[0001] Die Erfindung betrifft einen Zweischichtkühler, bei dem das Kühlgut auf einer Kühlfläche
vom Kühleranfang zum Kühlerende bewegt wird, wobei in einer ersten Gutzuführzone am
Kühleranfang eine obere Schicht von heißem Kühlgut auf eine untere Schicht von bereits
vorgekühltem Kühlgut aufgegeben wird und am Kühlerende die beiden Schichten durch
eine Trenneinrichtung voneinander getrennt werden, wobei das Gut der unteren Schicht
als Fertiggut abgezogen und das Gut der oberen Schicht durch eine Transporteinrichtung
als Umlaufgut zu einer zweiten Gutzuführzone am Kühleranfang zurückgeführt und dort
als untere Schicht auf die Kühlfläche aufgegeben wird.
[0002] Ein Zweischichtkühler der vorstehend genannten Gattung ist beispielsweise durch die
DE-C-10 97 346 bekannt. Ein derartiger Kühler hat den Vorteil, daß die Kühlfläche,
die beispielsweise aus einzeln belüftbaren Rostplatten und/oder Rostplattenreihen
besteht, thermisch geschont wird, indem die untere Schicht bereits vorgekühlt ist
und dadurch als Schutzlage wirkt.
[0003] Eine derartige Ausführung hat jedoch den Nachteil, daß bei schwankenden Mengen des
Umlaufgutes auch die Höhe der unteren Schicht ständig variiert. Dadurch ergeben sich
einerseits Schwierigkeiten beim Einstellen der Trenneinrichtung am Kühlerende, so
daß u.U. auch bereits ausreichend gekühltes Gut als Umlaufgut zurückgeführt wird und
andererseits verändert sich die Kühlwirkung durch die unterschiedlichen Schichthöhen
der unteren Schicht.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Zweischichtkühler der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß der Wirkungsgrad des Kühlers verbessert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches
1 gelöst, indem im Bereich zwischen der ersten und zweiten Gutzuführzone eine die
Höhe der unteren Schicht bestimmende Stauwand angeordnet ist, wobei zwischen deren
Unterkante und der Kühlfläche ein dieser Höhe entsprechender Abstand vorgesehen ist.
[0006] Mit der erfindungsgemäßen Ausführung wird somit während des Betriebes eine gleichmäßige
Höhe der unteren Schicht gewährleistet, so daß einerseits eine relativ gleichmäßige
Kühlwirkung erreicht wird und andererseits die Trenneinrichtung zur Trennung der unteren
und oberen Schicht fest eingestellt werden kann.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Im einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Abstand zwischen der Unterkante
der Stauwand und der Kühlfläche einstellbar, so daß entsprechend der Körnung des zu
kühlenden Gutes eine optimale Höhe der unteren Schicht eingestellt werden kann. So
erfordert feinkörniges Gut eine dünnere untere Schicht als grobkörniges Gut.
[0009] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden im folgenden anhand der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles und der Zeichnung näher erläutert.
[0010] In der Zeichnung zeigen
- Fig.1
- eine schematische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Zweischichtkühlers,
- Fig.2
- eine Schnittansicht im Bereich der Stauwand längs der Linie II-II der Fig.3,
- Fig.3
- eine Schnittansicht längs der Linie III-III der Fig.2 und
- Fig.4
- eine Schnittansicht längs der Linie IV-IV der Fig.3.
[0011] Der in Fig.1 in einer schematischen Gesamtansicht dargestellte Zweischichtkühler
ist als Schubrostkühler ausgebildet, wobei aufeinanderfolgende Plattenreihen 1, 2
abwechselnd stationär und beweglich angeordnet sind.
[0012] Die Plattenreihen des Kühlers sind zu mehreren Gruppen 3, 4, 5 zusammengefaßt, die
gesondert über Ventilatoren 6 und 7 bzw. 8, 9 mit Kühlluft beaufschlagt werden.
[0013] In einer ersten Gutzuführzone am Kühleranfang wird eine untere Schicht 10 von bereits
vorgekühltem Kühlgut auf die Rostfläche des Kühlers aufgegeben. Auf diese untere Schicht
10 wird eine obere Schicht 11 von heißem Kühlgut aufgebracht. Das vorgekühlte Kühlgut
der unteren Schicht 10 wird über einen Schacht 12 zugeführt, der durch eine Stau-
oder Bunkerwand 13 von einem Schacht 14 getrennt ist, durch den das heiße Kühlgut
- beispielsweise von einem Drehrohrofen kommend - auf die untere Schicht 10 des Zweischichtkühlers
aufgegeben wird.
