[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schmutzausscheider für Kardiervorrichtungen
oder Krempel, die einen Tambour und damit zusammenwirkende Kardiersegmente umfassen,
mit einem Ausscheidemesser, das einen Klingenabschnitt aufweist, dessen Klinge entgegen
der Laufrichtung des Tambours in geringem Abstand von der Oberfläche des Tambours
angeordnet ist sowie mit einem in Laufrichtung des Tambours vor dem Ausscheidemesser
angeordnete Niederhalter mit einer Fußfläche, die im wesentlichen parallel zur Oberfläche
des Tambours verläuft.
[0002] Ein solcher Schmutzausscheider ist z.B. aus der DE-A-2846109 bekannt. Derartige Schmutzausscheider
finden Anwendung in Kardiervorrichtungen, um die noch in den Fasern verbliebenen Schmutzteilchen
sowie Faserfragmente und verkürzte Fasern zu entfernen. Jedoch verbleibt häufig ein
Teil der auszuscheidenden Schmutzteilchen in den Fasern und solche Fasern, die im
Verarbeitungsprozeß verbleiben sollen, sogenannte Gutfasern, werden ausgeschieden.
Dies führt insgesamt zu unbefriedigenden Reinigungsergebnissen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schmutzausscheider der eingangs
genannten Art so weiter zu bilden, daß im ausgeschiedenen Abfall das Verhältnis von
Schmutzteilchen, Faserfragmenten und Kurzfasern einerseits zu Gutfasern andererseits
derart verbessert wird, daß der Anteil an ausgeschiedenen Gutfasern sich verringert
und der Anteil an ausgeschiedenen Schmutzteilchen sich erhöht.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Klinge im Querschnitt gesehen
zumindest einen abgerundeten Abschnitt aufweist mit einem Radius größer als 1 mm.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Lösung hat sich gezeigt, daß sich der Anteil an ausgeschiedenen
Gutfasern deutlich verringert und gleichzeitig der Anteil an ausgeschiedenen Schmutzteilchen
deutlich erhöht.
[0006] Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, wenn der Radius zwischen 1 und 5 mm liegt
und das Ausscheidemesser als im wesentlichen plattenförmiges Gebilde ausgeführt ist
mit einer Anlageseite zur Anbringung an ein Kardiersegment und einer dazu parallelen
Frontseite und daß sich das Ausscheidemesser im wesentlichen über die gesamte Breite
des Tambours erstreckt.
[0007] Die Klinge kann weiterhin eine entgegen der Laufrichtung des Tambours angeordnete
Vorderseite und eine in Laufrichtung des Tambours angeordnete Rückseite aufweisen,
wobei die Vorder- und die Rückseite durch den abgerundeten Abschnitt miteinander verbunden
sein können. Die Vorder- und die Rückseite können dabei einen Winkel von ca. 70° einschließen.
Die Vorderseite kann sich dabei parallel zur planaren Ausdehnung des Ausscheidemessers
erstrecken.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform, kann die Vorderseite gegenüber der planaren Ausdehnung
des Ausscheidemessers um ca. 10° geneigt sein.
[0009] Das Reinigungsergebnis kann erhöht werden, indem die Vorder- und die Rückseite der
Klinge tangential in den abgerundeten Abschnitt übergehen.
[0010] Für den Betrieb des Schmutzabscheiders hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die
Rückseite der Klinge in einer gedachten Ebene liegt, die mit einer Lotebene zur planaren
Erstreckung des Ausscheidemessers einen Winkel von ca. 10° einschließt.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform kann der Radius des abgerundeten Abschnittes im
wesentlichen der Dicke des Ausscheidemessers entsprechen.
[0012] Um die Fertigung zu vereinfachen, können die Vorderseite der Klinge und die Frontscheibe
des Ausscheidemessers in einer Ebene liegen.
[0013] In einer anderen Ausführungsform kann die Dicke des Ausscheidemessers im Bereich
der Klinge wesentlich geringer als in den übrigen Bereichen des Ausscheidemessers
sein.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform kann an die gegenüber der planaren Ausdehnung des
Ausscheidemessers um ca. 10° geneigten Vorderseite ein in Gegenrichtung geneigter
Abschnitt anschließen, wobei die Vorderseite und der geneigte Abschitt eine Vertiefung
des Ausscheidemessers bilden können. Es können dabei auch mehrere Vertiefungen wellenförmig
hintereinander am Ausscheidemesser angeordnet sein.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der Abstand zwischen Klinge
und der Oberfläche des Tambours veränderbar sein.
