Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Diffusor für eine axial durchströmte Turbomaschine,
- wobei die Knickwinkel des Diffusoreintritts sowohl an der Nabe als auch am Zylinder
der Turbomaschine ausschliesslich zwecks Vergleichmässigung des Totaldruckprofils
über der Kanalhöhe am Austritt der letzten Schaufelreihe festgelegt sind,
- wobei innerhalb der Verzögerungszone des Diffusors Mittel zur Drallwegnahme der drallbehafteten
Strömung in Form von Strömungsrippen vorgesehen sind,
- und wobei mindestens ein strömungsführendes Leitblech den Diffusor unterteilt.
Stand der Technik
[0002] Derartige Diffusoren für Turbomaschinen sind bekannt aus der EP-B 265 633. Um der
dortigen Forderung nach bestmöglichem Druckrückgewinn und drallfreier Diffusorabströmung
bei Vollast und Teillast gerecht zu werden, ist innerhalb des Diffusors ein gleichrichtendes
Gitter vorgesehen, das sich über die ganze Höhe des durchströmten Kanals erstreckt.
Es handelt sich bei diesen Mitteln zur Drallwegnahme um gleichmässig über dem Umfang
angeordnete zylindrische Strömungsrippen mit dicken geraden Profilen, die nach den
Erkenntnissen des Strömungsmaschinenbaus ausgelegt sind und die gegen Schräganströmung
möglichst unempfindlich sein sollen. Die angeströmte Vorderkante dieser Rippen befindet
sich relativ weit hinter der Austrittskante der letzten Laufschaufeln, um eine durch
das Druckfeld der Rippen verursachte Anregung der letzten Schaufelreihe zu vermeiden.
Dieser Abstand ist so bemessen, dass sich die Vorderkante der Rippen in einer Ebene
befindet, bei welcher ein Diffusorflächenverhältnis von vorzugsweise drei vorherrscht.
Diese erste Diffusionszone zwischen der Beschaufelung und den Strömungsrippen soll
damit infolge totaler Rotationssymmetrie ungestört bleiben. Die Tatsache, dass keine
Interferenzeffekte zwischen Rippen und Beschaufelung zu erwarten sind, ist darauf
zurückzuführen, dass die Rippen erst in einer Ebene wirksam werden, in der bereits
ein relativ tiefes Geschwindigkeitsniveau vorherrscht.
[0003] Da bei üblichen hochbelasteten Beschaufelungen von Turbinen deren Öffnungswinkel
jenen eines guten Diffusors weit überschreitet, ist der bekannte Diffusor zur Stützung
der Strömung in radialer Richtung mittels strömungsführender Leitringe in mehrere
Teildiffusoren unterteilt. Diese Leitringe erstrecken sich von einer Ebene unmittelbar
am Austritt der Beschaufelung bis hin zu einer Ebene, bei welcher ein Diffusionsverhältnis
von drei erreicht ist, d.h. über die gesamte erste Diffusionszone. Aus Schwingungsgründen
sind diese Leitringe vorzugsweise einteilig auszubilden. Dies führt zu einer aus Montagegründen
nachteiligen Lösung ohne Trennebene. Darüberhinaus führen die Leitringe bei grossen
Maschinen zu grossen Durchmessern, so dass sich Transportprobleme ergeben können.
[0004] Eine zweite Diffusionszone erstreckt sich von der Vorderkante der dicken Strömungsrippen
bis zur grössten Profildicke der Rippen. In dieser zweiten Zone soll die Entdrallung
der Strömung grösstenteils vorgenommen werden und zwar weitgehend verzögerungsfrei.
In einer dritten anschliessenden Diffusionszone in Form eines geraden Diffusors erfolgt
eine weitere Verzögerung der zu dem Zeitpunkt nahezu drallfreien Strömung.
[0005] Mit all diesen Massnahmen soll neben einem maximalen Druckrückgewinn insbesondere
bei Teillast auch eine Verkürzung der Baulänge der Anlage erreicht werden.
