[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Anlage mit einem vorzugsweise als Servostellantrieb
ausgebildeten Hochdruck-Differentialzylinder und einer hydraulisch damit verknüpften
in einem Gehäuse angeordneten Ventilkombination gemäß dem Gattungsbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Im Flugzeugbau werden insbesondere bei mehrstrahligen Jets eine Vielzahl von Servostellantrieben
zur Betätigung von Flügelteilen, Spoilern, Fahrwerksklappen usw. benötigt. Jede dieser
Antriebe stellt eine kleine hydraulische Anlage dar mit einem Hochdruckzylinder als
Kernstück. Um diesen Zylinder entsprechend den Vorgaben und Bedingungen unterschiedlich
betätigen zu können, wird eine Ventilkombination benötigt, die auch ein Elektro-Hydraulik-Servoventil
(EHSV) als entscheidendes Schaltelement beinhaltet. Mit diesem verbunden sind weitere
Einzelventile, die es gestatten, neben dem Normalzustand anderere Betriebszustände
einstellen zu können. Im Falle eines Spoilers, der als Auftriebsvernichter, als Geschwindigkeitsbremse
und als Roll-Steuerung fungiert, sind dies die Normalfunktion sowie die Sperrfunktion
bei reduziertem Systemdruck, die Überdrucksicherung, der Wartungszustand sowie die
Funktion nach einem hydraulischen Versorgungsfehler oder nach einem elektrischen Kontrollsignalfehler.
Für alle genannten Zustände sind verschiedenartige Einzelventile entwickelt worden,
die in Verknüpfung mit dem Elektro-Hydraulik-Servoventil entsprechend geschaltet werden.
Da im Flugzeugbau geringer Platzbedarf, niedriges Gewicht bei voller Funktionsfähigkeit
oberste Prämisse aller verwendeten Teile ist, wird die Ventilkombination dicht gepackt
in ein Gehäuse untergebracht, das zusammen mit dem Servostellantrieb einen Block bildet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine hydraulische Anlage mit einem vorzugsweise als
Servostellantrieb ausgebildeten Hochdruck-Differentialzylinder zu entwickeln, mit
der verschiedene Betriebszustände des Servostellantriebes eingestellt werden können
und die für die Ventilkombination ein kleineres Gehäuse mit einem geringerem Gewicht
benötigt.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Hauptanspruches
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Bestandteil von Unteransprüchen.
[0005] Kern der Erfindung ist die Vereinigung mehrerer Einzelventile zu einem kompakten
Multifunktionsventil, das in einem langgestreckten Ventilgehäuse angeordnet ist und
bei dem die Stellelemente auf einer Funktionsachse liegen. Der Vorteil dieser Anordnung
ist darin zu sehen, daß bei Aufrechterhaltung aller gewünschten Schaltfunktionen das
Ventilgehäuse kleiner gestaltet und damit Gewicht eingespart werden kann.
[0006] Das wesentliche Bauelement des erfindungsgemäßen Multifunktionsventils ist ein axial
bewegbarer Differentialkolben mit zwei einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisenden
Kolbenbereichen. Die sich in den Kolbenbereichen ergebenden druckwirksamen Flächen
sind in Verbindung mit einer auf den Differentialkolben wirkenden Feder so ausgelegt,
daß bei drucklosem Zustand der Anlage der Differentialkolben am mechanischen Anschlag
zur Anlage kommt und erst oberhalb eines eingestellten Druckniveaus das die Einfahrkammer
des Zylinders von der Druckleitung trennende Tellersitzventil in Offen-Position hält.
Die Betätigung des Tellersitzventils erfolgt über einen beispielsweise auf der rechten
Seite des Differentialkolbens angeordneten Stößel. Auf der anderen Seite des Differentialkolbens
ist ein kombiniertes Dämpfungs- und Schaltelement angeordnet, mit dessen Hilfe der
Anfahrvorgang und andere Betriebszustände einstellbar sind. Für die Einstellung einer
Überdrucksicherung und des Wartungszustandes ragt ein Stößel in das Ventilgehäuse,
der mit der Stirnfläche des zuvor erwähnten Schaltelementes zusammenwirkt. Damit das
Hauptbauelement, d. h. der Differentialkolben immer axial bewegbar bleibt, werden
die Anbindungen der Stößel vorzugsweise als Kugelgelenk ausgebildet, um die Einleitung
einer Querkraft auf den Differentialkolben infolge geringer Schiefstellung eines der
Elemente zu verhindern.
