[0001] Die Erfindung betrifft ein Wendeflügellager für einen um eine vertikale Achse drehbaren
Flügel eines Fensters oder einer Tür, wobei der Flügel mittels eines oberen und unteren
Lagers an einem feststehenden Rahmen gelagert ist und jedes Lager aus einem Flügellagerteil
sowie aus einem Rahmenlagerteil besteht, von denen eines einen Lagerzapfen und das
andere eine diesen aufnehmende Lagerschale aufweist.
[0002] Wendeflügellager sind in einer Vielzahl bekannt. Die DE-AS 10 61 228 offenbart z.B.
ein aus zwei Teilen bestehendes Wendeflügellager, bei dem die Teile über einen Scharnierbolzen
miteinander verbunden sind. Bei der Montage des Fensterflügels muß zuerst das Rahmenlagerteil
am feststehenden Fensterrahmen und über den Scharnierbolzen das Flügellagerteil am
Rahmenlagerteil befestigt werden.
[0003] Anschließend kann ein Haltebolzen des Fensterflügels in das Flügellagerteil eingeschoben
und dort über eine Halteschraube fixiert werden. Diese Vorgehensweise ist äußerst
zeitraubend und umständlich und außerdem von einer Person kaum durchführbar, da zum
einen der Fensterflügel exakt in das Flügellagerteil eingeschoben und so lange gehalten
werden muß, bis der Fensterflügel über die Halteschraube am Flügellagerteil fixiert
ist.
[0004] Mit der DE-AS 12 51 179 ist ein Wendeflügellager bekannt geworden, bei dem vor der
Montage des Fensterflügels des Rahmenlagerteil am Fensterrahmen und des Flügellagerteil
am Fensterflügel befestigt werden. Anschließend wird der Fensterflügel in den Rahmen
derart eingesetzt, daß die Drehachsöffnungen der beiden Lagerteile fluchten, so daß
ein Lagerbolzen eingeschoben werden kann. Auch hier hat sich gezeigt, daß die Montage
des Fensterflügels noch zeitaufwendig ist und insbesondere mehrere Personen für die
Montage erforderlich sind. Auch bei diesem Wendeflügellager ist das Flügellagerteil
in der Höhe verstellbar.
[0005] Mit der EP 558 968 A1 ist ein Drehlager für einen Schwingflügel eines Fensters bekannt
geworden, das ebenfalls aus einem Rahmenlagerteil sowie einem Flügellagerteil besteht.
Bei diesem bekannten Lager, bei dem die Drehachse horizontal liegt, weist das Flügellagerteil
einen in Richtung auf das Rahmenlagerteil vorstehenden Lagerzapfen auf, der als Drehlager
dient und in einer Lagerschale des Rahmenlagerteils zu liegen kommt. Ein einfaches
Einhängen wird bei diesem Schwenkflügellager dadurch gewährleistet, daß die Lagerschale
des Rahmenlagerteils mit einer radialen Ausnehmung versehen ist, über die der Lagerzapfen
des Flügellagerteils in die Lagerschale einführbar ist. Befindet sich der Lagerzapfen
in der Lagerschale, wird diese mit einem entsprechend ausgebildeten Element verschlossen.
Bei diesem Schwingflügellager bildet also der Lagerzapfen den einen Teil des Lagers
und die Lagerschale den anderen Teil des Lagers, wobei die auftretenden Kräfte, die
aus der Gewichtskraft des Fensterflügels und eventuellen Windkräften herrühren, in
radialer Richtung des Lagerzapfens wirken. Der Zapfen muß also entsprechend stabil
und die Lagerschale entsprechend widerstandsfähig ausgebildet sein. Außerdem sollte
die Öffnung der Lagerschale nach oben zeigen, so daß der Zapfen eingehängt werden
kann. Diese Schwingflügellager sind derart ausgestaltet, daß sie eine horizontale
Schwenkachse besitzen und von dieser horizontalen Schwenkachse die gesamten Kräfte
aufgenommen werden müssen und dennoch gewährleistet ist, daß der Fensterflügel leicht
und problemlos bewegt werden kann. Derartige Probleme treten beim Wendeflügellager
nicht auf oder sind dort von untergeordneter Rolle. Beim Wendeflügellager erstreckt
sich die Drehachse des Fensterflügels in vertikaler Richtung und die vom Lager aufzunehmenden
Kräfte wirken in Richtung der Lagerachse, so daß das Wendeflügellager hierfür speziell
ausgestaltet sein muß.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wendeflügellager der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß eine einfache Montage des Fensterflügels eventuell
sogar durch eine einzige Person möglich ist. Dabei sollten aber die in vertikaler
Richtung auftretenden Kräfte dennoch sicher abgestützt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lagerschale derart teilbar
ist, daß der Lagerzapfen radial in einen festen Lagerschalenteil einsetzbar und mit
dem anderen Lagerschalenteil nach dem Einsetzen in der Lagerschale festsetzbar ist.
