[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulisch angetriebene Membranpumpe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei bekannten Membranpumpen der gattungsgemäßen Art ist üblicherweise eine Leckergänzungseinrichtung,
eine sog. Schnüffeleinrichtung, vorgesehen, die eine Schnüffelverbindung in Form eines
Verbindungskanals zwischen Druckraum und Vorratsraum aufweist. Dieser Verbindungskanal
ist normalerweise durch ein unterdruckgesteuertes, federbelastetes Schnüffelventil
verschlossen. Das Schnüffelventil spricht dann an bzw. öffnet dann die Verbindung
zwischen Druckraum und Vorratsraum, wenn der Kolben beim Saughub einen durch Mangel
an Hydraulikflüssigkeit bewirkten übergroßen Unterdruck im Hydrauliksystem erzeugt.
Dieser Unterdruck im Arbeitsraum wird durch das Schnüffelventil erfaßt, so daß dann
die fehlende Hydraulikflüssigkeit im Druckraum über den vom Vorratsraum kommenden
Verbindungskanal ergänzt werden kann.
[0003] Bei einer derartigen Leckergänzung zeigt sich das Problem, daß Unterdruckspitzen,
die im Hydrauliksystem zu Beginn des Saughubes des Kolbens auftreten, zu einem vorzeitigen
Ansprechen des Schnüffelventils führen. Eine derartige ausgeprägte Unterdruckspitze,
der sog. Joukowsky-Stoß, tritt vorzugsweise bei großen Hochdruck-Membranpumpen zu
Beginn der Saugphase auf, wenn die Flüssigkeitssäule in der Saugleitung beim Öffnen
des Saugventils ruckartig beschleunigt wird. Das dadurch bewirkte vorzeitige Ansprechen
des Schnüffelventils hat eine Überfüllung des Druckraums mit Hydraulikflüssigkeit
zur Folge, was wiederum eine zu starke Auslenkung bzw. Beanspruchung der Membran während
des Druckhubes bewirkt.
[0004] Um ein derart vorzeitiges Ansprechen des Schnüffelventils aufgrund der auftretenden
Unterdruckspitzen - und die hierdurch bewirkte Überfüllung des Hydraulikdruckraums
mit Hydraulikflüssigkeit - zu vermeiden, ist es schon bekannt, die Leckergänzung mittels
einer sog. Membranlagensteuerung zu beeinflussen. Hierbei übernimmt die Membran selbst
die Betätigung eines Steuerventils, wobei ein von der Membran gesteuerter Steuerschieber
die Membran im Bereich der Saughubendstellung abtastet und in dieser Saughubendstellung
der Membran die Verbindung vom Vorratsraum zum Druckraum öffnet. Die Leckergänzung
erfolgt nur dann, wenn die Membran eine vorbestimmte Grenzposition am Ende des Saughubes
erreicht hat.
[0005] Weiterhin ist auch schon eine abgewandelte Memebranlagensteuerung bekannt, mittels
der ebenfalls eine vorzeitige Leckergänzung verhindert werden kann. Hierbei ist gleichfalls
ein durch die jeweilige Membranlage beeinflußtes Steuerungssystem vorgesehen, das
mit federbelasteten Steuerstiften arbeitet. Diese halten normalerweise das Leckergänzungsventil
mechanisch geschlossen. Wenn jedoch durch die Membran in der Saughubendstellung eine
beweglich geführte Lochplatte gegen die Kraft von Federn entsprechend bewegt wird,
werden hierdurch auch die Steuerstifte verschoben, so daß das Leckergänzungsventil
freigegeben wird.