[0007] Bei der vorgeschlagenen Ausführung bildet eine radiale Einstülpung in der Überströmkammer
sowohl für das Tellersitzventil als auch für den Differentialkolben den mechanischen
Anschlag. Das kann im ungünstigsten Fall zu einer Überbeanspruchung des Tellersitzventils
führen. Umgehen kann man dies beispielsweise in der Weise, daß man in der Druckkammer
einen separaten mechanischen Anschlag für den Differentialkolben bildet, der so ausgelegt
ist, daß der Differentialkolben schon zur Anlage kommt, bevor mittels des Stößels
das Tellersitzventil gegen den zuvor erwähnte radiale Einstülpung gedrückt wird.
[0008] In der Zeichnung wird anhand mehrerer Prinzipskizzen das erfindungsgemäße Multifunktionsventil
näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- Das Multifunktionsventil in Normalfunktion mit Ps > 150 bar
- Figur 2
- Das Multifunktionsventil bei reduziertem Systemdruck Ps < 150 bar
- Figur 3
- Wie Fig. 2, jedoch in Ausfahrstellung
- Figur 4
- Das Multifunktionsventil als Überdrucksicherung
- Figur 5
- Das Multifunktionsventil für den Wartungszustand
- Figur 6
- Das Multifunktionsventil bei einem hydraulischen Versorgungsfehler oder einem elektrischen
Kontrollsignalfehler
[0009] Die in den Figuren verwendeten Abkürzungen haben die folgende Bedeutung
- PP
- = Versorgungsdruckanschluß
- PR
- = Rückführanschluß
- P1
- = Druckleitung zum EHSV
- P2
- = Verbindungsleitung EHSV zur Ausfahrkammer des Servostellantriebes
- P3
- = Verbindungsleitung von der Einfahrkammer Servostellantrieb zur Überströmkammer P7
und zum Zylindergehäuse des Druckbegrenzungskolbens D1
- P4
- = Verbindungsleitung vom EHSV zur rechten Druckkammer P6 das Multifunktionsventiles
- P5
- = Verbindungsleitung vom EHSV zum Rückführanschluß R
- P6
- = rechte Druckkammer des Multifunktionsventiles
- P7
- = Überströmkammer
- EHSV
- = Elektro-Hydraulik-Servoventil
- E1
- = Tellersitzventil
- B1
- = Differentialkolben
- D1
- = Druckbegrenzungskolben
- FF1, FF2, FF3
- = Federkraft der verschiedenen Federn
- A1, A2, A3, A4, A5
- = druckwirksame Flächen
[0010] Figur 1 zeigt das erfindungsgemäße Multifunktionsventil 1 zur Erfüllung der Normalfunktion
mit beispielsweise einem Versorgungsdruck P
s > 150 bar. Sobald im Versorgungsdruckanschluß PP der Druck 8 bar übersteigt, bewegt
sich der Differentialkolben B1 nach rechts und schließt eine hier nicht dargestellte
Bypasskante, wobei der Bypass die Leitungen P₄ mit P₅ verbindet. Vom Versorgungsanschluß
PP strömt die hydraulische Flüssigkeit durch die axial angebrachten Bohrungen 2 in
den Kammerbereich 3, der von der Büchse 4 und dem Differentialkolben B1 gebildet wird.
Über die Büchse 4 und deren radialen Bohrungen 5 sowie den gegenüberliegenden radialen
Bohrungen 6 wird eine Verbindung zur Leitung P1 hergestellt. Der Druck wirkt auf die
Flächen A2 und A3, die so ausgelegt sind, daß die resultierende Kraft größer ist als
die entsprechenden Federkräfte F
F2 und F
F3. Durch die Verschiebung des Differentialkolbens B1 nach rechts wird mittels des Stößels
8 das Tellersitzventil E1 entgegen der Federkraft F
F3 geöffnet, bis das Ventil E1 an der radialen Einstülpung 9 zur Anlage kommt. Die Verbindung
zwischen der rechten Druckkammer P6 und der Überströmkammer P7 wird durch die axialen
Bohrungen 10 im Tellersitzventil E1 hergestellt. Bei diesem zuvor erläuterten Betriebszustand
mit P
s > 150 bar bleibt das Tellersitzventil E1 immer geöffnet, egal welche Ansteuerung
am EHSV anliegt. Das Ein- und Ausfahren des Differentialzylinders 11 ist durch entsprechende
Ansteuerung des EHSV's möglich. Liegt der Einfahrbefehl vor (wie hier dargestellt)
so ist die Versorgungsdruckleitung PP über P1 und EHSV sowie der Leitung P4 mit den
Volumina P6 und P7 verbunden und damit über die Leitung P3 mit der Einfahrkammer 12.
Die Ausfahrkammer 13 ist dagegen über P2 und EHSV sowie über P5 mit dem Rücklauf PR
verbunden. Liegt dagegen Ausfahrbefehl vor, dann schaltet das EHSV in das unten dargestellte
Viereck, so daß eine Verbindung zwischen PP über P2 mit der Ausfahrkammer 13 besteht.
Die Einfahrkammer 12 ist dann über P3, P7, P6, P4 und EHSV sowie P5 mit dem Rücklauf
PR verbunden.
[0011] Figur 2 zeigt einen Zustand bei reduziertem Systemdruck beispielsweise im Bereich
zwischen 85 und 150 bar. Da die Figuren im Prinzip immer gleich sind, sind auch für
gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet worden.
[0012] Mit einem verminderten Druck ist immer dann zu rechnen, wenn die Pumpe bzw. die Pumpenanlage
nicht den vollen vorgeschriebenen Druck erzeugt. Unter 150 bar soll das Tellersitzventil
E1 geschlossen sein, damit das Ausfahren des Differentialzylinders 11 durch äußere
Lasten verhindert wird. Für diesen beispielhaft angegebenen Druckbereich verschiebt
sich der Differentialkolben B1 zwar weiterhin nach rechts, der Druck reicht aber nicht
aus, um das Tellersitzventil E1 zu öffnen. Der Stößel 8 bleibt kurz vor dem Teller
des Ventils E1 stehen. Dabei ist das EHSV in Einfahrstellung (wie hier dargestellt)
geschaltet. Wird das EHSV in Ausfahrstellung gebracht (siehe Figur 3) entsteht eine
Druckerhöhung durch den ausfahrenden Differentialzylinder 11 in der Leitung P3 sowie
in der Überströmkammer P7. Der erhöhte Druck wirkt auch auf den Druckbegrenzungskolben
D1, der über seinen Stößel 14 den Differentialkolben B1 nach rechts verschiebt. Die
Rechtsverschiebung wirkt sich so aus, daß der Stößel 8 des Differentialkolbens B1
das Tellersitzventil E1 öffnet. Damit ist über die Bohrungen 10 eine Verbindung geschaffen
von P7 zu P6 und über P4, EHSV, P5 zum Rücklauf PR. Diese so geschaltete Verbindung
ermöglicht auch bei niedrigerem Druck ein vollständiges Ausfahren des Differentialzylinders
11, wenn die äußeren Lasten es zulassen.
[0013] Figur 4 zeigt den Zustand der Überdrucksicherung. Dieser Zustand kommt nur dann zum
Tragen, wenn das Flugzeug am Boden ist und somit der Versorgungsdruck PP als auch
der Rücklaufdruck PR null bar beträgt. Bedingt durch die Sonnenbestrahlung der Tragflächen
und der damit verbundenen Erwärmung des Differentialzylinders 11, der Leitung P3 sowie
der Überströmkammer P7 entsteht eine Druckerhöhung in den Steuerleitungen. Bei einem
spezifizierten Druck von beispielsweise 260 bar in P3/P7 wird der Druckbegrenzungskolben
D1 nach rechts verschoben. Dabei wird das Schaltelement 15 in den Ringspalt des Differentialkolbens
B1 eingeschoben. Sobald dieses Schaltelement 15 zum Anschlag geschoben ist, wird der
Differentialkolben B1 auch nach rechts verschoben, so daß über den Stößel 8 das Tellersitzventil
E1 geöffnet wird. Hierbei arbeitet der Druck mit der Differenzfläche (A1 minus A4,
wobei A1 > A4 ist) gegen die Federkraft F
F2 und F
F3.
[0014] Die Leitung P2 ist über das EHSV und P5 mit dem Rücklauf PR verbunden. Ebenso ist
auch die Leitung P3 über P7, P6, P4, EHSV mit P1 verbunden. Die Verbindung von P1
zum Rücklauf PR wird über die Bohrungen 6, den Überströmkanal 16 und die schrägverlaufende
Bohrungen 17 hergestellt.
[0015] In Figur 5 ist der Wartungszustand dargestellt. In diesem Zustand muß sich der Spoiler
mit einer geringen Kraft von beispielsweise 250 N frei nach oben und unten bewegen
lassen. Dazu wird das Multifunktionventil 1 durch einen externen Hebelmechanismus
in eine bestimmte Position gebracht. Der externe Hebelmechanismus bewegt einen Nocken
7, der auf dem Differentialkolben B1 über das Schaltelement 15 wirkt. Dabei wird der
Differentialkolben B1 bis zur radialen Einstülpung 9 verschoben und dabei das Tellersitzventil
E1 geöffnet. Mit der Verschiebung ergeben sich folgende Verbindungen: die Volumina
P2 und P3 sind über das EHSV mit dem Rücklauf PR verbunden. Die Versorgungsleitung
PP ist blockiert, so daß keine Verbindung zu P1 vorhanden ist und der Spoiler nicht
über eine entsprechende Ansteuerung des EHSV's betätigt werden kann. Auf diese Weise
wird eine Verletzungsgefahr durch eine unbeabsichtigte Betätigung vermieden.
[0016] Figur 6 zeigt die Stellung des Multifunktionsventils 1 nach einem hydraulischen Versorgungsfehler
bzw. einem elektrischen Kontrollsignalfehler. In beiden Fällen schaltet das EHSV in
den Ruhezustand auch Biasposition genannt. Dies erfolgt über eine am EHSV angebrachte
Rückstellung, hier in diesem Falle mittels einer Feder 19. Während der Differentialzylinder
11 einfährt, ist das Tellersitzventil E1 geöffnet und P2 ist über das EHSV mit P5
verbunden. Wie in der Beschreibung zu Fig. 1 bereits erwähnt, gibt es aber zusätzlich
über einen nicht dargestellten Bypass eine Verbindung von P5 mit P4 und damit folglich
auch mit P3. Die Verbindung zum Rücklauf PR erfolgt über ein Rückschlagventil 18,
über das die Überschußmenge abfließen kann. Vorzugsweise ist dieses Rückschlagventil
18 auf 8 bar vorgespannt. Sobald das Druckgleichgewicht wieder hergestellt ist, schließt
sich das Tellersitzventil E1 unterstützt durch die Kraft der Feder F
F3. Da in der Zuführleitung PP kein Druck herrscht, wird der Differentialkolben B1 durch
die Kraft der Feder F
F2 bis zum linken Anschlag am Stößel 14 des Druckbegrenzungskolbens D1 verschoben.
[0017] Durch das geschlossene Tellersitzventil E1 wird ein Ausfahren des Differentialzylinders
11 unter äußeren Lasten wie bspw. Wind verhindert. Die hier nicht dargestellten Rückschlagventile
im Rücklauf PR und in der Versorgungsleitung PP verhindern den Lufteintritt in die
hydraulische Anlage.
[0018] Sollte ein elektrischer Fehler vorliegen, schaltet das EHSV in den Ruhezustand (Biasposition).
Wird das elektrische Signal wieder hergestellt, schaltet sich das EHSV in seinen ursprünglichen
Betriebszustand. Kommt eine Fehlermeldung vor, wird diese vom Flugkontrollcomputer
registriert, so wird der Strom vom EHSV genommen. Mit der Stromwegnahme nimmt das
EHSV mittels der Feder seinen Ruhezustand ein und verfährt wie bei einem totalen Hydraulikverlust,
d. h. der Differentialzylinder 11 wird eingefahren und in der entsprechenden Position
gehalten.
1. Hydraulische Anlage mit einem vorzugsweise als Servostellantrieb ausgebildeten Hochdruck-Differentialzylinder
und einer hydraulisch damit verknüpften in einem Gehäuse angeordneten Ventilkombination,
die ein Elektro-Hydraulik-Servoventil mit Rückstellung und weitere Einzelventile zur
Steuerung verschiedener Betriebszustände des Servostellantriebes aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelventile als kompaktes Multifunktionsventil (1) vereint in einem langgestreckten
Ventilgehäuse angeordnet und über Anschlüsse (P1,P4,P5) am Ventilgehäuse hydraulisch
mit dem Servoventil (EHSV) und dem Differentialzylinder (11) verbunden sind, wobei
die Stellelemente (15,B1,E1,D1) des Multifunktionsventiles (1) auf einer Funktionsachse
liegen.
