3 am Tragprofil 1 auf eine Brandschutzisolierung zwischen der Außenflanke 16 des Stützprofils
3 und der Innenseite der Außenwand 17 des Tragprofils 1 verzichtet wird, so hat dies
für die Brandschutzwirkung keine fühlbar negative Auswirkung, weil im Brandfall die
Einwirkung der Brandhitze weniger von der Wetterseite 7 als von der Gebäudeseite 21
her erfolgt. Im Brandfall erfolgt nämlich eine Isolierung durch das reagierende Glas.
[0021] Die Prüfrichtlinien bzw. Prüfanforderungen für Brandschutzstufen solcher Tragwerkkonstruktionen
verlangen unter Brandeinwirkung über bestimmte Zeiträume die volle Erhaltung der Formbeständigkeit
der Tragkonstruktion.
[0022] Das Stützprofil 3 erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte lotrecht zur Zeichnungsebene
von Fig. 1 verlaufende Wirklänge des Tragprofils 1.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Tragprofil
- 2
- Innenkammer
- 3
- Stützprofil
- 4
- Scheibe
- 5
- Randbereich
- 6
- Innenoberfläche
- 7
- Wetterseite
- 8
- Außenflanke
- 9
- Dichtprofil
- 10
- Längsnut
- 11
- Außenoberfläche
- 12
- Druckprofil
- 13
- Dichtprofil
- 14
- Längsnut
- 15
- Spannschraube
- 16
- Außenflanke
- 17
- Außenwand
- 18
- Schraubachse
- 19
- Seitenflanke
- 20
- Seitenflanke
- 21
- Gebäudeseite
- 22
- Innenflanke
- 23
- Brandschutzisolierung
- 24
- Innenseite
- 25
- Dämmsteg
- 26
- Profilsteg
- 27
- Profilsteg
- 28
- Zwischenraum
- 29
- Abdeckelement
- 30
- Außenseite
- 31
- Deckprofil
- 32
- Schraubenkopf
- 33
- Profilschenkel
1. Bauwerksfassade mit einer Tragkonstruktion enthaltend
- aus Leichtmetall, insbesondere aus Aluminium bestehende Tragprofile (1) mit eine
Innenkammer (2) umgebender Querschnittsform, insbesondere Aluminium-Hohlprofile als
Pfosten- und/oder Riegelprofile,
- dazwischen eingesetzte Wandelemente, insbesondere Brandschutzscheiben (4),
- die Ränder (5) der Wandelemente von deren Außenseite (11) her abdeckende, mit den
Tragprofilen (1) verbundene Deckprofile (12) sowie
- in den Innenkammern (2) der Tragprofile (1) einliegende und mit ihren zur Fassadenaußenseite
gerichteten Außenflanken (16) am Tragprofil (1) fixierte Stützprofile (3),
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Seitenflanken (19,20) und die gebäudeseitigen Innenflanken (22)
der Stützprofile (3) auf ihren Außenseiten von einer Brandschutzisolierung (23) abgedeckt
sind.
2. Fassade nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützprofile (3) ebenfalls aus Leichtmetall, insbesondere Aluminium bestehen.
3. Fassade nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützprofile (3) von den Außenflanken (8) der Tragprofile (1) her mit diesen
verbunden, insbesondere verschraubt sind.
4. Fassade nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandschutzisolierung (23) den Zwischenraum zwischen mindestens den Seitenflanken
(19,20) der Stützprofile (3) und den gegenüberliegenden Innenseiten (24) der Tragprofile
(1) etwa ausfüllt.
5. Fassade nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandschutzisolierung (23) der Stützprofile (3) im Querschnitt einen im wesentlichen
U-förmigen Schutzkörper mit die Seitenflanken (19,20) der Stützkörper (3) abdeckenden
U-Schenkeln bildet.
6. Fassade nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche mit in etwa der Ebene
der Wandelemente (4) zwischen den Tragprofilen (1) und den Druckprofilen (12) einliegenden
Dämmstegen (25) aus einem Kunststoff geringer Wärmeleitfähigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Wandelementen (4) zugewandten Flanken der Dämmstege (25) durch eine Brandschutzisolierung
(29) abgedeckt sind.
7. Fassade nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenseiten (30) der Druckprofile (12) mit einer Brandschutzisolierung (23)
belegt sind.
8. Fassade nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckprofil (12) auf seiner Außenseite unter Einschluß der Brandschutzisolierung
(23) von einem Deckprofil (31) abgedeckt ist.
9. Fassade nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandschutzisolierungen (23,29) durch plattenförmige Abdeckelemente gebildet
sind.
10. Fassade nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierelemente (29) aus einem unter Brandhitzeeinfluß aufschäumendem Werkstoff
bestehen.