[0001] Die Erfindung betrifft einen gekühlten Konvertertragring, der im Abstand zum Konverter
angeordnet, diesen umgreift und der an eine Kühlmittelversorgungsstation angeschlossen
ist.
[0002] Konverter für die Stahlerzeugung sind ab einer gewissen Größe in losen Tragringen
gelagert. Bei der gesteigerten Anforderung an die Leistungsfähigkeit des Konvertergefäßes,
insbesondere bei der Verwendung von feuerfest Ausmauerungen mit hohem Kohlenstoffgehalt
wird die thermische Belastung der Konverterwand wie auch die des Tragringes immer
höher. Diese thermische Belastung wirkt sich auch auf den mit einem Abstand von etwa
100 bis 200 mm vom Konverter angeordneten Tragring aus.
[0003] Um ein überschreiten der zulässigen Grenzen des Gefäßmantels zu verhindern, um gleichzeitig
die thermische Belastung des Konvertragringes zu mindern, wird in den Zwischenraum
zwischen Ring und Gefäßmantel ein Kühlmedium geführt. So ist aus der Schrift DE 39
27 928 A1 ein Luftkühlsystem für mit losem Tragring ausgerüstete warmgängige metallurgische
Gefäße bekannt, bei dem auf der Außenseite des Tragringes Luftkanäle angeordnet sind,
über die Kühlluft zwischen Tragring und Außenwand des metallurgischen Gefäßes geführt
wird.
[0004] Nachteil dieses Luftkühlsystems ist nicht nur die geringe Fähigkeit von gasförmigen
Medien, wärme abzuführen, sondern auch das aus Umweltgründen recht ungern gesehene
Abblasen der Luft.
[0005] Weiterhin ist es bekannt, den Tragring zum Zwecke der Kühlung vollständig mit Wasser
zu füllen. Das durch die Tragzapfen zu- bzw. abgeführte Wasser erhöht in nachteiliger
Weise das Gewicht des Tragringes. Darüber hinaus kann bei besonderen Störfällen, beispielsweise
bei einem Gefäßdurchbruch der Tragring in Mitleidenschaft gezogen werden, so daß in
gefährlicher Weise flüssige Schmelze und nicht beeinflußbare Wassermengen unterhalb
des Konverters zusammentreffen. Darüber hinaus kommt es bei hohen thermischen Belastungen
des Tragringmantels, insbesondere bei der geringen Fließgeschwindigkeit des Kühlwassers,
an der Innenwand zu Bläschenbitdungen - sog.
[0006] Leidenfrosteffekt - mit der negativen Folge, daß die Wärmeabfuhr an diesen Stellen
behindert wird.
[0007] Weiterhin ist durch das Auffüllen des Innenraums des Konvertertragringes eine Zugänglichkeit
für Kontroll- und Wartungsarbeiten nicht mehr gegeben.
[0008] Die Erfindung hat sich das Ziel gesetzt, ein Kühlsystem für einen Konvertertragring
zu schaffen, der mit einfachen Mitteln eine freie Zugänglichkeit des Tragringes erlaubt
und mit geringem Energieaufwand eine sichere Kühlung der belasteten Tragringflächen
gewährleistet.
[0009] Die Erfindung löst dieses Problem mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
[0010] Erfindungsgemäß wird am Mantel des Konvertertragringes eine überwiegend meanderartig
verlegte rohrförmig ausgebildete Kühlmittelführung vorgesehen. Teile der Kühlmittelführung,
beispielsweise bei Durchbrüchen durch die Querschottbleche können dabei durch parallel
geführte Rohre ausgestaltet sein. Durch diese Rohrschlange wird Kühlwasser in relativ
geringer Menge aber mit relativ hoher Geschwindigkeit geführt. Die Rohrschlange ist
dabei so angeordnet, daß die einzelnen parallel geführten Rohrstücke mindestens einen
Abstand des doppelten Durchmessers (bezogen auf die Mittellinie) aufweisen, so daß
von einer Kühllinie aus breite Teile des Tragringmantels gekühlt werden, ohne dabei
mit dem Kühlmedium in Kontakt zu treten. Der Vorteil hiervon ist nicht nur die Möglichkeit
der Reduzierung der erforderlichen Kühlmittelmenge bei gleichzeitiger Erhöhung der
Strömungsgeschwindigkeit, sondern auch das Belassen von freien Flächen zwecks Kontrolle
des Tragringmantels beispielsweise nach Rissen o. ä. Weiterhin läßt sich bei extremen
Notfällen, etwa bei örtlicher Zerstörung des Tragringes, die Kühlmittelzufuhr kurzfristig
stoppen, ohne daß größere Wassermengen nachfließen.