[0006] In üblichen Gasturbinen wird der Diffusor bei Leerlauf unter einem Geschwindigkeitsverhältnis
c
t/c
n von etwa 1,2 angeströmt, wobei ct die Tangentialgeschwindigkeit und c
n die Axialgeschwindigkeit des Mediums bedeutet. Diese schräge Anströmung führt zu
einem Abfall im Druckrückgewinn C
p.
[0007] Bei andern Maschinentypen, wie beispielsweise Dampfturbinen kommt es durchaus vor,
dass der Volumenstrom bis auf 40% reduziert wird und damit c
t/c
n Verhältnisse bis zu 3 vorliegen. Bei solchen Maschinentypen bietet sich eine feste
Diffusorgeometrie nicht an, da der Druckrückgewinn sogar negativ werden könnte. Dies
gilt selbst für den Fall, bei dem das Verhältnis Teilung zu Sehne der Strömungsrippen
0,5 beträgt. Strömungsrippen mit Teilung/Sehne-Verhältnissen von etwa 1, welche bei
Vollast, d.h. c
t/c
n = ca.O, zwar einen etwas grösseren Druckrückgewinn ergeben würden, sind bei derartigen
Maschinen überhaupt nicht anwendbar.
[0008] Der grosse Abfall im Druckrückgewinn ist darauf zurückzuführen, dass sich bei den
genannten extremen Verhältnissen ein starker Wirbel zwischen Austrittslaufschaufeln
und Strömungsrippen ausbildet. Der Wirbel wird durch die Strömungsrippen begrenzt,
an denen die Tangentialkomponente der Geschwindigkeit dissipiert wird. Werden an der
sich einstellenden Rückströmung feste Partikel, bspw. Wassertröpfchen in Dampfturbinen
mitgeführt, so kann eine akute Gefahr der Fusserosion an den Schaufeln der letzten
Laufreihe entstehen.
Darstellung der Erfindung
[0009] Unter Zugrundelegung einer 3D-Optimierung mit Navier-Stokes Rechenmethoden liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem Diffusor der eingangs genannten Art
bei vorgegebenem Diffusor-Flächenverhältnis, worunter das Verhältnis der Strömungsquerschnitte
am Austritt zum Eintritt des Diffusors verstanden wird, bei drallfreier Abströmung
den physikalisch grösstmöglichem Drückrückgewinn zu erzielen.
[0010] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht,
- dass der Diffusor einen axialen Eintritt und einen radialen Austritt aufweist,
- dass der Diffusor mittels eines radial nach aussen gekrümmten Leitbleches in einen
inneren und einen äusseren Kanal unterteilt ist,
- dass im äusseren Kanal des Diffusors radial durchströmte Strömungsrippen und im inneren
Kanal diagonal durchströmte Strömungsrippen angeordnet sind.
[0011] Zwar sind bereits aus der EP-A 581 978 axial-radiale Diffusoren bekannt, bei denen
die Knickwinkel-Idee verwirklicht ist. Jedoch handelt es sich dabei um mehrzonige
Diffusoren von Gasturbinen, wie sie in der dortigen Fig. 4 dargestellt sind. Eine
erste einkanalige Diffusionszone weist hier Glockenform auf. Eine zweite Diffusionszone,
welche mittels 2 Leitringen in drei Teildiffusoren unterteilt ist, mündet in eine
dritte Diffusionszone, welche bei nur geringer Verzögerung stark umlenkt. Diese starke
Umlenkung wird durch die Anordnung der sich in die Diffusionszone fortsetzenden Leitringe
stark begünstigt. Diese Massnahme bewirkt eine günstige Steigerung des auf die Kanalhöhe
bezogenen mittleren Krümmungsradius der dritten Diffusionszone.