[0008] Beim erfindungsgemäßen Wendeflügellager weist also entweder der Flügellagerteil oder
der Rahmenlagerteil einen Lagerzapfen auf, der als Führungsstift dient, wobei dieser
Führungsstift nicht dazu bestimmt ist, die in axialer Richtung wirkenden, aus dem
Gewicht des Fensterflügels resultierenden Kräfte abzustützen. Dieser Lagerzapfen bzw.
Führungsstift dient lediglich dazu, eine definierte Wendeachse zu bilden, um welche
sich der Fensterflügel drehen kann. Ein Einsetzen des Fensterflügels wird erfindungsgemäß
dadurch wesentlich erleichtert, daß dieser Lagerzapfen in eine offene Lagerschale
gegen einen Anschlag einschiebbar ist und die Lagerschale nach dem Einsetzen die Lagerschale
verschlossen werden kann, so daß der Lagerzapfen bzw. der Führungsstift sicher in
der Lagerschale gehalten wird. Das Einsetzen eines Fensterflügels kann nunmehr eventuell
sogar von einer einzigen Person durchgeführt werden, die lediglich darauf zu achten
hat, daß der Lagerzapfen bzw. Führungsstift in der Lagerschale zu liegen kommt. Entsprechend
einfach gestaltet sich das Abnehmen des Fensterflügels eventuell sogar durch eine
einzige Person.
[0009] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, daß am Flügellagerteil oder
am Rahmenlagerteil ein axial beanspruchtes Lager, insbesondere ein Axiallager vorgesehen
ist, an dem sich das andere Lagerteil abstützt. Über dieses Axiallager werden nun
die gesamten Gewichtskräfte des Fensterflügels bzw. des Türflügels aufgefangen und
abgestützt. Der Lagerzapfen wird dabei nicht beansprucht. Das Axiallager, welches
insbesondere als Axial-Rillenkugellager ausgebildet ist, ist äußerst robust und kann
auf kleinster Fläche hohe Kräfte aufnehmen und übertragen.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß das Axiallager in dessen Lagerteil
und/oder die Abstützstelle am anderen Lagerteil in axialer Richtung verstellbar sind.
Mit einem axial verstellbaren Axiallager bzw. mit einem axial verstellbaren Auflager
wird die Möglichkeit geschaffen, daß der Fensterflügel in seiner Höhe relativ zum
Rahmen einstellbar ist, wodurch bei der Herstellung hervorgerufene Abweichungen in
den Abmessungen des Rahmens und/oder des Flügels oder alterungsbedingte Abweichungen
ausgeglichen bzw. eliminiert werden können, so daß der Fensterflügel hinsichtlich
seiner Dichtungseigenschaften und Schließeigenschaften wieder optimal in den Rahmen
eingreift. Vor allem bei Wendeflügeln, wo das gesamte Gewicht des Fensterflügels oder
Türflügels auf eine einzige Lagerstelle einwirkt, und außerdem diese Lagerstelle möglichst
klein dimensioniert sein muß, so daß sie sich optisch nicht störend auswirkt, besteht
die große Gefahr, daß der Abschnitt des Rahmens, der das Lagerteil aufnimmt, sich
allmählich verformt, wodurch sich die Lage des Fensterflügels im Rahmen ändert. Durch
die axiale Verstellbarkeit des Axiallagers bzw. des Auflagers wird eine einfache Einstellmöglichkeit
in der Relativlage des Flügels zum Rahmen geschaffen.
