[0001] Die Erfindung betrifft eine Belagbühne für Gerüste, insbesondere Baugerüste oder
dergleichen, wobei die Belagbühne aus mindestens zwei an ihren Längsseiten lösbar
miteinander verbundenen, einstückigen Hohlprofilstäben zusammengesetzt ist.
[0002] Ein derartige Belagbühne für ein Baugerüst oder dergleichen ist aus der DE-Offenlegungsschrift
43 23 381 A1 bereits bekannt. Die Hohlprofilstäbe sind dort in ganzer Länge ausgespart
und im übrigen so geformt, daß sie an Hand dieser Aussparungen ineinander verschachtelt
werden können und ein einziges Profil ausreicht, um - zusammen mit passenden Kopfstücken
- eine komplette Belagbühne zusammenstellen zu können. Es sind Sicken vorgesehen,
die der Formsteifigkeit und der Verbindung benachbarter Hohlprofilstäbe dienen.
[0003] Die vorbekannte Anordnung erfordert allerdings, daß die nötige Formsteifigkeit beim
Zusammenbau dadurch hergestellt wird, daß die benachbarten Hohlprofilstäbe miteinander
vernietet werden, weil anders wegen der durchgehenden Aussparungen die Wanddicken
der beteiligten Profile wesentlich hätten erhöht werden müssen. Die Sicken sind durchweg
nach innen gerichtet, um geeignete Arretierungen benachbarter Hohlprofilstäbe zu ermöglichen,
so daß sie zur Lagesicherung beim Stapeln mehrerer Belagbühnen nichts beitragen können.
Es können auch nicht beliebig viele Hohlprofilstäbe ineinander verschachtelt werden,
sondern stets nur zwei.
[0004] Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, eine Belagbühne der eingangs
näher bezeichneten Art mit einfachen Mitteln betriebssicher zu gestalten und so auszubilden,
daß auf zusätzliche Verbindungselemente zwischen den Hohlprofilstäben verzichtet und
die Belagbühne trotzdem formstabil zusammengestellt werden kann; eine Stapelhilfe
für die Belagbühnen ist ebenfalls erwünscht. Ferner soll die Anzahl der parallelen
Hohlprofilstäbe beliebig sein, so daß eine vorteilhafte Breite dieser Hohlprofilstäbe
nicht von der Breite der Belagbühne abhängig gemacht werden muß.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Hohlprofilstäbe als geschlossene
Strangpreßprofile ausgebildet sind, deren aneinanderstoßende, den Längsseiten des
Tragrahmens parallele Seitenflächen auf der einen Seite des jeweiligen Hohlprofilstabes
eine zu der Seitenfläche parallele, durchgehende Nut und auf dessen anderer Seite
einen zu der Nut komplementär geformten Federspund aufweisen, wobei zwei benachbarte
Hohlprofilstäbe miteinander durch die Nut des einen und den darin plazierten Federspund
des anderen Hohlprofilstabes miteinander verzargbar sind, daß weiterhin die Längsseiten
des Tragrahmens ebenfalls von je einem ähnlichen verzargbaren Hohlprofilstab gebildet
werden, der aber an einer, die äußere Begrenzung des Tragrahmens bildenden Seite lediglich
mit einer vorzugsweise glatten Seitenfläche versehen ist und nur an der jeweils anderen,
einem benachbarten Hohlprofilstab zugewandten Seitenfläche mit einer Nut oder einem
Federspund ausgestattet ist und daß schließlich die Querseiten des Tragrahmens jeweils
aus einem Tragprofil bestehen, auf dem der Belag aufliegt und das zur Befestigung
der Belagbühne an dem übrigen Baugerüst dient.
[0006] Eine erfindungsgemäße Belagbühne ist ohne Fachkenntnisse aus einzelnen Hohlprofilstäben
zusammenbaubar und durch die Nut-Federspunt-Verbindung so fest verzargbar, daß eine
stabile begehbare Fläche aus sehr leichten Strangpreßteilen zusammengestellt werden
kann. Die Teile müssen weder verschraubt noch vernietet werden und können in beliebiger
Anzahl aneinander gefügt werden; eine enge Teilung gewährleistet auf diese Weise auch
bei Leichtbauprofilen durch die große Anzahl der das Widerstandsmoment bestimmenden
senkrechten Stege der einzelnen Hohlprofilstäbe eine hohe Tragfähigkeit der Belagbühne.
