[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Bügeleisen mit einer strahlungsdurchlässigen
Bügeleisensohle, durch die die Lichtenergie von elektrischen Lampen in Direktstrahlung
und/oder nach Reflexion an Reflektoren auf ein Bügelgut aufbringbar ist und die mit
Dampföffnungen zur Abgabe von Wasserdampf versehen ist, der von einem separat beheizten,
innerhalb oder außerhalb des Bügeleisens angeordneten Dampferzeuger den Dampföffnungen
zuführbar ist.
[0002] Es ist aus der DE 35 41 424 A1 bekannt, einem elektrischen Bügeleisen die Wärmeenergie
über Halogenlampen zuzuführen. Die von der Halogenlampe abgestrahlte Energie wird
über eine Glaskeramikplatte, welche die Sohle des Bügeleisens bildet, auf das Bügelgut
aufgebracht. Ziel dieser Bügeleisen ist es, den Wärmeübergang auf den Stoff, der sich
beim konventionellen Bügeleisen im wesentlichen auf den Wärmeübertrag mittels Wärmeleitung
durch die warme Bügeleisensohle beschränkt, durch Hinzunahme eines Strahlungsanteiles
zu erhöhen. Der Vorteil dieser Beheizungsart besteht in einer Verkürzung der Bügelzeit.
[0003] Die die Bügelsohle bildende Glaskeramik hat eine gute optische Transparenz und mechanische
Eigenschaften. So ist das Material beispielsweise stoßfest und temperaturbeständig.
Der Nachteil der Glaskeramik besteht aber in ihrer schlechten Wärmeleitung, die bei
einer Mindestdicke, die aus mechanischen Gründen und Herstellungsgründen nicht geringer
als 3 mm sein darf, eine relativ hohe Wärmekapazität mit sich bringt. Außerdem hat
die Glaskeramik der Bügelsohle einen recht hohen Reibungskoeffizienten. Die hohe Wärmekapazität
ist insofern besonders störend, weil sie die Vorteile einer schnellen, kapazitätsarmen
Wärmequelle, die ein Halogenstrahler bietet, teilweise aufzehrt. Der Vorteil der Halogenstrahler,
daß die Energieabgabe bei ihrem Ausschalten spontan unterbleibt, läßt sich damit nicht
nutzen.
[0004] Ein Bügelprozeß besteht im Prinzip aus drei Teilprozessen, und zwar
a) der Befeuchtung der Fasern mittels Wasser oder Dampf,
b) dem Ausrichten der Fasern und
c) dem Fixieren der Fasern durch Trocknen.
Diese Prozesse übernimmt heute mehr oder weniger gleichzeitig eine übliche Bügeleisensohle.
Weder die Teilprozesse noch der Ort der Behandlung mittels der Sohle sind voneinander
getrennt. Die Teilprozesse sind deshalb nicht optimiert.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Bügeleisen der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
bei dem die einzelnen Teilprozesse optimiert wirksam werden.
[0006] Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bügeleisensohle
in ihrer Längsrichtung aufgeteilt ist in jeweils wenigstens einen die Dampföffnungen
aufweisenden, dem Befeuchten mit dem Wasserdampf und dem Ausrichten der Faser dienenden
metallischen Sohlenteil und einen nur der Trocknung des Bügelgutes dienenden strahlungsdurchlässigen
Sohlenteil.
[0007] Durch die Aufteilung in einen dem Befeuchten und Ausrichten der Fasern dienenden
Sohlenteil und einen der Trocknung dienenden Sohlenteil wird die Gesamtbügeleisensohle
hinsichtlich ihrer Wirkungsweise deutlich verbessert. Der Vorteil dieser Lösung besteht
auch in einer Verbesserung des Wärmeüberganges auf das Bügelgut. Durch reine Strahlung
im Trocknungsbereich läßt sich die Wärmeenergie auch in tiefere Gewebelagen einbringen.
Eine Beschädigung des Bügelgutes ist auch bei Stillstand vermieden ist, weil der thermische
Kontakt durch das Ausschalten der Lichtquelle entfällt.
[0008] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwei dem Befeuchten
und Ausrichten der Fasern dienende Sohlenteile in der Mitte zwischen sich das der
Trocknung dienende Sohlenteil einschließen. Damit gibt es einen vorderen und hinteren
Sohlenteil mit Dampfaustrittsöffnungen, in dem die Befeuchtung und Ausrichtung der
Fasern vornehmbar ist, und einen mittleren Sohlenteil, der die eigentliche Trockungszone
ist.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die strahlungsdurchlässige
Sohlenfläche des dem Trocknen dienenden Sohlenteiles einen größeren Abstand vom Bügelgut
aufweist als die Sohlenflächen der dem Befeuchten und Ausrichten dienenden Sohlenteile.
