[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von flüssigen Medien auf flächenhafte
Werkstücke, wie zum Befetten von Werkstücken bei der spanlosen Umformung und beim
Walzen mit mindestens einer mit radialen Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen versehenen
Auftragswalze mit einer Trägerwalze, die auf einer in einem Vorrichtungsgestell gehaltenen
Hohlachse drehbar gelagert ist und auf ihrer Außenmantelfläche mit einer Flüssigkeitsverteilungsschicht
versehen ist.
[0002] Bei einer Vorrichtung dieser Art gemäß der DE 41 40 216 A1 und der DE 35 35 479 A1
ist auf einer durchgehenden Hohlachse über darauf befindliche Kugellager die zylindrisch
ausgebildete, mit einer Vielzahl von radialen Flüssigkeitsdurchtrittöffnungen versehene
Trägerwalze drehbar gelagert, wobei als Flüssigkeitsverteilungsschicht an der Außenmantelfläche
in darin angeordneten Sackbohrungen Borstenbüschel regelmäßig verteilt angeordnet
sind. Diese Bürstenbüschel streifen auf dem zu befettenden Werkstück, wobei die Trägerwalze
entweder durch den Durchlauf des zu befettenden Werkstückes oder durch einen Fremdantrieb
in Drehungen un die Hohlachse versetzt wird. Erwünscht ist stets eine gleichmäßige,
kontinuierliche Befettung des betreffenden Werkstückes. Über die Hohlachse, die gleichfalls
mit einer Vielzahl von radialen Durchtrittsöffnungen versehen ist, wird das Befettungsmittel
entweder unter Überdruck hineingepreßt oder unter Schwerkraft eingetropft. Im ersten
Fall spricht man von einem Drucköler und im zweiten Fall von einem Tropföler.
[0003] Die Außenmantelfläche der Trägerwalze kann anstelle der Bürstenbüschel auch mit einer
Filz- oder Faservliesschicht als Flüssigkeitsverteilungsschicht bespannt sein oder
einen dicken Bezug aus einzelnen ringförmigen Vliesscheiben aufweisen, so, wie es
bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung in dem DE-GM 78 10 116 offenbart ist. Diese
als Drucköler ausgebildete Vorrichtung weist zudem die Besonderheit eines Entlüftungsrohres
in der Hohlachse auf, über welche sowohl das Befettungsmittel zugeführt als auch die
Entlüftung erfolgt. Die vorbeschriebenen Vorrichtungen haben sich bei den üblichen
Befettungsvorgängen bewährt, bei welchen das zu befettende Werkstück in einer horizontalen
Ebene einen Schlitz zwischen zwei Auftragswalzen durchläuft.
[0004] Bei bestimmten Anwendungen jedoch, z.B. beim Befetten von geneigt in ein Pressengestell
einlaufenden Platinen oder Bändern, bei sogenannten C-Pressen oder Biegeautomaten,
müssen das Band oder die Platine unter einer Neigung quer zur horizontalen Förderrichtung
einlaufen. Zur Vermeidung eines Förderrichtungswechsels aus einer horizontalen Befettungs-Förderebene
in eine schräge Einlauf-Förderebene der vorgenannten Maschinen müssen die Auftragswalzen
entsprechend diesem Einlaufwinkel zur Horizontalen angeordnet werden. Bei den vorbeschriebenen,
vorbekannten Auftragswalzen mit Filz- bzw. Faservliesbespannung oder Bürstenbüschel
als Flüssigkeitsverteilungsschicht entsteht an der in der Neigung tiefsten Stelle
der hohl ausgebildeten Trägerwalze ein Fettmittelsumpf mit der Folge, daß unterhalb
des Sumpfniveaus eine Überdosierung und oberhalb des Sumpfniveaus eine Unterdosierung
des Befettungsmittels in der Flüssigkeitsverteilungsschicht und damit auf der Oberfläche
des zu befettenden Werkstückes eintritt. Zu den oberhalb des Fettmittelsumpfes gelegenen
Bereichen der Auftragswalzenoberfläche kann das Befettungsmittel nur entgegen seiner
Schwerkraft durch Kapillarwirkung gelangen, so daß in diesen oberhalb gelegenen Bereichen
das Werkstück nur relativ mager oder unzureichend mit dem Befettungsmittel benetzt
wird.