[0012] Weiter ist es bereits bei axial durchströmten Niederdruckteilen von Dampfturbinen
mit radialem Abdampf bekannt, die Diffusorströmung mittels radial nach aussen gekrümmten
Leitblechen zu unterstützen. Bei einer solchen - in Fig. 1 dargestellten und später
beschriebenen - Maschine sind die zwei Leitbleche aus konstruktiven Gründen in axialer
Richtung so gestaffelt, dass sie in unterschiedlichen Ebenen wirksam werden. Nachteilig
bei dieser Lösung sind insbesondere die nur lokale Wirkung dieser Umlenkhilfen und
die vielen Befestigungsstreben, die zum Abstützen der Leitbleche erforderlich sind.
Sie beeinträchtigen die Diffusorströmung ganz erheblich. Zur Information sei noch
erwähnt, dass deshalb Diffusoren zum heutigen Zeitpunkt in der Regel ohne jede Augmentation
ausgeführt werden. Dies bedingt hohe Strömungsverluste.
[0013] Die vorliegende Erfindung, ausgehend von einer Anlage, bei welcher am Austritt einer
Beschaufelung eine stark divergente Strömung vorliegt, mit Gegendrall an der Nabe,
Mitdrall am Zylinder und wesentlich höherer Strömungsenergie in der radial äusseren
Zone, weist den Vorteil auf, erstmals die Knickwinkelidee, deren Ziel eine geringstmögliche
Totaldruck-Inhomogenität über der Schaufelhöhe ist, bei einem zweikanaligen Diffusor
mit axial/radialer Umlenkung mit Erfolg anzuwenden. Durch die gezielte Anordnung eines
gekrümmten duchgehenden Leitbleches zur Stützung der Diffusorströmung während der
meridionalen Umlenkung und einer strömungorientierten Nachleitreihe in beiden Teilkanälen
in Form von profilierten Rippen wird eine verlustarme Umwandlung der drallbehafteten
Strömungsenergie in Druckenergie erreicht. Die Strömungsrippen übernehmen auch die
mechanische Abstützung des Leitbleches, wodurch auf die verlustreichen bisherigen
Streben verzichtet werden kann.
[0014] Wenn das Leitblech mit den inneren und äusseren Strömungsrippen und den zugehörigen
inneren und äusseren Diffusorringen als selbstragende Halbschalen mit horizontaler
Trennebene ausgebildet sind, so erleichtert die derart erzielte mechanische Integrität
des Leitbleches eine einfache Montage/Demontage des Diffusors und den Zugang zu der
Beschaufelung.
[0015] Es ist sinnvoll, wenn zur weitgehenden Vermeidung von Interferenzen mit der letzten
Laufreihe der Beschaufelung im inneren Kanal das Verhältnis Rippenabstand a vom Austritt
der Beschaufelung zu Rippenteilung t mindestens 0,5 beträgt. Diese Massnahme ergibt
zudem eine vollständige Ausnutzung der Arbeitsfähigkeit des Strömungmittels.
[0016] Wenn das Verhältnis Rippensehne s zu Rippenteilung t mindestens 1 beträgt, wird sichergestellt,
dass die empfindliche Diffusorströmung ablösungsfrei in die drallfreie Abströmrichtung
umgelenkt wird und dass ein Beitrag zur gewünschten Verzögerung geleistet wird.
[0017] Sofern das Verhältnis von grösster Profildicke d
max der Strömungsrippen zu Rippensehne s höchstens 0,15 beträgt und über der Rippenhöhe
weitgehend konstant ist, werden dadurch Übergeschwindigkeiten, lokale Machzahlprobleme
und unterschiedliche Verdrängungswirkungen minimiert.
[0018] Es ist zudem angebracht, wenn die Vorderkanten der Rippen über der Rippenhöhe so
orientiert werden, dass sie von den Stromlinien senkrecht geschnitten werden. Zusammen
mit der Massnahme d
max/s = konstant wird hierdurch sichergestellt, dass die Strömung nicht nach aussen abgedrängt
wird und sich eine Ablösung ausbildet.
