[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Verdichtungskopf einer Fertigungsmaschine für
Stahlbetonrohre, mit einem auf einer Antriebswelle drehfest gelagerten Glättzylinder
zum Glätten der Innenseite der in eine vertikale Form eingefüllten Betonmischung und
einer am oberen Ende des Glättzylinders vorgesehenen, von diesem getrennt gelagerten
und mit einem Antrieb verbundenen Deckwand des Glättzylinders, auf der Rollen zur
radialen Verdichtung der Betonmischung achsparallel zur Antriebswelle relativ zur
Deckwand drehbar gelagert und zusammen mit der Deckwand mit einer vorbestimmten Umlaufgeschwindigkeit
um die Achse der Antriebswelle herum antreibbar sind, wobei die Drehrichtung der Rollen
um ihre eigene Achse entgegengesetzt zu der der Deckwand um die Achse der Antriebswelle
ist.
[0002] Bei einem bekannten Verdichtungskopf dieser Art (DE 27 38 944 A1) werden die die
Verdichtung bewirkenden Rollen lediglich dadurch in Drehung versetzt, daß sie bei
der Drehung der Deckwand des Glättzylinders am Beton, ähnlich wie Schlepprollen, abrollen,
ohne unmittelbar angetrieben zu werden. Hierbei schieben die Rollen den Frischbeton
wie eine Bugwelle vor sich her, so daß die Verdichtung des Betons nicht torsionsfrei
ist und auf der in Bewegungsrichtung hinteren Seite der Stahldrähte des Bewehrungskorbs
stärker als auf der Vorderseite der Stahldrähte ist. Die Folge sind Risse im fertigen
Betonrohr.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe Zugrunde, einen Verdichtungskopf der gattungsgemäßen
Art anzugeben, bei dem eine torsionsfreie Verdichtung des Betons bei der Herstellung
eines Betonrohres sichergestellt ist.
[0004] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Deckwand des Glättzylinders
auf dessen Antriebswelle relativ zu dieser drehbar gelagert ist und die Rollen bezüglich
der Drehung um ihre eigene Achse antriebsmäßig mit der Antriebswelle über ein Getriebe
verbunden sind, dessen Übersetzungsverhältnis so gewählt ist, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Rollen im wesentlichen gleich ihrer Umlaufgeschwindigkeit ist.
[0005] Bei dieser Ausbildung wird der Beton nicht vor den Rollen hergeschoben, sondern in
Umfangsrichtung des Rohres schubfrei in radialer Richtung nach außen verdichtet. Infolgedessen
ergibt sich eine vollkommene Umhüllung der Stahldrähte des Bewehrungskorbs, und zwischen
Korb und Beton entstehen keine Spannungen, so daß keine Risse im Inneren des Betons
auftreten.
[0006] Vorzugsweise ist dafür gesorgt, daß das Getriebe im Inneren des Glättzylinders angeordnet
ist. Hier ist es raumsparend untergebracht und zudem vor dem Frischbeton weitgehend
geschützt.
[0007] Sodann kann dafür gesorgt sein, daß die Rollen auf ihren oberen Stirnflächen mit
Schaufeln versehen sind und axial mit radialem Spiel in teilkreisförmige Ausschnitte
am Umfang einer auf der Antriebswelle drehbar gelagerten Kreisscheibe ragen, wobei
ihre oberen Stirnflächen mit der Oberseite der Kreisscheibe bündig sind und ihre Umfangsflächen
über den Umfang der Kreisscheibe vorstehen. Die Schaufeln der Rollen und die auf diese
Weise zusammen mit den Rollen rotierende Kreisscheibe üben auf den von oben auf die
Kreisscheibe und zwischen die Schaufeln fallenden Frischbeton eine Zentrifugalkraft
aus, durch die der Frischbeton radial nach außen gegen die Innenseite der Form geschleudert
wird. Hierbei erfolgt bereits eine gewisse Vorverdichtung.