[0005] Hieran kann auch eine in Form eines Druckölers ausgebildete Beschichtungsvorrichtung
gemäß dem PATENT ABSTRACTS OF JAPAN Nr. 61-146364 nichts ändern, bei welchem das Benetzungsmittel
über eine Hohlachse und eine diese umgebende Druckkammer mit längsverlaufendem Austrittsschlitz
unmittelbar gegen die Innenwandung der mit einer Vielzahl von Durchtrittsöffnungen
versehenen Trägerwalze gepreßt wird, weil bei zur Horizontalen schräg gestellter Benetzungswalze
das durch den Schlitz an die Trägerwalze gepreßte Mittel unter seiner Schwerkraft
dem tiefer gelegenen Bereich zuströmt.
[0006] Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, deren Auftragswalze unabhängig
von ihrer räumlichen Lage zur Horizontalen ein gezieltes Befettungsergebnis in Form
einer gleichmäßig kontinuierlichen Befettung des von der Auftragswalze in gleicher
Schräglage kontaktierten Werkstückes gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird nach einer ersten Ausführungsform in Verbindung mit dem eingangs
genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei zur Horizontalen
geneigter Auftragswalze die Außenmantelfläche der Trägerwalze in einem höher gelegenen
Teilbereich mit radial offenen Kanälen versehen ist, in deren am höchsten gelegenen
Kanalbereich die radialen Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen einmünden. Durch diese
Ausbildung wird das Befettungsmittel unter Druck durch die im Bereich der höchstgelegenen
Stelle der Trägerwalze befindlichen radialen Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen in die
in einem höher gelegenen Teilbereich angeordneten Kanäle gedrückt, in denen es unter
Schwerkraft zu deren Endbereich strömt und dort unter Kapillarwirkung sowie weiterhin
unter Schwerkraft auch dem tiefstgelegenen Bereich der Flüssigkeitsverteilungsschicht
zugeführt wird.
[0008] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können nach einer ersten Ausführungsform
die Kanäle parallel zur Symmetrieachse der Trägerwalze verlaufen oder sich schraubenlinienförmig
um die Außenmantelfläche der Trägerwalze erstrecken. Bei der letztgenannten Ausführungsform
ist die Außenmantelfläche bei unterschiedlichen Drehrichtungen der Auftragswalze vorteilhaft
mit zwei schraubenlinienförmigen Kanälen entgegengesetzter Steigung versehen. Dadurch
kann in überraschender Weise auch bei unterschiedlichen Drehrichtungen ein Fördereffekt
erzielt werden, sei es durch eine Komponente der Zentrifugalkräfte, sei es unter Druckwirkung
oder anderen nicht vorhersehbaren Effekten.
[0009] Die Kanäle weisen vorteilhaft im Querschnitt eine Halbkreisform auf und erstrecken
sich vom höher gelegenen Ende der Trägerwalze in Richtung auf das tiefer gelegene
Ende der Auftragswalze über eine Strecke von mindestens einem Drittel der Gesamtlänge
der Trägerwalze. Der freie Querschnitt der Kanäle wird in Verbindung mit dem Strömungswiderstand
der Flüssigkeitsverteilungsschicht unter Berücksichtigung der Kapillarwirkung, der
Schwerkraft des Befettungsmittels und der Kanallänge in Abhängigkeit von verschiedenen
weiteren Parametern derart gewählt, daß eine gleichmäßige Befettung sichergestellt
ist. Zu diesen weiteren Parametern gehören insbesondere die Viskosität des Befettungsmittels,
sein Adhäsions-, Kohäsions- sowie sein Fließverhalten, der Zuführungsdruck des Befettungsmittels,
die Schwerkräfte in Abhängigkeit des Neigungswinkels der Trägerwalze zur Horizontalen
und die Umfangsgeschwindigkeit der Flüssigkeitsverteilungsschicht.