[0006] Derartige bekannte Membranlagensteuerungen haben jedoch den Nachteil, daß sie konstruktiv
aufwendig ausgestaltet sind. Außerdem müssen sie sehr exakt eingestellt werden, um
bei kleinen Membranhüben, die insbesondere bei Hochdruckmembranpumpen mit Metallmembranen
auftreten, exakt zu funktionieren.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Membranpumpe der gattungsgemäßen
Art zur Beseitigung der geschilderten Nachteile derart auszugestalten, daß mit geringem
konstruktivem Aufwand ein vorzeitiges Ansprechen des Schnüffelventils, insbesondere
während des Auftretens der Ankoppelungsunterdruckspitze, verhindert ist und somit
vermieden wird, daß derartige Unterdruckspitzen bereits zu Beginn des Saughubes das
Schnüffelventil auslösen.
[0008] Die Merkmale der zur Lösung dieser Aufgabe geschaffenen Erfindung ergeben sich aus
Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0009] Der Erfindung liegt der wesentliche Gedanke zugrunde, die Schnüffelverbindung zwischen
Druckraum und Vorratsraum nicht durch die Membranlage, sondern durch die Lage des
Verdrängerkolbens selbst zu steuern. Dies erfolgt derart, daß der Kolben als Steuerelement,
insbesondere als Steuerschieber, dient, der mindestens zu Beginn des Saughubes die
Schnüffelverbindung zwischen Druckraum und Vorratsraum unterbricht und diese Verbindung
erst dann freigibt, wenn er einen Teil seines Saughubweges zurückgelegt hat. Vorzugsweise
gibt hierbei der Kolben die Schnüffelverbindung dann frei, wenn er etwa die Hälfte
seines Hubweges zurückgelegt hat.
[0010] Insgesamt wird hierdurch wirkungsvoll verhindert, daß die am Anfang des Saughubes
auftretende Unterdruckspitze das Schnüffelventil vorzeitig auslöst, da zu diesem Zeitpunkt
die Schnüffelverbindung zwischen Druckraum und Vorratsraum noch zwangsläufig durch
den Kolben verschlossen ist.
[0011] Eine derartige, mittels der jeweiligen Kolbenlage gesteuerte Schnüffelbehinderung
läßt sich mit einfachen konstruktiven Mitteln verwirklichen, wobei gleichzeitig sichergestellt
ist, daß sie wirkungsvoll arbeitet.
[0012] In Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, den Kolben direkt oder indirekt als
Steuerschieber wirken zu lassen, wobei in jedem Fall aber der mit einer Membranlagensteuerung
verbundene konstruktive Aufwand vermieden wird. Außerdem ist es möglich, die Steuerung
hochdruckseitig oder niederdruckseitig vorzusehen, so daß hierbei durch den Kolben
jeweils entweder ein druckraumseitiger Kanal der Schnüffelverbindung oder ein vorratsraumseitiger
Kanal verschlossen gehalten bzw. gesteuert geöffnet wird.
[0013] Wenn der Kolben den druckraumseitigen Kanal der Schnüffelverbindung - mindestens
zu Beginn seines Saughubes - verschlossen hält, ist die Anordnung vorzugsweise derart
getroffen, daß dieser druckraumseitige Kanal der Schnüffelverbindung in die Zylinderbohrung
für den Kolben mündet. Dieser druckraumseitige Kanal der Schnüffelverbindung wird
somit zum Zweck der Leckergänzung vom Kolben erst dann freigegeben, wenn letzerer
einen bestimmten Weg seines Saughubes zurückgelegt hat, so daß die vorher zu Beginn
des Saughubes aufgetretene Unterdruckspitze wirkungslos geblieben ist.
[0014] Wenn demgegenüber der Kolben einen vorratsraumseitigen Kanal der Schnüffelverbindung
für eine bestimmte Zeit zu Beginn seines Saughubes verschlossen hält, kann die Ausgestaltung
derart getroffen sein, daß der vorratsraumseitige Kanal der Schnüffelverbindung in
die Zylinderbohrung für den Kolben mündet. Dieser vorratsraumseitige Kanal wird dann
mit einem Kolbenkanal, der in den Vorratsraum mündet, in Verbindung gebracht, wenn
der Kolben einen Teil seines Saughubweges zurückgelegt hat.