[0008] Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Verdichtungskopfes in
aufgebrochenem Zustand und schematischer Darstellung und
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Glättzylinder mit einer Unteransicht eines darin
angeordneten Getriebes.
[0009] Nach Fig. 1 ist auf einer Antriebswelle 1 ein Glättzylinder 2 zum Glätten der Innenseite
der in eine vertikale (nicht dargestellte) Form eingefüllten Betonmischung drehfest
gelagert. Oberhalb der oberen Stirnseite des Glättzylinders 2 ist eine Deckwand 3
auf der Antriebswelle 1 relativ zu dieser drehbar gelagert. Die Deckwand 3 ist axial
vom Glättzylinder 2 getrennt und hat eine sich axial nach unten erstreckende Umfangswand
4. Zwischen der Umfangswand 4 und dem Glättzylinder 2 befindet sich ein axialer Spalt.
Auf der Deckwand 3 sind Rollen 5a bis 5d zur radialen Verdichtung der Betonmischung
achsparallel zur Antriebswelle 1 drehbar gelagert. Die Rollen 5a bis 5d sitzen drehfest
auf Wellen 6a bis 6d (siehe auch Fig. 2), die die Deckwand 3 drehbar durchsetzen.
Auf jeder Welle 6a bis 6d ist jeweils ein Kettenrad 7a bis 7d drehfest gelagert. Die
Wellen 6c und 6d sind in Fig. 1 nicht zu sehen, weil sie durch die Wellen 6a und 6b
verdeckt sind.
[0010] In Höhe der Kettenräder 7a und 7b ist ein Kettenrad 8a und unterhalb des Kettenrades
8a ein weiteres Kettenrad 8b in Höhe der tiefer gelegenen Kettenräder 7c und 7d drehfest
auf der Antriebswelle 1 gelagert. Um die oberen Kettenräder 7a, 7b und 8a läuft eine
mit den Zähnen dieser Kettenräder 7a, 7b und 8a in Eingriff stehende Kette 9a herum,
während um die Kettenräder 7c, 7d und 8b eine weitere Kette 9b herumläuft, die mit
den Zähnen dieser Kettenräder 7c, 7d und 8b in Eingriff steht. Die Kettenräder 7a
bis 7d, die Kettenräder 8a, 8b und die Ketten 9a, 9b bilden gemeinsam ein Getriebe
10, über das die Rollen 5a bis 5d antriebsmäßig mit der Antriebswelle 1 verbunden
sind. Das Getriebe 10 ist raumsparend im Inneren des Glättzylinders 2 angeordnet und
durch den Zylinder 2, die Deckwand 3 und deren Umfangswand 4 weitgehend vor Verschmutzung
durch den Beton geschützt.
[0011] Die Rollen 5a bis 5d sind auf ihren oberen Stirnflächen mit etwa radialen und axial
hochstehenden Schaufeln 11 versehen und ragen axial mit radialem Spiel in teilkreisförmige
Ausschnitte 12 am Umfang einer auf der Antriebswelle 1 drehbar gelagerten Kreisscheibe
13, wobei ihre oberen Stirnflächen mit der Oberseite der Kreisscheibe 13 bündig sind
und ihre Umfangsflächen über den Umfang der Kreisscheibe 13 radial nach außen etwas
vorstehen. Der Umkreis der Rollen 5a - 5d hat etwa den gleichen Umfang wie der Glättzylinder
2.
[0012] Die Kreisscheibe 13 ist ebenso wie die Deckwand 3 auf einer weiteren, hohlen Welle
14 drehfest gelagert, die koaxial zur Antriebswelle 1 auf dieser drehbar gelagert
ist. Die Wellen 1 und 14 werden gegensinnig durch einen nicht dargestellten Antrieb
über ein nicht dargestelltes Umlenkgetriebe, das außerhalb oder innerhalb des Glättzylinders
2 angeordnet ist, oder durch eigene separate Antriebe angetrieben. Das Übersetzungsverhältnis
des Getriebes 10 ist so gewählt, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Rollen 5a bis
5d um ihre eigene Achse vorzugsweise wenigstens gleich ihrer Umlaufgeschwindigkeit
um die Achse der Antriebswelle 1 ist. Die Umfangsgeschwindigkeit kann auch bis zu
20 % höher oder bis zu 5 % niedriger als die Umlaufgeschwindigkeit als die Umlaufgeschwindigkeit
sein.
