[0001] Die Erfindung betrifft ein Treibstangenelement für Treibstangenbeschläge gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Treibstangenelementes
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 3.
[0002] Ein gattungsgemäßes Treibstangenelement ist aus EP-O 560 016 A2 bekannt. Das Treibstangenelement
ist Teil eines Treibstangenbeschlages für Fenster- und Türbeschläge und dient als
Treibstangenkupplungsstück, z.B. in einer Eckumlenkung eines Fensterbeschlages, wobei
an beiden Enden des flexiblen Umlenkgliedes der Eckumlenkung ein solches Treibstangenelement
zur Ankopplung von Treibstangen befestigt sein kann.
[0003] Das Treibstangenelement besteht aus einem im Querschnitt flach rechteckigen Stabmaterial,
das an einem Ende einen Kupplungsabschnitt aufweist. Der Kupplungsabschnitt selbst
hat einen U-förmigen Querschnitt, wobei an der Innenseite der U-Flansche eine Feinverzahnung
ausgebildet ist. In diese Feinverzahnung kann eine die komplementäre Feinverzahnung
an den Schmalseiten einer anzukuppelnden Treibstange eingreifen. Somit können Schub-
und Zugkräfte vom Griffteil des Fensters über die Treibstange auf das Treibstangenelement
und damit auf die Eckumlenkung übertragen werden. Auch ist es möglich, die Kupplung
leicht zu lösen und wieder zu befestigen. Ebenso können Fertigungstoleranzen und unterschiedliche
Einbaubedingungen ausgeglichen werden, indem die Feinverzahnungen des Treibstangenelementes
und der Treibstange unterschiedlich weit in Eingriff gebracht werden.
[0004] Nach dem Stand der Technik wird ein solches Treibstangenelement aus einem Flachmaterialstreifen,
z.B. einem Streifenzuschnitt, durch Prägen und anschließende Biegeverformung gebildet.
Dazu sind mindestens zwei Arbeitsschritte nötig. Zuerst wird der Endabschnitt des
Stabmaterials flachgepreßt und dabei an der Oberseite die Feinverzahnung eingeprägt,
anschließend werden die beiden seitlichen Abschnitte zur Bildung des U-Profils rechtwinkelig
hochgebogen. Dabei kann die Biegeverformung zu einem Verziehen der geprägten Feinverzahnung
im Übergangsbereich führen, die einen einwandfreien Eingriff der anzukoppelnden Treibstange
und deren flache Auflage auf dem Boden des U-Profils, beeinträchtigen kann.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Treibstangenelement, sowie
ein Verfahren zu seiner Herstellung zu schaffen, welches in einfacher Weise in einem
einzigen Arbeitsschritt mit hoher Präzision hergestellt werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird durch ein Treibstangenelement nach AnSpruch 1 und ein Verfahren
nach Anspruch 3 gelöst. Die Unteransprüche enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des Verfahrens.
[0007] Das erfindungsgemäße Treibstangenelement kann schneller und kostengünstiger und mit
höherer Präzision hergestellt werden als vorher bekannte.
[0008] Ein weiterer Vorteil ist es, daß das erfindungsgemäße Verfahren, welches nur einen
einzigen Arbeitsschritt umfaßt, mit einer einzigen Vorrichtung durchgeführt werden
kann.
[0009] Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Treibstangenelements und des Verfahrens
zu seiner Herstellung werden unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Treibstangenelementes;
Fig. 2 einen Schnitt durch das Treibstangenelement entlang der Linie II-II von Fig.
1.
Fig. 3 einen Schnitt durch das Treibstangenelement entlang der Linie III von Fig.
1
Fig. 4 bis Fig. 6 die Ausgangs-, eine Zwischen- und Endsituation beim erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren des Treibstangenelementes
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Treibstangenelement 1. In der Ausführungsform besteht
es aus einem im Querschnitt flach-rechteckigen Stabmaterial aus Metall. In einem Endbereich
sind aus dem Stabmaterial zwei U-Flansche 5 und 7 durch Hochprägen aus dem flach-rechteckigen
Querschnitt geformt. Die beiden U-Flansche 5, 7 verlaufen parallel zu den Seitenkanten
des flach-rechteckigen Stabquerschnitts und weisen eine innere Feinverzahnung 9, 11
auf. Gleichzeitig ist eine äußere Feinverzahnung 13, 15 gleicher Teilung vorgesehen,
so daß jeder U-Flansch 5, 7 im wesentlichen gleichmäßige Dicke hat und zick-zack-förmig
verläuft. Unterhalb der U-Flansche 5, 7 ist auch an dem flach-rechteckigen Stabmaterial
an dessen Seitenflächen eine eingeprägte unteren Feinverzahnung 17 ausgebildet, die
gleiche Teilung wie die äußere Feinverzahnung 13, 15 aufweist und mit dieser fluchtet.
