[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Münzprüfer nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Münzgeräte sind häufig so ausgelegt, daß sie die Annahme von Münzen unterschiedlicher
Wertigkeit zulassen. Der Münzprüfer erzeugt Signale (Wertigkeitssignale), welche repräsentativ
sind für die Anzahl der eingeworfenen Münzen ihre Wertigkeit. Mit Hilfe eines Kreditwerkes
kann dann bestimmt werden, ob der Betrag der eingeworfenen Münzen einem vorgegebenen
voreingestellten Preis entspricht, wodurch dann die Ausgabe einer Ware, eines Fahrscheins
oder dergleichen stattfindet.
[0003] Auf dem deutschen Markt und anderen Märkten befindet sich ein erhebliches Volumen
von sogenanntem Fremdgeld, das zum Beispeil in den deutschen Münzautomaten für 1-DM-Münzen
akzeptiert wird. Dieses Fremdgeld ist nahezu wertlos, jedoch geeignet, dem Münzgeräteaufsteller
erheblichen Schaden zuzufügen, zumal bei derartigen Geräten die 1-DM-Münze die Hauptmünze
darstellt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Münzprüfer zu schaffen, bei
welchem der Schaden durch den Einwurf von wertlosen, gleichwohl akzeptierten Fremdmünzen
reduziert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Der erfindungsgemäße Münzprüfer weist einen Begrenzungsspeicherabschnitt in der Speicheranordnung
auf, in dem die Wertigkeit einer zu begrenzenden und/oder einer nicht zu begrenzenden
Münzwertigkeit und ein Betragswert gespeichert sind, der einer vorgegebenen Anzahl
von zu begrenzenden oder nicht zu begrenzenden Münzen oder einer vorgegebenen Summe
der Werte der zu begrenzenden oder nicht zu begrenzenden Münzwertigkeiten pro Verkaufsvorgang
entspricht. Die von dem in den Münzprüfer eingegebenen Münzen hervorgerufenen Wertigkeitssignale
werden mit den gespeicherten Münzwertigkeiten verglichen und bei Übereinstimmung addiert
oder in ihrer Anzahl gezählt und mit der vorgegebenen Anzahl oder der vorgegebenen
Summe verglichen. Es wird ein Rückgabesignal für die zu begrenzende Münzwertigkeit
erzeugt, wenn die vorgegebene Anzahl oder Summe über- oder unterschritten wird.
[0007] Für die Realisierung der Münzannahmebegrenzung pro Verkaufsvorgang sind verschiedene
Ausführungsformen möglich. Bei der einen Ausführungsform können zum Beispiel die begrenzten
Münzen gezählt werden. Erreicht die Anzahl während eines Verkaufsvorgangs einen bestimmten
Höchstwert, muß die Gesamtsumme für einen Kauf oder dergleichen durch Münzen anderer
Wertigkeiten erreicht werden. Eine Erhöhung der Anzahl der begrenzten Münze führt
zu einer Sperrung, d.h. zu einer Rückgabe der begrenzten Münze und damit automatisch
nicht zu einem Abgabevorgang im Automaten. Alternativ kann auch eine andere Münzwertigkeit
bzw. mehrere andere Münzwertigkeiten gezählt werden, die einer nicht zu begrenzenden
Münze zugehören. Die Anzahl dieser Münzen kann ebenfalls gezählt werden. Sie muß einen
Mindestwert erreichen, damit ein Verkaufsvorgang durch Auslösen eines Kreditsignals
vor sich gehen kann.
[0008] Bei einer anderen Ausgestaltung kann zum Beispiel der Speicherabschnitt so wirken,
daß bei einem Verkauf immer mindestens zwei Münzwertigkeiten auftreten müssen. Durch
das Auftreten einer weiteren Münzwertigkeit wird automatisch die Anzahl der zu begrenzenden
Münzen begrenzt. Nachteilig bei dieser Ausführungsform ist jedoch, daß keine Preise
durch den Einwurf einer einzigen Münze, zum Beispiel einer 5-DM-Münze, entrichtet
werden können.