[0015] In Abwandlung hiervon ist es auch möglich, den Kolben indirekt als Steuerelement
wirken zu lassen, indem beispielsweise der Kolben an seinem hinteren Ende mit einem
parallellaufenden Hilfssteuerschieber verbunden ist. Dieser ist in einem Teil des
vorratsraumseitigen Kanals der Schnüffelverbindung verschiebbar und kann dadurch,
daß er hohl bzw. als Hülse ausgebildet ist, die Verbindung zum Vorratsraum in Abhängigkeit
von der Hublage des Verdrängerkolbens unterbrechen bzw. freigeben.
[0016] Insgesamt ist durch die Erfindung mit einfachen Mitteln verhindert, daß die zu Beginn
des Saughubes im Hydrauliksystem auftretende Unterdruckspitze ein vorzeitiges Ansprechen
des Schnüffelventils bewirkt, was zu einer Überfüllung des Druckraums mit Hydraulikflüssigkeit
führen würde.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in:
- Fig. 1
- schematisch im Schnitt eine hydraulisch angetriebene Membranpumpe mit einer durch
den Kolben bewirkten hochdruckseitigen Steuerung der Schnüffelbehinderung;
- Fig. 2
- schematisch in Form zweier Diagramme (1. Druck über Hubweg = Indikatordiagramm und
2. Druck über Zeit) den Kurvenverlauf charakteristischer Daten beim Druckhub sowie
Saughub der Membranpumpe zur Darstellung der beim Beginn des Saughubes auftretenden
Unterdruckspitze;
- Fig. 3
- eine abgewandelte Ausführungsform mit einer niederdruckseitigen Steuerung der Schnüffelbehinderung;
- Fig. 4
- eine gegenüber Fig. 3 abgewandelte Ausführungsform mit niederdruckseitiger Steuerung
und
- Fig. 5
- eine weiterhin abgewandelte Ausführungsform mit einer einen zusätzlichen Steuerkolben
(Hilfssteuerschieber) verwendenden niederdruckseitigen Steuerung.
[0018] Bei der aus Fig. 1 ersichtlichen hydraulisch angetriebenen Membranpumpe handelt es
sich um eine Hochdruckmembranpumpe, bei der eine Metallmembran 1 zur Anwendung gelangt.
Diese ist zwischen zwei Lochplatten 2, 3 - einer Lochplatte 2 mit ebener Innenfläche
sowie einer Lochplatte 3 mit konkaver Innenfläche - eingespannt. Diese sind ihrerseits
zwischen einem Pumpengehäuse 4 sowie einem hieran stirnseitig lösbar festgelegten
Pumpendeckel 5 eingespannt.
[0019] Die Membran 1 trennt einen Förderraum 6 von einem mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten
Druckraum 7.
[0020] Die dargestellte Membranpumpe weist einen hydraulischen Membranantrieb in Form eines
oszillierenden Verdrängerkolbens 8 auf, der im Pumpengehäuse 4 abgedichtet zwischen
dem Druckraum 7 und einem Vorratsraum 9 für die Hydraulikflüssigkeit verschiebbar
ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt hierbei die Abdichtung des Kolbens
8 mittels einer sog. Einschliffabdichtung.
[0021] Der Pumpendeckel 5 weist in üblicher Weise ein federbelastetes Einlaßventil 10 sowie
ein federbelastetes Auslaßventil 11 auf. Diese beiden Ventile 10, 11 stehen über einen
Einlaßkanal 12 sowie einen Auslaßkanal 13 derart mit dem Förderraum 6 in Verbindung,
daß das Fördermedium bei dem nach rechts gemäß Fig. 1 erfolgenden Saughub des Verdrängerkolbens
8 und damit der Membran 1 in Pfeilrichtung über das Einlaßventil 10 und den Einlaßkanal
12 in den Förderraum 6 angesaugt wird. Demgegenüber wird dann das Fördermedium bei
dem nach links gemäß Fig. 1 erfolgenden Druckhub des Kolbens 8 und damit der Membran
1 über den Auslaßkanal 13 und das Auslaßventil 11 in Pfeilrichtung dosiert aus dem
Förderraum 6 herausgedrückt.
