(19)
(11) EP 0 687 632 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.12.1995  Patentblatt  1995/51

(21) Anmeldenummer: 95108918.4

(22) Anmeldetag:  09.06.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 27/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 16.06.1994 DE 9409693 U

(71) Anmelder: CURTIS 1000 EUROPE GMBH
D-56626 Andernach (DE)

(72) Erfinder:
  • Hafner, Ingo, Dipl.-Ing.
    D-56075 Koblenz (DE)

(74) Vertreter: Kossobutzki, Walter, Dipl.-Ing.(FH) 
Hochstrasse 7
D-56244 Helferskirchen
D-56244 Helferskirchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Briefumschlag, Versandstasche oder dergleichen


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Briefumschlag, Versandtasche oder dgl., gebildet aus einem blattartigen, vorzugsweise von einem als Rollenware vorliegenden Band abgetrennten und durch Falzung und Klebung geformten Zuschnitt aus einem undurchsichtigen Werkstoff.
    Um einen Briefumschlag, eine Versandtasche oder dgl. zu schaffen, der eine besonders schöne, insbesondere metallisch schimmernde Oberfläche besitzt und auch aus einer Kunststoffolie mit einer faserigen Struktur bestehen kann, ist zumindest die die Außenfläche des Briefumschlages der Versandtasche oder dgl. bildende Seite des Zuschnittes bzw. des Bandes mit einer dünnen Schicht aus Metall versehen ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Briefumschlag, Versandtasche oder dgl., gebildet aus einem blattartigen, vorzugsweise von einem als Rollenware vorliegenden Band abgetrennten und durch Falzung und Klebung geformten Zuschnitt aus einem undurchsichtigen Werkstoff.

    [0002] Briefumschläge, Versandtaschen oder dgl. werden aus blattartigen Zuschnitten hergestellt, die meist während eines Falzvorgang von einem als Rollenware vorliegenden Band abgetrennt und anschließend verklebt werden. Dabei bleibt die sogenannte Verschlußlasche bis nach dem Einfüllen des Briefgutes bzw. Versandgutes offen. Der blattartige Zuschnitt bzw. das als Rollenware vorliegende Band besteht aus einem undurchsichtigen Werkstoff, meist aus Papier, der in Abhängigkeit vom Einsatzzweck mit einem textilen Gewebe verstärkt sein kann. Es ist auch bekannt, reißfeste Zuschnitte für Briefumschläge und Versandtaschen aus einer Kunststoffolie mit einer faserigen Struktur herzustellen, wobei sehr dünne Fasern aus Olefin nach einem Schmelzspinnverfahren erzeugt und unregelmäßig auf eine Unterlage gespritzt werden. Anschließend wird aus diesen aufgespritzten Kunststoffasern unter Anwendung von Druck und Temperatur, also ohne zusätzliches Bindemittel, eine Folie mit faseriger Struktur geformt.

    [0003] Briefumschläge und Versandtaschen können in Abhängigkeit von dem für den Zuschnitt gewählten Papier eine unterschiedliche Farbe besitzen und/oder mit unterschiedlichen Aufdrucken versehen sein. Reißfeste Briefumschläge aus einer Kunststoffolie mit einer faserigen Struktur sind normalerweise weiß bzw. rohweiß. Eine Einfärbung derartiger Briefumschläge und Versandtaschen ist nur über die Kunststoffmasse möglich, was jedoch mit einem nicht vertretbaren Aufwand verbunden ist.

    [0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Briefumschlag, eine Versandtasche oder dgl. zu schaffen, der eine besonders schöne, insbesondere metallisch schimmernde Oberfläche besitzt. Diese Oberfläche soll dabei auch bei Briefumschlägen, Versandtaschen oder dgl. erreichbar sein, die aus einer Kunststoffolie mit einer faserigen Struktur bestehen.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Briefumschlag, einer Versandtasche oder dgl. der eingangs beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß zumindest die die Außenfläche des Briefumschlages der Versandtasche oder dgl. bildende Seite des Zuschnittes bzw. des Bandes mit einer dünnen Schicht aus Metall versehen ist.

    [0006] Ein derartiger Briefumschlag bzw. eine derartige Versandtasche weist eine besonders schöne, metallisch schimmernde Oberfläche auf, deren Farbe in Abhängigkeit von dem benutzten Metall, frei wählbar ist. Insbesondere ein Briefumschlag, der aus einer Kunststoffolie mit einer faserigen Struktur hergestellt ist, weist durch eine solche Schicht einen besonders guten optischen Eindruck auf, da die durch die gesponnenen Fasern gebildete Struktur deutlich erkennbar ist.

