[0001] Die Erfindung betrifft eine Walze für die Beschichtung oder den Farbauftrag auf Bändern,
insbesondere Metallbändern in Bandbeschichtungs- oder Bandbedruckungsanlagen, welche
Walze einen biegesteifen Grundkörper hat, auf dem eine elastische Schicht, vorzugsweise
aus Gummi oder Kunststoff, aufgebracht ist.
[0002] Derartige Walzen sind seit langem bekannt. So ist z.B. durch die DE-A-35 25 045 eine
solche Walze der eingangs genannten Gattung bekannt geworden, bei der der biegesteife
Grundkörper aus einem mit Kohlefasern verstärkten Kunststoff besteht, auf welchen
eine elastische Schicht aus Gummi oder Kunststoff aufgebracht ist. Diese bekannten,
an ihrem Umfang elastisch ausgebildeten Walzen können auf dem zu beschichtenden Band
über die gesamte Bandbreite einen gleichmäßig dicken Beschichtungsauftrag gewährleisten,
und zwar auch dann, wenn der Grundkörper trotz seiner biegesteifen Ausbildung eine
gewisse Durchbiegung erfährt oder wenn das zu beschichtende Band über seinen Gesamtquerschnitt
nicht absolut gleichmäßige Banddicke hat. Dies wird dadurch erreicht, daß die elastische
Schicht der Walze bei ihrem Andruck gegen das zu beschichtende Band eine Abplattung
erfahren kann. Diese bekannten Walzen können auch als sogenannte Presseur-Walze einer
aus Metall oder dergleichen bestehenden Beschichtungswalze gegenüberliegend eingesetzt
werden, wo sie durch ihre Elastizität ein Anschmiegen des unebenen Bandes an die Beschichtungswalze
bewirken.
[0003] Die bekannten, mit elastischer Oberfläche ausgestatteten Walzen in Beschichtungseinrichtungen
haben jedoch den Nachteil, daß sie keine ausreichende Beständigkeit gegenüber Chemikalien,
z.B. den in Farben oder Reinigungsmitteln enthaltenen Lösungsmitteln, Säuren oder
Laugen haben, sowie sehr anfällig für mechanische Beschädigungen, z.B. durch scharfe
Bandkanten sind.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Walzen der eingangs genannten Gattung
so zu gestalten, daß ihre elastische, das Abplatten der Walzenoberfläche ermöglichende
Schicht gegen Zerstörung durch Lösungsmittel, Säuren und/oder Laugen sowie mechanische
Einflüsse ausreichend geschützt ist, ohne ihre Elastizität bzw. Nachgiebigkeit wesentlich
zu beeinträchtigen. Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die elastische
Schicht der Walze an ihrer Außenseite einen dünnen, biegsamen Metallüberzug hat. Dieser
Metallüberzug schützt die Walze an ihrer Oberfläche gegen chemische oder mechanische
Beschädigungen, ist jedoch andererseits derart biegsam, daß sich die Walze mit ihrer
Oberfläche an unebene Bandoberflächen unter mehr oder weniger starker Abplattung ihres
Umfanges anschmiegen kann.
[0005] Durch entsprechende Wahl der Wandstärke des Metallüberzugs und der Elastizität der
elastischen Schicht der Walze, die sich aus der Dicke und der Shorehärte der elastischen
Schicht ergibt, kann die Walze auf die geforderten Bedingungen entsprechend eingestellt
sein. Dabei kann die elastische Schicht entsprechend den Erfordernissen aus einem
elastischeren oder weniger elastischen Material, z.B. aus einem weicheren oder einem
härteren Gummi oder Kunststoff bestehen. Bei Ausbildung aus Kunststoff wird zweckmäßig
ein unverstärkter Kunststoff, also ein solcher gewählt, der frei von Verstärkungs-
oder Versteifungseinlagen ist. Eine Anpassung der Elastizität der Walzenoberfläche
an die gewünschten Erfordernisse kann aber auch dadurch erreicht werden, daß innerhalb
der elastischen Schicht Hohlräume vorhanden sind, welche an eine pneumatische oder
hydraulische Druckquelle angeschlossen oder anschließbar sind und über diese Quelle
unter Druck gesetzt werden können. Hierdurch kann man eine stufenlose Anpassung der
elastischen Schicht der Walze an die gewünschte Schichthärte erzeugen.
[0006] Der Metallmantel hat vorzugsweise eine Wandstärke von 0,1 bis 1,0 mm und kann z.B.
aus Chrom, Nickel oder Edelstahl bestehen. Die elastische Schicht kann dagegen eine
Dicke von 5 bis 70 mm, vorzugsweise 15 bis 30 mm haben.
[0007] Durch DE 35 25 045 A1 ist zwar auch eine Walze für Druckmaschinen bekannt geworden,
deren im wesentlichen biegesteifer Grundkörper mit einem Überzug aus Keramik oder
Metall versehen ist. Diese Walze soll bei leichtem Gewicht einer möglichst geringen
Durchbiegung unterliegen und hat auch wegen Fehlens einer elastischen Schicht am Walzenumfang
auch an ihrer Oberfläche eine geringe Elastizität. Sie ist daher nicht in der Lage,
in Bandbeschichtungsanlagen einen über die gesamte Bandbreite gleichmäßig dicken Beschichtungsauftrag
zu gewährleisten.