[0010] Ein jeder Kanal weist vorteilhaft in der Nähe seines am höchsten gelegenen Kanalbereiches
mindestens eine radiale Flüssigkeitsdurchtrittöffnung auf, die in den Boden und damit
in den der Symmetrielängsachse der Auftragswalze nächstgelegenen Bereich der Kanäle
einmündet.
[0011] Die Trägerwalze besteht in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung aus einem massiven,
zylindrischen Körper, der an seinen beiden Enden mit Sackbohrungen zur Lagerung auf
je einer der ortsfesten Hohlachsen versehen ist. Dabei ist auch eine fliegende Lagerung
möglich.
[0012] Bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
gemäß einer zweiten Ausführungsform erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei zur Horizontalen
geneigter Auftragswalze der Mantel der hohl ausgebildeten Trägerwalze mindestens in
einem höher gelegenen Teilbereich mit zahlreichen radialen Durchtrittsöffnungen zur
Flüssigkeitsverteilungsschicht versehen sowie im hohlen Innenraum der Trägerwalze
von einer an ihrer Innenmantelfläche anliegenden Förderschnecke durchsetzt ist, die
bei einer Relativdrehung der Trägerwalze das Befettungsmittel vom tiefer gelegenen
Bereich des hohlen Innenraumes zum höher gelegenen Bereich fördert. Bei dieser Ausführungsform
wird das durch die radialen Öffnungen in den Hohlachsen in Richtung auf die Trägerwalze
gepreßte Befettungsmittel bei deren Drehung von der ortsfesten oder von der sich langsamer
drehenden Förderschnecke vom tiefer gelegenen Bereich des hohlen Innenraumes der Trägerwalze
zu seinem höher gelegenen Bereich gefördert, in welchem es durch die dort vorhandenen
zahlreichen radialen Durchtrittsöffnungen in der Trägerwalze zur Flüssigkeitsverteilungsschicht
im oberen Bereich und von dort durch entsprechende Kapillarwirkung unter ihrer Schwerkraft
auch zu der tiefer gelegenen Flüssigkeitsverteilungsschicht gelangt. Auch hierbei
sind wiederum die vorgenannten Parameter zu beachten, insbesondere die Steigung der
Schneckenwindungen zur Relativdrehung der Trägerwalze.
[0013] Um bei einem Drehrichtungswechsel der Auftragswalze gleichwohl eine Förderung des
Befettungsmittels vom tiefer gelegenen Innenraum innerhalb der Trägerwalze zu ihrem
höher gelegenen Bereich sicherzustellen, ist die Förderschnecke mit zwei sich kreuzenden
Schnekkenwindungen mit entgegengesetztem Steigungswinkel versehen. Dabei kann die
Förderschnecke auch aus einer Gewindespindel bestehen, während die als Hohlzylinder
ausgebildete Trägerwalze an ihren beiden Enden auf je einer der ortsfesten Hohlachsen
gelagert ist.
[0014] Bei beiden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Trägerwalze
an ihren beiden Enden auf hohlen Achsstummeln gelagert, von denen mindestens der höher
gelegene Achsstummel mit einer Zuführungsleitung für das Befettungsmittel und mit
radialen Fettleitkanälen zum Durchtritt des Befettungsmittels zu den radialen Durchtrittsöffnungen
der Trägerwalze versehen ist. Die Trägerwalze wiederum ist mit einer Flüssigkeitsverteilungsschicht
versehen, die in an sich bekannter Weise aus einer Vielzahl von Bürstenbüscheln oder
aus einer bespannten Filz- oder Faservliesschicht besteht.