[0013] Wenn die Antriebswelle 1 in Richtung des Pfeils 15 gedreht wird, drehen sich alle
übrigen Teile in Richtung der eingezeichneten Drehrichtungspfeile. Gleichzeitig wird
der gesamte Verdichtungskopf in der Form axial nach oben bewegt, wobei der den Rollen
5a bis 5d axial nachfolgende Glättzylinder 2 den Porenschluß der inneren Rohroberfläche
durch Glättung übernimmt. Da die Rollen 5a bis 5d durch die Antriebswelle 1 über das
Getriebe 10 starr angetrieben und nicht lediglich durch ein Abrollen an der Innenseite
des Betonrohres bei der Verdichtung gedreht werden, wird der frische Beton bei der
Verdichtung nicht vor den Rollen 5a bis 5d hergeschoben, sondern schubfrei in radialer
Richtung nach außen verdichtet. Dadurch ergibt sich eine vollkommene Umhüllung der
Stahldrähte des Bewehrungskorbs. Zwischen Korb und Beton entstehen keine Spannungen,
so daß keine Risse im Inneren des Betons auftreten.
[0014] Anstelle des Kettengetriebes 10 kann auch ein Riemengetriebe, z.B. ein Zahnriemengetriebe,
oder ein Zahnradgetriebe vorgesehen sein. Die Umfangswand 4 kann axial kürzer als
dargestellt sein oder ganz weggelassen werden. Die Deckwand 3 kann mit oder ohne die
Umfangswand 4 innerhalb des oberen Endes des Glättzylinders 2 mit radialem Spalt gelagert
sein.
1. Verdichtungskopf einer Fertigungsmaschine für Stahlbetonrohre, mit einem auf einer
Antriebswelle (1) drehfest gelagerten Glättzylinder (2) zum Glätten der Innenseite
der in eine vertikale Form eingefüllten Betonmischung und einer am oberen Ende des
Glättzylinders (2) vorgesehenen, von diesem getrennt gelagerten und mit einem Antrieb
verbundenen Deckwand (3) des Glättzylinders (2), auf der Rollen (5a - 5d) zur radialen
Verdichtung der Betonmischung achsparallel zur Antriebswelle (1) relativ zur Deckwand
(3) drehbar gelagert und zusammen mit der Deckwand (3) mit einer vorbestimmten Umlaufgeschwindigkeit
um die Achse der Antriebswelle (1) herum antreibbar sind, wobei die Drehrichtung der
Rollen (5a - 5d) um ihre eigene Achse entgegengesetzt zu der der Deckwand (3) um die
Achse der Antriebswelle (1) ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckwand (3) des Glättzylinders (2) auf dessen Antriebswelle (1) relativ
zu dieser drehbar gelagert ist und die Rollen (5a - 5d) bezüglich der Drehung um ihre
eigene Achse antriebsmäßig mit der Antriebswelle (1) über ein Getriebe (10) verbunden
sind, dessen Übersetzungsverhältnis so gewählt ist, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Rollen (5a - 5d) im wesentlichen gleich ihrer Umlaufgeschwindigkeit ist.
2. Verdichtungskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (10) im
Inneren des Glättzylinders (2) angeordnet ist.
3. Verdichtungskopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (5a
- 5d) auf ihren oberen Stirnflächen mit Schaufeln (11) versehen sind und axial mit
radialem Spiel in teilkreisförmige Ausschnitte (12) am Umfang einer auf der Antriebswelle
(1) drehbar gelagerten Kreisscheibe (13) ragen, wobei ihre oberen Stirnflächen mit
der Oberseite der Kreisscheibe (13) bündig sind und ihre Umfangsflächen über den Umfang
der Kreisscheibe (13) vorstehen.