[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tür nach dem Anspruch 1.
[0002] Herkömmliche Türen werden beim Öffnen und Schliessen um eine Drehachse entlang der
einen Türseite geschwenkt. Der Türgriff bewegt sich auf einem Kreissegment und ist
im geöffneten Zustand weit von der Türöffnung entfernt. Gehbehinderte mit Gehhilfen,
insbesondere Personen im Rollstuhl, können bei ihrer Fortbewegung den Türgriff nicht
halten und ihn auch nur in einem kleinen Umkreis um ihren Standort ergreifen. Beim
Betreten eines Raumes kann die Türe etwa aufgestossen werden. Bei zu schwachem Stoss
muss die behinderte Person etwas aufschliessen und nochmals aufstossen. Bei zu starkem
Stoss kann die Tür beschädigt werden und/oder sie federt zurück. Ebenfalls das Schliessen
der Tür ist wegen ihrer grossen Schwenkbewegung für Gehbehinderte schwierig. Insbesondere
beim Verlassen eines Raumes ist der Türgriff der nach innen offenstehenden Türe für
die gehbehinderte Person, die sich durch die Türöffnung bewegt hat, nicht mehr greifbar.
Da gerade bei Durchgängen, die häufig von Rollstühlen befahren werden, grosse Türbreiten
gewählt werden, sind die Greifdistanzen sehr gross. Grosse Tür-Schwenkbereiche sind
häufig auch aufgrund kleiner Platzverhältnisse unpraktisch.
[0003] Aus dem Patent CH-A-235964 ist eine Türe bekannt, die beim Öffnen und Schliessen
eine Drehbewegung um eine erste sich in der Türöffnung verschiebende Drehachse ausführt.
Die erste Drehachse entsteht durch einen drehbar in einer Geradführung entlang des
oberen Türrahmens geführten Drehzapfen, der in einem mittleren Bereich des oberen
Türrandes von diesem aufsteht. Die Geradführung und der darin geführte Drehzapfen
bilden somit ein verschiebbares erstes Drehlager. Die Türe wird von zwei parallelen
horizontal ausgerichteten Armen getragen, die ihrerseits über je ein Drehlager mit
dem Türrahmen verbunden sind, so dass beide Arme um eine durch diese Drehlager führende
zweite Drehachse schwenkbar sind. Die Arme führen am oberen und unteren Stangenende
von der Stange weg und sind mit der Türe am freien Ende über je eine dritte Drehverbindung
verbunden, durch welche somit eine dritte Drehachse führt. Alle drei Drehachsen sind
parallel ausgerichtet.
[0004] Da die Türen gemäss der CH-A-235964 auf der Seite des Bügels zuwenig gut schliessen,
wurde für hohe Schliessansprüche eine Tür geschaffen, bei der der Fallenriegel auf
der Seite der Arme angeordnet ist. Solche Türen werden häufig als Drehschiebetüren
bezeichnet.
[0005] Eine Tür gemäss der CH-A-235964 hat einen Nachteil, der dazu führt, dass sie sich
trotz ihrer langen Bekanntheit (1945) nicht durchsetzen konnte. Die Aufhängung an
den beiden Armen und an den Drehzapfen führt zu einer ziemlichen Instabilität im Betrieb.
Nur im geschlossenen Zustand ist die Tür lagestabil. Im geöffneten Zustand ist sie
aufgrund der Spiele in den fünf Lagerstellen (Drehzapfen und je zwei Lagerstellen
entlang der zweiten und dritten Drehachse) äussert instabil. Um diesem Manko abzuhelfen,
verfügt die Konstruktion gemäss der CH-A- über einen zusätzlichen, drehbaren Gleitschlitten
im Bereich der ersten Drehachse, der in eine Laufschiene unterhalb der Tür eingreift.