[0022] Um eine Überfüllung des Druckraums 7 mit Hydraulikflüssigkeit zu verhindern und um
damit die Membran 1 vor zu starker Auslenkung bzw. Beanspruchung während des Druckhubes
zu schützen, ist ein Druckbegrenzungsventil 14 vorgesehen, das über entsprechende
Kanäle 15, 16 mit dem Druckraum 7 sowie dem Vorratsraum 9 in Verbindung steht; es
ist derart eingestellt , daß es beim Auftreten eines unerwünscht großen Überdruckes
im Druckraum 7 am Ende des Druckhubes des Kolbens 8 öffnet, so daß dann die überschüssige
Hydraulikflüssigkeit über die Kanäle 15, 16 in den Vorratsraum 9 abgeführt wird.
[0023] Um in entsprechender Weise am Ende des Membransaughubes das Auftreten von Kavitation
zu verhindern und für die aufgrund der Leckageverluste erforderliche Leckergänzung
zu sorgen, ist eine Leckergänzungseinrichtung 17 vorgesehen. Diese weist ein übliches
federbelastetes, unterdruckgesteuertes Schnüffelventil 18 auf, das über einen Kanal
19 mit dem Vorratsraum 9 in Verbindung steht. Die Verbindung der Leckergänzungseinrichtung
17 bzw. des Schnüffelventils 18 mit dem Druckraum 7 erfolgt über einen weiteren Kanal
20, der, wie aus Fig. 1 deutlich ersichtlich, vom Schnüffelventil 18 direkt in die
Zylinderbohrung 21 für den Kolben 8 führt bzw. dort einmündet. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel mündet dieser druckraumseitige Kanal 20 an einer Stelle in die
Kolbenzylinderbohrung 21 aus, die etwa auf der Hälfte des Hubweges h des Kolbens 8,
d.h. also in der Mitte zwischen dessen vorderem und hinterem Totpunkt, liegt.
[0024] Wie ersichtlich, hält der Kolben 8 den druckraumseitigen Kanal 20 der Leckergänzungseinrichtung
17 zu Beginn seines Saughubes verschlossen, so daß hierdurch die Schnüffelverbindung
zwischen Druckraum 7 und Vorratsraum 9 unterbrochen ist. Diese Verbindung wird durch
den Kolben 8 erst dann freigegeben, wenn er einen Teil seines Saughubweges zurückgelegt
hat. Erst dann ist die Leckergänzungseinrichtung 17 bzw. das Schnüffelventil 18 in
der Lage, beim Auftreten eines durch Leckageverluste bewirkten zu hohen Unterdruckes
für ein Nachfüllen von Hydraulikflüssigkeit aus dem Vorratsraum 9 zu sorgen.