[0011] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß das Axiallager an einem
in axialer Richtung verschieblich in einem Lagerteil gelagerten Einsatz befestigt
ist. Dabei ist der Einsatz über eine Höheneinstellvorrichtung in dessen Lagerteil
verschiebbar gelagert. Über die Höheneinstellvorrichtung kann nun der Einsatz und
über diesen das Axiallager in der Höhe eingestellt werden, wobei sich auf dem Axiallager
das andere Lagerteil abstützt und somit die axiale Relativlage der beiden Lagerteile
zueinander verstellbar ist. Dabei kann das Axiallager bzw. der Einsatz z.B. im Flügellagerteil
vorgesehen sein, so daß sich der gesamte Flügel mit dem Axiallager auf dem darunterliegenden
Rahmenlagerteil abstützt. Eine verschiebliche Lagerung des Einsatzes gegenüber einer
direkten verschieblichen Lagerung des Axiallagers hat den Vorteil, daS der Einsatz
mit Angriffsflächen für die Höheneinstellvorrichtung versehen werden kann und als
Axiallager ein Serienteil einsetzbar ist, welches z.B. auf den Einsatz aufgeschoben
wird.
[0012] Eine einfache Möglichkeit der Höhenverstellung wird dadurch erzielt, daß die Höheneinstellvorrichtung
von einer axial ein- bzw. ausdrehbaren Schraube gebildet wird. Durch Verdrehung dieser
Schraube kann der Einsatz axial verlagert werden, wodurch das Axiallager, welches
die Auflagefläche für das andere Lagerteil bildet, ebenfalls axial verschoben wird.
Die Höheneinstellschraube wird z.B. über ein geeignetes Werkzeug, z.B. einen Innensechskant-Schlüssel
verdreht, wobei dieses Werkzeug von außen über eine Höheneinstellschraubenöffnung
an die Höheneinstellschraube heranführbar ist.
[0013] Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, daß der Lagerzapfen am Einsatz vorgesehen
ist. Dabei durchgreift der Lagerzapfen das Axiallager und besitzt somit gleichzeitig
eine Haltefunktion und Zentrier-Ausrichtfunktion für das Lager. Nach dem Einsetzen
des Fensterflügels, bei dem der Lagerzapfen in die dafür vorgesehene Lagerschale eingeschoben
wird, liegt das Auflager zwangsläufig korrekt auf dem Axiallager auf, so daß hierauf
nicht besonders geachtet werden muß.
[0014] Bevorzugt weist der Einsatz eine polygonförmigen, insbesondere sechskantförmigen
Körper auf, der in eine entsprechende Ausnehmung in das Lagerteil einsetzbar ist.
Die Sechskantform gewährleistet eine verdrehsichere Lagerung des Einsatzes im entsprechenden
Lagerteil, so daß die Drehbewegungen definiert in das Axiallager eingeleitet werden.
Dieses kann ebenfalls verdrehsicher am Einsatz befestigt sein.
[0015] Über einen Sicherungsstift, z.B. über einen im Lagerteil festgelegten Scherspannstift,
ist der Einsatz verliersicher gehalten. Bei einem Austausch des Fensterflügels ist
auf diese Weise gewährleistet, daß bei der Teilung des Wendeflügellagers der Einsatz
mit Axiallager sicher im entsprechenden Wendeflügellagerteil gehalten wird, so daß
dann, wenn der Einsatz im Flügellagerteil vorgesehen ist, dieser nach unten vorspringt.
[0016] Eine optimale Abdichtung zwischen der Außenseite des Lagers und dem Rahmen- bzw.
Fensterflügel wird dadurch erzielt, daß die beiden Lagerteile an ihrer dem Lagerzapfen
bzw. der Lagerschale abgewandten Außenseite jeweils eine Aufnahme für eine Dichtung
aufweisen. Dabei fluchten die Aufnahmen bei zusammengebautem und geschlossenem Wendeflügellager.
In diese Aufnahmen kann eine Dichtung eingesetzt werden bzw. sind diese Aufnahmen
so ausgestaltet, daß eine Dichtung übergeschoben bzw. aufclipsbar ist, wobei in diesem
Fall die Aufnahmen als T-förmiger Steg ausgebildet sind und dabei der T-Balken parallel
zur Außenfläche des Lagers sich erstreckt.