Abgesehen von diesem zusätzlichen, nicht wartungsfreien Bauteil, stört in vielen Fällen
die Laufschiene am Boden, die Reinigungs- und Geräuschprobleme mit sich bringt.
[0006] Andere bekannte Türen gemäss der CH-A-593411 tragen den wesentlichen Teil des Gewichtes
der Türe mit dem oberen Arm eines U-förmigen Bügels, der aus einer vertikalen Stange
und zwei parallelen Armen, vergleichbar mit den Armen gemäss CH-A-235964, aufgebaut
ist, wobei die Stange um die zweite Achse dreht. Der Bügel greift jedoch seitlich
zur Ebene durch die Türfläche versetzt an. Daraus entstehen Drehmomente, die vom unteren
Arm zusammen mit den restlichen Gewichtskräften aufgenommen und über die Stange kompensiert
werden müssen. Bei zuwenig stark ausgebildeten Bügeln führen die bei halb geöffneter
Tür maximalen Drehmomente zum Verdrehen der Arme aus der parallelen Ausrichtung und
somit zu einer Schieflage der Türe. Der ganze Bügel und insbesondere der obere das
Gewicht tragende Arm muss äusserst stark ausgebildet werden, was zum einen mit hohen
Kosten verbunden ist und zum anderen wegen des neben der Tür angeordneten massiven
Bügels von Architekten negativ bewertet wird. Natürlich sind auch die Anforderungen
an die dritte Drehverbindung hoch, so dass dort teure Kugellager eingesetzt werden
müssen.
[0007] Die Probleme mit der Gewichts- und Drehmomentaufnahme führen dazu, dass bei grossen
Türen Lastaufnahmerollen bzw. Lastaufnahmekugeln - vergleichbar der unteren Führungsschiene
gemäss CH-A-235964 - unter der Türe angeordnet werden müssen. Das Türgewicht und die
damit verbundenen Probleme hängen auch von deren Dicke, bzw. deren Material, ab. Es
gibt Türen, die aufgrund von Schall- und/oder Brandschutzmassnahmen ein hohes Gewicht
haben und bisher somit nicht als Drehschiebetüren ausgebildet werden können.
[0008] Massive Bügel erhöhen bei ohnehin schweren Türen das Gesamtgewicht zusätzlich, was
zu hohen Anforderungen an die zweiten Drehlager, die Verbindung derselben mit dem
Türrahmen und auch an den Türrahmen selbst führt. Das hohe Gewicht wirkt sich auch
negativ auf die Montagearbeit aus.
[0009] Die Türen müssen nebst den statischen Belastungen auch die wesentlich höheren dynamischen
Belastungen bzw. Benützungs-Belastungen während beschleunigter Öffnungs- und Schliessvorgänge
aufnehmen. Wenn sich beim Öffnen der Tür eine schwere Person am Türgriff abstützt,
so darf diese Belastung nicht zu einer Verstellung des Bügels führen.
[0010] Weitere Publikationen zum Hintergrund des Standes der Technik sind: EP-A1-370437,
US-3479684 und US-4286411. Obwohl alle diese Schriften einen vergleichbaren Schwenkmechanismus
aufweisen, gelingt es ihnen nicht, die angeführten Nachteile vollständig zu beseitigen.
Um bei diesen Türen eine gewünschte Schwingbewegung zu erzielen, ist ebenso ein aus
zwei horizontalen Armen und einem vertikalen Verbindungsteil bestehender Bügel vorgesehen,
der um die zweite Schwenkachse schwenkbar mit dem Rahmen verbunden ist. Der vertikale
Verbindungsteil nimmt dabei die zweite Drehachse auf. Die entsprechenden zweiten Drehlager
sind zwischen dem Verbindungsteil und dem Türrahmen angeordnet. Ein zusätzlicher Nachteil
dieser Anordnungen ist, dass die Tür nicht ohne Verbindungsteil montiert werden kann,
was vor allem bei grösseren Montagegewichten von Nachteil ist.
[0011] Die erfindungsgemässe Aufgabe besteht nun darin, eine Drehschiebetür zu beschreiben,
die hohe Gewichtsbelastungen aufnehmen kann, ohne dass die Bügel besonders massiv
und aufwendig ausgebildet werden müssen.
[0012] Gleichzeitig soll aber, vergleichbar zur Tür gemäss CH-A-235964, ein relativ integrierter
Aufbau möglich sein, indem im geschlossenen Zustand der Tür alle Drehachsen im wesentlichen
in einer Ebene liegen. Auf untere Führungsschienen o.dgl. soll verzichtet werden und
eine hohe Stabilität auch im geöffneten Zustand gegeben sein.
[0013] Eine erfindungsgemässe Lösung ist in Anspruch 1 beschrieben. Der wesentliche Anteil
des Gewichtes der Tür wird nun von einer tragenden Geradführung über der Tür aufgenommen.
Die Tür ist dabei über eine erste Drehverbindung mit einem in der Geradführung geführten
Verschiebeteil verbunden. Der türseitige Teil der Drehverbindung setzt vorzugsweise
in einem mittleren Bereich des oberen Türendes an. Entsprechend ist die bevorzugte
Geradführung direkt über der geschlossenen Türe angeordnet, insbesondere in den Türrahmen
bzw. in die Türzarge eingelassen. Die tragende Geradführung hat nebst der Gewichtsaufnahme
die Funktion, mittels der ersten Drehverbindung, die aus dem Stand der Technik bekannte,
verschiebbare erste Drehachse zu erzeugen.
[0014] Indem der wesentliche Anteil des Gewichtes von der Geradführung getragen wird, wird
die Gewichtsaufnahme durch die Arme minimal. Diese sind erfindungsgemäss seitlich
des Türblattes mittels Verbindungsteil verbunden, wodurch sie einen steifen Bügel
bilden. Der Bügel behält seine Führungsfunktion und muss insbesondere einen Teil der
gegebenenfalls entstehenden Drehmomente übernehmen. Um die Belastung des Bügels minimal
zu halten, werden insbesondere die Geradführung, der Verschiebeteil und die erste
Drehverbindung so ausgebildet, dass die Türe nur um die erste Drehachse sonst aber
im wesentlichen nicht drehbar ist, so dass also nebst der Last auch Drehmomente aufgenommen
werden.
[0015] Aufgrund der erfindungsgemässen Lastaufnahme durch die Geradführung und die bügelartige
Verbindung der Arme und die daraus resultierende kleinere Stabilitätsanforderung an
die Arme selbst ergeben sich bevorzugte Ausführungsformen, die gegebenenfalls auch
allein, also ohne die tragende Geradführung, erfinderisch sind und Vorteile haben.
[0016] So führt etwa die feinere Ausgestaltung des Bügels in einem weiteren erfinderischen
Schritt zu bevorzugten Lösungen, bei denen die dritte und/oder die zweite Drehachse
bei geschlossener Tür im Bereich des Türblattes angeordnet ist. Die Arme liegen dabei
bei geschlossener Türe zumindest teilweise in Aussparungen am oberen und unteren Türende.
Indem die dritte Drehachse nicht ausserhalb der Tür zu liegen kommt, wird erreicht,
dass die bügelseitige Türseite beim Öffnen der Türe im wesentlichen nicht über eine
Normalebene zur Türöffnung durch die bügelseitige Türberandung ausschwenkt. Dies ermöglicht
die Montage einer solchen Türe auch in einer Türöffnung, die direkt an eine seitliche
Wand anschliesst. Türen gemäss dem Stande der Technik können in dieser Situation nicht
eingesetzt werden, weil sie seitlich über die Türöffnung ausschwenken.
[0017] Es hat sich bei Versuchen gezeigt, dass die dritte Drehachse zwischen der Türmittelebene
und einer Tür-Breitseite, vorzugsweise der Türinnenseite, die bei geschlossener Tür
dem Bügel zugewandt ist, insbesondere in unmittelbarer Nähe dieser Breitseite gewählt
werden sollte, um das Schliessen der vollständig geöffneten Tür zu erleichtern. Die
zweite Drehachse sollte an der Tür-Schmalseite unmittelbar an den Rahmen anschliessend
vorgesehen werden.
[0018] Gegebenenfalls ist auch das die Arme verbindende Verbindungsteil bei geschlossener
Tür zumindest teilweise in einer Aussparung des Türblattes angeordnet, vorzugsweise
aber ist es flach ausgebildet und steht nur wenig über das Türblatt vor.
[0019] Eine bevorzugte Ausbildung des Verbindungsteils, die auch unabhängig von der Erfindung
bei anderen Türen, die von zwei parallelen Armen getragen werden, eingesetzt werden
kann, ist im Querschnitt etwa keilförmig, wobei die Hypotenusenfläche dem Türblatt
abgewandt ist, und von diesem zum Türstock hin wegläuft.
[0020] Bei vergleichbaren Türen aus dem Stand der Technik wird sowohl die zweite als auch
die dritte Drehachse vor oder hinter der Türe vorgesehen. Meist wird der Bügel der
bekannten Türen aus ästhetischen Gründen auf der Rauminnenseite der Türe angeordnet.
Der neben der Türe und über diese hinausragend angeordnete Bügel behindert Reinigungsarbeiten
an der Türe und am Türrahmen im Bereich des Bügels und es besteht eine erhebliche
Verletzungsgefahr, da Körperteile zwischen dem Bügel und Rahmen-, bzw. Wandteilen
einklemmbar sind. Ausserdem können solche vorspringenden Teile auch die Durchfahrt
von Rollstühlen, Betten o.dgl. behindern. Die erfindungsgemässe Ausführung, bei der
die Arme bei der geschlossenen Tür in dieser versenkt sind und der Bügel-Verbindungsteil
nur unwesentlich über die Türberandung vorsteht, hat den Vorteil, dass weder innen
noch unten und oben unschöne und verletzungsgefährliche Bügelteile über die geschlossene
Türe vorstehen.
[0021] Die Aussparungen für die Arme sind vorzugsweise nur von einer Breitseite der Türe,
insbesondere von der Innenseite, her offen. Von der Aussenseite ist das Türblatt ohne
Ausnehmung ausgebildet. Bei erfindungsgemässer Ausnehmungen an der Innerseite kann
das Türblatt nicht, wie es in einem Stand der Technik vorgesehen ist, mit dem dem
Bügel zugeordneten Ende zwischen den Armen durchbewegt werden, weil die nicht ausgenommene
Aussenseite des Türblatts an den eingesetzten Armen ansteht. In einem weiteren erfinderischen
Schritt wurde daher festgestellt, dass es unabhängig von der Ausgestaltung der Tür
und der Arme gegebenenfalls von Vorteil ist, wenn die bügelseitige Türseite nicht
zwischen den Armen durchbewegt wird. Wenn das Verbindungsteil die Arme auf der Türinnenseite
miteinander verbindet, und die bügelseitige Türseite beim Öffnen der Tür auf die Türaussenseite
ausschwenkt, so schwenkt die gegenüberliegende Türseite mit dem Türgriff auf die Türinnenseite
aus. Dieses Schwenkverhalten ist im Vergleich zum Schwenkverhalten der Drehschiebetüren
nach dem Stande der Technik ähnlich dem von Standardtüren gewohnten Aufdrehen der
Türen ins Innere der Zimmer. Die bekannten Drehschwenktüren bewegen beim Öffnen die
bügelseitige Türseite zwischen den Armen durch nach innen und die gegenüberliegende
Türseite mit dem Türgriff nach aussen. Da diese Bewegung für Personen, welche die
Türe nicht kennen, unerwartet ist, versuchen diese die Tür zuerst nach innen aufzudrücken.
Natürlich können die bekannten Drehschiebetüren auch anders eingesetzt werden, so
dass der Schwenkablauf näher beim Gewohnten ist, wobei dann aber der Bügel auf der
Türaussenseite montiert werden muss.
[0022] Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn in der Geradführung ein elastischer Anschlagpuffer
angeordnet ist, der ein Anschlagen der geöffneten Tür am Türstock verhindert.
[0023] Die Zeichnungen erläutern die Erfindung anhand einer Ausführungsform.
- Fig.1
- Drehschiebetür aus der Froschperspektive
- Fig.2
- Ansicht von oben mit schematisch eingezeichnetem Bewegungsablauf
- Fig.3
- Detaildarstellung des Armes bei geschlossener und vollständig offener Tür
- Fig.4
- Sicht auf die Türinnenseite im Bereich des oberen Armes
- Fig.5
- Schnitt durch die tragende Geradführung mit dem Führungsteil und der Drehverbindung
zur Türoberseite
Fig. 1 zeigt eine halb geöffnete Drehschiebetür mit einem Türblatt 4, Türfallen 5
und einem Fallenriegel 6. Die Türöffnung 7 wird von eimem Türrahmen, bzw. Türzargen,
8 umgeben. Über der Türöffnung 7 ist am Türrahmen 8 befestigt, oder in diesen eingelassen,
eine Geradführung 9 vorgesehen. Dabei handelt es sich vorzugsweise um ein Kastenprofil
mit einem Längsschlitz 10 in der unteren Berandungsfläche. Zumindest auf einer, vorzugsweise
aber auf beiden Seiten des Schlitzes 10 sind lasttragende Flächen 11 vorgesehen, auf
denen ein lastaufnehmendes Teil einer ersten Drehverbindung 12 zum Türblatt 4 getragen
wird. Die verschiebbare erste Drehverbindung 12 hat eine vertikale erste Drehachse
1. Beim Öffnen der Drehschiebetür wird das Türblatt 4 um die sich entlang der Geradführung
9 verschiebende erste Drehachse 1 gedreht. Das Gewicht der Tür wird im wesentlichen
über die erste Drehverbindung 12 von der Geradführung 9 getragen.
[0024] Um den gewünschten Schwenkvorgang zu führen, ist nebst der ersten Drehverbindung
12 ein Bügel 13 vorgesehen, der um eine zweite Drehachse 2 dreht, die mit einem zweiten
Drehlager im seitlichen Türrahmenabschnitt verbunden ist. Der Bügel 13 besteht aus
einem entlang eines ersten seitlichen Türrahmenabschnittes 8a angeordneten Verbindungsteil
14, von dem unten und oben horizontal und parallel ausgerichtete Arme 15 wegführen.
Die Arme 15 sind am freien Ende über dritte Drehlager, durch welche eine dritte Drehachse
3 führt, mit dem Türblatt verbunden.
[0025] Fig. 2 zeigt wie das Türblatt 4 bei geschlossener Tür an den Türschmalseiten an die
seitlichen Türrahmenabschnitte 8a, 8b anschliesst. Weil sich die Tür auf der einen
Rahmenseite von innen und auf der anderen Rahmenseite von aussen an die seitlichen
Rahmenabschnitte 8a, 8b anschliesst, sind die vorstehenden Anschlagsflächen 8a' und
8b' auf der einen Seite innen und auf der anderen Seite aussen angeordnet. Der Bügel
13, bzw. das Verbindungsteil 14 und die Arme 15, sind mittels zweiter Drehlager 16
am seitlichen Türrahmenabschnitt 8a befestigt. Zur Verbindung der freien Enden der
Arme 15 mit dem Türblatt 4 sind dritte Drehlager 17 vorgesehen.
[0026] Die lastaufnehmende Drehverbindung 12 umfasst einen Verschiebungsteil 18, der in
der Geradführung geführt ist und vorzugsweise mit Rollen auf den lasttragenden Flächen
11 aufliegt. Die horizontale Mittelachse 19 des Türblattes 4 wurde als strichpunktierte
Linie für verschiedene Türöffnungsgrade dargestellt. Die Berandungslinie 20 markiert
den auf der Türinnenseite benötigten Platz. Die vollständig geöffnete Türe steht im
dargestellten Beispiel im wesentlichen gleich weit nach innen wie nach aussen. Die
Endlage kann durch die Wahl des Abstandes zwischen der zweiten und der dritten Drehachse
variiert werden. Wird ein kleiner Abstand gewählt, so steht die offene Türe weiter
nach innen, bzw auf die Seite, auf welcher bei der geschlossenen Türe das Verbindungsteil
14 angeordnet ist. Entsprechend bewegt sich das Türblatt bei einem grossen Abstand
weit nach aussen.
[0027] Für gängige Türbreiten liegt der Abstand zwischen der zweiten und der dritten Drehachse
2,3 in einem Bereich von 10 bis 50 cm, vorzugswiese von 15 bis 30 cm, insbesondere
etwa bei 20 cm. Der Abstand zwischen der ersten und der dritten Drehachse entspricht
im wesentlichen dem Abstand zwischen der zweiten und der dritten Drehachse.
[0028] Fig. 3 zeigt mit ausgezogenen Linien die geschlossene Tür und mit gestrichelten Linien
die vollständig geöffnete Tür. Bei der geschlossenen Tür liegen die Arme 15 zumindest
teilweise, vorzugsweise aber ganz, in Ausnehmungen 21, bzw. die zweiten Drehlager
16 in Ausnehmungen 21', am oberen und unteren Ende des Türblattes 4. Um die breiten
Seitenflächen des Türblattes unterscheiden zu können, wird die dem Verbindungsteil
14 zugewandte Fläche als Türinnenseite 4a und die gegenüberliegende Fläche als Türaussenseite
4b bezeichnet. Die Ausnehmungen 21 und 21' sind vorzugsweise nur von einer breiten
Seite, insbesondere von der Türinnenseite her offen. Die Arme 15 und die zweiten Drehlager
16 bewegen sich beim Öffnen und Schliessen der Tür aus den und in die Ausnehmungen.
Die bügelseitige Türschmalseite bewegt sich beim Öffnen nach aussen (Türaussenseite)
und die gegenüberliegenden Türschmalseite entsprechend nach innen.
[0029] Die durch die zweiten bzw. dritten Drehlager 16,17 führenden zweiten bzw. dritten
Drehachsen 2,3 liegen bei geschlossener Tür im Bereich des Türblattes 4. Gegebenenfalls
ist auch nur eine der beiden Achsen im Türblatt angeordnet.
[0030] Der Verbindungsteil 14 ist im wesentlichen flach, etwa als flaches Hohlprofil, ausgebildet
und steht bei geschlossener Tür nur wenig über das Türblatt vor. Vorzugsweise überdeckt
er den Anschlag 8a'. Bei der vollständig geöffneten Tür liegt die Türinnenseite 4a
an der Aussenfläche des Verbindungsteiles 14 an. Die flache Ausgestaltung des Verbindungsteils
erlaubt ein möglichst weites Öffnen der Tür und verhindert eine starke Verkleinerung
der freien Türöffnung.
[0031] Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Ausbildung der zweiten und dritten Drehlager 16,17.
Die zweiten Drehlager 16 umfassen ein am Türrahmen, bzw. Türzargen, befestigtes Scharnierteil
22 mit Befestigungslöchern 23 und einem vertikal vorstehenden Bolzen 24. Der Bolzen
24 ist in einer Bohrung 25 des Armes 15 drehbar gelagert. Es versteht sich von selbst,
dass Bolzen und Bohrung auch ausgetauscht sein können. Im Arm 15 sind Befestigungslöcher
26 zur Befestigung des Verbindungsteiles vorgesehen. Zur Aufnahme des Scharnierteils
22 bei geschlossener Tür im Türblatt 4 ist die Ausnehmung 21' dem Scharnierteil 22
entsprechend ausgebildet.
[0032] Das dritte Drehlager umfasst einen Bolzen 27' des Befestigungsteils 27 und eine Bohrung
28 am freien Ende des Armes 15. Um die Funktionsfähigkeit der Drehlager 16 und 17
zu gewährleisten, sind reibungsarme Scheiben 29 und Klemmringe 30 vorgesehen. Das
Befestigungsteil ist über Befestigungslöcher 31 mit dem Türblatt 4 verbindbar.
[0033] Fig. 5 zeigt eine Geradführung 9, die als Kastenprofil mit einem Öffnungsschlitz
ausgebildet ist. Mindestens eine lasttragende Fläche 11 dient als Auflagefläche für
das Führungsteil 18, welches mit mindestens einer, vorzugsweise aber vier, drehbar
gelagerten Rollen 32 auf dieser Fläche 11 steht. Im Führungsteil ist vorzugsweise
eine Bohrung 33 vorgesehen, in welche ein Bolzen 34 drehbar eingesetzt ist. Der Bolzen
34 ist über eine Befestigungsplatte 35, die in einer Ausnehmung 36 des Türblattes
4 angeordnet ist, mit dem Türblatt 4 verbunden. Damit das Türblatt über den Bolzen
34 und den Führungsteil 18 von der Geradführung 9 getragen wird, ist über der Bohrung
33 am Bolzen 34 ein Klemmring 37, vorzugsweise mit einer reibungsarmen Unterlagsscheibe
angeordnet.
[0034] Anstelle der beschriebenen Drehlager können beliebige andere zweckmässige Drehlager
verwendet werden.
[0035] Ein zusätzliches erfinderisches Detail ergibt sich, wenn - wie bevorzugt vorgesehen
- das Verbindungsteil 14 aus Stahl aufgebaut ist. Dann kann nämlich in oder an das
Türblatt im Bereich des Teiles 14 bei geöffneter Tür (vgl. Fig.3) ein Haftmagnet eingelassen
sein, der durch einen Magnetschnappereffekt zu einem gesicherten Offenhalten der Tür
führt.
1. Tür, die beim Öffnen und Schliessen eine Drehbewegung um eine erste sich in der Türöffnung
(7) verschiebende Drehachse (1) ausführt, mit einem Türblatt (4), einem in einer Geradführung
(9) parallel zur geschlossenen Tür verschiebbaren, die erste Drehachse (1) bildenden,
ersten Drehlager (12), das mit dem Türblatt (4) verbunden ist, und zwei Armen (15),
die einerseits über eine zweite Drehachse (2) bildende zweite Drehlager drehbar am
Türrahmen (8) befestigt sind und andererseits über eine dritte Drehachse (3) bildende
dritte Drehverbindungen (17) mit dem Türblatt (4) verbunden sind, wobei alle drei
Drehachsen (1, 2, 3) parallel ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die
beiden Arme (15) mit einem Verbindungsteil (14) verbunden sind, der im wesentlichen
seitlich des Türblattes (4) und seitlich der zweiten Drehachse (2) angeordnet ist.
2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite und/oder die dritte Drehachse
(2,3) bei geschlossener Tür im Bereich des Türblattes (4) angeordnet ist und dabei
vorzugsweise die dritte Drehachse (3) zwischen der Türmittelebene (19) und einer Tür-Breitseite
(4a,4b), vorzugsweise der bei geschlossener Tür dem Verbindungsteil (14) zugewandten
Türinnenseite (4a), insbesondere in unmittelbarer Nähe der letzteren gewählt wird,
um das Schliessen der vollständig geöffneten Tür zu erleichtern.