[0019] Mit Vorteil ist die Krümmung der Sklettlinie der Rippen hinsichtlich eines stossfreien
Eintritts und einer axialen Abströmung gewählt. Dies garantiert den angestrebten hohen
Druckrückgewinn sowie eine gewisse Unempfindlichkeit bei Teillast.
[0020] Im Fall einer horizontalen Trennebene in der Diffusionszone ist eine gerade Anzahl
Rippen vorgesehen, wobei Rippen in der Vertikalebene, nicht jedoch in der Horizontalebene
angeordnet sind.
[0021] Es ist zweckmässig, wenn die radialen Strömungsrippen an ihren beiden Enden mit Fussplatten
versehen sind, mit denen sie in ringförmigen Eindrehungen im Schaufelträger und im
Leitblech eingeschaufelt sind. Besonders günstig ist es, wenn beide Fussplatten an
ihren bogenförmigen Umfangsflächen mit Ringnuten versehen sind, in welche Zacken der
Eindrehungen eingreifen. Neben der eindeutigen Führung der Strömungsrippen können
dadurch auch Zugkräfte über die Strömungsrippen in den Leitschaufelträger eingeleitet
werden. Bei einem eventuellen erosiven Angriff der Strömungsrippen können diese auf
einfachste Weise ausgetauscht werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0022] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch und vereinfacht
dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine doppelflutige Niederdruck-Teilturbine im Axialschnitt mit einem zum Stand der
Technik zählenden Diffusor;
- Fig. 2
- einen Teillängsschnitt durch einen erfindungsgemässen Diffusor;
- Fig. 3
- einen Teilquerschnitt durch den Diffusor nach Schnittlinie 3-3 in Fig. 2;
- Fig. 4
- einen Teilquerschnitt durch die Strömungsrippen nach Schnittlinie 6-6 und 7-7 in Fig.
2;
- Fig. 5
- einen Teilquerschnitt durch die Strömungsrippen nach Schnittlinie 4-4 und 5-5 in Fig.
2;
- Fig. 6
- das Detail 8 gemäss Fig. 2 in vergrössertem Massstab;
[0023] Die Strömungsrichtung des Arbeitsmittels ist mit Pfeilen bezeichnet.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0024] In der in Fig. 1 gezeigten Dampfturbine mit axial/radialem Abdampfdiffusor sind nur
die für das Verständnis der Wirkungsweise wesentlichen Elemente mit Bezugszeichen
versehen. Die Hauptkomponenten sind das Aussengehäuse 1, das Innengehäuse 2 und der
Läufer 3. Das Aussengehäuse besteht aus mehreren, nicht näher bezeichneten Teilen,
die in der Regel erst am Errichtungsort miteinander verschraubt bzw. verschweisst
werden. Das Innengehäuse besteht aus dem Zuströmgehäuse 4 in Form eines Torus und
den nachgeschalteten Leitschaufelträgern 5, die mit den Leitschaufeln 6 bestückt sind.
Aussengehäuse, Innengehäuse und Schaufelträger sind horizontal geteilt und an Trennflanschen
41 (Fig. 3) miteinander verschraubt. In der Ebene dieser Trennflansche ist das Innengehäuse
mittels Tragarmen im Aussengehäuse abgestützt.
[0025] Der mit den Laufschaufeln 7 bestückte Läufer 3 ist aus Wellenscheiben und Wellenenden
mit integrierten Kupplungsflanschen zusammengeschweisst. Er ist mittels nicht dargestellten
Gleitlagern in Lagergehäusen abgestützt.
[0026] Der Weg des Dampfes führt von einer Zudampfleitung über die Dampfdurchführung im
Aussengehäuse 1 in das Innengehäuse 2. Der Torus sorgt dafür, dass der Dampf gut geführt
zu den beiden Fluten der Beschaufelung gelangt. Nach Abgabe der Energie an den Läufer
3 gelangt der Dampf über einen ringförmigen Diffusor 11 in den Abdampfraum 30 des
Aussengehäuses 1, bevor er nach unten (in der Zeichnung) zum Kondensator abströmt.