[0016] Zudem hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Ausscheidemesser an eines der
Kardiersegmente angrenzt.
[0017] Zur Verbesserung des Reinigungsergebnisses kann erfindungsgemäß zumindest ein Zuluftkanal
vorgesehen sein, mit wenigstens einer Öffnung, die entgegen der Laufrichtung des Tambours
vor der Fußfläche des Niederhalters angeordnet ist, derart, daß ein durch den Zuluftkanal
geleiteter Luftstrom durch die Öffnung in Richtung auf die Oberfläche des Tambours
austreten kann.Es hat sich gezeigt, daß bei diese Art der Luftführung auch bereits
ein besseres Ausscheideergebnis im Sinne der Erfindung erreicht werden kann, selbst
dann, wenn Ausscheidemesser verwendet werden, deren Klingen einen Radius von weniger
als 1 mm aufweisen. Für den Zuluftkanal wird daher separater Schutz beansprucht.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Öffnung nahe der Oberfläche des Tambours
angeordnet sein.
[0019] Zudem kann der Zuluftkanal durch ein Kardiersegment und den Niederhalter begrenzt
werden. Auf diese Weise läßt sich der Zuluftkanal einfach realisieren. Dazu kann der
Niederhalter einen Befestigungsabschnitt und einen daran anschließenden Fußabschnitt
aufweisen, welcher Fußabschnitt auf seine dem Tambour zugewandte Seite die Fußfläche
trägt und der Befestigungsabschnitt zusammen mit dem Kardiersegment den Zuluftkanal
begrenzt.
[0020] Der Befestigungsabschnitt des Niederhalters kann dazu vom Kardiersegment beabstandet
werden, wobei der Abstand zwischen dem Kardiersegment und Befestigungsabschnitt regulierbar
ist, derart, daß der Querschnitt des Zuluftkanals veränderbar ist. Der Zuluftkanal
kann im Querschnitt im wesentlichen rechteckig ausgeführt sein. Eine Breite von ca.
10 mm hat sich beim Betrieb als optimal herausgestellt. Normalerweise ist der Querschnitt
des Zuluftkanals über seine Länge konstant, es ist jedoch auch denkbar, daß der Zuluftkanal
sich in Richtung zur Tambouroberfläche hin verjüngt.
[0021] Zur Regulierung der durch den Zuluftkanal durchtretenden Luftmenge kann ein Zuluftregler
vorgesehen sein, mit dem der durch den Zuluftkanal durchtretende Luftstrom regulierbar
ist. Dazu weist der Zuluftregler vorzugsweise eine Zunge auf, die in den Zuluftkanal
hineinbewegbar ist, derart, daß der Querschnitt des Zuluftkanals veränderbar ist.
[0022] Um einen besonders einfachen Luftregler zu erhalten, kann dieser als ein im wesentlichen
flächiges Gebilde ausgebildet sein, dessen vorderer Abschnitt die Zunge bildet und
dessen hinterer Abschnitt zur Aufnahme von Befestigungselementen dient und auf der
Oberseite eines Kadierelementes parallel in Laufrichtung des Tambours verschieblich
angebracht ist und mit den Befestigungselementen über den Kadiersegmenten festlegbar
ist. Zudem kann die Zunge einen Endabschnitt aufweisen, der gegenüber der flächigen
Ausdehnung des Zuluftreglers derart gebogen ist, daß er in den Zuluftkanal hineinragt.
Vorteilhafterweise erstreckt sich der Zuluftregler, wie auch der Zuluftkanal über
die gesamte Breite des Tambours.
[0023] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der Abstand zwischen der
Fußfläche des Niederhalters und dem Tambour einstellbar sein. Der Abstand kann dabei
bis auf Null eingestellt werden, wobei keine Schmutzausscheidung mehr stattfindet.
Als ein für den Betrieb des Schmutzausscheiders günstiger Abstand zwischen der Fußfläche
und dem Tambour, hat sich ein Abstand von 0,25 bis 25 mm ergeben.