[0025] Die dargestellte Anordnung, bei welcher die gesteuerte Schnüffelbehinderung auf der
Hochdruckseite erfolgt, eignet sich besonders für hubregelbare Membranpumpen mit konstanter
Kolbenmittellage. Wie schon dargelegt, wird der Kolben 8 als Steuerschieber zur vorübergehenden
Blockierung der Leckergänzungseinrichtung 17 benutzt, um deren vorzeitiges Ansprechen
zu Beginn des Kolbensaughubes zu verhindern. Zu Beginn des Saughubes befindet sich
der Kolben 8 in der Stellung gemäß Fig. 1, in der seine vordere Stirnfläche etwa bündig
mit der entsprechenden Wand des Druckraums 7 abschließt. In dieser Kolbenstellung,
die der Position 3 der beiden Diagramme gemäß Fig. 2 entspricht, ist der druckraumseitige
Kanal 20 der Leckergänzungseinrichtung 17 durch den Kolben 8 verschlossen. Nachdem
sich der Kolben 8 im Verlauf seines Saughubes zur Position 4 in den jeweiligen Diagrammen
gemäß Fig. 2 bewegt hat, reicht der erzeugte Saugdruck ps aus, das Einlaßventil 10
zu öffnen. Anschließend müssen die Flüssigkeitssäule in der Einlaßleitung 12, das
Einlaßventil 10 und die Membran 1 beschleunigt werden, wodurch eine Unterdruckspitze
mit der Amplitude Δp erzeugt wird, wie bei der Position 4 in den jeweiligen Diagrammen
gemäß Fig. 2 ersichtlich. Diese als Joukowsky-Stoß bezeichnete Unterdruckspitze würde
normalerweise ein vorzeitiges Ansprechen des Schnüffelventils 18 und damit eine unerwünschte
Überfüllung des Druckraums 7 mit Hydraulikflüssigkeit aus dem Vorratsraum 9 bewirken.
Während dieser Zeit ist jedoch der druckraumseitige Kanal 20 noch durch den Kolben
8 verschlossen, so daß aufgrund dieser rein kolbengesteuerten Schnüffelbehinderung
das Schnüffelventil 18 auf die erwähnte Unterdruckspitze nicht ansprechen kann. Erst
gegen Ende des Saughubes, nachdem also der Kolben 8 die aus Fig. 1 ersichtliche Wegstrecke
h (=Saughubweg) überstrichen hat, passiert die Stirnfläche des Kolbens 8 die Mündungsöffnung
des druckraumseitigen Kanals 20 und gibt diesen frei. Somit ist nun während einer
verbleibenden kurzen Kolbenwegstrecke die Ergänzung von Hydraulikflüssigkeit aus dem
Vorratsraum 9 über die Kanäle 19, 20 in den Druckraum 7 möglich.
[0026] Bei der aus Fig. 3 ersichtlichen abgewandelten Ausführungsform ist - im Gegensatz
zur hochdruckseitigen Steuerung der Schnüffelbehinderung gemäß Fig. 1 - eine niederdruckseitige
Steuerung der Schnüffelbehinderung vorgesehen. Diese eignet sich besonders für Membranpumpen
mit konstanter Hublänge, wobei die Abdichtung des Kolbens 8 innerhalb seiner Zylinderbohrung
21 gleichfalls - genau wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform gemäß Fig.
1 - mittels einer Einschliffabdichtung gebildet wird.
[0027] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist bei dieser Ausführungsform der vom Schnüffelventil
18 der Leckergeänzungseinrichtung 17 ausgehende druckraumseitige Kanal 20a derart
angeordnet, daß er nicht in die Zylinderbohrung 21 des Verdrängerkolbens 8 ausmündet,
sondern zum Druckraum 7 verläuft und an dessen Stirnwand ausmündet.
[0028] Der vorratsraumseitige Kanal 19, der, ausgehend vom Schnüffelventil 18, in Richtung
Vorratsraum verläuft, ist gleichfalls vorgesehen. Jedoch mündet sein dem Schnüffelventil
18 abgewandtes Ende nicht direkt in den Vorratsraum 9, sondern gleichsam lediglich
indirekt. Zu diesem Zweck mündet der vorratsraumseitige Kanal 19 mit seinem dem Schnüffelventil
18 abgewandten Ende in einen Zusatzkanal 19a, der - quer verlaufend zur Achse des
Verdrängerkolbens 8 - in einem buchsenartigen, den Kolben 8 verschieblich führenden
Einsatzteil 22 verläuft und seinerseits in den Vorratsraum 9 ausmündet.
