[0001] Die Erfindung betrifft ein mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauhtes und gegebenenfalls
anodisch oxidiertes Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen mit einer
hydrophile Schicht aus mindestens einem Polymer mit basischen und sauren Gruppen und
ein strahlungsempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einem Träger und einer strahlungsempfindlichen
Schicht, aus dem Offsetdruckplatten hergestellt werden können.
[0002] Trägermaterialien für Offsetdruckplatten werden mit einer lichtempfindlichen Schicht
(Kopierschicht) versehen, mit deren Hilfe ein druckendes Bild auf photomechanischem
Wege erzeugt wird. Nach der Herstellung des druckenden Bildes trägt der Schichtträger
die druckenden Bildstellen und bildet zugleich an den bildfreien Stellen (Nichtbildstellen)
den hydrophilen Bilduntergrund für den lithographischen Druckvorgang.
[0003] Als Basismaterial für derartige Schichtträger kommen Aluminium, Stahl, Kupfer, Messing
oder Zink, aber auch Kunststoffolien oder Papier in Frage. Auf dem Druckplattengebiet
haben sich Aluminium und seine Legierungen durchgesetzt. Die Oberfläche des Rohmaterials
wird nach bekannten Methoden mechanisch, chemisch und/oder elektrochemisch aufgerauht
und gegebenenfalls anodisch oxidiert. Solche Vorbehandlungen reichen jedoch für Schichtträger
nicht aus, um folgenden Anforderungen gerecht zu werden:
- Die nach der Belichtung relativ löslichen Teile der lichtempfindlichen Schicht müssen
während des Entwickelns leicht und rückstandsfrei vom Träger zu entfernen sein, um
die hydrophilen Nichtbildstellen zu erzeugen. Eventuell auf dem Träger noch anhaftende
Reste der Schicht sind als Farbschleier zu erkennen, da lichtempfindliche Schichten
im allgemeinen intensiv gefärbt sind. Die Folge davon ist, daß die Druckplatte an
diesen Stellen "tonen" kann.
- Die Druckplatten sind nach dem Belichten und Entwickeln häufig noch zu korrigieren,
wobei unerwünschte Bildanteile abgelöst werden. Die dabei freigelegten Nichtbildbereiche
sollen sich in Farbe und Helligkeit nicht von den durch den Entwickler freigelegten
Nichtbildbereichen unterscheiden. Die gleichmäßige Helligkeit ist notwendig, um Meßgeräte
einsetzen zu können, mit denen der Anteil der Fläche der Bildbereiche über den Helligkeitsunterschied
zwischen Bild- und Nichtbildbereichen ermittelt wird.
Die unerwünschte Helligkeitsdifferenz zwischen einer durch Korrektur und einer während
des normalen Entwicklungsvorgangs entstandenen Nichtbildstelle wird als Korrekturkontrast
bezeichnet.
- Der in den Nichtbildstellen freigelegte Träger muß ausreichend hydrophil sein, um
beim lithographischen Druckvorgang schnell und dauerhaft Wasser anzunehmen, das die
fette Druckfarbe abstößt.
- Die lichtempfindliche Schicht vor bzw. der druckende Teil der Schicht nach der Belichtung
darf sich nicht vom Trägermaterial ablösen.
[0004] Üblicherweise wird das Trägermaterial zusätzlich hydrophiliert, weil es sonst nicht
genügend Wasser annimmt. Das Hydrophilierungsmittel muß auf die jeweilige lichtempfindliche
Schicht abgestimmt sein, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden und die Haftung nicht
zu beeinträchtigen.
[0005] Die bekannten Hydrophilierungsmethoden sind - abhängig von der lichtempfindlichen
Schicht, den Entwicklerlösungen oder Korrekturmitteln - mit mehr oder weniger großen
Nachteilen behaftet. So muß nach der Behandlung mit Alkalisilikaten, die zu guter
Entwickelbarkeit und Hydrophilie führen, eine Verschlechterung der lichtempfindlichen
Schichten nach längerer Lagerzeit hingenommen werden. Bei der Behandlung von Trägermaterialien
mit wasserlöslichen Polymeren führt deren gute Löslichkeit - besonders in wäßrig-alkalischen
Entwicklern, wie sie überwiegend zum Entwickeln von positiv arbeitenden Schichten
verwendet werden - zur deutlichen Abschwächung der hydrophilierenden Wirkung. Bei
Polymeren, die Sulfonsäuregruppen enthalten, macht sich negativ bemerkbar, daß freie
anionische Säurefunktionen mit den Diazokationen von negativ arbeitenden lichtempfindlichen
Schichten in Wechselwirkung treten können, so daß nach dem Entwickeln auf den Nichtbildstellen
ein deutlicher Farbschleier durch zurückgehaltene Diazoverbindungen erkennbar ist.
Polymere Acrylsäurederivate sind nachteilig, weil sie in der Applikationsform, in
der sie Farbschleier verhindern können, d.h. in einer Lösung von 0,1 bis 10 g/l, sehr
viskos sind und ein Überschuß nur unter großen Anstrengungen von der Oberfläche des
Trägers zu entfernen ist. Besonders anfällig für Farbschleierbildung sind hochlichtempfindliche
Schichten, die für die Bebilderung mit Lasern eingesetzt werden (EP-A 0 364 735) und
die ein polymeres Bindemittel, eine radikalisch polymerisierbare Verbindung mit mindestens
einer polymerisierbaren Gruppe und einem photoreduzierbaren Farbstoff, eine durch
Strahlung spaltbare Trihalogenmethylverbindung und eine Metallocenverbindung als Photoinitiatoren
enthalten. Es werden daher besonders hohe Anforderungen an das hydrophile Trägermaterial
gestellt, damit an den Nichtbildstellen keine Bestandteile der Schicht zurückbleiben.
[0006] Aus der DE-C 11 34 093 (≈ US-A 3 276 868) und der US-A 4 153 461 ist es bekannt,
das Trägermaterial mit Phosphonsäuren, insbesondere mit Polyvinylphosphonsäure oder
Mischpolymeren von Vinylphosphonsäure mit Acrylsäure und Vinylacetat zu hydrophilieren.
Erwähnt wird auch, daß Salze der Phosphonsäuren geeignet sind. Dies ist jedoch nicht
näher spezifiziert.