Axial durchströmte Wellendichtungen 13 an der Läuferdurchführung im Aussengehäuse
verhindern das Eintreten von Luft in den Abdampf. Bei dieser bekannten Maschine ist
aufgrund der Diffusorform ersichtlich, dass die Knickwinkelidee hier nicht verwirklicht
ist. Am Diffusoreintritt wird der Öffnungswinkel der Beschaufelung stark reduziert.
Zur lediglich lokalen Stützung der Umlenkung sind zwei axial gestaffelte Leitbleche
erkennbar, die mit den oben erwähnten nachteiligen Streben an den Diffusor-Innenwandungen
und - Aussenwandungen befestigt sein müssen.
[0027] In den Fig. 2 und 3 sind die funktionsgleichen Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen wie in Fig. 1. Von der Beschaufelung ist lediglich die letzte Stufe in Form
der Leitreihe mit den Leitschaufeln 6A und die Laufreihe mit den Endschaufeln 7A.
[0028] Die strömungsbegrenzenden Aussenwandungen des Diffusors werden gebildet durch den
Diffusoraussenring 25 und den Diffusorinnenring 24. Ersterer ist mit dem Schaufelträger
3 (wie angedeutet) verschraubt. Letzterer ist mehrteilig ausgebildet. Der Beschaufelung
am nächsten ist ein zumindest annähernd in axialer Richtung verlaufender Ringteil
24A. Daran schliesst sich ein umlenkender Ringteil 24B an, der in einen noch stärker
umleitenden Ringteil 24C übergeht. Die Teile 24A und 24B sind miteinander verschweisst.
Zwischen den Teilen 24B und 24C ist ein axiales Spiel vorgesehen. Am Ringteil 24C
ist das Gehäuse der Wellendichtung 13 befestigt. Stromabwärts ist der Ringteil 24C
über einen Flansch mit der rückwärtigen, im wesentlichen senkrecht verlaufenden Prallwand
31 verbunden. Die Prallwand ist ihrerseits dampfdicht mit dem Aussengehäuse 1 verbunden.
[0029] Der Diffusor wird mittels eines umlenkenden Leitbleches 60 in zwei Teilkanäle unterteilt,
einen Innenkanal 50 und einen Aussenkanal 51. Aus Fertigungsgründen ist dieses Leitblech
ebenfalls dreiteilig ausgeführt; ein erster Teil 60A, ein stark umlenkender mittlerer
Teil 60B und ein vertikal verlaufender Teil 60C. Die drei Teile sind zu einem Ganzen
zusammengeschweisst.
[0030] Die Flächenverhältnisse der beiden Teilkanäle 50, 51 werden unter Berücksichtung
des Totaldruckprofils beziehungsweise den Strömungsenergien hinter der letzten Laufschaufel
7A festgelegt. Ein grösseres Flächenverhältnis wird gewählt, wenn beispielsweise grosse
kinetische Enrgien umgesetzt werden müssen, was im äusseren Kanal der Fall sein kann;
dementsprechend wird eine kleinere Fläche gewählt für den inneren Kanal, wenn dort
kleinere Energien umzusetzen sind. Im vorliegenden Fall sind für Aussenkanal 50 und
Innenkanal 51 die gleichen Flächen vorgesehen und zwar vom Diffusoreintritt bis zum
Diffusoraustritt. Damit sind die verschiedenen Anstellwinkel für den Leitblechteil
60B und den Diffusorinnnenring 24B, 24C gegeben. Der Leitblechteil 60A ist so angestellt,
dass er stossfrei angeströmt wird. Selbstverständlich können in Abweichung zu den
gezeigten Lösungen der Diffusorinnenring 24 und das Leitblech 60 auch mit stetiger
Krümmung ausgeführt werden.
[0031] Massgebend für die gewünschte Funktionsweise des Diffusors ist nunmehr der Knickwinkel
seiner beiden Begrenzungswände 24 und 25 unmittelbar am Austritt der Beschaufelung.