[0029] Der Kolben 8 weist an einer bestimmten Stelle seiner Längserstreckung eine Ringnut
23 auf, wobei diese Stelle derart gewählt ist, daß sie sich im Abstand h (Kolbenhubweg)
zum Zusatzkanal 19a befindet, wenn der Kolben 8 seine in Fig. 3 dargestellte vordere
Totpunktlage (Druckhubende) aufweist. Dies bedeutet, daß der Kolben 8 in der dargestellten
Lage, die auch den Beginn des Saughubes - entsprechend der Position 3 in den beiden
Diagrammen gemäß Fig. 2 - kennzeichnet, den Zusatzkanal 19a verschlossen hält und
damit auch die Schnüffelverbindung zwischen Vorratsraum 9 und Druckraum 7 unterbricht.
Wenn sich dann der Kolben 8 im Verlauf seines Saughubes von links nach rechts gemäß
Fig. 3 bewegt und hierbei die Position 4 in den beiden Diagrammen gemäß Fig. 2 durchläuft,
kann die auftretende Unterdruckspitze nicht zu einem vorzeitigen Ansprechen des Schnüffelventils
18 führen, da sich die Ringnut 23 des Kolbens 8 nach wie vor im Abstand zum Zusatzkanal
19a befindet, so daß die Schnüffelverbindung zum Vorratsraum unterbrochen ist.
[0030] Wenn dann der Kolben 8 am Ende seines Saughubes angekommen ist und hierbei entsprechend
der Position 1 in den beiden Diagrammen gemäß Fig. 2 die strichpunktiert gezeichnete
Stellung gemäß Fig. 3 einnimmt, befindet sich die Ringnut 23 des Kolbens 8 auf der
Höhe des Zusatzkanals 19a. Dadurch ist über die Kanäle 19a, 19 und 20a die Schnüffelverbindung
zwischen dem Vorratsraum 9 und dem Druckraum 7 hergestellt, so daß dann, wenn im Hydrauliksystem
aufgrund eines Mangels an Hydraulikflüssigkeit ein übergroßer Unterdruck entsteht,
das Schnüffelventil 18 anspricht und automatisch die fehlende Hydraulikflüssigkeit
aus dem Vorratsraum 9 ergänzt. Wenn dann der Kolben 8 wieder mit dem Druckhub beginnt
und sich von der Position 1 in die Position 2 gemäß den beiden Diagrammen nach Fig.
2 bewegt, verschiebt sich die Ringnut 23 des Kolbens 8 sofort aus der Fluchtung mit
dem Zusatzkanal 19, so daß dieser unverzüglich geschlossen wird und die Schnüffelverbindung
unterbricht.
[0031] Bei der weiterhin abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist die Ausgestaltung
ähnlich wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 getroffen. Unterschiedlich ist jedoch,
daß der Kolben 8 in deiner Bohrung 21 nicht mittels einer Einschliffabdichtung, sondern
mittels Kolbenringen 24 abgedichtet ist, die in der üblichen Weise auf dem Kolben
8 festgelegt sind.
[0032] Außerdem ist der Kolben 8 anstelle einer Ringnut 23 mit einem durchmesserverringerten
Kolbenteil 8a versehen, so daß dadurch zwischen diesem durchmesserverringerten Kolbenteil
8a und der zugeordneten Zylinderbohrung 21 ein Ringraum 23a gebildet ist, der in seiner
Funktion derjenigen der Ringnut 23 entspricht.
[0033] Wie ersichtlich, ist der mit dem vorratsraumseitigen Kanal 19 verbundene Zusatzkanal
19a derart ausgebildet, daß er - querverlaufend zur Achse des Kolbens 8 - nicht das
gesamte Einsatzteil 22 durchsetzt, sondern lediglich in die Zylinderbohrung 21 des
Kolbens 8 ausmündet. Die Verbindung zwischen dem Zusatzkanal 19a und dem Vorratsraum
9 wird, bei entsprechender Kolbenlage, dadurch hergestellt, daß im Einsatzteil 22
ein weiterer Kanal 19b vorgsehen ist, der vom Vorratsraum 9 bis zur Zylinderbohrung
21 des Kolbens 8 verläuft und dort an einer Stelle, die versetzt zur Mündungstelle
des Zusatzkanals 19a liegt, ausmündet.