[0007] In der EP-A 0 069 320 (= US-A 4 427 765) ist ein Verfahren zum Hydrophilieren eines
Aluminiumträgermaterials für Flachdruckplatten beschrieben, in dem Salze von Polyvinylphosphonsäuren,
Polyvinylsulfonsäuren, Polyvinylmethylphosphinsäuren und anderen Polyvinylverbindungen
mit mindestens zweiwertigen Metallkationen eingesetzt werden.
[0008] Gemäß der EP-A 0 190 643 wird das Trägermaterial mit einem Homopolymer aus Acrylamidoisobutylenphosphonsäure
oder einem Copolymer aus Acrylamidoisobutylenphosphonsäure und Acrylamid oder mit
einem Salz dieses Homo- oder Copolymers mit einem mindestens zweiwertigen Metallkation
beschichtet. Die Beschichtung hat den Vorteil, daß die fertigen Druckplatten an den
Nichtbildstellen eine gute Hydrophilie zeigen und einen verminderten Farbschleier
aufweisen.
[0009] Die EP-A 0 490 231 beschreibt die Behandlung von Druckplattenträgern mit Polyethyleniminen,
die Strukturelemente vom Typ -(CH₂-CH₂-N(X)-)
n- enthalten oder mit Polyvinylaminen, die Strukturelemente vom Typ -(CH₂-CH(NY¹Y²)-)
n- enthalten, wobei X, Y¹ und Y² gegebenenfalls C-substituierte Sulfomethylgruppen
oder Phosphonomethylgruppen sind. Aber auch mit diesem Verfahren werden noch keine
optimalen Ergebnisse erreicht.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, Trägermaterialien für Offsetdruckplatten
herzustellen, die
- sehr gute Hydrophilierungseigenschaften aufweisen,
- für alle lichtempfindliche Schichten gleichermaßen geeignet sind, ohne daß die lichtempfindliche
Schicht bei längerer Lagerung durch Reaktionen mit dem Hydrophilierungsmittel beeinträchtigt
wird, und
- eine sehr gute Haftung zu den druckenden Teilen der Schicht besitzen.
[0011] Gelöst wird die Aufgabe durch ein mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauhtes
und gegebenenfalls anodisch oxidiertes Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen
mit einer hydrophile Schicht aus mindestens einem Polymer mit basischen und sauren
Gruppen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Schicht eine weitere hydrophile Schicht
folgt, die mindestens eine Verbindung mit mindestens einer Phosphonogruppe enthält.
[0012] Die basischen Gruppen in dem Polymer der ersten hydrophilen Schicht sind bevorzugt
primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen, die sauren Gruppen sind bevorzugt Carboxy-,
Phosphono- oder Sulfogruppen. Die sekundären und tertiären Aminogruppen können dabei
auch Bestandteil der Polymerhauptkette sein. Besonders bevorzugt für diese erste hydrophile
Schicht sind die in der EP-A 0 490 231 beschriebenen sulfomethylierten oder phosphonomethylierten
Polyethylenimine und Polyvinylamine. Diese Polymere können zusätzlich Einheiten aus
anderen Monomeren enthalten, z.B. Einheiten aus substituierten Aminoacrylaten, Vinylpyrrolidonen
oder Vinylimidazolen. Besonders bevorzugt sind auch Polymere mit Einheiten aus Dialkylaminoalkyl-(meth)acrylat
und (Meth)acrylsäure. Von diesen Polymeren hat sich besonders ein Terpolymer mit Einheiten
aus Dimethylaminomethylmethacrylat, Ethylacrylat und Methacrylsäure bewährt. Die Polymere
der ersten Schicht sind weder stark sauer noch stark alkalisch. Ihr pH-Wert liegt
etwa im Bereich von 4 bis 9, vorzugsweise 4,5 bis 7,5.
[0013] Die für die weitere hydrophile Schicht verwendeten Verbindungen mit mindestens einer
Phosphonogruppe sind dagegen deutlich sauer. Sie haben in wäßriger Lösung allgemein
einen pH-Wert von weniger als 4, bevorzugt 1 bis 3. Bevorzugt sind diese Verbindungen
ebenfalls polymer, wobei die in der US-A 4 153 461 beschriebene Polyvinylphosphonsäure
besonders geeignet ist.
[0014] Die Abfolge der hydrophilierenden Schichten ist überraschenderweise für die Qualität
des Produkts von entscheidender Bedeutung. Dafür gibt es keine nachgewiesene Erklärung,
doch existieren hypothetische Vorstellungen. Man vermutet, daß die Schicht aus mindenstens
einem Polymer mit sauren und basischen Gruppen Adsorptionsplätze schafft, an die sich
dann die Verbindung mit mindestens einer Phosphonogruppe in einem größeren Ausmaß
anlagert als es ohne diese Aktivierung der Fall wäre. Das ist insofern plausibel,
als sich mit verschiedenen oberflächensensitiven Methoden, wie Energy dispersive X-ray
(EDX), Auger-Elektronen-Spektroskopie, Electron spectroscopy for chemical analysis
(ESCA) und Secondary ion mass spectroscopy (SIMS), nachweisen läßt, daß nur bei dieser
Reihenfolge der Schichten eine besonders große Menge der Wirkstoffe auf die Oberfläche
des Trägers aufzieht. Die hydrophilen Schichten können dabei durchgehend oder diskontinuierlich
sein.
[0015] Teil der vorliegenden Erfindung ist schließlich auch ein Verfahren zur Herstellung
der Trägermaterialien. Die beiden hydrophilierenden Schichten können durch Aufsprühen
der entsprechenden Lösungen oder durch Eintauchen in solche Lösungen aufgebracht werden.