[0017] Ein weiterer Vorteil wird dadurch erzielt, daß das Flügellagerteil mit einer verschieblich
gelagerten Kupplung zum Übertragen von Schließbewegungen von Zentralverschlußstangen
versehen ist. Dabei ist die Kupplung L-förmig ausgestaltet, um die Verschiebebewegungen
der Zentralverschlußstangen in verschiedene Ebenen übertragen zu können. Ein optimale
Führung der Kupplung im Flügellagerteil wird dadurch erzielt, daß sie über eine oder
mehrere, in Längsrichtung des Lagerteils verlaufende Stege im Flügellagerteil verschieblich
gelagert ist. Diese Stege gewährleisten ein klemmfreies Verschieben der Kupplung sowie
deren im wesentlichen spielfreie Lagerung.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteranprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im einzelnen erläutert wird. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Gesamtansicht eines geschlossenen Wendeflügelfensters;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht eines geschlossenen Wendeflügellagers;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht einer Kupplung;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht in Richtung des Pfeils IV gemäß Figur 2 auf einen Abschnitt
des Flügellagerteils;
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht auf die Rückseite des geschlossenen Wendeflügellagers;
- Figur 6
- einen Schnitt VI-VI gemäß Figur 1;
- Figur 7
- einen Schnitt VII-VII gemäß Figur 2; und
- Figur 8
- einen Einsatz teilweise geschnitten und in verschiedenen Ansichten.
[0019] Die Figur 1 zeigt ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Fenster, in dem um eine vertikale
Achse 2 ein Flügel 3 in einem Rahmen 4 drehbar ist. Eine Verriegelung des Flügels
3 bei geschlossenen Fenster 1 erfolgt über einen Handgriff 5. Der Flügel 3 ist über
ein oberes und ein unteres Wendeflügellager 6 am Rahmen 4 drehbar befestigt. Das Wendeflügellager
6 besteht aus einem Flügellagerteil 7, welches am Flügel 3 befestigt ist, und einen
Rahmenlagerteil 8, welches am Rahmen 4 befestigt ist. Das Flügellagerteil 7 dreht
sich mit dem Flügel 3 um die vertikale Achse 2, wohingegen das Rahmenlagerteil 8 feststeht.
[0020] In der Figur 2 ist das Wendeflügellager 6 in perspektivischer Ansicht dargestellt,
wobei deutlich der gehäuseartige Aufbau des Flügellagerteils 7 erkennbar ist, in dem
eine Kupplung 9, die in separater Darstellung in Figur 3 gezeigt ist, in Längsrichtung
des Wendeflügellagers 6 verschieblich gelagert ist. Zur Aufnahme, Führung und Lagerung
der Kupplung 9 dienen Führungsstege 10, die in eine, die Kupplung 9 aufnehmende Gehäuseöffnung
11 hineinragen und in an einem Mittelteil 12 der Kupplung 9 vorgesehene Führungsnuten
13 eingreifen. Die Kupplung 9 ist im wesentlichen L-förmig ausgebildet, was deutlich
aus Figur 3 erkennbar ist. Sie besteht aus einer L-förmigen Kupplungsschiene 14, wobei
am freien Ende des kurzen L-Schenkels ein Ankupplungsglied 15 vorgesehen ist. An den
freien Enden der Kupplung 9 befinden sich Kupplungszapfen 16, an denen nicht dargestellte
Zentralverschlußstangen angekuppelt werden können.
[0021] In Figur 2 sind noch zwei Stützzapfen 17 erkennbar, die am Flügel 3 des Fensters
1 angreifen und diesen tragen. Außerdem ist eine T-förmiger Profilsteg 18 erkennbar,
der sich über die Länge des Wendeflügellagers 6 an dessen Rückseite erstreckt. Dieser
Profilsteg 18, der deutlich aus Figur 5 erkennbar ist, besteht aus zwei Abschnitten
19 und 20, die bei geschlossenem Wendeflügellager 6 fluchten und dem Flügellagerteil
7 bzw. dem Rahmenlagerteil 8 zugeordnet sind. Dieser Profilsteg 18 bzw. die Abschnitte
19 und 20 sind zur Aufnahme einer Dichtung 21 (Figur 6) vorgesehen, die über den T-Steg
aufschiebbar bzw. aufclipsbar ist. Über diese Dichtung 21 wird der Flügel 3 bzw. der
Rahmen 4 gegenüber dem Wendeflügellager 6 nach außen hin abgedichtet und die Fuge
46 zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen verschlossen.
[0022] Aus der Figur 2 ist ersichtlich, daß das Flügellagerteil 7 einen Lagerkopf 22 und
das Rahmenlagerteil 8 einen Lagerkopf 23 aufweisen, die axial übereinander angeordnet
sind. Diese beiden Lagerköpfe 22 und 23 bilden die vertikale Schwenkachse für den
Fensterflügel 3.
[0023] In der Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht des Lagerkopfes 23 in der Richtung
des Pfeiles IV gemäß Figur 2 dargestellt, wobei deutlich erkennbar ist, daß der Lagerkopf
23 ein Fenster 24 aufweist, welches durch ein anehmbares Lagerschalenteil 25 verschließbar
ist. Außerdem ist durch das Fenster 24 ein Lagerzapfen 26 erkennbar. Zum Befestigen
des Lagerschalenteils 25 am Lagerkopf 23 dient eine Innensechskantschraube 27, die
in eine entsprechende Gewindebohrung 28 (Figur 7) im Lagerkopf 23 eingreift. Über
das Fenster 24 ist der Lagerzapfen 26, der mit dem Lagerkopf 22 verbunden ist, radial
in die vom Lagerkopf 23 gebildete Lagerschale 29 einschiebbar und dort über das Lagerschalenteil
25 verriegelbar. Über die Stützzapfen 17 sowie Schrauben 30 und 31 sind die beiden
Lagerteile 7 und 8 am Flügel 3 bzw. Rahmen 4 befestigbar, was deutlich aus Figur 6
ersichtlich ist.
[0024] Aus Figur 7, die einen Schnitt VII-VII gemäß Figur 2 zeigt, ist deutlich erkennbar,
daß der Lagerzapfen 26 an einem insgesamt mit 32 bezeichneten Einsatz vorgesehen ist.
Dieser Einsatz 32 ist in der Figur 8 vergrößert dargestellt und weist einen sechskantförmigen
Körper 33 auf, der in eine entsprechende, d.h. sechskantförmige Ausnehmung 34 im Lagerkopf
22 verdrehsicher gelagert ist. Nach dem Einschieben des Körpers 33 in die Ausnehmung
34 wird ein Scherspannstift 35, dessen Achse quer zur Achse 2 des Einsatzes 23 liegt
und der in eine Ausnehmung 36 des Körpers 33 eingreift, verliersicher gehalten. Im
Anschluß an den Körper 33 folgt der Lagerzapfen 26, der in unmittelbarer Nachbarschaft
zum Körper 33 einen gerändelten Bund 37 aufweist. Dieser Bund 37 verjüngt sich in
Richtung des Lagerzapfens 26 geringfügig (siehe Figur 8b), so daß problemlos ein Axiallager
38, z.B. ein Axial-Rillenkugellager aufschiebbar und verankerbar ist. Dieses Axiallager
38 stützt sich seinerseits axial an der Stirnfläche 39 des Körpers 33 ab. Das Axiallager
38 besitzt eine Auflagefläche 40, die in axialer Richtung wirkende Druckkräfte aufnehmen
kann. Diese Auflagefläche 40 stützt sich auf der Stirnseite 41 (Figuren 6 und 7) des
Lagerkopfes 23 ab.
[0025] Aus der Figur 8 ist außerdem erkennbar, daß der Einsatz 32, insbesondere der Körper
33 mit einem Gewindesackloch 42 versehen ist, in welches eine Höheneinstellschraube
43 einschraubbar ist. Diese Höheneinstellschraube 43 weist einen Innensechskant 44
auf, der durch eine Höheneinstellschraubenöffnung 45 zugänglich ist. Auf diese Weise
kann mittels eines geeigneten Werkzeugs die Höheneinstellschraube 43 verdreht und
in den Einsatz 32 eingeschraubt bzw. ausgeschraubt werden. Wird die Höheneinstellschraube
43 aus dem Einsatz 32 herausgeschraubt und liegt der Kopf der Schraube 43 am Grund
der Ausnehmung 34 an, dann wird der Körper 33 in der Figur 7 nach unten bewegt bzw.
wird das Flügellagerteil 7 vom Rahmenlagerteil 8 abgehoben, da sich der Körper 33
über das Axiallager 38 auf der Stirnseite 41 des Lagerkopfs 23 und somit am Rahmenlagerteil
8 abstützt. Durch Herausschrauben der Höheneinstellschraube 43 kann also die Höhe
des Flügellagerteils 7 bezüglich des Rahmenlagerteils 8 verstellt werden.
[0026] Aus Figur 7 ist außerdem deutlich erkennbar, daß die ganze Gewichtskraft des Fensterflügels
vom Axiallager 38 aufgenommen wird. Der Lagerzapfen 26 dient lediglich zur Zentrierung
der beiden Lagerteil 7 und 8 und nimmt keine Axialkraft auf.
1. Wendeflügellager für einen um eine vertikale Achse (2) drehbaren Flügel (3) eines
Fensters oder einer Tür, wobei der Flügel (3) mittels eines oberen und unteren Lagers
(6) an einem feststehenden Rahmen (4) gelagert ist und jedes Lager (6) aus einem Flügellagerteil
(7) sowie aus einem Rahmenlagerteil (8) besteht, von denen eines einen Lagerzapfen
(26) und das andere eine diesen aufnehmende Lagerschale aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale derart teilbar ist, daß der Lagerzapfen (26) radial in einen
festen Lagerschalenteil einsetzbar und mit dem anderen Lagerschalenteil (25) nach
dem Einsetzen in der Lagerschale festlegbar ist.
2. Wendeflügellager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Flügellagerteil (7)
oder am Rahmenlagerteil (8) ein axial beanspruchbares Lager, insbesondere ein Axiallager
(38) vorgesehen ist, an dem sich das andere Lagerteil abstützt.
3. Wendeflügellager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Axiallager (38)
in dessen Lagerteil und/oder die Abstützstelle am anderen Lagerteil in axialer Richtung
verstellbar sind.
4. Wendeflügellager nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Axiallager
(38) an einem in axialer Richtung verschieblich in einem Lagerteil (7 oder 8) gelagerten
Einsatz (32) angebracht ist.
5. Wendeflügellager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (32) über
eine Höheneinstellvorrichtung in dessen Lagerteil (7 oder 8) verschiebbar ist.
6. Wendeflügellager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Höheneinstellvorrichtung
von einer axial ein- bzw. ausdrehbaren Schraube (43) gebildet wird.
7. Wendeflügellager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Höheneinstellschraube
(43) z.B. über eine Höheneinstellschraubenöffnung (45) von außen zum Zwecke der Verdrehung
zugänglich ist.
8. Wendeflügellager nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lagerzapfen (26) am Einsatz (32) angeformt ist.
9. Wendeflügellager nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lagerzapfen (26) das Axiallager (38) durchgreift.
10. Wendeflügellager nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Axiallager (38) bzw. der Einsatz (32) verdrehsicher und/oder verliersicher in dessen
Lagerteil (7 oder 8) aufgenommen ist.
11. Wendeflügellager nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einsatz (32) einen polygonförmigen, insbesondere sechskant-förmigen Körper (33) aufweist,
der in eine entsprechende Ausnehmung (34) in das Lagerteil (7 oder 8) einsetzbar ist.
12. Wendeflügellager nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einsatz (32) über einen Sicherungsstift, z.B. über einen im Lagerteil festgelegten
Scherspannstift (35) verliersicher gehalten ist.
13. Wendeflügellager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Lagerteile (7 und 8) an ihrer dem Lagerzapfen (26) bzw. der Lagerschale
abgewandten Außenseite jeweils eine Aufnahme, z.B. einen Profilsteg (18), für eine
Dichtung aufweisen.
14. Wendeflügellager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Flügellagerteil (7) mit einer insbesondere in einem oder mehreren Stegen (10)
verschieblich gelagerten Kupplung (14) zum Übertragen von Verschiebebewegungen von
Zentralverschlußstangen versehen ist.