[0015] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Dabei
zeigen:
Fig. 1 die Ansicht einer Befettungsvorrichtung mit einem in die Horizontale geschwenkten
Durchlaufschlitz für die zu befettenden Werkstücke zwischen zwei Auftragswalzen,
Fig. 2 die Ansicht in Richtung des Pfeiles II von Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht einer Auftragswalze in Richtung des Pfeiles III von Fig. 2 in seiner
zur Horizontalen geneigten Befettungslage mit teilweisem Schnitt mit parallel verlaufenden
Kanälen auf der Außenmantelfläche der Trägerwalze,
Fig. 4 die perspektivische Teilansicht der Trägerwalze von Fig. 3,
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform einer Auftragswalze mit einer hohl ausgebildeten
Trägerwalze und einer ihren hohlen Innenraum durchsetzenden Förderschnecke in zur
Horizontalen geneigter Arbeitslage und
Fig. 6 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht einer Auftragswalze in Richtung des Pfeiles
III von Fig. 2 in ihrer zur Horizontalen geneigten Befettungslage in teilweisem Schnitt,
jedoch mit zwei sich kreuzenden, schraubenlinienförmigen Kanälen mit entgegengesetzter
Steigung.
[0016] Gemäß den Figuren 1 und 2 besteht die Vorrichtung 10 zum Befetten von nicht dargestellten
Werkstücken in Band- oder Platinenform aus mehreren mit fettdurchlässigem Material
versehenen sowie parallel zueinander ausgerichteten Auftragswalzen 11, 12, die auf
je einem in einem Gestell 13, 14 angeordneten hohlen Achsstummel 15 als Hohlachse
gelagert sind. Durch diese Achsstummel 15 wird über einen entsprechenden Anschluß
16 das Befettungsmittel dem Innenraum der Auftragswalzen 11, 12 über Radialöffnungen
17 zugeführt. Das untere und das obere Gestell 13, 14 werden über an beiden Endbereichen
angeordnete Linearführungen 18 und Druckmittelzylinder 19 in einer etwa senkrecht
zur Durchlaufebene 20 des Werkstückes, die in Fig. 2 strichpunktiert angedeutet ist,
gemäß dem Doppelpfeil 21 geführt. Dabei sind sowohl die Druckmittelzylinder 19 als
auch die als Kugelführungen ausgebildeten Linearführungen 18 diagonal an den Endbereichen
des unteren und des oberen Gestells 13, 14 angeordnet.
[0017] Bei bestimmten Anwendungen einer derartigen Vorrichtung, z.B. beim Befetten von geneigt
in ein Pressengestell einlaufenden Platinen oder Bändern, z.B. bei sogenannten C-Pressen
und Biegeautomaten, müssen das Band und die Platine unter einer Neigung zur Horizontalen
einlaufen, so, wie es bei den Auftragswalzen gemäß den Figuren 3 und 5 unter einem
Winkel α dargestellt ist. Bei den bisherigen Ausführungsformen derartiger Auftragswalzen
entsteht dann in der Nähe des tiefsten Bereiches ein Sumpf. Dies hat zur Folge, daß
unterhalb des Sumpfpegels eine Überdosierung an Befettungsmittel, hingegen oberhalb
des Sumpfpegels aufgrund des unter Schwerkraft nach unten tendierenden Befettungsmittels
eine Unterdosierung erfolgt.
[0018] Um trotz der zur Horizontalen 22 um einen Winkel α geneigten Auftragswalzen 11, 12
ein gezieltes Befettungsergebnis zu gewährleisten, ist nach einer ersten Ausführungsform
gemäß den Figuren 3 und 4 die Außenmantelfläche 23 der Trägerwalze 24 in ihrem höher
gelegenen Teilbereich 24a mit zu ihrer Symmetrielängsachse 26 parallel verlaufenden
Kanälen 27 versehen, in deren am höchsten gelegenen Kanalbereich 27a die radialen
Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen 28 einmünden. Dabei wird das Befettungsmittel über
die Zutrittsleitung 16 in den Hohlraum 15a der Achsstummel 15 gedrückt, die ortsfest
angeordnet sind. Der Innenring 29a des auf den Achsstummeln 15 angeordneten Kugellagers
29 sitzt ortsfest auf dem gleichfalls ortsfest angeordneten Achsstummel 15. Der Außenring
29b trägt die drehbewegliche Trägerwalze 24, die an ihrem Außenumfang 23 entweder
mit Filz oder Faservlies bespannt oder mit regelmäßig in nicht dargestellten Sackbohrungen
eingesetzten Bürstenbüscheln als Flüssigkeitsverteilungsschicht 30 versehen ist.