Die Konzentration der hydrophilierenden Verbindungen in diesen Lösungen kann dabei
in weiten Grenzen schwanken. Jedoch haben sich Lösungen mit einer Konzentration von
jeweils 0,1 bis 50 g/l, bevorzugt von 0,3 bis 5 g/l, als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0016] Nach dem Auftragen der ersten hydrophilen Schicht kann das Material zur Entfernung
des überflüssigen Hydrophilierungsmittels abgespült werden. Eine Trocknung zwischen
beiden Stufen ist nicht notwendig, schadet aber auch nicht. Die Beschichtung kann
bei Temperaturen von 20 bis 95°C geschehen, doch werden Temperaturen von 30 bis 65°C
bevorzugt. Das zu beschichtende Material wird im allgemeinen jeweils 1 s bis 5 min
lang besprüht oder eingetaucht. Es ist nachteilig, wenn die Behandlungszeit kürzer
als 1 s ist, aber nicht, wenn sie mehr als 5 min beträgt.
[0017] Die zweite hydrophile Schicht wird im allgemeinen in der gleichen Weise aufgetragen
wie die erste. Die dazu verwendeten Sprüh- bzw. Tauchlösungen haben in etwa die gleiche
Konzentration.
[0018] Nach den beiden Behandlungsschritten wird der beschichtete Träger zweckmäßig bei
Temperaturen von 100 bis 130 °C getrocknet.
[0019] Die Bestimmung des Gewichts der aufgebrachten hydrophilen Beschichtung ist problematisch,
da bereits geringe Mengen des Produkts einen deutlichen hydrophilierenden Effekt zeigen.
Die hydrophilierenden Mittel haften zudem relativ stark an der Oberfläche des Trägermaterials.
Die aufgebrachte Menge liegt jedoch in jedem Fall unter 0,5 mg/dm², insbesondere unter
0,25 mg/dm². Die Mindestmenge beträgt etwa 0,02 mg/dm². Die Mengenangaben gelten für
jede der beiden Stufen einzeln.
[0020] Das modifizierte Polyethylenimin und das modifizierte Polyvinylamin sowie Verfahren
zu deren Herstellung sind in der EP-A 0 490 231 beschrieben. Sie werden allgemein
aus Polyethyleniminen und Polyvinylaminen durch Phosphonomethylierung und/oder Sulfomethylierung
hergestellt.
[0021] Die erfindungsgemäßen Trägermaterialien können anschließend mit verschiedenen lichtempfindlichen
Gemischen beschichtet werden. Grundsätzlich sind alle Gemische geeignet, die Schichten
ergeben, die nach bildmäßigem Belichten, nachfolgendem Entwickeln und/oder Fixieren
ein positives oder negatives Bild ergeben. An den Nichtbildstellen behält das als
Druckplatte geeignete Material seine ausgezeichnete Hydrophilie und läßt praktisch
keinen Farbschleier mehr erkennen.
[0022] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein Aufzeichnungsmaterial mit
einem Träger aus Aluminium oder seinen Legierungen und einer strahlungsempfindlichen
Schicht, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Träger wie oben beschrieben hydrophiliert
ist.
[0023] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie in irgendeiner
Weise einzuschränken. Darin werden die folgenden aufgerauhten und anodisch oxidierten
Druckplattenträger verwendet:
Typ 1
[0024] 0,3 mm starkes walzblankes Aluminium (DIN-Werkstoff Nr. 3.0255) wurde mit einer 2%igen
wäßrigen NaOH-Beizlösung bei einer Temperatur von 50 bis 70 °C entfettet. Die elektrochemische
Aufrauhung der Oberfläche erfolgte dann mit Wechselstrom in einem HNO₃ enthaltenden
Elektrolyten. Der R
z-Wert der Oberflächenrauhigkeit betrug danach 6 µm. Die anschließende anodische Oxidation
wurde in einem schwefelsäurehaltigen Elektrolyten durchgeführt. Das Oxidschichtgewicht
betrug etwa 3,0 g/m².
Typ 2
[0025] 0,3 mm starkes walzblankes Aluminium (DIN-Werkstoff Nr. 3.0515) wurde mit einer 2%igen
wäßrigen NaOH-Beizlösung bei einer Temperatur von 50 bis 70 °C entfettet. Die elektrochemische
Aufrauhung der Oberfläche erfolgte mit Wechselstrom in einem Salzsäure enthaltenden
Elektrolyten. Der R
z-Wert der Oberflächenrauhigkeit betrug danach 6 µm. Die anschließende anodische Oxidation
wurde in einem schwefelsäurehaltigen Elektrolyten durchgeführt. Das Oxidschichtgewicht
betrug etwa 2,0 g/m².
Typ 3
[0026] 0,2 mm dickes walzblankes Aluminium (DIN-Werkstoff Nr. 3.0255) wurde mit einer 2
%igen wäßrigen NaOH-Beizlösung bei einer Temperatur von 50 bis 70 °C entfettet und
anschließend mit schneidenden Körnmitteln (z.B. Quarzmehl oder Aluminiumoxid) mechanisch
aufgerauht. Der R
z-Wert der Oberflächenrauhigkeit betrug danach 4 µm. Die anschließende anodische Oxidation
wurde in einem phosphorsäurehaltigen Elektrolyten durchgeführt. Das Oxidschichtgewicht
betrug etwa 0,9 g/m².
Typ 4
[0027] Dieser Träger entspricht dem des Typs 2, mit dem einzigen Unterschied, daß er bis
zu einem Oxidschichtgewicht von 1,5 g/m² anodisch oxidiert wurde.
[0028] Die folgenden Beispiele zeigen die Vorteile des erfindungsgemäßen Trägermaterials.
Die Hydrophilierungen A* bis D* gemäß Tabelle 1 wurden für die Vergleichsversuche
verwendet, während das erfindungsgemäße Trägermaterial nach E hydrophiliert wurde.