[0009] Mit Hilfe einer bestimmten Logik kann daher beim erfindungsgemäßen Münzprüfer eine
Annahmebegrenzung für eine oder mehrere Münzen verschiedener Wertigkeit erhalten.
Eine komplette Sperrung von Münzen vorgegebener Wertigkeit ist normalerweise nicht
sinnvoll. So ist für den deutschen Münzgeräteaufsteller unverzichtbar, die Annahme
von 1-DM-Münzen zu ermöglichen. Wird jedoch eine Ware nur ausgegeben, wenn die Anzahl
von Münzen der vorgegebenen Wertigkeit pro Verkaufsvorgang begrenzt ist, wird auch
der Schaden, der durch den Einwurf von akzeptiertem Fremdgeld verursacht wird, begrenzt.
[0010] Es besteht die Möglichkeit, durch eine entsprechende Ausbildung der Logik jeder Münzwertigkeit
eine eigene Annahmebegrenzung pro Verkaufsvorgang zuzuordnen. Die Anzahl von Speicherstellen
in dem eingesetzten Speicher wird jedoch begrenzt, wenn erste Speicherstellen als
Tabelle ausgebildet sind für die Zuordnung zu einer zweiten Speicherstelle für eine
vorgegebene Münzwertigkeit. Bei dieser Ausgestaltung ist jedoch nur möglich, jeweils
eine bestimmte Münzwertigkeit in der Annahme pro Verkaufsvorgang zu begrenzen. Dies
entspricht jedoch den Erfordernissen heutiger Praxis. Automaten, insbesondere im sogenannten
Außenbereich, mit denen zum Beispiel Zigaretten verkauft werden, nehmen 1-/2- und
5-DM-Münzen an, so daß die Verkaufspreise in 1-DM-Schritten eingestellt werden können,
um beispielsweise den am gebräuchlichsten vorgegebenen Preis von DM 5,-- zu erreichen.
Es brauchen daher nur die Schritte gezählt und einer vorgegebenen Münzwertigkeit zugeordnet
zu werden, um die gewünschte Annahmebegrenzung pro Verkaufsvorgang zu verwirklichen.
Nachstehend zwei Beispiele für den Betrieb des erfindungsgemäßen Münzprüfers:
1. Preis: DM 5,--
Begrenzte Münze: DM 1,--
Maximale Anzahl der begrenzten Münze: 3
Inhalt der ersten und zweiten Speicherstelle: (1) = 1 und (2) = 5-3 = 2
Verkauf möglich: (1 x 5,-- DM) oder (2 x 2,-- DM + 1 x 1,-- DM) oder (1 x 2,--
DM + 3 x 1,-- DM)
Wird der Preis auf 6 Schritte = 6,-- DM umgestellt, so kann der Preis mit einem
1,-- DM-Stück und einem 5,-- DM-Stück oder 3 x 2,-- DM-Stücken oder 4 x 1,-- DM-Stück
und einem 2,-- DM-Stück ohne Umprogrammierung erreicht werden.
2. Preis: DM 5,--
Begrenzte Münze: DM 2,--
Maximale Anzahl der begrenzten Münze: 1
Inhalt der ersten Speicherstelle (1) = 2 und der zweiten Speicherstelle (5-1x2
= 3)
Verkauf möglich: (1 x 5,-- DM) oder (1 x 2,-- DM + 3 x 1,-- DM) oder (5 x 1,--
DM)
[0011] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung können die Speicherstellen von Mikroschaltern
gebildet sein, deren Stellung von einem Mikroprozessor bei jeder Kreditwerterzeugung
abgefragt wird. Vor allen Dingen, wenn nur wenig Preise gespeichert werden, beispielsweise
DM 5,-- und DM 12,--, stehen ausreichend Speicherplätze zur Verfügung, um die Logik
des erfindungsgemäßen Münzprüfers zu verwirklichen. Sie hat außerdem den Vorteil,
daß am Ort des Münzgerätes Preisumstellungen vorgenommen werden können, ohne daß die
Annahmebegrenzung geändert werden muß. Allerdings wird hierbei in Kauf genommen, daß
bei steigendem Preis die Anzahl der zu begrenzenden Münzen pro Verkaufsvorgang zunimmt,
zum Beispiel von drei 1-DM-Münzen auf vier.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch ein Blockschaltbild einer Annahmebegrenzung nach der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt ein Blockschaltbild einer anderen Annahmebegrenzung nach der Erfindung.