[0007] Eine praktisch spielfreie Verbindung benachbarter Hohlprofilstäbe erfolgt beispielsweise
dadurch, daß an dem Federspund eine parallele, senkrechte Stegleiste einstückig angeformt
ist, die in eine in die untere Seitenwand der Nut eingetiefte, parallele Sekundärnut
einschiebbar ist. Die Ausführung verbessert sowohl die Biegesteifigkeit in der Längsrichtung
als auch die Formstabilität in der Querrichtung der Belagbühne.
[0008] Die Hohlprofilstäbe können im wesentlichen mit allseits etwa gleicher Wandstärke
ausgebildet sein, also einschließlich der Bereiche von Nut und Federspund. Eine solche
Ausbildung ist technologisch günstig, weil bei ihrer Herstellung Wärmespannungen möglichst
vermieden werden, die bei größeren Wanddickensprüngen auftreten können.
[0009] Besonders praktisch ist es, wenn die berandenden, die Längsseiten des Tragrahmens
bildenden Hohlprofilstäbe auf ihrer als Trittfläche dienenden Deckfläche und der dieser
gegenüberliegenden flächengleichen Bodenfläche mit jeweils mindestens einer Sicke
versehen sind, die der glatten Seitenfläche benachbart und parallel ist, insbesondere,
wenn die Sicke in der Deckfläche erhaben und diejenige in der Bodenfläche eingetieft
ausgebildet ist, weil auf diese Weise - außer der verbesserten Formstabilität - die
Voraussetzung dafür geschaffen ist, daß die Sicken so bemessen werden können, daß
sie bei übereinander gelegten Belagbühnen mit aneinander anliegenden Belägen ineinander
geraten und als Stapelhilfe eine gegenseitige Querverschiebung der Belagbühnen verhindern.
[0010] Die Belagbühne wird auf zweckmäßige Art vervollständigt, wenn das Tragprofil als
U- oder L-Profil ausgebildet ist und die Hohlprofilstäbe auf dem unteren waagerechten,
an dem senkrechten Steg des U- oder L-Profiles anschließenden Gurt aufliegen, wobei
die Hohlprofilstäbe mit ihren Endbereichen zumindest teilweise an dem Tragprofil befestigt
sein können. Es kann bereits ausreichend sein, die berandenden Hohlprofile an den
Tragprofilen zu befestigen und die übrigen nur aufzulegen, insbesondere bei der Verwendung
von U-Profilen.
[0011] Die erfindungsgemäße Belagbühne ermöglicht es, die die Längsseiten der Belagbühne
bildenden Hohlprofilstäbe gleich oder spiegelbildlich auszubilden; im letzteren Fall
ist es vorteilhaft, wenn ein Hohlprofilstab beiderseits mit je einer Nut oder je einem
Federspund versehen ist.
[0012] Mit der erfindungsgemäßen Belagbühne können Belagbühnen ganz unterschiedlicher Breite
aus den gleichen Grundbauelementen zusammengestellt werden; auf diese Weise kann die
Fertigung und die Lagerhaltung auf wenige unterschiedliche Bauelemente beschränkt
und dementsprechend vereinfacht werden.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Hohlprofilstab für eine erfindungsgemäße Belagbühne,
- Fig. 2
- einen weiteren Hohlprofilstab,
- Fig. 3
- zwei gestapelte Hohlprofile,
- Fig. 4
- eine erfindungsgemäße, schmale Belagbühne und
- Fig. 5
- eine ähnliche, aber breite Belagbühne,
sämtlich im Querschnitt und vereinfacht dargestellt.
[0014] Ein Hohlprofilstab 1 entsprechend Fig. 1 ist im Strangpreßverfahren hergestellt und
von etwa rechteckigem Querschnitt. In eine erste Seitenfläche 1a ist eine Nut 11 eingetieft,
so daß oben und unten je eine sich längs durchgehend erstreckende Leiste 12 bzw. 13
verbleibt. Die untere Leiste 13 ist massiv, jedoch ist, von der Nut 1a ausgehend,
eine Sekundärnut 13a eingetieft, durch einen Steg 13b von der Seitenfläche 1a getrennt.