[0024] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung verjüngt sich der zwischen der
Fußfläche und dem Tambour entstandene Spalt in Laufrichtung des Tambours.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform kann die Fußfläche des Niederhalters eine konkav
sich von der Oberfläche des Tambours fortweisende Wölbung aufweisen. Es hat sich dabei
gezeigt, daß diese Wölbung ein verbessertes Schmutzausscheidendeergebnis bewirkt.
In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Fußabschnitt
des Niederhalters einen dem Messer zugewandten Endabschnitt aufweist, dessen Ende
im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche des Tambours und von diesen sich entfernend
verläuft.
[0026] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die lichte Weite zwischen
der Fußfläche und dem Klingenabschnitt veränderbar. Die lichte Weite kann dabei bis
auf Null reduziert werden, wobei keine Schmutzausscheidung mehr stattfindet.
[0027] Wie auch das Ausscheidemesser, so kann sich auch der Niederhalter über die gesamte
Breite des Tambours erstrecken.
[0028] Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Niederhalter aus einem Material
gebogen ist, dessen Dicke wesentlich geringer als seine planaren Ausdehnung ist. Dies
erlaubt zum einen niedrige Herstellungskosten, zum anderen läßt sich dadurch zwischen
Niederhalter und Ausscheidemesser ein Hohlraum bilden, der zur Aufnahme einer Absaugung
für die ausgeschiedenen Fasern bzw. Schmutzteilchen dienen kann. In einer vorteilhaften
Weiterbildung ist dazu eine Abdeckung zwischen Ausscheidemesser und Niederhalter vorgesehen,
zum Bilden einer von dem Niederhalter, dem Ausscheidemesser und der Abdeckung geschlossen
Absaugkammer. Auf diese Weise können die ausgeschiedenen Schmutzteilchen über die
Absaugkammer und eine Absaugvorrichtung in einem zur Aufnahme der Schmutzteilchen
vorgesehen Aufnahmevorrichtung zugeführt werden.
[0029] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Kadiervorrichtung in einer Seitenansicht mit Tambour, Kadiersegmenten und dem
erfindungsgemäßen Schmutzausscheider,
- Fig. 2
- den mit II gezeichneten Ausschnitt aus Fig. 1 in einer vergrößerten Ansicht,
- Fig. 3
- eine erste Ausführungsform eines Ausscheidemessers,
- Fig. 4
- eine zweite Ausführungsform des Ausscheidemessers,
- Fig. 5
- eine dritte Ausführungsform des Ausscheidemessers,
- Fig. 6
- eine vierte Ausführungsform des Ausscheidemessers,
- Fig. 7
- eine zweite Ausführungsform eines Niederhalters.
[0031] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Kadiervorrichtung 1 mit einem walzenförmigen
Tambour 2 mit Laufrichtung l, sowie Zuführungswalzen 3 und 4 zum Zuführen eines Fasermaterials
5 und eine Abwicklungswalze 6 zum Abnehmen des kardierten Fasermaterials 5 von dem
Tambour 2. Der Tambour 2 besitzt eine Achse 7. Darüber hinaus verfügt die Kadiervorrichtung
über einen Rahmen 8, der hier jedoch der Übersicht halber nur teilweise dargestellt
ist. Neben der Aufnahme von Antriebsmotoren liegt, dient der Rahmen 8 auch zur Lagerung
des Tambours 2, sowie der Zuführwalzen 3 und 4 und der Abwicklungswalze 6. Aus Fig.
1 sind zudem Montageeinrichtungen 9, zur Befestigung von Kardiersegmenten 10 ersichtlich.
Die Montageeinrichtungen 9 sind bogenförmig und nahe dem Tambour, nahe dessen Stirnseite
ortsfest angeordnet.
[0032] Zwischen den Kardiersegmenten 10 befinden sich Schmutzausscheider 11. An den Schmutzausscheidern
befinden sich schematisch dargestellte Anschlüsse 12 für nicht dargestellte Absaugvorrichtungen.
Jedes der Kardiersegmente ist über mit einer Feder 13 belastete Befestigungsschrauben
14 mit den Montageeinrichtungen 9 verbunden. An den Enden der Schmutzausscheider befinden
sich als Schrauben ausgebildete Stützeinrichtungen 15, mit denen sich die Kardiersegmente
10 an den Montageeinrichtungen 9 abstützten. Über Kontermuttern 16 lassen sich die
als Schrauben ausgebildeten Stützeinrichtungen 15 in einer bestimmten Position sichern.
Der Übersicht halber ist jeweils nur ein Kardiersegment 10, Schmutzausscheider 11,
Anschluß 12, Feder 13, Befestigungsschraube 14 und Stützeinrichtung 15 mit Kontermutter
16 dargestellt.
[0033] Wie durch Fig. 2 ersichtlich, ist der Tambour mit einer zum Kardieren von Fasern
geeigneten Oberfläche 17 versehen und die Kardiersegmente mit einer entsprechenden
Oberfläche 18; wie aus Fig. 2 weiterhin ersichtlich, trägt jeweils eines der Kardiersegmente
10 ein Ausscheidemesser 19. Das benachbarte Kardiersegment 10 ist mit einem Niederhalter
20 versehen. Zwischen dem Niederhalter 20 und dem ihm zugeordneten Kardiersegment
10 befindet sich ein Zuluftkanal 21.
[0034] Der Zuluftkanal ist im wesentlichen spaltförmig, mit einem quadratischen Querschnitt
und erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Tambours 2. Es ist
jedoch auch denkbar, daß sich der Zuluftkanal 21 in Richtung zum Tambour 2 hin verjüngt.
[0035] An dem dem Tambour 2 abgewandten Ende des Zuluftkanales 21 befindet sich ein Zuluftregler
22, mit dem sich der Querschnitt des Zuluftkanals 21 und somit der durch den Zuluftkanal
22 durchtretende Luftstrom regulieren läßt. Der Zuluftregler 22 erstreckt sich im
wesentlichen über die gesamte Breite des Tambours bzw. des Zuluftkanals 21 und ist
als flächiges Gebilde ausgeführt und auf der Oberseite eines Kardierelementes in Anlage
angebracht und in Laufrichtung parallel zur Oberfläche des Kardierelementes 10 verschieblich.
Zum Verstellen des Zuluftreglers 22 sind Langlöcher 23 vorgesehen. Mit einem als Schraube
ausgeführten Befestigungselement 24 läßt sich der Zuluftregler 22 in überlicher Weise
gegenüber dem Kardiersegment 10 festlegen. Das vordere Ende des Zuluftreglers 22 ist
als Zunge 25 ausgebildet, wobei deren vorderer Abschnitt 26 in den Zuluftkanal 21
hineinragt.
[0036] Der Niederhalter besteht aus einem Befestigungsabschnitt 27 und einem Fußabschnitt
28. An der dem Kardiersegment 10 zugewandten Seite des Niederhalters befindet sich
eine Befestigungsfläche 29, die zusammen mit dem Kardiersegment 10 den Zuluftkanal
21 bilden. Der Niederhalter 20 ist dabei über einen Abstandshalter 30 von dem Kardiersegment
10 beabstandet, wobei sich ein Abstand von 10 mm als optimal erwiesen hat. Zur Befestigung
des Niederhalters 20 am Kardiersegment 10 sind jeweils Langlöcher 31 und als Schrauben
ausgeführte Befestigungselemente 32 vorgesehen. Um den Zuluftkanal 21 unterschiedlichen
Luftstromverhältnissen anpassen zu können, ist der Abstand zwischen der Befestigungsfläche
29 und dem Kardiersegment 10 zwischen 5 mm und 30 mm einstellbar. An seinen Fußabschnitt
28 befindet sich eine dem Tabour 2 zugewandte Fußfläche 33. Der Abstand der Fußfläche
33 zur Oberfläche des Tambours 2 ist zwischen 0,25 mm bis 25 mm einstellbar. An seinem
dem Ausscheidemesser 19 zugewandten Endabschnitt 36 befindet sich ein Ende 37, das
im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche des Tambours verläuft. Wie aus Fig. 7 erkennbar,
kann der Fußabschnitt 28 eine Wölbung 35 aufweisen. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß
der Zuluftkanal 21 eine Öffnung 34 aufweist, die aus der Befestigungsfläche des Niederhalters
20 und dem Kardiersegment 10 gebildet wird. Die Öffnung 34 befindet sich dabei nahe
der Oberfläche 17.
[0037] An dem das Ausscheidemesser 19 tragenden Kardiersegment 10 ist auf dessen Oberseite
eine Abdeckung 38 angeordnet. Die Abdeckung ist gegenüber der Oberseite des Kardiersegments
10 in Laufrichtung des Tambours 20 verschieblich. Dazu sind Langlöcher 39 an der Abdeckung
38 vorgesehen, wobei die Abdeckung 38 mit als Schrauben ausgebildeten Befestigungselementen
40 in üblicher Weise gegenüber dem zugehörigen Kardiersegment 10 festlegbar ist.
[0038] Sowohl der Niederhalter als auch das Ausscheidemesser 19 und die Abdeckung 38 erstrecken
sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Tambours 2 und begrenzen dadurch
einen Absaugkanal 41. Der Absaugkanal 41 mündet in die aus Fig. 1 ersichtlichen Anschlüsse
12.
[0039] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist das Ausscheidemesser als im wesentlichen plattenförmiges
Gebilde ausgeführt und mit einer Anlageseite 42 zur Anlage an ein Kadiersegment 10
und einer Frontseite 43 versehen. Die Anlageseite 42 und die Frontseite 43 sind im
wesentlichen parallel zueinander und bilden den Befestigungsabschnitt 44 des Ausscheidemessers.
An dem dem Tambour 2 zugewandten Ende des Ausscheidemessers 19 befindet sich ein Klingenabschnitt
45 mit einer Klinge 46. Wie aus den Fig. 3, 4, 5 und 6 ersichtlich, ist die Klinge
46 mit einem im Querschnitt angerundeten Abschnitt 47 versehen. Darüber hinaus besteht
die Klinge aus einer Vorderseite 48 und einer Rückseite 49, die jeweils tangential
in den abgerundeten Abschnitt 47 übergehen. Der Radius des abgerundeten Abschnittes
47 liegt in einem Bereich von 1 bis 5 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 4 mm. Zwischen
der Vorderseite 48 und der Rückseite 49 ist bei den Ausführungsbeispielen der Fig.
4, 5 und 6 ein Winkel von ca. 70° eingeschlossen. Beim Ausführungsbeispiel der Fig.
3 entspricht der Radius des abgerundeten Abschnittes in etwa der Dicke des Ausscheidemessers
19. Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Ausscheidemesser 19
im Bereich des Klingenabschnittes 45 deutlich dünner als im Befestigungsabschnitt
44. Wie aus den Fig. 4, 5 und 6 hervorgeht, ist die Vorderseite 48 gegenüber der planaren
Erstreckung des Ausscheidemessers 19 ca. 10° zur Mittelebene des Ausscheidemessers
19 geneigt. Ferner ist die Rückseite 49 gegenüber einer Lotebene senkrecht zur planaren
Erstreckung des Ausscheidemessers 19 ca. 15° geneigt. Durch die Geometrie des Ausscheidemessers
19 entsteht bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 eine Aussparung 50. Beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 verläuft die Vorderseite 48 der Klinge parallel zur Frontseite 43. Dadurch
entsteht eine Stufe 51. Bei dem in der Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel schließt
an die geneigte Vorderseite 48 ein in Gegenrichtung geneigter Abschnitt 52 an, der
zusammen mit der Vorderseite 48 eine Vertiefung 53 bildet. In Fig. 6 sind drei Vertiefungen
52, dargestellt, die wellenförmig hintereinander angeordnet sind.
[0040] Die Klinge 46 des Ausscheidemesser 19 weist entgegen der Laufrichtung des Tambours
2. Der Abstand zwischen der Klinge 46 und der Oberfläche des Tambours 2 ist verstellbar.
Dazu sind an dem Ausscheidemesser 19 gestrichelt dargestellte Langlöcher 54 vorgesehen,
durch die als Schrauben ausgeführte Befestigungselemente 55 ragen, mit denen sich
das Ausscheidemesser 19 in üblicher Weise gegenüber dem zugeordneten Kardiersegment
10 festlegen läßt.
[0041] Im folgenden wird die Wirkungsweise der Erfindung näher erläutert:
Beim Betrieb der Kardiervorrichtung 1 wird das über die Zuführwalzen 3 und 4 zugeführte
Fasermaterial 5 zwischen dem Tambour 2 und den Kadiersegmenten 10 kardiert. Dabei
werden an der Klinge 46 des Ausscheidemessers 19 Schmutzpartikel sowie Faserfragmente
und Kunstfasern ausgeschieden und über den Absaugkanal 41 und die Anschlüsse 12 abgeführt.