    [0007] Weitere Merkmale eines Briefumschlages, einer Versandtasche oder dgl. gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2-4 offenbart.

    [0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigen
    Fig. 1
    die Rückseite eines Briefumschlages gemäß der Erfindung und
    Fig. 2
    einen Schnitt durch die Wandung des Briefumschlages der Fig. 1.


    [0009] Der in der Fig. 1 der Zeichnung von seiner Rückseite gezeigte Briefumschlag 1 ist aus einem an sich bekannten Zuschnitt aus einem Folienmaterial mit dem Handelnamen "Tyvek" von der Firma "Du Pont Company", hergestellt. Diese Kunststoffolie besitzt eine faserige Struktur, die dadurch entstanden ist, daß sehr dünne Fasern aus Olefin nach einem Schmelzspinnverfahren hergestellt, unregelmäßig auf eine Unterlage gespritzt und anschließend unter Anwendung von Druck und Temperatur, also ohne zusätzliches Bindemittel, zu der Kunststoffolie geformt werden.

    [0010] Dieser Briefumschlag 1 wurde in an sich bekannter Weise aus einem blattartigen Zuschnitt durch Falzung geformt und über zwei Seitenlaschen 2,3 zu dem Briefumschlag 1 verklebt. Zusätzlich besitzt der Briefumschlag 1 eine Verschlußlasche 4, die mit einer nur angedeuteten, streifenförmigen Adhäsionsschicht 5 aus einem an sich bekannten Adhäsionswerkstoff versehen ist. Diese Adhäsionsschicht 5 ist normalerweise durch eine abziehbare Folie abgedeckt.

    [0011] Aus der Fig. 2 der Zeichnung ist ersichtlich, daß die Wandung des Briefumschlages 1 bzw. des Zuschnittes aus der vorerwähnten Kunststoffolie 6 mit faseriger Struktur besteht, auf der in diesem Ausführungsbeispiel eine dünne Schicht 7 aus Metall aufgebracht ist. Diese dünne Schicht 7 besteht in vorteilhafter Weise aus Aluminium, Silber oder Gold. Bei einer Bildung der Schicht 7 aus Aluminium erhält die Oberfläche des Briefumschlages 1 eine silbrige, metallisch glänzende Farbe. Bedarfsweise können für diese Schicht 7 auch andere metallische Werkstoffe verwendet werden. Die Schicht 7 wurde beispielsweise durch eine Bedampfung auf die Außenfläche der Kunststoffolie 6 aufgebracht. Das Aufbringen dieser dünnen Schicht 7 erfolgt in vorteilhafter Weise bei oder nach der Herstellung der Kunststoffolie 6. Bedarfsweise ist es auch möglich, die Kunststoffolie 6 auf beiden Seiten mit einer dünnen Schicht 7 aus Metall zu versehen. Bedarfsweise kann die dünne Schicht 7 auch durch eine sogenannte Plasmabeschichtung aufgebracht werden. Die Schicht 7 weist eine Wandstärke von wenigen tausendstel Millimeter auf, so daß verhältnismäßig wenig Beschichtungswerkstoff benötigt wird.

    [0012] In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es möglich, die Kunststoffolie 6 durch Papier oder dünne Pappe zu ersetzen.


    Ansprüche

    1. Briefumschlag, Versandtasche oder dgl., gebildet aus einem blattartigen, vorzugsweise von einem als Rollenware vorliegenden Band abgetrennten und durch Falzung und Klebung geformten Zuschnitt aus einem undurchsichtigen Werkstoff,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zumindest die die Außenfläche des Briefumschlages (1) der Versandtasche oder dgl. bildende Seite des Zuschnittes bzw. des Bandes mit einer dünnen Schicht (7) aus Metall versehen ist.
     
    2. Briefumschlag, Versandtasche oder dgl. nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schicht (7) durch eine Bedampfung aufgebracht ist.
     
    3. Briefumschlag, Versandtasche oder dgl. nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schicht (7) durch eine Plasmabeschichtung aufgebracht ist.
     
    4. Briefumschlag, Versandtasche oder dgl. nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schicht (7) aus Aluminium, Silber oder Gold gebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht