[0001] Die Erfindung betrifft eine Messeranordnung für eine Maschine zum Zerkleinern von
Buschholz, Baumrückschnitten, Abfällen, Kunststoffen und dergleichen mit einem geschlossenen
Gehäuse, in welchem eine feststehende Gegenwand mit einem Einzugskanal vorgesehen
ist, an dessen unterem Rand ein feststehendes Gegenmesser angebracht ist, und in welchem
ein Scheibenrotor oder ein Trommelrotor auf einer Achse drehbeweglich gelagert ist,
in dem wenigstens eine Auswurföffnung und an dem vor der Auswurföffnung wenigstens
ein Schneidmesser angeordnet ist, das mit dem feststehenden Gegenmesser zusammenwirkt.
[0002] Aus der DE-PS 38 43 982 ist eine Maschine zum Zerkleinern von pflanzlichen Abfällen,
beispielsweise Holzabfällen und Holzrückschnitten bekannt. Diese Maschine weist ein
geschlossenes Gehäuse mit einer einzugsseitigen Wand, einer dieser gegenüberliegenden
antriebsseitigen Wand und einem Auswurf zum Herauswerfen des zerkleinerten Abfallgutes
auf. Außerdem hat diese Maschine eine Einzugsöffnung in der einzugsseitigen Wand zum
Einführen der zu zerkleinernden pflanzlichen Abfälle in das Gehäuse, wenigstens ein
feststehendes Gegenmesser an der Einzugsöffnung und ein auf der horizontal verlaufenden
Antriebswelle mit Abstand vor der einzugsseitigen Wand innerhalb des Gehäuses drehbar
angeordnetes Schneidrad. Dieses weist wenigstens ein zur Einzugsseite orientiertes
bewegliches Schneidmesser im Bereich der Einzugsöffnung auf. Die Einzugsöffnung erstreckt
sich in der einzugsseitigen Wand über etwa den gesamten Durchmesser des Schneidrades.
Im Innern des Gehäuses ist an der einzugsseitigen Wand ein Schneidrahmen mit einer
Durchlaßöffnung von der Größe der Einzugsöffnung vorgesehen, der die Einzugsöffnung
umrahmt. Die beweglichen Schneidmesser erstrecken sich etwa vom Außenumfang des Schneidrades
bis kurz vor die Antriebswelle. Außerdem ist einzugsseitig vor der einzugsseitigen
Wand ein Vertikalschneider vorgesehen. Bei dieser bekannten Maschine steht im wesentlichen
der gesamte Durchmesser des Schneidrades für die Zerkleinerung der pflanzlichen Abfälle
zur Verfügung.
[0003] Das Schneidmesser wird parallel zum feststehenden Gegenmesser an letzterem vorbeigeführt,
so daß die zwischen dem Gegenmesser und dem Schneidmesser befindlichen Abfälle, wie
beispielsweise Baumstämme, Baumrückschnitte, Buschholz und dergleichen im wesentlichen
durch Drücken des Schneidmessers auf diese Abfälle zerkleinert werden. Das führt bei
jedem Schlag des Schneidmessers auf die zu zerkleinernden Abfälle zu einem entsprechend
starken Bremsen des Scheibenrades. Außerdem entstehen hierdurch laute Schlaggeräusche.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Messeranordnung der einleitend genannten
Art zu schaffen, mit der die Schlaggeräusche bzw. Schneidgeräusche wesentlich verringert
werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das am Scheibenrotor oder
Trommelrotor angeordnete Schneidmesser unter Bildung zweier Schneiden V-förmig ausgebildet
ist und die Schneiden entgegen der Drehrichtung des Scheibenrotors oder Trommelrotors
schräg gestellt sind und etwa im mittleren Schneidbereich des Scheibenrotors oder
Trommelrotors unter einem Winkel von 35 bis 160° zusammentreffen und daß die im Scheibenrotor
oder Trommelrotor angeordnete Auswurföffnung entsprechend dem Schneidmesser V-förmig
ausgebildet ist.
[0006] Auf diese Weise gelangt man zu einer Messeranordnung, die schräg an dem feststehenden
Gegenmesser vorbei geführt wird, so daß die zu zerkleinernden Abfälle von dieser Messeranordnung
ziehend geschnitten werden. Das bedeutet gleichzeitig, daß die mit dieser Messeranordnung
ausgerüstete Maschine zum Zerkleinern dieser Abfälle wesentlich leiser als bisher
betrieben werden kann. Hinzu kommt, daß der Scheibenrotor je Schnitt vergleichsweise
schwach gebremst wird und somit diese Maschine mit einer entsprechend geringeren Antriebsleistung
betrieben werden kann.
[0007] Da zwei Schneiden in einem Winkel zueinander stehen, sind beide Schneiden gleichzeitig
wirksam und schneiden ziehend. Das Winkelmesser überdeckt im wesentlichen den gesamten
Querschnitt des Einzugskanals bzw. es überdeckt die Länge des Gegenmessers. Da die
Schneiden unter einem bestimmten Winkel schräg zueinander angeordnet sind, ist die
Schneidenlänge wesentlich größer als bei einer geradlinig verlaufenden Schneide. Dadurch
werden Zeit und Weg des Schneidvorganges verlängert, wodurch ein wesentlich geringeres
Schnittgeräusch gegenüber bekannten Messeranordnungen gewährleistet ist.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die zwei schräg zueinander stehenden
Schneiden ein einteiliges Winkelmesser bilden.
[0009] Die zwei schräg zueinander stehenden Schneiden können je für sich einteilig ausgebildet
sein.
[0010] Für besondere Anwendungsfälle empfiehlt es sich, die Messeranordnung so vorzusehen,
daß die zwei schräg zueinander stehenden Schneiden jeweils aus mehreren in einer geraden
Reihe nebeneinander angeordneten Meißeln zusammen gesetzt sind.
[0011] Es können ein oder mehrere Winkelmesser auf dem Scheibenrotor gleichmäßig verteilt
angeordnet sein.
[0012] Zweckmäßig entspricht der Abstand der beiden freien Enden der schräg zueinander stehenden
Schneiden im wesentlichen der Länge des feststehenden Gegenmessers.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
des näheren erläutert. In der Zeichnung ist eine Ansicht auf einen Scheibenrotor 1
dargestellt, der auf einer Achse 2 im nicht näher dargestellten Gehäuse einer Maschine
zum Zerkleinern von Buschholz, Baumrückschnitten, Abfällen, Kunststoffen und dergleichen
rotationsbeweglich gelagert ist. In dem Scheibenrotor 1 sind zu beiden Seiten der
Achse 2 gegenüberliegend V-förmige Auswurföffnungen 3,4 vorgesehen. Die Auswurföffnung
3 besteht aus zwei Schenkeln 5,6, die entgegen der Richtung des Pfeiles 7, also entgegen
der Drehrichtung des Scheibenrotors 1 schräg verlaufen und sich im rückwärtigen Bereich
in einer Spitze 8 treffen.
[0014] Gegenüber der Auswurföffnung 3 etwas zurückspringend ist ein Winkelmesser 9 vorgesehen,
das zwischen Halteplatten 10,11 und einer Gegenplatte 12 fest gehalten ist.
[0015] Das Schneidmesser 9 ist unter Bildung zweier Schneiden 13,14 V-förmig ausgebildet.
Die Schneiden 13,14 sind entgegen der Drehrichtung 7 des Scheibenrotors 1 derart schräg
gestellt, daß sie etwa im mittleren Schneidbereich des Scheibenrotors 1 an einer gemeinsamen
Stelle 15 unter einem Winkel, der zwischen 35 und 160° liegen kann, zusammentreffen.
[0016] Unterhalb der Mittellinie 16 ist ein Gegenmesser 17 vorgesehen, das sich am unteren
Rand des in einer feststehenden Gegenwand vorgesehenen Einzugskanal angeordnet ist.
Das feststehende Gegenmesser 17 ist somit nicht Bestandteil des Scheibenrotors 1 sondern
der mit geringem Abstand von dem Scheibenrotor 1 angeordneten Gegenwand des Gehäuses
der Maschine.
[0017] Im Bereich der Auswurföffnung 4 auf der gegenüberliegenden Seite sind die Verhältnisse
gleich. Die Auswurföffnung 4 ist unter Bildung von zwei Schenkeln 18,19 V-förmig ausgebildet.
Das gegenüber der Auswurföffnung 4 etwas zurückstehende Winkelmesser 20 ist unter
Bildung zweier Schneiden 21,22 V-förmig ausgebildet und zwischen Halteplatten 23,24
und einer Gegenplatte 25 fest eingespannt.
[0018] Auf der linken Seite der Zeichnung ist die Darstellung so gewählt, daß ein Baumstamm
26 auf dem Gegenmesser 17 an der Stelle 27 aufliegt und die Schneiden 13,14 an den
Stellen 28,29 gleichzeitig auf den Baumstamm 26 einwirken.
[0019] Bei weiterer Bewegung des Schneidmessers 9 in Drehrichtung 7 wird der Baumstamm 26
an den beiden Stellen 28,29 von den beiden Schneiden 13,14 eingeschnitten und schließlich
durchgeschnitten. Hierbei bleibt der Baumstamm 26 an der Stelle 27 auf dem Gegenmesser
17 liegen, der Baumstamm 26 wird also auf dem Gegenmesser 17 nicht verschoben.
[0020] Die beiden Schneiden 13,14 überdecken im wesentlichen die Breite des Gegenmessers
17 und sind am Baumstamm 26 gleichzeitig wirksam. Das bedeutet, daß die Schneiden
13,14 den Baumstamm 26 ziehend schneiden. Die zur Verfügung stehende Schneidlänge
ist vergleichsweise groß. Das bedeutet, daß Zeit und Weg des Schneidvorganges ebenfalls
vergleichsweise lang sind, wodurch ein relativ geringes Schnittgeräusch beim Durchschneiden
des Baumstammes 26 durch die beiden Schneiden 13,14 gewährleistet ist.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Scheibenrotor
- 2
- Achse
- 3
- Auswurföffnung
- 4
- Auswurföffnung
- 5
- Schenkel
- 6
- Schenkel
- 7
- Pfeil (Drehrichtung)
- 8
- Spitze
- 9
- Winkelmesser
- 10
- Halteplatte
- 11
- Halteplatte
- 12
- Gegenplatte
- 13
- Schneide
- 14
- Schneide
- 15
- gemeinsame Stelle
- 16
- Mittellinie
- 17
- Gegenmesser
- 18
- Schenkel
- 19
- Schenkel
- 20
- Winkelmesser
- 21
- Schneide
- 22
- Schneide
- 23
- Halteplatte
- 24
- Halteplatte
- 25
- Gegenplatte
- 26
- Baumstamm
- 27
- Stelle
- 28
- Stelle
- 29
- Stelle
1. Messeranordnung für eine Maschine zum Zerkleinern von Buschholz, Baumrückschnitten,
Abfällen, Kunststoffen und dergleichen mit einem geschlossenen Gehäuse, in welchem
eine feststehende Gegenwand mit einem Einzugskanal vorgesehen ist, an dessen unterem
Rand ein feststehendes Gegenmesser angebracht ist, und in welchem ein Scheibenrotor
oder ein Trommelrotor auf einer Achse drehbeweglich gelagert ist, in dem wenigstens
eine Auswurföffnung und an dem vor der Auswurföffnung wenigstens ein Schneidmesser
angeordnet ist, das mit dem feststehenden Gegenmesser zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das am Scheibenrotor (1) oder Trommelrotor angeordnete Schneidmesser (9,20)
unter Bildung zweier Schneiden (13,14:21,22) V-förmig ausgebildet ist und die Schneiden
(13,14:21,22) entgegen der Drehrichtung (7) des Scheibenrotors (1) oder Trommelrotors
schräg gestellt sind und etwa im mittleren Schneidbereich des Scheibenrotors (1) oder
Trommelrotors unter einem Winkel von 35 bis 160° zusammentreffen und daß die im Scheibenrotor
(1) oder Trommelrotor angeordnete Auswurföffnung (3,4) entsprechend dem Schneidmesser
(9,20) V-förmig ausgebildet ist.
2. Messeranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei schräg zueinander
stehenden Schneiden (13,14:21,22) ein einteiliges Winkelmesser bilden.
3. Messeranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei schräg
zueinander stehenden Schneiden (13,14:21,22) je für sich einteilig ausgebildet sind.
4. Messeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die zwei schräg zueinander stehenden Schneiden (13,14:21,22) jeweils aus mehreren
in einer geraden Reihe nebeneinander angeordneten Meißeln zusammen gesetzt sind.
5. Messeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein oder mehrere Winkelmesser (9,20) auf dem Scheibenrotor (1) gleichmäßig verteilt
angeordnet sind.
6. Messeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der beiden freien Enden der schräg zueinander stehenden Schneiden (13,14:21,22)
im wesentlichen der Länge des feststehenden Gegenmessers (17) entspricht.