2. Hydraulische Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei Einzelventile und deren Funktion im Multifunktionsventil (1) vereint sind.
3. Hydraulische Anlage nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Ventilgehäuse zentral ein querkraftfrei axial bewegbarer Differentialkolben
(B1) angeordnet ist, der mehrere Steuerkanten und auf einer Seite einen Stößel (8)
aufweist, der mit einem unter Federkraft (FF3) stehenden Tellersitzventil (E1) zusammenwirkt und auf der anderen Seite des Differentialkolbens
(B1) ein kombiniertes Dämpfungs- und Schaltelement (15) angeordnet ist, dessen Stirnflächenbereich
mit einem axial bewegbaren in das Ventilgehäuse hineinragenden Druckbegrenzungskolben
(D1) zusammenwirkt, wobei die druckwirksamen Flächen des Differentialkolbens (B1)
und eine auf ihn wirkende Rückstellfeder (FF2) so aufeinander abgestimmt sind, daß bei drucklosem Zustand der Anlage der Differentialkolben
(B1) am Anschlag zur Anlage kommt und erst oberhalb eines eingestellten Druckniveaus
das Tellersitzventil (E1) in Offen-Position hält.
4. Hydraulische Anlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Differentialkolben (B1) zwischen den beiden einen unterschiedlichen Durchmesser
aufweisenden Kolbenbereichen einen dazwischenliegenden Bereich aufweist, der unabhängig
von der axialen Lage des Differentialkolbens (B1) immer mit dem Rückführanschluß (PR)
in Verbindung steht.
5. Hydraulische Anlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpfungs- und Schaltelement (15) als hutartige Büchse (4) ausgebildet ist,
die entgegen der Kraft einer Feder (FF1) in einem im Differentialkolben (B1) vorgesehenen ringförmigen Schlitz axial verschiebbar
ist und im Mantelbereich eine äußere ringförmige Ausnehmung sowie mindestens eine
radiale Bohrung (5) aufweist, die mit entsprechenden im Differentialkolben (B1) angeordneten
Bohrungen (6) zusammenwirken, wobei im voll eingeschobenen Zustand eine Verbindung
zwischen der Druckleitung (P1) und dem Rückführanschluß (PR) gebildet wird, die im
teilausgefahrenen Zustand unterbrochen wird und im voll ausgefahrenen Zustand eine
Verbindung von der Druckzufuhr (PP) zur Druckleitung (P1) gebildet wird, wobei im
Stirnflächenbereich der Büchse mindestens eine axial liegende Bohrung (2) vorgesehen
ist und die Krempe der Büchse als Steuerkante fungiert und der Druckbegrenzungskolben
(D1) den Anschlag bildet.
6. Hydraulische Anlage nach den Ansprüchen 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckbegrenzungskolben (D1) auf der dem Ventilgehäuse zugewandten Seite einen
Stößel (14) aufweist und das Kolbenelement in einem an das Ventilgehäuse angebrachten
Zylindergehäuse geführt ist und zwischen Kolbenelement und Stößel (14) ein Ringbund
vorgesehen ist, der im voll eingefahrenen Zustand an der Stirnseite des Ventilgehäuses
zur Anlage kommt und das Zylindergehäuse über eine Leitung (P3) mit der Einfahrkammer
(12) des Differentialzylinders (11) verbunden ist.
7. Hydraulische Anlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Kolbenelement eine Kolbenstange angebracht ist, dessen Stirnseite mit einem
im Zylindergehäuse angeordneten nockenartigen Schaltelement (7) zusammenwirkt.
8. Hydraulische Anlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tellersitzventil (E1) die rechte Druckkammer (P6) des Multifunktionsventils
(1) von der mit der Einfahrkammer (12) des Differentialzylinders (11) über eine Leitung
(P3) in Verbindung stehende Überströmkammer (P7) trennt und der Stößel (8) des Differentialkolbens
(B1) durch die Öffnung im Sitzbereich sich erstrecken kann und im geöffneten Zustand
der Ventilteller (E1) im Bereich der Überströmkammer (P7) an einer radialen Einstülpung
(9) im Ventilgehäuse zur Anlage kommt.