Tabelle 1
Hydrophilierung |
A* |
keine |
B* |
mit Polyvinylphosphonsäure (2 g/l bei 75 C, pH 2) |
C* |
mit N-Phosphonomethyl-Polyethylenimin (1 g/l bei 65 C, pH 4,5) |
D* |
zuerst B), dann C) |
E |
zuerst C), dann B) |
Beispiel 1
[0029] Ein Träger vom Typ 2 wurde entsprechend Tabelle 1 hydrophiliert und mit einer positiv
arbeitenden Diazoschicht bestehend aus
5,00 Gew.-% Kresol-Xylenol-Formaldehyd-Novolakharz mit einer Hydroxylzahl von 420
nach DIN 53783/53240 und einem Gewichtsmittelwert nach GPC von 6000 (Polystyrol-Standard),
1,20 Gew.-% Ester aus 1,5 mol 1,2-Naphthochinon-2-diazid-5-sulfonylchlorid und
1 mol 2,3,4-Trihydrory-benzophenon,
0,15 Gew.-% 1,2-Naphthochinon-2-diazid-4-sulfonylchlorid,
0,05 Gew.-% Victoriareinblau (C.I. 44045 ) und
ad 100 Gew.-% eines Lösemittelgemisches aus Methylethylketon und Propylenglykol-monomethylether
(40/60)
versehen. Der beschichtete Träger wurde 1 min bei 125 °C getrocknet. Das Filmgewicht
betrug 2,4 g/m². Auf die strahlungsempfindliche Schicht wurde dann eine Mattierungslösung
(eine 20%-ige wäßrige Lösung eines Terpolymers aus Vinylsulfonsäure, Ethylacrylat
und Styrol) elektrostatisch so aufgesprüht, daß die mittlere Höhe der Erhebungen 4
µm betrug.
[0030] Die Platten wurden in einem Vakuum-Kontaktkopierrahmen durch Evakuieren mit einer
Testmontage kontaktiert, mit einer 5kW-metallhalogenid-dotierten Quecksilberdampflampe
im Abstand von 110 cm so belichtet, daß nach Entwicklung eine offene Stufe 4 im UGRA-Offset-Testkeil
resultierte, was einer Hochbelichtung zur Filmkanteneliminierung entspricht.
[0031] Entwickelt wurde bei 20 °C in einem Entwicklungsgerät (VA86 der Hoechst AG) mit einem
Kaliumsilikat- Entwickler (Gesamtalkaligehalt 0,5 mol/l, Verhältnis K₂O:SiO₂ = 1:1,2,
später als "Entwickler Typ 1" bezeichnet) bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von
1,4 m/min.
[0032] Untersucht wurde das Auftreten von Restschichtschleiern nach einer Entwicklerbelastung
von 4 m² Aufzeichnungsmaterial (Bildanteil 25%) pro Liter Entwickler. Die Ergebnisse
zeigt Tabelle 2.
Beispiel 2
[0033] Ein Träger vom Typ 1 wurde gemäß Tabelle 1 hydrophiliert und mit einer umkehrbaren
Positivschicht bestehend aus
4,80 Gew.-% Kresol-Xylenol-Formaldehyd-Novolakharz mit einer Hydroxylzahl von 420
nach DIN 53783/53240 und einem Gewichtsmittelwert nach GPC von 6000 (Polystyrol-Standard),
1,05 Gew.-% Ester aus 3,4 mol 1,2-Naphthochinon-2-diazid-4-sulfonylchlorid und
1 mol 2,3,4,2',3',4'-Hexahydroxy-5,5'-dibenzoyldiphenylmethan,
0,05 Gew.-% 2-(4-Styryl-phenyl)-4,6-bis-trichlormethyl-s-triazin,
0,10 Gew.-% Kristallviolett (C.I. 42555),
1,00 Gew.-% Kieselsäurefüllstoff mit einer mittleren Korngröße von 3,9 µm,
0,10 Gew.-% Tensid auf Basis von Dimethylsiloxan- und Ethylenoxideinheiten und
ad 100 Gew.-% eines Lösemittelgemisches aus Tetrahydrofuran und Propylenglykol-monomethylether
(55/45).
versehen. Der beschichtete Träger wurde 1 min bei 125 °C getrocknet. Das Filmgewicht
betrug 1,8 g/m². Danach wurde wie folgt weiterverarbeitet:
1. Belichten an einem Kopierrahmen wie in Beispiel 1 durch eine Testvorlage , 60 s,
2. Tempern bei 135 °C in einem Durchlaufofen, 60 s
3. Abkühlen mit Umluft, 10 s,
4. Ausbelichten ohne Vorlage mit UV-A-Leuchtstofflampen einer Strahlungsleistung von
240 Watt, 30 s in einem Durchlaufgerät,
5. Entwickeln in einem Gerät wie in Beispiel 1 bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit
von 1,2 m/min.
[0034] Es wurde mit einem Natriumsilikatentwickler gemäß der DE-A 40 27 299 mit einem Gesamtalkaligehalt
von 0,8 mol/l (Na₂O:SiO₂ = 1:1) und einem Gehalt an O,O'-Bis-carboxymethyl-polyethylenglykol-1000
von 0,6 Gew.-% (im folgenden als "Entwickler Typ 2" bezeichnet) entwickelt.
[0035] Untersucht wurde das Auftreten von Restschichtschleiern nach einer Entwicklerbelastung
von 2 m² Aufzeichnungsmaterial (Bildanteil 25%) pro Liter Entwickler. Die Ergebnisse
zeigt Tabelle 2.
Beispiel 3
[0036] Ein Druckplattenträger des Typs 4 wurde den in der Tabelle 1 erwähnten vier verschiedenen
Nachbehandlungen unterworfen und mit einer negativ arbeitenden Schicht folgender Zusammensetzung
versehen:
2,5 Gew.-% eines Copolymeren aus Methacrylsäure/Methylmethacrylat/Glycerinmonomethacrylat
(20/30/50) mit einem mittleren Molekulargewicht M
w von 24.000 (GPC),
0,5 Gew.-% eines Diazoniumsalz-Polykondensations-produktes aus 1 mol 4-Anilino-2-methoxy-benzoldiazoniumsulfat
und 1 mol 4,4'-Bismethoxymethyl-diphenylether, ausgefällt als Mesitylensulfonat,
0,09 Gew.-% Viktoriareinblau FGA (Basic Blue 81),
0,07 Gew.-% Benzolphosphonsäure,
0,1 Gew.-% eines Kieselgelfüllstoffes mit einer mittleren Korngröße von 3µm und
ad 100 Gew.-% eines Lösemittelgemisches aus Tetrahydrofuran und Ethylenglykol-monomethylether
(40/60).