Die äußeren und unteren Feinverzahnungen 13, 15 und 17 haben keine betriebliche Funktion,
sondern dienen zur Steuerung des Materialflusses zur sauberen Ausbildung der U-Flansche
5, 7 und ihrer inneren Feinverzahnungen 9, 11 durch einen einzigen Prägevorgang. Entlang
der Verbindungslinie zwischen den U-Flanschen 5, 7 und der unteren Feinverzahnung
17 weist das Treibstangenelement 1 eine Rippe 19 auf.
[0010] In einem zweiten, nicht gezeigten Endbereich kann das Treibstangenelement 1, z.B.
mit einem Bolzen, am Umlenkglied einer Eckumlenkung festgelegt sein.
[0011] Im Betrieb greift eine im Querschnitt meist ebenfalls flach-rechteckig ausgebildete
Treibstange, die an ihren Außenkanten eine Feinverzahnung aufweist, in die inneren
Feinverzahnungen 9, 13 der Flansche 5, 7 des Treibstangenelementes 1 ein. Fertigungstoleranzen
und bauliche Unterschiede bei verschiedenen Fenstern können in einem gewissen Ausmaß
durch unterschiedlich weites Eingreifen zwischen den Feinverzahnungen der Treibstange
und des Treibstangenelementes ausgeglichen werden. Vorzugsweise ist das Treibstangenelement
1 derart an die Treibstange angepaßt, daß die U-Flansches 5, 7 eine Höhe aufweisen,
die der Dicke der Treibstange entspricht.
[0012] In Fig. 2 ist ein Schnitt entlang der Linien II-II durch das Treibstangenelement
1 aus Fig. 1 gezeigt. Hierbei sind die einander gegenüberliegenden Innenverzahnungen
9, 11 der Flanken 5, 7 des U-Flansches zu erkennen.
[0013] Fig. 3 zeigt einen Schnitt entlang der mit III gekennzeichneten Linie in Fig. 1.
Zur Vereinfachung ist nur der Teil des ersten Endbereiches 3 dargestellt, in dem der
U-Flansch ausgebildet ist.
[0014] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Treibstangenelementes 1 ist in den Figuren
4 bis 6 gezeigt. In Fig. 4 ist die Anfangssituation dargestellt, in der ein im Querschnitt
flach-rechteckiges Stabmaterial 1a zwischen einem Stempel 21 und einer Matrize 23
angeordnet ist. Zu beiden Seiten des Stabmateriales 1a sind im Querrichtung bewegbare
Prägebacken 25, 27 angeordnet. Die Pfeile α, β und γ zeigen die Bewegungsrichtungen
der Prägebacken und des Stempels.
[0015] Der Stempel 21 ist an seinen Seitenflächen mit einem Verzahnungsprofil 33 versehen.
In der gezeigten Ausführungsform sind auch die Prägebacken mit einem dazu komplementären
Feinverzahnungsprofil 37 auf ihren dem im Querschnitt flachrechteckigen Stabmaterial
zugewandten Seitenflächen ausgestattet. Das Bezugszeichen 35 kennzeichnet ein unteres
komplementäres Feinverzahnungsprofil, daß auf den inneren Flanken der Ausnehmung 23a
der Matrize 23 ausgebildet ist.
[0016] Das Verfahren verläuft wie folgt. Das im Querschnitt flachrechteckige Stabmaterial
1a wird durch den Stempel 21 in die Matrize 23 gepreßt. In den Randbereichen 29, 31
des Stabmaterials 1a, die über die Ränder der Ausnehmung 23a der Matrize hinausragen,
bilden sich durch Hochprägen die U-Flansche 5, 7. Zusätzlich werden die Prägebacken
25, 27 gegen die hochgeprägten Abschnitte bewegt, so daß in Zusammenwirkung mit dem
komplementären seitlichen Verzahnungsprofil 33 des Stempels die inneren Feinverzahnungen
9, 11 des Treibstangenelementes 1 an den U-Flanschen 5, 7 eingeprägt werden.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens erreicht zuerst der Stempel
21 seine Endposition, während die Prägebacken 25, 27 noch nicht in Kontakt mit den
hochgeprägten Abschnitten sind. Diese Situation ist in Fig. 5 gezeigt, und kann leicht
realisiert werden, indem sich die Prägebacken 25, 27 entlang der Richtungen α und
γ mit einer niedrigeren Geschwindigkeit bewegen, als der Stempel 21 entlang der Richtung
β. Indem das Verfahren auf diese Art geführt wird, wird das Fließen des Materials
unterstützt, und die Herstellung des Treibstangenelementes vereinfacht.