Eine zweite Seitenfläche 1b ist - komplementär zu der Nut 11 - mit einem erhabenen
Federspund 14 versehen, so daß oben und unten je eine sich längs durchgehend erstreckender
Restraum 15 bzw. 16 verbleibt. In den unteren Restraum 16 ragt eine Stegleiste 14a,
deren Querschnitt demjenigen der Sekundärnut 13a komplementär ist. Eine Deckfläche
1c und eine Bodenfläche 1d zwischen den Seitenflächen vervollständigen den Querschnitt
des Hohlpofilstabes 1. Die Deckfläche 1c ist trittsicher strukturiert
[0015] In der Fig. 5 ist zu erkennen, daß beliebig viele Hohlprofile 1 nebeneinander vorgesehen
sein können, wobei die Nut 11 und der Federspund 14 ineinander geschoben ist, die
Sekundärnut 13a die Stegleiste 14a aufnimmt und die oberen Resträume 15 jeweils mit
einer oberen Leiste 12 ausgefüllt sind. Auf diese Weise sind die Hohlprofilstäbe 1
sicher miteinander verzargt.
[0016] Ein weiterer, von demjenigen der Fig. 1 nur wenig abweichender Hohlprofilstab 1'
ist in der Fig. 2 im Querschnitt dargestellt; er dient zur beiderseitigen Verbindung
mit einem Federspund 14 und ist demzufolge an beiden Seitenflächen 1a' jeweils mit
einer Nut 11' ausgerüstet, wobei die Nuten 11' achssymmetrisch ausgebildet sind, sich
aber sonst von der Nut 11 der Fig. 1 nicht unterscheiden. Entsprechend schließen an
der Deckfläche 1c' achssymmetrisch je eine Leiste 13' an; Resträume 15,16 sind hier
nicht vorhanden. Die Fig. 4 und 5 machen deutlich, daß bei einer erfindungsgemäßen
Belagbühne höchstens jeweils ein Hohlprofilstab 1' erforderlich ist, entweder (Fig.
4) zwischen zwei berandenden Hohlprofilstäben 1'' oder (Fig. 5) zwischen einem "inneren"
Hohlprofilstab 1 und einem der berandenden Hohlprofilstäbe 1''.
[0017] Die die erfindungsgemäße Belagbühne in Längsrichtung berandenden Hohlprofilstäbe
1'' sind - übereinandergelegt - in der Fig. 3 gezeigt. Sie unterscheiden sich von
den Hohlprofilstäben 1 und 1' nur insofern, als an ihnen kein Federspund 14 vorgesehen
ist und die zugehörige Seitenfläche 1b'' vielmehr eine glatte Wandfläche bildet. Beide
Seitenflächen 1b'' sind demzufolge Bestandteile der Belagbühne, die im übrigen an
ihren Querseiten von als U- oder L-Profil ausgebildeten Tragprofilen gebildet wird,
an denen sämtliche Hohlprofilstäbe gelagert sind, am einfachsten, wenn sie auf dem
(unteren) Gurt des jeweiligen Tragprofiles aufliegen und - zumindest die berandenden
Hohlprofilstäbe 1'' - form- oder stoffschlüssig mit dem jeweiligen Tragprofil verbunden
sind. Die Einzelheiten sind aber relativ beliebig ausführbar, stehen in keinem unmittelbaren
Zusammenhang mit der Erfindung und sind in der Zeichnung weggelassen.
[0018] Die senkrechten glatten Seitenflächen 1b'' werden in der Deckfläche 1c'' und der
Bodenfläche 1d'' von jeweils benachbarten Sicken 17 bzw. 18 begleitet, wobei die Sicken
17 der Deckfläche 1c'' erhaben aufgesetzt und die Sicken 18 in die Bodenflächen 1d''
eingetieft sind; sie sind gleichweit von der nächsten Seitenfläche 1b'' entfernt und
so profiliert, daß sie bei gestapelten Hohlprofilstäben 1'' und entsprechend auch
bei gestapelten Belagbühnen so ineinander geraten, daß die Deck- und Bodenflächen
1c,1c',1c'' und 1d,1d',1d'' flächig berührend aufeinanderliegen. Dabei wird gleichzeitig
gesichert, daß quergerichtete Bewegungen der gestapelten Hohlprofilstäbe bzw. Belagbühnen
nicht mehr stattfinden können.