[0037] Die beschichteten Träger wurden im Trockenkanal bei 120 °C getrocknet. Das Trockenschichtgewicht
betrug 1,4 g/m². Die Reproduktionsschicht wurde 35 s lang unter einer Negativvorlage
mit einer 5-kW-Metallhalogenidlampe belichtet und mit folgender Lösung bei 23 °C in
einer Entwicklungsmaschine mit Ausreibeelement bei 1,4 m/min entwickelt:
5 Gew.-% Natriumlaurylsulfat,
2 Gew.-% Phenoxyethanol,
1 Gew.-% Natriummetasilikat x 5H₂O und
92 Gew.-% Wasser
Untersucht wird das Auftreten von Restschichtschleier nach einer Entwicklerbelastung
von 4m² pro Liter Entwickler.
[0038] Auch hier erwies sich die Hydrophilierung E des erfindungsgemäßen Trägers als vorteilhafter.
Beispiel 4
[0039] Ein Träger vom Typ 3 wurde gemäß der Tabelle 1 hydrophiliert und mit folgender Lösung
beschichtet:
3,1 Gew.-% 2,5-Bis-(4-diethylamino-phenyl)-1,3,4-oxadiazol,
3,1 Gew.-% eines Copolymers aus Styrol und Maleinsäureanhydrid mit einem Erweichungspunkt
von 210 °C,
0,02 Gew.-%
(R)Rhodamin FB (C.I. 45 170),
ad 100 Gew.-% Ethylenglykol-monomethylether.
und anschließend in einem Durchlauf-Trockenofen bei 120 °C getrocknet. Die Schicht
wurde im Dunkeln mit einer Corona auf 450 V negativ aufgeladen, die aufgeladene Platte
in einer Reprokamera bildmäßig belichtet und anschließend mit einem elektrophotographischen
Suspensionsentwickler aus einer Dispersion von 0,6 Gew.-% Magnesiumsulfat und einer
Lösung von 1,4 Gew.-% Pentaerythritharzester in 98 Gew.-% eines Isoparaffingemisches
mit einem Siedebereich von 185 bis 210 °C entwickelt. Nach dem Entfernen der überschüssigen
Entwicklerflüssigkeit wurde der Toner fixiert und die Platte bei 24°C in einer Lösung
aus
10 Gew.-% Ethanolamin,
10 Gew.-% Propylenglykol-monophenylether,
2 Gew.-% K₂HPO₄,
ad 100 Gew.-% Wasser
bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 1,4 m/min entschichtet. Danach wurde die
Platte mit einem kräftigen Wasserstrahl abgespült, um die Entschichterreste zu entfernen.
Untersucht wurde das Auftreten von Restschichtschleier nach einer Entschichterbelastung
von 10 m² pro Liter Entschichter bei einem Bildanteil von 25%.
Beispiel 5
[0040] Ein Träger vom Typ 1 wurde gemäß der Tabelle 1 hydrophiliert und eine Lösung der
folgenden Zusammensetzung so aufgeschleudert, daß jeweils ein Schichtgewicht von 2,5
g/m² erhalten wurde:
10,7 Gew.-% der in Beispiel 3 angegebenen Terpolymerlösung,
5,3 Gew.-% Triethylenglykoldimethacrylat,
0,15 Gew.-% Orasolblau (C.I. 50 315),
0,15 Gew.-% Eosin, alkohollöslich (C.I. 46 386),
0,11 Gew.-% 2,4-Bis-trichlormethyl-6-(4-styrylphenyl)-s-triazin,
0,23 Gew.-% Dicyclopentadienyl-titan-bis-pentafluorphenyl,
42 Gew.-% Butanon und
ad 100 Gew.-% Butylacetat.
[0041] Die Platte wurde dann nach dem Trocknen mit einer Polyvinylalkoholschicht überzogen,
belichtet und entwickelt.
[0042] Die Aufzeichnungsmaterialien der Beispiele 1 bis 5 wurden densitometrisch (Auflichtdensitometer,
Magenta bzw. Cyan-Filter) wie folgt bewertet:
- +
- kein Restschichtschleier, Densitometermeßwert < 0,01
- 0
- leichter Restschichtschleier, Densitometermeßwert 0,01-0,02
- -
- Pestschichtschleier vorhanden, Densitometermeßwert > 0,02
Tabelle 2
Hydrophilierung |
Bewertung der Beispiele |
|
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
A* |
- |
- |
- |
- |
- |
B* |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
C* |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
D* |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
E |
+ |
+ |
+ |
+ |
+ |
Beispiele und Vergleichsbeispiele
[0043] Mit den Beispielen 6 bis 34 (Tabelle 6/7) soll die Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Träger über die gemäß Tabelle 1, A bis D, hydrophilierten Träger der Vergleichsbeispiele
V1 bis V52 gezeigt werden. Die Aufzeichnungsmaterialien, hergestellt nach den in den
Tabellen angegebenen Bedingungen, wurden wie folgt untersucht:
1. Messung des Farbschleiers:
[0044] Sowohl bei einer Probe des unbeschichteteten Trägers als auch in den Nichtbildstellen
nach der Beschichtung, Belichtung und Entwicklung wurde im Bereich des sichtbaren
Lichtes die Reflexion der Nichtbildstellen gemessen. Dazu wurde das Zweikanalsimultanspektrometer
MCS512 der Firma Datacolor benutzt. Mit den Meßergebnissen wurde nach CIE (Commission
International de l' Eclairage, Publikation Nr 15) die Helligkeit L* der Trägeroberfläche
berechnet. Einzelheiten dieser Rechnungen sind in den DIN-Normen 6174 (1979) und 5033
(1970) beschrieben. Im vorliegenden Falle wurde die Lichtart D65 verwendet und bei
den Rechnungen abweichend von der Empfehlung durch CIE ein 2°-Beobachter zugrunde
gelegt. Diese Helligkeit des unbeschichteten Trägermaterials ist in der Spalte 6 der
folgenden Tabellen angegeben. In der Praxis fallen bei diesen Berechnungen automatisch
auch die Farbmaßzahlen a* und b* an, die jedoch bei den hier relevanten Untersuchungen
an Druckplattenträgern den Werten der Helligkeitsmaßzahl L* parallel laufen und deshalb
unberücksichtigt blieben. Nach diesen Berechnungen wurde die Differenz der Helligkeit
vor der Beschichtung und in den Nichtbildstellen nach der Beschichtung, Belichtung
und Entwicklung berechnet. Da die lichtempfindlichen Schichten in der Praxis dunkel
eingefärbt sind (verglichen mit den hellgrauen Trägeroberflächen), wurden sich unerwünschte
Schichtreste als dunkler Schleier in den Nichtbildstellen bemerkbar machen. Die Helligkeit
der Nichtbildstellen nach der Beschichtung, Belichtung und Entwicklung wäre geringer
als die vor der Beschichtung. Bei der Differenzbildung resultierte ein positiver Zahlenwert
dL*, der umso größer wäre, je ausgeprägter der unerwünschte Farbschleier ist. Dieser
Wert ist in Spalte 7 der Tabelle 3 angegeben.