- Fig. 3
- zeigt ein Blockschaltbild für eine weitere Ausgestaltung der Erfindung.
- Fig. 4
- zeigt ein Blockschaltbild für eine weitere Ausgestaltung der Erfindung.
[0013] Bei der in Fig. 1 dargestellten Logikschaltung entspricht Block 10 einem in einem
Speicher vorgegebenen Preis für eine Ware, der durch Einwurf von Münzen unterschiedlicher
Wertigkeit erreicht werden kann. Für die echten Münzen erzeugt der Münzprüfer bei
jedem Einwurf einer Münze ein Signal, daß repräsentativ ist für die Wertigkeit der
Münze. In einem Kreditwerk 12 wird aufgrund der Signale ein Kreditwert erzeugt, der
zu einem Verkauf gemäß Pfeil 14 führt, wenn der Wert des Kredites dem Preis entspricht.
[0014] Die Blöcke 16, 18, 20, 22 entsprechen den Münzwertigkeiten, die vom Münzprüfer bzw.
Münzgerät akzeptiert werden. Bei jeder Münze einer vorgegebenen Wertigkeit gelangt
das Signal über einen Annahmebegrenzungsblock 24, 26, 28, 30 auf das Kreditwerk 12.
In der Annahmebegrenzung 24 bis 30 kann eingestellt werden, wieviel Münzen der vorgegebenen
Wertigkeit für die Bildung eines Kreditwertes herangezogen werden können. Ist nach
Sperrung der Anzahl der Münzen vorgegegener Wertigkeit der Preis der Ware noch nicht
erreicht, müssen Münzen anderer Wertigkeit nachgeworfen werden, falls die Ware erworben
werden soll.
[0015] In Fig. 2 sind mit Fig. 1 gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen, denen
lediglich ein a hinzugefügt ist. In Fig. 2 ist ein Annahmebegrenzungsblock 32 vorgesehen,
in dem zum Beispiel die maximale Anzahl einer anzunehmenden Münze eingegeben ist.
In einer Tabelle 34 erfolgt die Zuordnung der Münzwerte gemäß den Blöcken 16a bis
22a zur Annahmebegrenzung 32, wobei jeweils nur ein vorgegebener Münzwert in einer
Anzahl begrenzt werden kann. Dies ist jedoch für die meisten praktischen Fälle ausreichend.
[0016] In Fig. 3 entsprechen die Blöcke 16b bis 22b den Münzwertigkeiten, die vom Münzprüfer
bzw. Münzgerät akzeptiert werden. Die Wertigkeitssignale gehen zum einen auf das Kreditwerk
12b, wo sie aufaddiert werden. Sie gehen zum anderen auf einen Block 36. In dem Block
36 wird zum Beispiel der Differenzbetrag eingespeichert, der bis zum Erreichen des
Preises im Block 10b mit Münzwertigkeiten erzielt werden muß, die nicht begrenzt sind.
Ist dieser Differenzbetrag erreicht, wird über die zum Kreditwerk 12b führende Wirkungslinie
die Erzeugung eines Kreditsignals verhindert. Selbstverständlich muß auch die Annahme
weiterer Münzen der begrenzten Münzwertigkeit durch ein entsprechendes Rückgabesignal
verhindert werden. Wie oben bereits erläutert, kann der Differenzbetrag, der mindestens
erreicht werden muß, zum Beispiel 3 DM sein, wenn der Preis 5 DM ist und die Anzahl
der begrenzten 1-DM Münzen 2.