[0011] Die Erfinder schlagen weiterhin vor, einen Teil des Tragringmantels mit in das Kühlsystem
einzubeziehen. Zum Einsatz kommen hierzu Rohrprofile wie Halbrohr, Winkel- und U-Profil.
Diese lassen sich über einfache Schweißnähte innig mit dem Tragringmantel verbinden.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung wird ein Kühlblock vorgeschlagen, der beispielsweise
aus Aluminium besteht und miteinander verbundene Bohrungen aufweist. Dieser Block
wird über eine Kontaktmasse gegen die Innenfläche des Tragringes gedrückt. Weiterhin
wird vorgeschlagen, die Kuhlmittelführungen in separate Kühlkreisläufe aufzuteilen
und diese in eine Regeleinrichtung anzuschließen. Durch diese Maßnahme kann der Energieverbrauch
noch weiter gesenkt werden, da hier an die Belastung angepaßt die Kühlung in Gang
gesetzt werden kann.
[0013] Ein Beispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargetegt. Dabei zeigt
die
Figur 1 einen Schnitt durch den Konvertertragring
Figur 2 Ausgestaltungen der Rohrschlange
Figur 3 eine Meß- und Regeleinrichtung der Kühlwasserführung.
[0014] In der Figur 1 ist als Ausschnitt der mit einer feuerfesten Auskleidung 12 versehene
konvertermantet 11 des Konverters 10 dargestellt.
[0015] Vom Konverter 10 beabstandet ist ein Konvertertragring 20 angeordnet der mit dem
Tragringmantel 21 verbundene Querschote 26 besitzt. An der Innenfläche 22 ist am Übergurt
23, am Untergurt 25 sowie auf der dem Konverter 10 zugewandten Innenseite 24 des Tragringmantels
21 eine Rohrschlange 31 vorgesehen.
[0016] In der Figur 2 sind verschiedene Ausführungsformen dieser als Rohrprofil 32 ausgebildeten
Rohrschlange dargestellt, die in den ausgeführten Beispielen an der Innenseite 24
des Tragringmantels 21 angebracht sind.
[0017] In der linken oberen Hälfte der Figur 2 ist das Rohrprofil 32 als Vierkant 33 ausgebildet,
das an der Innenseite 24 angeschweißt ist und über eine Kontaktmasse 41 wärmestrommäßig
mit dieser verbunden ist.
[0018] In dem danach folgenden Beispiel ist ein Winkel 34, ein Halbrohr 35 und ein U-Profil
36 dargestellt, wobei die jeweils freien Enden der Profile mit der Innenseite 24 verbunden
sind und mit dieser das Rohrprofil 32 bilden.
[0019] Als letztes Beispiel ist ein Block 37 dargestellt in dem Bohrungen 38 eingebracht
sind. Der Block 37 ist über eine Kontaktmasse 41 mit der Innenseite 24 des Tragringmantels
21 verbunden.
[0020] Die Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Obergurt 23 und den Untergurt 25 sowie
die Querschote 26 des Tragringes 20. In Draufsicht ist der meanderförmige Verlauf
der Rohrschlange 31 dargestellt, und zwar in der linken Seite der Kühlkreislauf K1
mit einer im wesentlichen vertikalen Fließrichtung und der rechten Seite der Kühlkreislauf
K2 mit einer im wesentlichen horizontalen Kühlschlangenführung.