[0014] Am Kühlerende ist zum Abzug des Gutes der unteren Schicht 10 ein Fertiggutschacht
15 vorgesehen. Weiterhin ist dort ein Brecher 16 angeordnet, dem eine Schurre 17 vorgeschaltet
ist, die das Gut der oberen Schicht 11 dem Brecher 16 zuführt. Diese Schurre 17 ist
dabei so flach geneigt, daß sich auf ihr eine ruhende Gutzone 18 ausbildet. Sie stellt
eine Trenneinrichtung dar, die am Kühlerende die Schichten 10 und 11 voneinander trennt,
indem sie das Gut der unteren Schicht 10 zurückhält und in den Fertiggutschacht 15
leitet, während das Gut der oberen Schicht 11 über die ruhende Gutzone 18 hinweggleiten
kann, so daß es zum Brecher 16 gelangt.
[0015] Durch den Brecher 16 werden gröbere Teile des Gutes der oberen Schicht 11 zerkleinert.
Nach Passieren des Brechers 16 gelangt das Gut der oberen Schicht 11 als Umlaufgut
zum Kühleranfang zurück (Förderlinie 19) und wird dort als untere Schicht 10 auf die
Rostfläche des Kühlers aufgegeben.
[0016] Das untere Ende des Fertiggutschachtes 15 mündet mit Abstand über einer Staufläche
20 aus, die durch einen horizontal angeordneten Tisch gebildet wird. Seine Abmessungen
und sein Abstand vom unteren Ende des Fertiggutschachtes 15 sind so gewählt, daß der
Schüttgutkegel 21a des aus dem Fertiggutschacht 15 austretenden Fertiggutes 21 auf
der Oberfläche des die Staufläche 20 bildenden Tisches innerhalb der Tischränder mündet.
[0017] Längs der Staufläche 20 ist ein Austragsorgan 22 in Richtung des Doppelpfeiles 23
hin- und herbeweglich. Die Hubgeschwindigkeit und die Hublänge dieses als Balken ausgebildeten
Austragsorganes 22 sind veränderbar.
[0018] Die Eintrittsöffnung des Fertiggutschachtes 15 am oberen Schachtende ist durch eine
als Sieb oder Rost ausgebildete Klassiereinrichtung 24 abgedeckt.
[0019] Das vom Austragsorgan 22 nach beiden Seiten über den vorderen und hinteren Rand der
Staufläche 20 ausgetragene Fertiggut 21 wird über eine nicht veranschaulichte Einrichtung
(Förderlinie 27) weitertransportiert. Gewünschtenfalls kann ein Teil des Gutes der
oberen Schicht 11 nach Passieren des Brechers 16 dem Fertiggut beigemischt werden
(Förderlinie 28).
[0020] Rostdurchfallgut, das zwischen den Rostplatten der festen und beweglichen Plattenreihen
1, 2 nach unten fallt, wird über eine Transporteinrichtung 29 entweder der Förderlinie
27 des Fertiggutes oder der Förderlinie 19 des Umlaufgutes zugeleitet.
[0021] Die Stauwand 13 ist im Bereich zwischen der ersten Gutzuführzone (Schacht 12) und
der zweiten Gutzuführzone (Schacht 14) angeordnet, wobei zwischen deren Unterkante
und der Kühlfläche ein Abstand a vorgesehen ist, der der Höhe der unteren Schicht
10 entspricht.
[0022] Bevor anhand der Fig.2 bis 4 die Stauwand 13 detaillierter beschrieben wird, soll
zunächst die Funktion des Zweischichtkühlers gemäß Fig.1 erläutert werden.
[0023] Die untere Schicht 10 von bereits vorgekühltem Kühlgut schützt die Rostfläche des
Kühlers vor einer zu hohen thermischen Belastung sowie vor starkem Verschleiß durch
das heiße Kühlgut, das die obere Schicht 11 bildet.
[0024] Am Kühlerende werden die beiden Schichten durch die von der ruhenden Gutzone 18 gebildete
Trenneinrichtung voneinander getrennt. Eine Veränderung der Stärke der oberen und
unteren Schicht ist durch die Einstellung der Höhenlage der Trenneinrichtung möglich.
So kann beispielsweise die Höhe der ruhenden Gutzone 18 durch Verringerung der Neigung
der Schurre 17 vergrößert werden (und umgekehrt). Selbstverständlich sind im Rahmen
der Erfindung auch andere konstruktive Möglichkeiten zur Trennung der beiden Schichten
10, 11 möglich. Die am oberen Ende des Fertiggutschachtes 15 vorgesehene Klassiereinrichtung
24 hält größere Gutbrocken, die in der unteren Schicht 10 vorhanden sind, zurück.
Diese Gutbrocken unterliegen dann entweder einer automatischen Zerkleinerung im Gut
der unteren Schicht oberhalb der Klassiereinrichtung 24, oder sie gelangen in die
ruhende Gutzone 18 oder in die obere Schicht 11. Im letzteren Falle passieren sie
erneut den Brecher 16.
[0025] Das Fertiggut 21 staut sich auf der Staufläche 20, so daß Schüttgutkegel 21a auf
der Oberfläche des die Staufläche 20 bildenden Tisches innerhalb der Tischränder münden.
Unabhängig von der jeweils vorhandenen - im Betrieb evtl. wechselnden - Körnungszusammensetzung
des Fertiggutes 21 wird daher die ausgetragene Gutmenge ausschließlich durch die Hubgeschwindigkeit
und die Hublänge des Austragsorganes 22 bestimmt.
[0026] Die Erfindung wurde vorstehend am Beispiel eines Schubrostkühlers erläutert. Sie
ist jedoch selbstverständlich auch bei anderen Zweischichtkühlern, insbesondere bei
Zweischicht-Wanderrostkühlern, vorteilhaft einsetzbar.
[0027] Im folgenden wird anhand der Schnittdarstellungen gemäß den Fig.2 bis 4 die erfindungsgemäße
Stauwand detaillierter beschrieben:
[0028] Die Stauwand 13 besteht im wesentlichen aus einem als Tragbalken 30 ausgebildeten
Tragelement und darüber angeordneten Halterungselementen, die sowohl auf der dem Schacht
12 als auch auf der dem Schacht 13 zugewandten Seite mit einer feuerfesten Ausmauerung
32 versehen sind. Der Tragbalken 30 erstreckt sich über die gesamte Breite der Kühlfläche
und ist in Seitenwänden 33a und 33b des Kühlers gehaltert.
[0029] Der Tragbalken 30 ist auf den drei mit dem Kühlgut in Berührung kommenden Seitenflächen
mit Schutzsegmenten 34, 35 und 36 versehen. Das der zweiten Gutzuführzone, d.h. dem
Schacht 12, zugewandte Schutzsegment 34 weist eine die Höhe der unteren Schicht 10
bestimmende Abstreifkante 34a auf. Demgegenüber ist das der ersten Gutzuführzone,
d.h. dem Schacht 14, zugewandte Schutzsegment 36a als nach oben offene, zur Aufnahme
von Kühlgut bestimmte Rinne ausgebildet, deren vordere Begrenzungsfläche 36a wesentlich
niedriger als die mit dem Tragbalken 30 verbundene hintere Begrenzungsfläche 36b ausgebildet
ist. Die Schutzsegmente 34 und 35 sind demgegenüber nach außen im wesentlichen als
ebene Platten ausgebildet.
[0030] Die einzelnen Schutzsegmente 34, 35, 36 werden vorzugsweise aus verschleißfestem
Guß hergestellt und in geeigneter Weise am Tragbalken 30 gehaltert. Die Halterung
kann beispielsweise darin bestehen, daß die aus einem Stück oder aus mehreren Teilen
bestehenden Schutzsegmente in einer Schwalbenschwanzführung auf den Tragbalken 30
aufgeschoben werden.
[0031] Sofern sehr heißes Kühlgut, wie beispielsweise der aus einem Drehrohrofen fallende
Klinker, zu kühlen ist, ist es zweckmäßig, die Stauwand 13, d. h. den Tragbalken 30
und die Halterungselemente 31 mit einem geeigneten Kühlmittel, beispielsweise Kühlluft,
zu kühlen. Wie insbesondere aus Fig.3 zu ersehen ist, sind zu diesem Zweck im Tragbalken
30 und in den Halterungselementen Kühlkanäle vorgesehen. Außerdem weist der Tragbalken
30 eine Kühllufteintrittsöffnung 37 und das oberste Halterungselement 31 eine Kühlluftaustrittsöffnung
38 auf. Die Kühlluft wird vorzugsweise mäanderförmig (Pfeile 39) durch den Tragbalken
und die Halterungselemente geführt.
[0032] Während des Betriebes setzt sich die durch das Schutzsegment 36 gebildete Rinne mit
durch den Schacht 14 fallenden Gut zu. Dabei bildet sich eine schräge zu der Kühlfläche
geneigte Fläche, auf der weiteres, zu kühlendes, heißes Gut auftreffen und abrutschen
kann. Auf diese Weise findet die Reibung im wesentlichen innerhalb des Kühlgutes statt,
so daß der Tragbalken 35 und auch das Schutzsegment 36 vor Verschleiß und übernäßiger
Hitze geschützt sind.
[0033] Die einzelnen Schutzsegmente sind vorzugsweise austauschbar am Tragbalken angebracht,
so daß insbesondere das Schutzsegment 34 mit seiner Abstreifkante 34a ausgewechselt
werden kann. Es können daher auch Schutzsegmente 34 verwendet werden, deren Abstreifkante
34a einen kleineren Abstand zur Kühlfläche aufweisen, wie das durch gestrichelte Linien
in Fig.2 angedeutet ist. Auf diese Weise kann die Höhe der unteren Schicht 10 an das
zu kühlende Gut angepaßt werden, um eine optimale Kühlwirkung zu erreichen. So erfordert
feinkörniges Gut eine dünnere untere Schicht 10 als grobkörniges Gut.
1. Zweischichtkühler,
a) bei dem das Kühlgut auf einer Kühlfläche vom Kühleranfang zum Kühlerende bewegt
wird,
b) wobei in einer ersten Gutzuführzone (Schacht 14) am Kühleranfang eine obere Schicht
(11) von heißem Kühlgut auf eine untere Schicht (10) von bereits vorgekühltem Kühlgut
aufgegeben wird und am Kühlerende die beiden Schichten (10, 11) durch eine Trenneinrichtung
voneinander getrennt werden,
c) wobei das Gut der unteren Schicht (10) als Fertiggut (21) abgezogen und das Gut
der oberen Schicht (11) durch eine Transporteinrichtung (Förderlinie 19) als Umlaufgut
zu einer zweiten Zuführzone (Schacht 12) zum Kühleranfang zurückgeführt und dort als
untere Schicht (10) auf die Kühlfläche aufgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) im Bereich zwischen der ersten und zweiten Gutzuführzone (Schacht 14 und 12) eine
die Höhe der unteren Schicht (10) bestimmende Stauwand (13) angeordnet ist, wobei
zwischen der Unterkante (Abstreifkante 34a) und der Kühlfläche ein dieser Höhe entsprechender
Abstand (a) vorgesehen ist.
2. Kühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) zwischen der Unterkante
(Abstreifkante 34a) der Stauwand (13) und der Kühlfläche einstellbar ist.
3. Kühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauwand (13) im unteren,
der Kühlfläche zugewandten Bereich ein Tragelement (Tragbalken 30) aufweist.
4. Kühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement auf den mit dem
Kühlgut in Berührung kommenden Flächen mit Schutzsegmenten (34, 35, 36) versehen ist.
5. Kühler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das der zweiten Gutzuführzone
(Schacht 12) zugewandte Schutzsegment (34) eine die Höhe der unteren Schicht bestimmende
Abstreifkante (34a) aufweist.
6. Kühler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das der ersten Gutzuführzone (Schacht
14) zugewandte Schutzsegment (36) als nach oben offene, zur Aufnahme von Kühlgut bestimmte
Rinne ausgebildet ist.
7. Kühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauwand (13) Kühlkanäle (Pfeile
39) aufweist.
8. Kühler nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seine Ausbildung als Schubrostkühler,
der vorzugsweise mit einzeln belüftbaren Rostplatten und/oder Rostplattenreihen (1,
2) versehen ist.
9. Kühler nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seine Ausbildung als Wanderrostkühler.