Das der Trocknung dienende Sohlenteil hat damit keinen Kontakt mit dem Bügelgut, so
daß auch während des eigentlichen Trocknungsprozesses ein Kontakt mit dem Bügelgut
vollständig unterbleibt. Dies hat den Vorteil, daß die diesen Sohlenteil abdeckende
transparente Platte ganz nach den Bedürfnissen des Lichtdurchtrittes ausgebildet sein
kann und nicht nach den Gesichtspunkten der Stoßfestigkeit oder Reibungseigenschaften.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß beide dem Befeuchten
und Ausrichten dienende Sohlenteile zu den Sohlenenden hin spitz zulaufend ausgebildet
sind. Das Bügeleisen ist damit in beiden Richtungen gleich gut über das Bügelgut hinweg
bewegbar. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß beide
dem Befeuchten und Ausrichten dienende Sohlenteile an den Sohlenenden symmetrisch
ausgebildet sind. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß in Längsrichtung der Bügeleisensohle jeweils am Rand des der Trocknung dienenden
transparenten Sohlenteiles Wärmefühler vorgesehen sind, wobei nach einer bevorzugten
Ausführungsform weiter vorgesehen ist, daß die Wärmefühler trägheitsarm ausgebildet
sind.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß aufgrund der
von den Wärmefühlern erfaßten Bewegungsrichtung der Dampfausstoß immer aus den Dampföffnungen
des Sohlenteiles erfolgt, das in Bewegungsrichtung vorn liegt. Durch Korrelation der
Meßwerte beider Fühler ist es nämlich möglich, die Bewegungsrichtung des Eisens festzustellen
und damit die Dampfzufuhr entsprechend der Bewegungsrichtung immer vorn anzusteuern.
Dadurch wird es möglich, das Befeuchten und Ausrichten der Fasern immer vor ihrer
Fixierung durch Trocknung vorzunehmen.
[0012] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die zum Einsatz
gebrachten Lampen Halogenstrahler sind, deren Energie mittels eines Reflektorspiegels
gleichmäßig auf den der Trocknung dienenden, transparenten Sohlenteil verteilt wird.
Dies wird möglich, da der transparente Sohlenteil vollflächig dem Lichtdurchtritt
zur Verfügung steht. Damit ist es möglich und sinnvoll, daß eine spektrale Anpassung
der Halogenstrahler und des Materials des transparenten Sohlenteiles derart vorgenommen
ist, daß die Strahlung weitgehend unbehindert auf das Bügelgut gelangt.
[0013] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Bügeleisen mit im metallischen Vorder- und Hinterteil der Bügeleisensohle
befindlichen Dampfaustrittsöffnungen und einem mittleren transparenten Sohlenteil,
das nur der Trocknung dient, im Schnitt,
Fig. 2 die Sohle des Bügeleisens nach Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Bügeleisen längs der Linie III-III nach Fig. 2.
[0014] Das Bügeleisen nach der Erfindung weist ein Gehäuse 1 mit einem Handgriff 1a auf.
Das Gehäuse 1 trägt eine Bügeleisensohle 3, die im vorderen Sohlenteil 3a und im hinteren
Sohlenteil 3b aus Metall besteht und Dampfaustrittsöffnungen 4 aufweist. Die Bügeleisensohle
3 hat zwischen dem vorderen und dem hinteren Sohlenteil 3a und 3b einen transparenten
Sohlenteil 3c, dessen Oberfläche 3d gegenüber den Sohlenflächen 3e der Sohlenteile
3a und 3b in das Innere des Bügeleisen hinein versetzt ist. Das transparente Sohlenteil
3c besteht aus Glaskeramik und bevorzugt folgende Spezifikation:
Diese Spezifikation hat den Sinn, daß eine spektrale Anpassung der Halogenstrahler
6 und des Materials des transparenten Sohlenteiles 3c derart vorgenommen ist, daß
die Strahlung weitgehend unbehindert auf das Bügelgut gelangt. Aufgrund des Höhenversatzes
kommt das Sohlenteil 3c im Prinzip nicht mit dem Bügelgut in Berührung. Die metallischen
Sohlenteile 3a und 3b sind über sie verbindende Sohlenstegteile 3f aus Metall verbunden.