[0034] Wie deutlich aus Fig. 4 ersichtlich, ist in der dargestellten Stellung des Kolbens
8, die der Stellung am Ende des Druckhubes bzw. zu Beginn des Saughubes entsprechend
der Position 3 in den beiden Diagrammen gemäß Fig. 2 entspricht, die Schnüffelverbindung
zwischen dem Vorratsraum 9 und dem Druckraum 7 unterbrochen. Gleiches gilt auch dann,
wenn der Kolben 8 im Verlauf seines Saughubes die Position 4 in den beiden Diagrammen
gemäß Fig. 2 überstreicht, da hierbei die beiden Kanäle 19a, 19b nach wie vor durch
den Kolben 8 verschlossen sind, so daß die in dieser Position auftretende Unterdruckspitze
nicht zu einem vorzeitigen Ansprechen des Schnüffelventils 18 führen kann. Erst dann,
wenn der Kolben 8 im Verlauf seines weiteren Saughubes sich der Position 1 in den
beiden Diagrammen gemäß Fig. 2 annähert bzw. diese Position erreicht, gelangt der
Kolben 8 mit seinem durchmesserverringerten Kolbenteil 8a in den Bereich der beiden
Mündungen der Kanäle 19a, 19b. Dadurch wird dann über den Ringraum 23a die Verbindung
zwischen diesen beiden Kanälen 19a, 19b hergestellt, so daß hiermit auch die Schnüffelverbindung
zwischen dem Vorratsraum 9 und dem Druckraum 7 freigegeben ist und eine etwa erforderliche
Leckergänzung über das Schnüffelventil 18 ermöglicht wird.
[0035] Bei der weiterhin abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist gleichfalls eine
niederdruckseitige Steuerung der Schnüffelbehinderung vorgesehen. Zu diesem Zweck
weist der Kolben 8 an seinem vorratsraumseitigen Ende einen parallel verlaufenden
Hilfssteuerschieber in Form eines zusätzlichen Steuerkolbens 25 auf. Dieser ist an
einem am Kolben 8 befestigten Flansch 26 in dessen Umfangsnähe angeordnet und verläuft
derart, daß er in einen entsprechend verlaufenden Kanal 27 des Gehäuses 4 eintaucht.
Dieser Gehäusekanal 27 steht, wie dargestellt, einerseits mit dem vorratsraumseitigen
Kanal 19 der Leckergänzungseinrichtung 17 in Verbindung und mündet andererseits in
den Vorratsraum 9 aus.
[0036] Der zusätzliche Steuerkolben 25 ist hohl bzw. als Hülse mit beidseitig offenen Enden
ausgebildet. Hierdurch wird einerseits in der dargestellten Stellung des Kolbens 8,
die dem Ende des Druckhubs bzw. dem Beginn des Saughubes gemäß der Position 3 in den
beiden Diagrammen nach Fig. 2 entspricht, die Schnüffelverbindung zwischen dem Vorratsraum
9 und dem Druckraum 7 unterbrochen, da der Steuerkolben 25 weitgehend vollständig
in den Gehäusekanal 27 eingetaucht ist und somit den vorratsraumseitigen Kanal 19
verschließt. Andererseits hat sich der zusätzliche Steuerkolben 25, wenn sich der
Kolben 8 nahe oder in seiner Saughubendstellung - entsprechend der Position 1 in den
beiden Diagrammen gemäß Fig. 2 - befindet, zusammen mit dem Kolben 8 entsprechend
verschoben, so daß die Verbindung zwischen dem vorratsraumseitigen Kanal 19 und dem
Gehäusekanal 27 freigegeben ist. Somit ist dann die Schnüffelverbindung zwischen dem
Vorratsraum 9 und dem Druckraum 7 - über den hohlen Steuerkolben 25, den Gehäusekanal
27, den vorratsraumseitigen Kanal 19 und den druckraumseitigen Kanal 20a - hergestellt,
so daß bei entsprechendem Unterdruck im Druckraum 7 das Schnüffelventil 18 anspricht
und für eine automatische Leckergänzung aus dem Vorratsraum 9 sorgt.