[0045] Je nach der Übung des Beobachters und dessen Augenempfindlichkeit sind Farbschleier
etwa ab einem Meßwert von 0,8 sichtbar. Sie stellen auf jeden Fall einen kosmetischen
Fehler der Druckplatte dar und können schon deshalb zu Reklamationen durch die Käufer
führen. Sollte der Farbschleier sehr intensiv werden, ist das ein Anzeichen für eine
große Menge von Schichtresten in den Nichtbildstellen, die unter Umständen zum unerwünschten
Mitdrucken (Tonen) führen können, besonders wenn, wie häufig erwünscht, wenig Feuchtmittel
dosiert wird. Ein exakter Wert des Farbschleiers für diesen Fall läßt sich nicht angeben.
2. Messung des Korrekturkontrastes:
[0046] Die Nichtbildstelle einer Druckplatte wurde mit einem handelsüblichen Korrekturmittel
behandelt. Danach wurden die Helligkeiten gemessen, und zwar einmal im korrigierten
und einmal im nicht korrigierten Bereich. auch hier wurde die Differenz dL* gebildet.
Ist sie wesentlich verschieden von 0, d.h. im Bereich von 0,5 bis 1, hat das Korrekturmittel
entweder noch Schichtreste von der Oberfläche ablösen können oder aber sogar die Oberfläche
der Nichtbildstelle selbst angegriffen und beschädigt.
3. Bestimmung der Hydrophilie:
[0047] Die Nichtbildstelle einer Druckplatte wurde über eine Handwalze aus Gummi mit Druckfarbe
belegt, in Wasser gebracht und die Zeit gemessen, die das Wasser benötigte, um die
Farbe von der Nichtbildstelle abzulösen. Diese Zeit darf bei einem gut hydrophilen
Träger nicht über 30 s liegen.
Vergleichsbeispiele V1 bis V52
[0048] Träger der Typen 1 und 2 wurden anodisiert und 5 s lang in einem Tauchbad mit einer
wäßrigen Lösung einer Polyvinylphosphonsäure behandelt. Die Bedingungen sind in der
Tabelle 3 angegeben. Nach der Behandlung mit Polyvinylphosphonsäure wurden die Platten
mit der in Beispiel 1 angegebenen Lösung beschichtet, belichtet und mit einem Entwickler
der Typen 1 oder 2 in dem genannten Entwicklungsgerät VA86 entwickelt.
Tabelle 3
Nr. |
Träger |
Entwickler |
Temperatur |
Konzentration |
Helligkeit |
Farbschleier |
Korrekturkontrast |
Hydrophilie |
|
Typ |
Typ |
°C |
g/l |
L* |
dL*1 |
dL*2 |
s |
V 1 |
1 |
1 |
40 |
2,0 |
77,83 |
1,13 |
1,49 |
|
V 2 |
1 |
1 |
50 |
2,0 |
77,87 |
0,70 |
1,43 |
|
V 3 |
1 |
1 |
60 |
2,0 |
77,28 |
0,16 |
1,08 |
|
V 4 |
1 |
1 |
40 |
5,0 |
77,95 |
2,15 |
2,01 |
|
V 5 |
1 |
1 |
50 |
5,0 |
77,87 |
1,36 |
1,49 |
|
V 6 |
1 |
1 |
60 |
5,0 |
77,87 |
1,04 |
1,54 |
|
V 7 |
1 |
2 |
40 |
5,0 |
77,84 |
2,14 |
1,94 |
15 |
V 8 |
1 |
2 |
50 |
5,0 |
78,00 |
1,96 |
2,01 |
15 |
V 9 |
1 |
2 |
60 |
5,0 |
77,49 |
0,81 |
1,51 |
5 |
V10 |
2 |
1 |
40 |
5,0 |
79,10 |
3,46 |
2,81 |
15 |
V11 |
2 |
1 |
50 |
5,0 |
79,02 |
2,21 |
1,91 |
15 |
V12 |
2 |
1 |
60 |
5,0 |
78,94 |
2,30 |
2,22 |
5 |
[0049] Tabelle 3 zeigt, daß die nicht erfindungsgemäß hergestellten Druckplatten in den
Nichtbildstellen zwar eine ausreichend gute Hydrophilie haben (soweit sie bestimmt
wurde), aber entweder einen deutlichen Farbschleier aufweisen oder aber einen Angriff
durch das Korrekturmittel erleiden, der zu einer Verfärbung in den Nichtbildstellen
führt, oder beide Erscheinungen. Obwohl zwei verschiedene Trägertypen zum Einsatz
kamen und zwei verschiedene Entwickler benutzt wurden, ist keine der in der Tabelle
genannten Kombinationen in der Lage, in allen Eigenschaften gute Ergebnisse zu zeigen.
[0050] Die Aufzeichnungsmaterialien gemäß Tabelle 4 wurden mit einem Träger des Typs 2 produziert
und gemäß EP-A 0 490 231 mit einem phosphonomethylierten Polyimin behandelt. Dieses
Polymer hatte eine Molmasse M
w von etwa 80.000.