Aufstellung der Bezugszeichen
[0019]
- 1,1'
- Hohlprofilstab
- 1''
- Hohlprofilstab (berandend)
- 1a,1a'
- Seitenfläche
- 1a''
- Seitenfläche
- 1b
- Seitenfläche
- 1b''
- Seitenfläche (glatt)
- 1c,1c'
- Deckfläche
- 1c''
- Deckfläche (gesickt)
- 1d,1d'
- Bodenfläche
- 1d''
- Bodenfläche (gesickt)
- 11,11'
- Nut
- 12
- Leiste
- 13,13'
- Leiste
- 13a
- Sekundärnut
- 13b
- Steg
- 14
- Federspund
- 14a
- Stegleiste
- 15
- Restraum (oberer)
- 16
- Restraum (unterer)
- 17,18
- Sicke
1. Belagbühne für Gerüste, insbesondere Baugerüste oder dergleichen, wobei die Belagbühne
aus mindestens zwei an ihren Längsseiten lösbar miteinander verbundenen, einstückigen
Hohlprofilstäben zusammengesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
(a) die Hohlprofilstäbe (1) als geschlossene Strangpreßprofile ausgebildet sind, deren
aneinanderstoßende, den Längsseiten des Tragrahmens parallele Seitenflächen (1a,1b)
auf der einen Seite des jeweiligen Hohlprofilstabes (1) eine zu der Seitenfläche (1a)
parallele, durchgehende Nut (11) und auf dessen anderer Seite einen zu der Nut (11)
komplementär geformten Federspund (14) aufweisen, wobei zwei benachbarte Hohlprofilstäbe
(1) miteinander durch die Nut (11) des einen und den darin plazierten Federspund (14)
des anderen Hohlprofilstabes (1) miteinander verzargbar sind,
(b) die Längsseiten des Tragrahmens ebenfalls von je einem ähnlichen verzargbaren
Hohlprofilstab (1'') gebildet werden, der aber an einer, die äußere Begrenzung des
Tragrahmens bildenden Seite lediglich mit einer vorzugsweise glatten Seitenfläche
(1b'') versehen sein kann, jedoch an der jeweils anderen, einem benachbarten Hohlprofilstab
(1,1') zugewandten Seitenfläche (1a'') mit einer Nut (11) oder einem Federspund (14)
ausgestattet ist und
(c) die Querseiten der Belagbühne jeweils mit einem Tragprofil versehbar sind, auf
dem der Belag aufliegt und das zur Befestigung der Belagbühne an dem übrigen Baugerüst
dient.
2. Belagbühne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Federspund (14) eine parallele, senkrechte Stegleiste (14a) einstückig angeformt
ist, die in eine in die untere Seitenwand der Nut (11,11') eingetiefte, parallele
Sekundärnut (13a) einschiebbar ist.
3. Belagbühne nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlprofilstäbe (1,1',1'') im wesentlichen mit allseits etwa gleicher Wandstärke
() ausgebildet sind.
4. Belagbühne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die berandenden, die Längsseiten des Tragrahmens bildenden Hohlprofilstäbe (1'')
auf ihrer als Trittfläche dienenden Deckfläche (1c'') und der dieser gegenüberliegenden
flächengleichen Bodenfläche (1d'') mit jeweils mindestens einer Sicke (17,18) versehen
sind, die der glatten Seitenfläche (1b'') benachbart und parallel ist.
5. Belagbühne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicke (17) in der Deckfläche (1c'') erhaben und diejenige (18) in der Bodenfläche
(1d'') eingetieft ausgebildet ist.
6. Belagbühne nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicken (17,18) so bemessen sind, daß sie bei übereinander gelegten Belagbühnen
ineinander geraten und als Stapelhilfe eine gegenseitige Querverschiebung der Belagbühnen
verhindern.
7. Belagbühne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragprofil als U- oder L-Profil ausgebildet ist und die Hohlprofilstäbe (1,1',1'')
auf dem unteren waagerechten, an dem senkrechten Steg des U- oder L-Profiles anschließenden
Gurt aufliegen.
8. Belagbühne nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlprofilstäbe (1,1',1'') mit ihren Endbereichen zumindest teilweise an dem
Tragprofil befestigt sind.
9. Belagbühne nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die die Längsseiten der Belagbühne bildenden Hohlprofilstäbe (1'') gleich ausgebildet
sind.
10. Belagbühne nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die die Längsseiten der Belagbühne bildenden Hohlprofilstäbe (1'') spiegelbildlich
ausgebildet sind.
11. Belagbühne nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hohlprofilstab (1') beiderseits mit je einer Nut (11') oder je einem Federspund
(14') versehen ist.