[0019] Aus dem Innenraum 15a der Achsstummel 15 wird über deren Radialöffnungen 17 sowie
durch weitere Radialkanäle 25 in der Trägerwalze 24 das Befettungsmittel bzw. die
Behandlungsflüssigkeit durch die Durchtrittsöffnungen 28 bis zu den Kanälen 27 hindurchgedrückt.
Nach dem Eintritt in die Kanäle 27 hat das Befettungsmittel das Bestreben, unter seiner
Schwerkraft sowie unter dem Einfluß weiterer Parameter parallel zur Symmetrielängsachse
26 in Richtung des Pfeiles 31 in die tiefer gelegenen Bereiche der Trägerwalze 24
zu fließen. Dieses Fließverhalten ist unter anderem abhängig von der Viskosität, dem
Adhäsions- sowie Kohäsionsverhalten des Befettungsmittels, dem Einleitungsdruck in
die Kanäle 27, von dem Neigungswinkel α der Auftragswalzen 11, 12 zur Horizontalen
22 sowie von der Umfangsgeschwindigkeit der Auftragswalzen 11, 12.
[0020] Die Kanäle 27 weisen im Querschnitt eine Halbkreisform auf und erstrecken sich vom
höher gelegenen Ende 24a zum tiefer gelegenen Ende 24b der Auftragswalzen 11, 12 über
eine Strecke L von mindestens einem Drittel der Gesamtlänge der Trägerwalze 24. Jeder
Kanal 27 weist in der Nähe seines am höchsten gelegenen Kanalbereiches 27a mindestens
eine Flüssigkeitsdurchtrittöffnung 28 auf. Sämtliche Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen
28 münden in den der Symmetrielängsachse 26 der Auftragswalze 11, 12 nächstgelegenen
Bereich der Kanäle 27 ein, der im vorliegenden Fall vom Boden der Kanäle 27 gebildet
wird.
[0021] Im Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 besteht die Trägerwalze 24 aus einem massiven,
zylindrischen Körper, der an seinen beiden Enden mit Sackbohrungen 24c zur Aufnahme
je einer der beiden ortsfesten, als Achsstummel 15 ausgebildeten ortsfesten Hohlachsen
versehen ist.
[0022] Nach einem abgewandelten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 erstrecken sich die Kanäle
27 schraubenlinienförmig um die Außenmantelfläche 23 der Trägerwalze 24. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel der Fig. 6 ist die Außenmantelfläche 23 mit zwei schraubenlinienförmigen
Kanälen 27 mit entgegengesetzter Steigung versehen, um auch bei einer Drehrichtungsumkehr
der Auftragswalzen 11, 12 noch einen Fördereffekt vom tiefergelegenen Teilbereich
24b zum höhergelegenen Teilbereich 24a zu erzielen, sei es durch eine Zentrifugalkomponente,
durch Wandreibungs- oder Druckkammerkräfte oder durch sonstige nicht vorhersehbare
Effekte.