Tabelle 4
Nr. |
Temperatur |
Konzentration |
Helligkeit |
Farbschleier |
Korrekturkontrast |
Hydrophilie |
|
°C |
g/l |
L* |
dL*1 |
dL*2 |
s |
V13 |
22 |
2,0 |
78,93 |
2,08 |
1,75 |
5 |
V14 |
30 |
2,0 |
78,94 |
0,96 |
1,28 |
15 |
V15 |
40 |
2,0 |
78,95 |
0,86 |
1,13 |
5 |
V16 |
50 |
2,0 |
79,02 |
0,53 |
0,80 |
5 |
V17 |
60 |
2,0 |
79,00 |
0,41 |
0,76 |
5 |
V18 |
22 |
1,0 |
78,97 |
2,31 |
1,88 |
5 |
V19 |
30 |
1,0 |
79,01 |
0,67 |
0,96 |
5 |
V20 |
40 |
1,0 |
78,44 |
0,57 |
1,08 |
5 |
V21 |
50 |
1,0 |
79,00 |
0,51 |
0,62 |
15 |
V22 |
60 |
1,0 |
78,96 |
0,25 |
0,57 |
15 |
V23 |
22 |
0,5 |
79,05 |
2,06 |
0,98 |
5 |
V24 |
30 |
0,5 |
79,02 |
1,20 |
0,95 |
5 |
V25 |
40 |
0,5 |
79,00 |
1,09 |
0,36 |
5 |
V26 |
50 |
0,5 |
78,96 |
0,12 |
0,46 |
5 |
V27 |
60 |
0,5 |
78,93 |
0,12 |
1,40 |
5 |
V28 |
22 |
0,2 |
78,98 |
2,67 |
1,89 |
5 |
V29 |
30 |
0,2 |
79,05 |
2,53 |
1,74 |
5 |
V30 |
40 |
0,2 |
78,97 |
2,88 |
1,83 |
15 |
V31 |
50 |
0,2 |
79,01 |
2,53 |
1,66 |
5 |
V32 |
60 |
0,2 |
78,92 |
2,58 |
1,35 |
5 |
[0051] Bei diesen Druckplatten, die alle in den Nichtbildbereichen eine gute Hydrophilie
zeigen, sind die Meßwerte für den Farbschleier und/oder den Korrekturkontrast unbefriedigend.
Zwar weist V26 gute Werte auf, fügt sich jedoch nicht in den Gang der anderen Proben
ein und muß deshalb als Ausreißer gewertet werden. Diese Art der Trägerbehandlung
kann nicht statistisch kontrolliert durchgeführt werden und ist für einen sicheren
Produktionsprozeß nicht geeignet.
[0052] Das gleiche gilt für die Vergleichsbeispiele der Tabelle 5. Hier wurden Träger des
Typs 2 nacheinander zuerst mit einer Lösung von Polyvinylphosphonsäure in Wasser und
- nach einem Spülschritt - mit einer Lösung des oben erwähnten phosphonomethylierten
Polyimins behandelt. In beiden Bädern betrug die Tauchzeit 5 s. Die in der Tabelle
angegebene Konzentration 1 ist die Konzentration der Polyvinylphosphonsäure, die Konzentration
2 ist die des phosphonomethylierten Polyimins.
[0053] Auch hier sind die Werte des Farbschleiers und die des Korrekturkontrastes im allgemeinen
zu hoch. Es gibt zwar auch hier einige gute Ergebnisse (V34, V36 und V38) und bei
einigen Paaren ist bei höheren Temperaturen eine Tendenz zur Verbesserung festzustellen,
doch gilt das nicht immer zuverlässig. Deshalb ist diese Art der Trägerbehandlung
für die sichere Führung eines Produktionsprozesses nicht geeignet.
Tabelle 5
Nr. |
Temperatur |
Konzentration 1 |
Konzentration 2 |
Helligkeit |
Farbschleier |
Korrekturkontrast |
Hydrophilie |
|
°C |
g/l |
g/l |
L* |
dL*1 |
dL*2 |
s |
V33 |
40 |
2,2 |
2,0 |
78,94 |
0,62 |
0,98 |
15 |
V34 |
60 |
2,2 |
2,0 |
78,98 |
-0,08 |
1,46 |
5 |
V35 |
40 |
2,2 |
1,0 |
79,20 |
0,83 |
1,00 |
5 |
V36 |
60 |
2,2 |
1,0 |
79,07 |
-0,03 |
1,45 |
5 |
V37 |
40 |
2,2 |
0,5 |
79,10 |
1,28 |
1,44 |
5 |
V38 |
60 |
2,2 |
0,5 |
79,09 |
0,01 |
0,52 |
5 |
V39 |
40 |
2,2 |
0,2 |
79,19 |
2,15 |
2,15 |
5 |
V40 |
60 |
2,2 |
0,2 |
78,97 |
0,66 |
1,17 |
5 |
V41 |
40 |
2,2 |
0,1 |
79,17 |
2,19 |
2,19 |
5 |
V42 |
60 |
2,2 |
0,1 |
78,63 |
1,56 |
1,84 |
5 |
V43 |
40 |
1,0 |
10,0 |
78,83 |
0,25 |
1,14 |
15 |
V44 |
60 |
1,0 |
10,0 |
78,93 |
0,23 |
0,93 |
15 |
V45 |
40 |
0,5 |
5,0 |
78,98 |
3,07 |
2,59 |
5 |
V46 |
60 |
0,5 |
5,0 |
78,97 |
2,41 |
2,67 |
5 |
V47 |
40 |
0,2 |
0,5 |
79,08 |
2,00 |
1,28 |
5 |
V48 |
60 |
0,2 |
0,5 |
79,02 |
1,36 |
0,53 |
5 |
V49 |
40 |
0,1 |
0,2 |
78,99 |
1,94 |
1,19 |
5 |
V50 |
60 |
0,1 |
0,2 |
79,07 |
2,65 |
1,53 |
15 |
V51 |
40 |
0,1 |
0,1 |
79,16 |
3,17 |
2,91 |
5 |
V52 |
60 |
0,1 |
0,1 |
79,11 |
3,03 |
2,47 |
5 |
Beispiele 6 bis 34
[0054] Träger des Typs 2 in Tabelle 6 und des Typs 4 in Tabelle 7 wurden zunächst in eine
wäßrige Lösung des phosphonomethylierten Polyimins und dann - nach einem Spülschritt
- 5 s lang in eine wäßrige Lösung von Polyvinylphosphonsäure getaucht. Tauchzeiten
bis zu einigen Minuten haben den gleichen Effekt. Es muß jedoch eine Mindesttauchzeit
von 1 s pro Bad eingehalten werden.