[0037] Wenn dann der Kolben 8 wieder mit dem Druckhub beginnt und sich aus der Position
1 in die Position 2 gemäß den beiden Diagrammen nach Fig. 2 bewegt, taucht der sich
synchron mit dem Kolben 8 verschiebende Steuerkolben 25 erneut in den Gehäusekanal
27 ein und verschließt wieder den vorratsraumseitigen Kanal 19.
1. Hydraulisch angetriebene Membranpumpe, insbesondere Hochdruck-Membranpumpe, mit einer
zwischen Pumpengehäuse (4) und Pumpendeckel (5) randseitig eingespannten Membran (1),
insbesondere Metallmembran, die einen Förderraum (6) von einem Hydraulikdruckraum
(7) trennt,
einem hydraulischen Membranantrieb in Form eines oszillierenden Verdrängerkolbens
(8), der in einer Zylinderbohrung (21) des Pumpenkörpers (4) zwischen dem Druckraum
(7) und einem Vorratsraum (9) für die Hydraulikflüssigkeit verschiebbar ist,
und einer Leckergänzungseinrichtung (17), die eine Schnüffelverbindung in Form eines
Verbindungskanals (19, 20) zwischen Druckraum und Vorratsraum aufweist, der normalerweise
durch ein unterdruckgesteuertes, federbelastetes Schnüffelventil (18) verschlossen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage des Kolbens (8) die Schnüffelverbindung zwischen Druckraum (7) und Vorratsraum
(9) steuert, derart, daß der Kolben (8) als Steuerschieber dient, der mindestens zu
Beginn des Saughubes die Schnüffelverbindung zwischen Druckraum und Vorratsraum unterbricht
und erst dann freigibt, wenn er einen Teil seines Saughubweges zurückgelegt hat.
2. Membranpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) die Schnüffelverbindung
zwischen Druckraum (7) und Vorratsraum (9) nach etwa der Hälfte seines Saughubweges freigibt.
3. Membranpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) den
vorratsraumseitigen Kanal (19) der Schnüffelverbindung mindestens zu Beginn seines
Saughubes verschlossen hält.
4. Membranpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vorratsraumseitige Kanal
(19) der Schnüffelverbindung in die Zylinderbohrung (21) für den Kolben (8) mündet
und mit einem Kolbenkanal (23;23a), der zum Vorratsraum führt, in Verbindung bringbar
ist, wenn der Kolben (8) einen Teil seines Saughubweges zurückgelegt hat.
5. Membranpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) an seinem
vorratsraumseitigen Ende mit einem parallelverlaufenden Hilfssteuerschieber (25) verbunden
ist, der in einem Teil (27) des vorratsraumseitigen Kanals (19) der Schnüffelverbindung
verschiebbar ist und dessen Verbindung zum Vorratsraum (9) in Abhängigkeit von der
Hublage des Verdrängerkolbens (8) unterbricht bzw. freigibt.
6. Membranpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfssteuerschieber
(25) hohl bzw. als Hülse ausgebildet ist.
7. Membranpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) den
druckraumseitigen Kanal (20) der Schnüffelverbindung mindestens zu Beginn seines Saughubes
verschlossen hält.
8. Membranpumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der druckraumseitige Kanal
(20) der Schnüffelverbindung in die Zylinderbohrung (21) für den Kolben (8) mündet.