Es hat sich dabei gezeigt, daß sich eine entscheidende Verbesserung des Ausscheidens
von Schmutzpartikeln und dergleichen erzielen läßt, wenn die Klinge mit einem abgerundeten
Abschnitt 47 versehen ist. Eine weitere Verbesserung des Ausscheideverhaltens von
Schmutzpartikeln und dergleichen läßt sich erzielen, wenn durch den Zuluftkanal 21
ein Luftstrom eingeleitet wird. Um eine Anpassung an die jeweiligen Fasermaterialien
5 vornehmen zu können, sind sowohl das Abscheidemesser 19, der Niederhalter 20 und
der Zuluftregler 22, wie zuvor beschrieben, verstellbar. Durch die Verstellbarkeit
dieser Bauteile läßt sich das Ausscheideverhalten optimieren.
[0042] Beim Betrieb des Schmutzausscheiders hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäße Lösung
zu einer deutlichen Erhöhung des ausgeschiedenen Schmutzpartikelanteiles sowie Faserfragmenten
und Kurzfasern und zu einer deutlichen Reduzierung des Gutfaseranteils in der absolut
ausgeschiedenen Menge führt.
1. Schmutzausscheider für Kardiervorrichtungen (1) oder Krempel, die einen Tambour (2)
und damit zusammenwirkende Kardiersegmente (10) umfassen, mit einem Ausscheidemesser
(19), das einen Klingenabschnitt (45) aufweist, dessen Klinge (46) entgegen der Laufrichtung
(l) des Tambours (2) in geringem Abstand von der Oberfläche (17) des Tambours (2)
angeordnet ist, sowie mit einem in Laufrichtung des Tambours (2) von dem Ausscheidemesser
(19) angeordneten Niederhalter (20) mit einer Fußfläche (33), die im wesentlichen
parallel zur Oberfläche (17) des Tambours (2) verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge (46) im Querschnitt gesehen zumindest einen abgerundeten Abschnitt
(47) aufweist, dessen Radius größer 1 mm ist.
2. Schmutzausscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius zwischen 1 und 5 mm liegt.
3. Schmutzausscheider nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausscheidemesser (19) als im wesentlichen plattenförmiges Gebilde ausgeführt
ist, mit einer Anlageseite (42) zur Anbringung an ein Kadiersegment (10) und einer
dazu parallelen Frontseite (43) und daß sich das Ausscheidemesser (19) im wesentlichen
über die gesamte Breite des Tambours (2) erstreckt.
4. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge (46) eine entgegen der Laufrichtung des Tambours (2) angeordnete Vorderseite
(48) und eine in Laufrichtung des Tambours (2) angeordnete Rückseite (49) aufweist,
wobei die Vorder- und die Rückseite (48, 49) durch den abgerundeten Abschnitt (47)
miteinander verbunden sind.
5. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorder- und die Rückseite (48, 49) einen Winkel von ca. 70° einschließen.
6. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite (48) der Klinge (46) sich parallel zur planaren Ausdehnung des
Ausscheidemessers (19) erstreckt.
7. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite (48) der Klinge (46) gegenüber der planaren Ausdehnung des Ausscheidemessers
(19) um ca. 10° geneigt ist.
8. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorder- und die Rückseite (48, 49) der Klinge (46) tangential in den abgerundeten
Abschnitt (47) übergehen.
9. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückseite (49) der Klinge in einer gedachten Ebene liegt, die mit einer Lotebene
zur planaren Ausdehnung des Ausscheidemessers (19) einen Winkel von ca. 15° einschließt.
10. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius des abgerundeten Abschnittes (47) im wesentlichen der Dicke des Ausscheidemessers
(19) entspricht.
11. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite (48) der Klinge (46) und die Frontseite (43) des Ausscheidemessers
(19) in einer Ebene liegen.
12. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Ausscheidemessers (19) im Bereich der Klinge (46) wesentlich geringer
als in den übrigen Bereichen des Ausscheidemessers (19) ist.
13. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an die geneigte Vorderseite (48) der Klinge (46) ein in Gegenrichtung geneigter
Abschnitt (52) anschließt, wobei die Vorderseite (48) und der geneigte Abschnitt (52)
eine Vertiefung (53) des Ausscheidemessers (19) bilden.
14. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Vertiefungen (53) wellenförmig hintereinander am Ausscheidemesser (19)
angeordnet sind.
15. Schmutzaussscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Klinge (46) und der Oberfläche (17) des Tambours (2)
veränderbar ist.
16. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausscheidemesser (19) an eines der Kardiersegmente (10) angrenzt.
17. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Zuluftkanal (21) vorgesehen ist, mit wenigstens einer Öffnung (34)
die entgegen der Laufrichtung des Tambours (2) vor der Fußfläche (33) des Niederhalters
(20) angeordnet ist, derart, daß ein durch den Zuluftkanal (21) geleiteter Luftstrom
durch die Öffnung (34) in Richtung auf die Oberfläche (17) des Tambours (2) austreten
kann.
18. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (34) nahe der Oberfläche (17) des Tambours (2) angeordnet ist.
19. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftkanal (21) durch ein Kardiersegment (10) und den Niederhalter (20)
begrenzt wird.
20. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (20) einen Befestigungsabschnitt (27) und einen darin anschließenden
Fußabschnitt (28) aufweist, welcher Fußabschnitt (28) auf seiner dem Tambour (2) zugewandten
Seite die Fußfläche (33) trägt und der Befestigungsabschnitt (27) zusammen mit einem
Kardiersegment (10) den Zuluftkanal (21) begrenzt.
21. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (27) des Niederhalters (20) vom Kardiersegment (10)
beabstandet ist, wobei der Abstand zwischen Kardiersegment (10) und Befestigungsabschnitt
(27) veränderbar ist, derart, daß der Querschnitt des Zuluftkanals (21) veränderbar
ist.
22. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Zuluftkanals (21) konstant ist.
23. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftkanal (21) sich in Richtung zur Oberfläche (17) des Tambours (2) verjüngt.
24. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zuluftregler (22) vorgesehen ist, mit dem der durch den Zuluftkanal (21)
durchtretende Luftstrom regulierbar ist.
25. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftregler (22) eine Zunge (25) aufweist, die in den Zuluftkanal (21) hineinbewegbar
ist, derart, daß der Querschnitt des Zuluftkanals (21) veränderbar ist.
26. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftregler (22) eine im wesentlichen flächiges Gebildet ist, dessen vorderer
Endabschnitt die Zunge (25) bildet und des hinterer Abschnitt zur Aufnahme von Befestigungselementen
(24) dient und der Zuluftregler (22) auf der Oberseite eines Kardiersegmentes parallel
in Laufrichtung des Tambours (2) verschieblich angebracht und mit dem Befestigungselementen
gegenüber dem Kardiersegment festlegbar ist.
27. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (25) einen Endabscnitt (26) aufweist, der gegenüber der flächigen Ausdehnung
des Zuluftreglers (22) derart gebogen ist, daß er in den Zuluftkanal (21) hineinragt.
28. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftregler (21) sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Tambours
(2) erstreckt.
29. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Fußfläche (33) des Niederhalters (20) und dem Tabour
(2) einstellbar ist.
30. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen der Fußfläche (33) des Niederhalters (20) und dem Tambour (2) entstandene
Spalt sich in Laufrichtung des Tambours (2) verjüngt.
31. Schmutausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußfläche (33) des Niederhalters (20) eine konkav sich von der Oberfläche
des Tambours fortweisenden Wölbung (56) aufweist.
32. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußabschnitt (33) des Niederhalters (20) einen dem Ausscheidemesser zugewandten
Endabschnitt (36) aufweist, dessen Ende im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche (17)
des Tambours (2) angeordnet ist und sich von diesem entfernend verläuft.
33. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Weite zwischen der Fußfläche (33) und dem Klingenabschnitt (45) veränderbar
ist.
34. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Niederhalter (20) über die gesamte Breite des Tambours erstreckt.
35. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (20) aus einem Material gebogen ist, dessen Dicke wesentlich
geringer als seine planare Ausdehnung ist.
36. Schmutzausscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abdeckung (38) zwischen Ausscheidemeser (19) und Niederhalter (20) vorgesehen
ist, zum Bilden einer von dem Niederhalter (20) und dem Ausscheidemesser (19) und
der Abdeckung (38) umschlossenen Absaugkammer (41).