[0023] Nach einer zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 5 wird die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe dadurch gelöst, daß bei zur Horizontalen 22 geneigter Auftragswalze 11, 12
der Mantel der hohl ausgebildeten Trägerwalze 34 mindestens in einem höher gelegenen
Teilbereich 34a mit zahlreichen radialen Durchtrittsöffnungen 32 zur Flüssigkeitsverteilungsschicht
30 versehen sowie in ihrem hohlen Innenraum 34b von einer an ihrer Innenmantelfläche
34c anliegenden, ortsfesten Förderschnecke 33 durchsetzt ist. Bei einer Relativdrehung
der Trägerwalze 34 zur Förderschnecke 33 wird das Befettungsmittel vom tiefer gelegenen
Bereich 35 in Richtung des Pfeiles 36 zum höher gelegenen Bereich 37 gefördert. Um
einen Fördereffekt zu erzeugen, ist neben einer entsprechenden Steigung der Schneckenwindungen
33a eine Relativbewegung zwischen der Innenmantelfläche 34c der Trägerwalze 34 und
der in ihrem hohlen Innenraum 34b angeordneten Förderschnecke 33 erforderlich. Dieser
Fördereffekt kann einerseits dadurch bewerkstelligt werden, daß die Förderschnecke
33 ortsfest mit den Achsstummeln 15 verbunden ist oder dadurch, daß sich beispielsweise
die Trägerwalze 34 an ihrer Innenumfangsfläche 34c mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit
als die Förderschnecke 33 dreht. Im dargestellten Fall wird das Befettungsmittel unter
Druck über die Verbindungsleitung 16 in den Hohlraum 15a der Achsstummel 15 gepreßt,
aus denen es über Radialöffnungen 38 sowie über weitere daran anschließende Radialöffnungen
39 in der Förderschnecke 33 an deren Außenumfangsfläche 40 gelangt, wobei es unter
ihrer Schwerkraft in Richtung des Pfeiles 31 zum tiefer gelegenen Bereich 35 tendiert.
Auch hier wiederum ist das Strömungsverhalten des Befettungsmittels unter anderem
abhängig von seiner Viskosität, seinem Adhäsions- und Kohäsionsverhalten, dem Zufuhrdruck
durch die Radialöffnungen 38, 39, dem Neigungswinkel α sowie der Umfangsgeschwindigkeit
der Trägerwalze 34, der Kapillarwirkung zwischen Trägerwalze 34 und Außenumfangsfläche
40 der Förderschnecke 33 sowie dem Steigungswinkel der Schneckenwindungen 33a.
[0024] Um bei unterschiedlichen Drehrichtungen der Trägerwalze 34 und ihrer Befettungsschicht
30 gleichwohl den gewünschten Fördereffekt des Befettungsmittels über die Schneckenwindung
33a der Förderschnecke 33 erzielen zu können, ist die Förderschnecke 33 mit zwei sich
kreuzenden Schneckenwindungen 33a ähnlich den sich kreuzenden Kanälen 27 von Fig.
6 mit entgegengesetztem Steigungswinkel versehen. Im dargestellten Fall der Fig. 5
besteht die Förderschnecke 33 aus einer Gewindespindel, bei welcher unterschiedliche
Asuführungsformen möglich sind. Ferner ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 die als
Hohlzylinder ausgebildete Trägerwalze 34 an ihren beiden Enden auf je einer als Achsstummel
15 ausgebildeten, ortsfesten Hohlachse gelagert.
[0025] Dieser Achsstummel 15 ist einerseits drehfest mit dem Innenring 29a des Kugellagers
29 und andererseits drehfest mit der Förderschnecke 33 verbunden. Der Außenring 29b
des Kugellagers trägt die drehbar darauf angeordnete Trägerwalze 34 sowie die auf
der Trägerwalze 34 angeordnete Flüssigkeitsverteilungsschicht 30.