[0017] Alternativ kann im Speicherabschnitt 36 ein sogenannter Merker gesetzt werden, der
feststellt, ob die Zahl der begrenzten Münzen pro Verkaufsvorgang gleich bzw. überschritten
worden ist. Alternativ kann auch die Anzahl der nicht begrenzten Münzen pro Verkaufsvorgang
festgestellt werden, um die Erzeugung eines Kreditsignals zuzulassen, wenn die Anzahl
der nicht begrenzten Münzwertigkeiten die gespeicherte Anzahl erreicht.
[0018] In dem Blockschaltbild nach Fig. 4 ist im Block 38 die vorgegebene Anzahl der erlaubten
Annahme sowie die Münzwertigkeiten gespeichert, für die die Begrenzungsfunktion gelten
soll. Bei den eingeworfenen Münzen werden in dem Block 38 nur diejenigen Münzwertigkeiten
addiert, die begrenzt sind. Im Block 40 erfolgt die Differenzbildung zwischen dem
Preis aus Block 10c und den aufaddierten begrenzten Münzwertigkeiten. Erreicht der
Differenzbetrag einen bestimmten Mindestwert, muß die weitere Kreditbildung pro Verkaufsvorgang
über nicht begrenzte Münzwertigkeiten erreicht werden, wie durch Block 42 repräsentiert.
1. Münzprüfer, mit einer Sensoreinheit, deren Sensorsignale auf eine Auswertevorrichtung
gegeben werden, die durch Vergleich mit in einer programmierbaren Speicheranordnung
gespeicherten Echtheitsdaten entweder Rückgabesignale oder Wertigkeitssignale erzeugt,
die den jeweiligen Wert der für gut befundenen Münzen repräsentieren und deren Werte
in einem Kreditspeicher aufaddiert und mit einem vorgegebenen eingespeicherten Preis
verglichen werden, wobei ein Abgabesignal erzeugt wird, wenn die Wertsumme dem Preis
entspricht, einem Begrenzungsspeicherabschnitt in der Speicheranordnung, in dem eine
zu begrenzende Münzwertigkeit und/oder eine nicht zu begrenzende Münzwertigkeit und
ein Betragswert gespeichert sind, der einer vorgegebenen Anzahl von zu begrenzenden
oder nicht zu begrenzenden Münzwertigkeiten oder einer vorgegebenen Summe der Werte
der zu begrenzenden oder nicht zu begrenzenden Münzwertigkeiten pro Verkaufsvorgang
entspricht, wobei die von dem in den Münzprüfer eingegebenen Münzen hervorgerufenen
Wertigkeitssignale mit den gespeicherten Münzwertigkeiten verglichen und bei Übereinstimmung
addiert oder in ihrer Anzahl gezählt und mit der vorgegebenen Anzahl und der vorgegebenen
Summe verglichen werden und ein Rückgabesignal für die zu begrenzende Münzwertigkeit
erzeugt wird, wenn die vorgegebene Anzahl oder Summe über- oder unterschritten wird.
2. Münzprüfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Begrenzungsspeicherabschnitt
die zu begrenzenden Münzwertigkeiten und die maximale Anzahl der anzunehmenden zu
begrenzenden Münzwertigkeit gespeichert sind.
3. Münzprüfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Begrenzungsspeicherabschnitt
die nicht zu begrendenden Münzwertigkeiten und die Anzahl oder die Mindestsumme der
nicht zu begrenzenden Münzwertigkeit gespeichert sind.
4. Münzprüfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Begrenzungsspeicherabschnitt
eine zu begrenzende und eine nicht zu begrenzende Münzwertigkeit gespeichert sind
und ein Rückgabesignal erzeugt wird, wenn ein Wertigkeitssignal erzeugt wird, das
einer der gespeicherten nicht zu begrenzenden Münzwertigkeit entspricht.
5. Münzprüfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Begrenzungsspeicherabschnitt
zwei oder mehr Münzwertigkeiten gespeichert sind und ein Rückgabesignal erzeugt wird,
wenn nicht zwei Wertigkeitssignale erzeugt werden, die verschiedenen Münzwertigkeiten
entsprechen.