[0018] Auch ist es vorteilhaft, daß die Prägebacken 25, 27 ebenfalls ein komplementäres
Feinverzahnungsprofil 37 aufweisen, welches gegenüber dem Verzahnungsprofil 33 des
Stempels um π verschoben ist. Durch dieses komplementäre Feinverzahnungsprofil 37
werden die äußeren Feinverzahnungen 13, 15 an den U-Flanschen eingeprägt, so daß die
innere Feinverzahnung sich bei in etwa gleichförmiger Dicke der U-Flansche 5, 7 ausbilden
kann.
[0019] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Matrize 23 an den inneren Flanken der Ausnehmung
23a ein in Verlängerung des Flankenprofils des Stempels liegendes, unteres, komplementäres
Feinverzahnungsprofil 35 aufweist. Durch Ausbildung der unteren Feinverzahnung 17
an den Seitenflächen des Stabmateriales 1a wird das Fließen des Materials in die U-Flansche
5, 7 unterstützt.
[0020] Im Bereich zwischen der oberen Begrenzungsfläche der Matrize 23 und den unteren Begrenzungsflächen
der Prägebacken 25, 27 verbleibt an dem Treibstangenelement 1 nach dem Prägen eine
Rippe 19.
[0021] Mit dem hier geschilderten Verfahren ist es möglich, ein Treibstangenelement 1 in
einem einzigen Prägeschritt auszubilden, das an den U-Flanschen eine sehr genau und
sauber ausgebildete, innere Feinverzahnung 9, 11, aufweist, und das somit schneller
und einfacher herzustellen ist als vorbekannte Treibstangenelemente.
1. Treibstangenelement (1) für Treibstangenbeschläge, bestehend aus einem im Querschnitt
flachrechteckigen Stabmaterial (1a), das an einem ersten Endbereich einen Kupplungsabschnitt
mit U-förmigem Querschnitt aufweist, dessen U-Flansche (5, 7) durch Verformung des
flachrechteckigen Stabmaterials (1a) gebildet und an ihrer Innen- und Außenseite mit
einer geprägten Feinverzahnung (9, 11, 13, 15) versehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die U-Flansche (5, 7) aus dem flachrechteckigen Querschnitt des Stabmaterials
(1a) hochgeprägt sind.
2. Treibstangenelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine außenseitige Feinverzahnung (17) auch an den Seitenflächen des im Querschnitt
flachrechteckigen Stabmaterials (1a) unterhalb der U-Flansche (5, 7) ausgebildet ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Treibstangenelementes (1), das an seinem ersten Ende
(3) einen Kupplungsabschnitt mit U-förmigem Querschnitt und eine an der Innenseite
der U-Flansche (5, 7) ausgebildete Feinverzahnung (9, 11, 13, 15) aufweist, durch
Verformung eines im Querschnitt flachrechteckigen Stabmaterials (1a),
dadurch gekennzeichnet, daß durch Pressen des Stabmaterials (1a) mit einem Stempel (21) in eine Matrize (23)
hinein die Flansche (5, 7) des U-förmigen Querschnitts hochgeprägt werden und gleichzeitig
oder zeitlich versetzt durch seitlich gegen die hochgeprägten U-Flansche (5, 7) bewegte
Prägebacken (25, 27), die gegen ein seitliches Verzahnungsprofil (33) des Stempels
(21) wirken, die innere Feinverzahnung (9, 11) in die U-Flansche eingeprägt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Prägebacken (25, 27) verwendet werden, die an ihren Prägeflächen ein zu dem Verzahnungsprofil
(33) der Prägebacken komplementäres Feinverzahnungsprofil (37) aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Matrize (23) verwendet wird, die an ihren Flanken ein in Verlängerung des
Verzahnungsprofils (33) des Stempels (21) liegendes Feinverzahnungsprofil (35) aufweist
und durch Ausbildung einer unteren Feinverzahnung (17) an den Seitenflächen des Stabmaterials
(1a) das Fließen des Materials in die U-Flansche (5, 7) unterstützt.
6. Verfahren nach Anspruch 3 ,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (21) seine Endstellung erreicht, während die Prägebacken (25, 27)
noch bewegt werden.