Tabelle 6
Nr. |
Temperatur |
Konzentration 1 |
Konzentration 2 |
Helligkeit |
Farbschleier |
Korrekturkontrast |
Hydrophilie |
|
°C |
g/l |
g/l |
L* |
dL*1 |
dL*2 |
s |
6 |
40 |
3,94 |
4,00 |
77,85 |
-0,35 |
0,05 |
15 |
7 |
50 |
3,94 |
4,00 |
77,51 |
-0,74 |
0,00 |
5 |
8 |
60 |
3,94 |
4,00 |
77,53 |
-0,61 |
0,07 |
5 |
9 |
40 |
2,63 |
2,00 |
77,54 |
-0,13 |
0,33 |
5 |
10 |
50 |
2,63 |
2,00 |
77,62 |
-0,44 |
0,23 |
5 |
11 |
60 |
2,63 |
2,00 |
77,56 |
-0,66 |
0,00 |
5 |
12 |
40 |
1,32 |
1,00 |
77,65 |
-0,02 |
0,47 |
5 |
13 |
50 |
1,32 |
1,00 |
77,72 |
0,09 |
0,41 |
5 |
14 |
60 |
1,32 |
1,00 |
77,62 |
-0,48 |
0,11 |
5 |
15 |
40 |
0,53 |
0,25 |
77,87 |
0,26 |
0,56 |
5 |
16 |
50 |
0,53 |
0,25 |
77,88 |
-0,04 |
0,27 |
5 |
17 |
60 |
0,53 |
0,25 |
77,85 |
-0,12 |
0,21 |
5 |
18 |
40 |
0,20 |
4,00 |
77,62 |
0,10 |
0,69 |
15 |
19 |
50 |
0,20 |
4,00 |
77,83 |
0,33 |
0,82 |
15 |
20 |
60 |
0,20 |
4,00 |
77,85 |
-0,09 |
0,60 |
15 |
Tabelle 7
Nr. |
Temperatur |
Konzentration 1 |
Konzentration 2 |
Helligkeit |
Farbschleier |
Korrekturkontrast |
Hydrophilie |
|
°C |
g/l |
g/l |
L* |
dL*1 |
dL*2 |
s |
21 |
40 |
0,50 |
4,00 |
79,05 |
0,99 |
0,71 |
5 |
22 |
50 |
0,50 |
4,00 |
79,10 |
0,60 |
0,31 |
5 |
23 |
60 |
0,50 |
4,00 |
79,04 |
0,40 |
0,30 |
5 |
24 |
40 |
0,50 |
2,00 |
79,11 |
0,55 |
0,34 |
5 |
25 |
50 |
0,50 |
2,00 |
79,09 |
0,38 |
0,14 |
5 |
26 |
60 |
0,50 |
2,00 |
79,15 |
0,31 |
0,08 |
5 |
27 |
40 |
1,00 |
2,20 |
79,28 |
0,22 |
0,55 |
5 |
28 |
50 |
1,00 |
2,20 |
79,31 |
0,29 |
0,53 |
5 |
29 |
60 |
1,00 |
2,20 |
79,29 |
0,25 |
0,50 |
5 |
30 |
40 |
0,50 |
2,20 |
79,40 |
0,45 |
0,44 |
5 |
31 |
50 |
0,50 |
2,20 |
79,41 |
0,33 |
0,34 |
5 |
32 |
60 |
0,50 |
2,20 |
79,39 |
0,18 |
0,40 |
5 |
33 |
50 |
0,20 |
2,20 |
79,32 |
0,72 |
0,74 |
5 |
34 |
60 |
0,20 |
2,20 |
79,36 |
0,81 |
0,72 |
5 |
[0055] Man erkennt, daß in allen Fällen gute Werte für Farbschleier und Korrekturkontraste
erreicht werden. Negative Zahlenwerte bedeuten, daß beim Entwicklungsvorgang nicht
nur die lichtempfindliche Schicht entfernt, sondern die Oberfläche des Trägers noch
zusätzlich gereinigt wurde, was als positiv anzusehen ist. Die Hydrophilie ist so
gut wie in den anderen Fällen auch.
1. Mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauhtes und gegebenenfalls anodisch oxidiertes
Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen, auf das eine hydrophile Schicht
aus mindestens einem Polymer mit basischen und sauren Gruppen aufgetragen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß auf diese Schicht eine weitere hydrophile Schicht folgt, die mindestens
eine Verbindung mit mindestens einer Phosphonogruppe enthält.
2. Trägermaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die basischen Gruppen
in dem Polymer, das basische und saure Gruppen enthält, primäre, sekundäre oder tertiäre
Aminogruppen und die sauren Gruppen Carboxy-, Phosphono- oder Sulfogruppen sind.
3. Trägermaterial gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer mit
basischen und sauren Gruppen einen pH-Wert im Bereich von 4 bis 9, vorzugsweise 4,5
bis 7,5, hat.
4. Trägermaterial gemäß einem der mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der weiteren hydrophilen Schicht enthaltenen Verbindung mit mindestens
einer Phosphonogruppe ein Polymer ist, bevorzugt Polyvinylphosphonsäure.
5. Verfahren zur Herstellung des Trägermaterials gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf das aufgerauhte und gegebenenfalls anodisch
oxidierte Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen erst eine hydrophile
Schicht mindestens eines Polymers mit basischen und sauren Gruppen und dann eine weitere
hydrophile Schicht, die eine Verbindung mit mindestens einer Phosphonogruppe enthält,
aufgebracht wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophilen Schichten
jeweils durch Aufsprühen einer wäßrigen Lösung oder Eintauchen in eine wäßrige Lösung
aufgebracht werden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrigen Lösungen
der hydrophilierenden Verbindungen jeweils eine Konzentration von 0,1 bis 50 g/l,
bevorzugt von 0,3 bis 5 g/l, haben.
8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydrophilen Schichten bei Temperaturen von 20 bis 95 °C, bevorzugt von 30
bis 65°C, aufgebracht werden.
9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial nach dem Aufbringen der beiden Hydrophilierungsschichten bei
Temperaturen von 100 bis 130 °C getrocknet wird.
10. Aufzeichnungsmaterial mit einem Träger aus Aluminium oder seinen Legierungen und einer
strahlungsempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger gemäß den
Ansprüchen 1 bis 6 hydrophiliert ist.