3. Tür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (15) bei geschlossener
Tür zumindest teilweise, vorzugsweise aber im wesentlichen ganz, in Aussparungen (21)
am oberen und unteren Türende aufgenommen sind und die Arme (21) beim Öffnen und Schliessen
der Türe aus diesen und in diese Aussparungen (21) bewegbar sind, wobei die Aussparungen
(21) vorzugsweise nur von einer Tür-Breitseite (4a,4b), insbesondere von der Türinnenseite
(4a), her offen sind.
4. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das die Arme (15)
verbindende Verbindungsteil (14) im wesentlichen flach, etwa als flaches Hohlprofil,
ausgebildet ist und bei geschlossener Tür nur wenig über das Türblatt (4) vorsteht
und/oder dass das Verbindungsteil (14) bei geschlossener Tür zumindest teilweise in
einer Aussparung des Türblattes (4) angeordnet ist.
5. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Drehlager
(16) ein am Türrahmen (8a), bzw. Türzargen, befestigtes Scharnierteil (22) mit einem
vertikal vorstehenden Bolzen (24), bzw. einer vertikalen Bohrung, und eine den Bolzen
drehbar aufnehmende Bohrung (25), bzw. einen drehbar in die Bohrung eingreifenden
Bolzen, im Arm (15) umfassen.
6. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Drehlager
(17) ein am Türblatt (4) befestigtes Befestigungsteil (27) mit einem vertikal vorstehenden
Bolzen (26), bzw. einer vertikalen Bohrung, und eine den Bolzen drehbar aufnehmende
Bohrung (28), bzw. einen drehbar in die Bohrung eingreifenden Bolzen, im Arm (15)
umfassen.
7. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die bügelseitige
Tür-Schmalseite beim Öffnen der Tür auf die Türaussenseite sowie die gegenüberliegende
Tür-Schmalseite entsprechend auf die Türinnenseite ausschwenkbar sind, und/oder dass
am oder im Türblatt wenigstens ein Haftmagnet angeordnet ist, der im geöffneten Zustand
an dem Verbindungsteil anschnappbar ist.
8. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die tragende Verbindung
zwischen der Geradführung und dem Türblatt ein in der Geradführung geführtes und getragenes
Führungsteil (18) und ein in diesem drehbar gehaltenes mit dem Türblatt verbundenes
Befestigungsteil (34,35) umfasst.
9. Tür nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der nachfolgenden
Merkmale vorgesehen ist
a) die Geradführung (9) ist als Kastenprofil mit einem Längsschlitz (10), vorzugsweise
in der unteren Berandungsfläche, ausgebildet, so dass neben dem Längsschlitz (10)
mindestens eine lasttragende Innenfläche (11) vorgesehen ist,
b) die Geradführung (9) ist über der geschlossenen Tür am Türrahmen (8) befestigt,
vorzugsweise aber in den Türrahmen (8) eingelassen,
c) das Führungsteil (18) umfasst mindestens eine, vorzugsweise aber vier Laufrollen
(32), die an einer Rollenhalterung drehbar befestigt sind und in der Geradführung
(9) auf einer unteren Lauffläche (11) abrollbar sind,
d) zwischen dem Befestigungsteil (35) und dem Führungsteil (18), insbesondere der
Rollenhalterung, ist eine tragende Verbindung mit einem in einer Bohrung (33) drehbaren
Bolzen (34) vorgesehen.
10. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen
der zweiten und der dritten Drehachse (2,3) in einem Bereich von 10 bis 50 cm, vorzugsweise
von 15 bis 30 cm, insbesondere etwa bei 20 cm liegt und der Abstand zwischen der ersten
und der dritten Drehachse (1,3) im wesentlichen dem Abstand zwischen der zweiten und
der dritten Drehachse (2,3) entspricht.