1. Vorrichtung zum Auftragen von flüssigen Medien auf flächenhafte Werkstücke, wie zum
Befetten von Werkstücken bei der spanlosen Umformung und beim Walzen mit mindestens
einer mit radialen Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen versehenen Auftragswalze mit einer
Trägerwalze, die auf einer in einem Vorrichtungsgestell gehaltenen Hohlachse drehbar
gelagert ist und auf ihrer Außenmantelfläche mit einer Flüssigkeitsverteilungsschicht
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei zur Horizontalen (22) geneigter Auftragswalze (11, 12) die Außenmantelfläche
(23) der Trägerwalze (24) in einem höher gelegenen Teilbereich mit radial offenen
Kanalen (27) versehen ist, in deren am höchsten gelegenen Kanalbereich (27a) die radialen
Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen (28) einmünden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (27) parallel zur Symmetrieachse (26) der Trägerwalze (24) verlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kanäle (27) schraubenlinienförmig um die Außenmantelfläche (23) der
Trägerwalze (24) erstrecken.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenmantelfläche (23) mit zwei schraubenlinienförmigen Kanälen (27) entgegengesetzter
Steigung versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (27) im Querschnitt eine Halbkreisform aufweisen und sich vom höher
gelegenen Ende (24a) in Richtung auf das tiefer gelegene Ende (24b) der Auftragswalze
(11, 12) über eine Strecke (L) von mindestens einem Drittel der Gesamtlänge der Trägerwalze
(24) erstrecken.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein jeder Kanal (27) in der Nähe seines am höchsten gelegenen Kanalbereiches
(27a) mindestens eine radiale Flüssigkeitsdurchtrittöffnung (28) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen (28) in den der Symmetrielängsachse (26)
der Auftragswalze (11, 12) nächstgelegenen Bereich der Kanäle (27) einmünden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerwalze (24) aus einem massiven, zylindrischen Körper besteht, der an
seinen beiden Enden mit Sackbohrungen (24c) zur Aufnahme je einer der ortsfesten Hohlachsen
(15) versehen ist.
9. Vorrichtung zum Auftragen von flüssigen Medien auf flächenhafte Werkstücke, wie zum
Befetten von Werkstücken bei der spanlosen Umformung und beim Walzen mit mindestens
einer mit radialen Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen versehenen Auftragswalze mit einer
Trägerwalze, die auf einer in einem Vorrichtungsgestell gehaltenen Hohlachse drehbar
gelagert ist und auf ihrer Außenmantelfläche mit einer Flüssigkeitsverteilungsschicht
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei zur Horizontalen (22) geneigter Auftragswalze (11, 12) der Mantel der hohl
ausgebildeten Trägerwalze (34) mindestens in einem höher gelegenen Teilbereich (34a)
mit zahlreichen radialen Durchtrittsöffnungen (32) zur Flüssigkeitsverteilungsschicht
(30) versehen sowie im hohlen Innenraum (34b) der Trägerwalze (34) von einer an ihrer
Innenmantelfläche (34c) anliegenden Förderschnecke (33) durchsetzt ist, die bei einer
Relativdrehung der Trägerwalze (34) das Befettungsmittel vom tiefer gelegenen Bereich
(35) des hohlen Innenraumes (34b) zum höher gelegenen Bereich (37) fördert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschnecke (33) für unterschiedliche Drehrichtungen der Auftragswalze
(11, 12) zwei sich kreuzende Schneckenwindungen (33a) mit entgegengesetztem Steigungswinkel
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschnecke (33) aus einer Gewindespindel besteht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die als Hohlzylinder ausgebildete Trägerwalze (34) an ihren beiden Enden auf
je einer der ortsfesten Hohlachsen (15) gelagert ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerwalze (34) an ihren beiden Enden auf hohlen Achsstummeln (15) gelagert
ist, von denen mindestens der höher gelegene Achsstummel (15) mit einer Zuführungsleitung
(10) für das Befettungsmittel und mit radialen Fettleitkanälen (38) zum Durchtritt
des Befettungsmittels zu den radialen Durchtrittsöffnungen (32) der Trägerwalze (34)
versehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerwalze (24, 34) in an sich bekannter Weise entweder als Flüssigkeitsverteilungsschicht
(30) mit einer Vielzahl von Bürstenbüscheln oder mit einer bespannten Filz- oder Faservliesschicht
versehen ist.