[0021] Die Kühlkreisläufe K1 und K2 sind mit einer Steuer- und Regeleinrichtung 54 verbunden,
die ein Sicherheitsventil 51, einen Druckwächter 52 sowie einen Temperaturfühler 53
aufweisen.
Positionsliste:
[0022]
- 10
- Konverter
- 11
- Konvertermantel
- 12
- Feuerfest Auskleidung
- 20
- Tragring
- 21
- Tragringmantel
- 22
- Innenfläche
- 23
- Obergurt
- 24
- Innenseite
- 25
- Untergurt
- 26
- Querschot
- 30
- Kühlmittelführung
- 31
- Rohrschlange
- 32
- Rohrprofil
- 33
- Vierkant
- 34
- Winkel
- 35
- Halbrohr
- 36
- U-Profil
- 37
- Block
- 38
- Bohrungen
- 40
- Wärmeübertragung
- 41
- Kontaktmasse
- 50
- Regelkreis
- 51
- Sicherheitsventil
- 52
- Druckwächter
- 53
- Temperaturfühler
- 54
- Steuer- und Regeleinrichtung
- a
- Abstand
- D
- Durchmesser
- I
- Mittenachse
- K
- Kühlkreislauf
1. Gekühlter Konvertertragring, der im Abstand zum Konverter angeordnet diesen umgreift
und der an eine Kühlmittelversorgungsstation angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenfläche (22) des Stahlmantels (21) im wesentlichen der dem Konverter
(10) zugewandten Innenseite (24) des Konvertertragringes (20) eine überwiegend meanderartig
verlegte, von einem flüssigen Kühlmittel durchströmte Rohrschlange (31)vorgesehen
ist.
2. Gekühlter Konvertertragring nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Rohrschlange (31) ein Teil des Rohrprofils (32) von der Innenfläche (22)
des Tragringmantels (21) gebildet wird.
3. Gekühlter Konvertertragring nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Teil des Rohrprofils bildende Innenfläche (22) des Konvertertragringmantels
(21) weniger als die Hälfte der Gesamtinnenfläche umfaßt und der übrige Teil des Rohrprofils
insbesondere als Winkel (34), Halbrohr (35) oder U-Profil (35) ausgebildet ist.
4. Gekühlter Konvertertragring nach den Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (a) zweier benachbarter Rohrschlagen (31) bezogen auf ihre Mittenachsen
(I) mindestens das 2-fache ihres Durchmessers (D) beträgt.
5. Gekühlter Konvertertragring nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die gemeinsame Wand der Rohrschlange (31) bildende Innenfläche (22) des Konvertertragringes
(20) im Querschnitt dem Umfang UT < 0,7 UR entspricht, wobei UT der von der Tragringinnenfläche
gebildete Umfang und UR der Restumfang des Rohrprofils (32) ist.
6. Gekühlter Konvertertragring nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrschlange (31) durch Bohrungen (38) in einem Kühlblock (37) gebildet wird,
wobei der Kühlblock (37) über eine Kontaktmasse (41) ganzflächig mit der Innenfläche
(22) des Konvertertragringes (20) verbunden ist.
7. Gekühlter Konvertertragring nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kühlblock (37) aus Aluminium ist.
8. Gekühlter Konvertertragring nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktmasse (41) eine Paste mit hoher Leitfähigkeit ist,
9. Gekühlter Konvertertragring nach einem der oben genannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlmittelführung (30) in separate Kühlkreisläufe (K1-Kn) aufgeteilt ist.
10. Gekühlter Konvertertragring nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Kühlkreisläufe (K1, K2, ...Kn) an einen Regelkreis (50) angeschlossen
sind und über Sicherheitsventile (51), Druckwächter (52) und Temperaturfühler (53)
überwacht werden und in ihrer Kühlmittelmenge steuerbar sind.