[0015] Die Dampfaustrittsöffnungen 4 stehen mit hinter ihnen gelegenen Dampfkammern 5 in
Verbindung, die ihrerseits Wasserdampf zugeführt bekommen, beispielsweise aus einerim
Bügeleisen befindlichen internen oder einer externen Dampfquelle. Der Dampf kommt
bei einer exteernen Dampfquelle über eine bekannte kombinierte Strom- und Wasserdampfzuführungsleitung
zu den Dampfkammern 5. Diese Anschlüsse sind nicht näher dargestellt. Innerhalb des
Gehäuses 1 befindet sich ein Halogenstrahler 6, der von einem Reflektor abgedeckt
ist.
[0016] In Längsrichtung L der Bügeleisensohle 3 sind am Rande des der Trocknung dienenden
lichtdurchlässigen Sohlenteiles 3c Wärmefühler 8 vorgesehen. Diese Wärmefühler überwachen
einerseits die Temperatur der Sohle 3 und andererseits die Bewegungsrichtung des Bügeleisens.
Die Dampfzufuhr zu den Dampföffnungen 4 wird dabei bevorzugt so geregelt, daß immer
nur das in Bewegungsrichtung vorn liegende Sohlenteil 3b über die Dampföffnungen 4
Dampf abgibt. Damit ist eine deutliche Trennung vorgenommen zwischen dem Befeuchten
der Fasern und deren Ausrichten durch den gerade Dampf abgebenden Sohlenteil 3a oder
3b und eine Trocknung des Bügelgutes mittels des bei der Bewegung nachfolgenden mittleren
Sohlenteiles 3c.
[0017] Die äußeren Enden 10 der Sohlenteile 3a und 3b sind symmetrisch, spitz zulaufend
ausgebildet.
1. Elektrisches Bügeleisen mit einer strahlungsdurchlässigen Bügeleisensohle (3), durch
die die Lichtenergie von elektrischen Lampen (6) in Direktstrahlung und/oder nach
Reflexion an Reflektoren auf ein Bügelgut aufbringbar ist und die mit Dampföffnungen
(4) zur Abgabe von Wasserdampf versehen ist, der von einem separat beheizten, innerhalb
oder außerhalb des Bügeleisens angeordneten Dampferzeuger den Dampföffnungen (4) zuführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügeleisensohle (3) in ihrer Längsrichtung (L) aufgeteilt ist in jeweils
wenigstens einen die Dampföffnungen (4) aufweisenden, dem Befeuchten mit Wasserdampf
und Ausrichten der Fasern dienenden metallischen Sohlenteil (3a, 3b) und einen nur
der Trocknung des Bügelgutes dienenden strahlungsdurchlässigen Sohlenteil (3c).
2. Elektrisches Bügeleisen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei dem Befeuchten und Ausrichten der Fasern dienende Sohlenteile (3a,3b) in
der Mitte zwischen sich das der Trocknung dienende Sohlenteil (3c) einschließen.
3. Elektrisches Bügeleisen nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die strahlungsdurchlässige Sohlenfläche (3d) des dem Trocknen dienenden Sohlenteiles
(3c) einen größeren Abstand vom Bügelgut aufweist als die Sohlenfläche (3e) der dem
Befeuchten und Ausrichten dienenden Sohlenteile (3a, 3b).
4. Elektrisches Bügeleisen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide dem Befeuchten und Ausrichten dienende Sohlenteile (3a, 3b) zu den Sohlenenden
hin spitz zulaufend ausgebildet sind.
5. Elektrisches Bügeleisen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide dem Befeuchten und Ausrichten dienende Sohlenteile (3a, 3b) an den Sohlenenden
symmetrisch ausgebildet sind.
6. Elektrisches Bügeleisen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Längrichtung (L) der Bügeleisensohle (3) jeweils am Rand des der Trocknung
dienenden transparenten Sohlenteiles (3a und/oder 3b) Wärmefühler (8) vorgesehen sind.
7. Elektrisches Bügeleisen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmefühler (8) trägheitsarm ausgebildet sind.
8. Elektrisches Bügeleisen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund der von den Wärmefühlern (8) erfaßten Bewegungsrichtung der Dampfausstoß
immer aus den Dampföffnungen (4) des Sohlenteiles (3a oder 3b) erfolgt, das in Bewegungsrichtung
vorn liegt.
9. Elektrisches Bügeleisen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Einsatz gebrachten Lampen (6) Halogenstrahler sind, deren Energie mittels
eines Reflektorspiegels (7) gleichmäßig auf den der Trocknung dienenden, transparenten
Sohlenteil (3c) verteilt wird.
10. Elektrisches Bügeleisen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine spektrale Anpassung der Halogenstrahler (6) und des Materials des transparenten
Sohlenteiles (3c) derart vorgenommen ist, daß die Strahlung weitgehend unbehindert
auf das Bügelgut gelangt.