[0008] Gleiches gilt für bekannte Druckwalzen mit einem Stahlkern und einem Mantel aus Kupfer
oder Acrylglas, der entsprechend dem herzustellenden Druck graviert wird (DE 35 11
478 A1).
[0009] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Aufbringen des metallischen Überzugs
in Form eines Metallmantels auf die elastische Schicht der Walze. Erfindungsgemäß
werden bei diesem Verfahren vor dem Aufbringen des Metallmantels zunächst die elastische
Schicht gekühlt und der Metallmantel erwärmt. Bei dem anschließenden Temperaturausgleich
preßt sich der Metallmantel auf die elastische Schicht auf und erhält damit einen
abgestimmten Schrumpfsitz auf dieser Schicht.
[0010] Die Verbindung zwischen Mantel- und elastischer Schicht kann auch durch eine Verklebung
mittels eines elastischen Haftvermittlers geschehen.
[0011] Im folgenden wird ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Walze anhand der Zeichnung näher beschrieben:
Die im Längsschnitt dargestellte Walze besitzt einen Grundkörper 1 aus einem biegesteifen
Stahlrohr, das an seinen Enden über Naben 2 an Achsstummeln 3 sitzt. Auf diesem Rohr
ist eine elastische Schicht 4 aus Gummi oder Kunststoff aufgebracht, die an ihrer
Außenseite einen dünnen, biegsamen Metallüberzug 5 trägt. Dieser Metallüberzug ist
von einem Metallmantel gebildet, der auf die elastische Schicht mit Schrumpfsitz aufgebracht
ist. Aufgrund des dünnen, biegsamen Metallüberzuges 5 ist die beschriebene Walze in
der Lage, sich über ihre gesamte axiale Länge an unebene Oberflächen von zu beschichtenden
Bändern anzuschmiegen, um dadurch einen über die gesamte Bandbreite gleichmäßig dicken
Beschichtungsauftrag zu gewährleisten. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Walze liegt darin, daß ihr Metallüberzug dem Einsatz der Walze entsprechend mit einer
Rasterung oder sonstigen Profilierung versehen sowie mit Hilfe der Dünnschicht- oder
auch Dickschichttechnologie in seiner Oberflächenhärte entsprechend den jeweiligen
Anforderungen eingestellt werden kann. Hier kommen auch Beschichtungen, z.B. mit Keramik
oder Titannitrid, oder auch andere Oberflächenbehandlungen in Frage.
[0012] Die erfindungsgemäße Walze kann nicht nur in Bandanlagen eingesetzt werden, sondern
auch überall da, wo Walzen oder Rollen mit elastischen oder nachgiebigen Oberflächen
benötigt werden, die einem Verschleiß oder chemischen Angriff unterliegen. So kann
beispielsweise die erfindungsgemäße Walze als Presseur-Walze, Abquetschwalze, als
Tauchrolle in Bandbehandlungsanlagen, als Dämpfrolle oder als verschleißgeschützte
"weiche" Walze in Coil-Coating- oder Bedruckungsverfahren eingesetzt werden.
1. Druckwalze für Beschichtungs- oder Farbauftragsvorrichtungen in Bandbeschichtungsanlagen,
mit einem biegesteifen Grundkörper (1), auf dem eine elastische Schicht (4) aufgebracht
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schicht (4) an ihrer Außenseite einen dünnen biegsamen Metallüberzug
(5) hat.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallüberzug (5) eine Dicke
von 0,1 bis 1,0 mm hat.
3. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallüberzug (5) aus Chrom,
Nickel oder Edelstahl besteht.
4. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallüberzug (5) aus einem
über die elastische Schicht (4) übergezogenen Metallmantel besteht.
5. Walze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallmantel (5) auf die elastische
Schicht (4) mit Schrumpfsitz aufgebracht ist.
6. Walze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallmantel (5) an seiner
Außenfläche eine dünne Oberflächenbeschichtung aus hartem Material, z.B. Keramik,
Titannitrid oder dergleichen aufweist.
7. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schicht (4) eine
Dicke von 5 bis 70 mm, vorzugsweise 15 bis 30 mm hat.
8. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schicht (4) eine
Shorehärte von 10 bis 100 Shore A hat.
9. Walze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schicht (4) aus
weichem Gummi, Kautschuk oder Kunststoff besteht.
10. Walze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schicht (4) aus
hartem Gummi, Kautschuk oder Kunststoff besteht.
11. Walze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schicht (4) aus
unverstärktem Kunststoff besteht.
12. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schicht (4) durch
Kanäle miteinander verbundene Hohlräume enthält, welche an eine Druckmittelquelle
anschließbar sind.
13. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzengrundkörper (1) aus Metall,
vorzugsweise Stahl oder Aluminium besteht.
14. Verfahren zum Aufbringen des Metallmantels auf die elastische Schicht der Druckwalze
nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen des Metallmantels
die elastische Schicht auf dem Walzengrundkörper zunächst gekühlt und der Metallmantel
erwärmt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schicht zusammen
mit dem sie tragenden Walzengrundkörper gekühlt wird.