Bei dieser handelt es sich um eine hochbelastete Reaktionsbeschaufelung mit grossem
Öffnungswinkel. Die letzte Laufschaufelreihe 7A wird mit hoher Machzahl durchströmt.
Die Kanalkontur am Schaufelfuss ist zylindrisch, jene an der Schaufelspitze verläuft
schräg unter einem Winkel von bis zu 40°. Würde man diese Konizität im Diffusor weiterführen,
so wäre der genannte Winkel von 40° völlig ungeeignet, um die Strömung zu verzögern
und den gewünschten Druckanstieg zu erzielen. Die Strömung würde von den Wandungen
ablösen. Rein konstruktive Überlegungen würden nun in der Regel dazu führen, den Diffusorwinkel
von 40° auf ca. 7° zu reduzieren. Die dadurch bewirkte Umlenkung der Stromlinien an
den Knickstellen des Diffusoreintritts und der damit verbundene schädliche Druckaufbau
reduziert indes das Gefälle, d.h. die Dampfarbeit über der Beschaufelung. Daraus resultiert
eine geringere Leistung. Die nicht verwertete Energie führt am Diffusoraustritt lokal
zu Übergeschwindigkeiten und dissipiert in der Folge im Abdampfgehäuse.
[0032] Der Diffusor wird deshalb einzig und allein nach strömungstechnischen Gesichtspunkten
ausgelegt. Die Überlegungen müssen dahin führen, ein möglichst homogenes Totaldruckprofil
über der ganzen Kanalhöhe. Die beiden Knickwinkel werden demnach bestimmt aufgrund
der gesamten Strömung in der Beschaufelung und im Diffusor.
[0033] Die Gleichung für das radiale Gleichgewicht lehrt, dass in erster Linie die Meridiankrümmung
der Stromlinien verantwortlich ist für das Ausmass der oben erwähnten Druckerhöhung.
Diese muss also primär beeinflusst werden durch Anpassen des Knickwinkels, um eine
homogene Totaldruckverteilung zu erzielen. Mit dieser Überlegung ist der Knickwinkel
α
N (Fig. 2 + 6) der inneren Begrenzungswand 24 am Diffusoreintritt im Prinzip festgelegt.
Im vorliegenden Fall führt dies zu einem Winkel α
N, der von der Horizontalen in negativer Richtung abfällt und zwar um nahezu 10°.
[0034] Aus alldem ist zu erkennen, dass ein willkürliches, z.B. zylindrisches Weiterführen
der inneren Begrenzungswand des Diffusors auf jeden Fall ungeeignet wäre, um die typischen
Abströmmängel auszugleichen. Mit der neuen Massnahme wird jedoch überschüssige Energie
abgebaut, indem die Wellenarbeit gesteigert wird. Andernfalls würde sie als Restenergie
nach dem Diffusor dissipieren.
[0035] Im gezeigten Beispiel gemäss Fig. 6 erfolgt die Realisierung des Knickwinkels α
N an der Nabe durch einen in geeigneter Weise am Läufer 3 angeordneten Kragen 80. Der
Knickwinkel erstreckt sich über die axiale Länge des zuerst angeströmten Diffusorinnenringes
24A. Zwischen Kragenende und Diffusorinnenringes 24A wird ein schräg verlaufender
Ringkanal 81 gebildet. Hierzu werden Kragenunterseite und Vorderkante des Diffusorinnenringes
24A entsprechend konfiguriert. Diese Massnahme hat den Vorteil, die Abströmung im
Schaufelfussbereich vor schädlichen Querströmeffekten abzuschirmen. Derartige Querströmungen
werden beim zum Stand der Technik zählenden Maschinen durch die in der Regel duch
die Pumpwirkung der Rotorseitenwand 32, den Sperrdampf, sowie durch die Rotationsunsymmetrie
des Aussengehäuses 1 getrieben.
[0036] Die gleichen Überlegungen sind nun auch bezüglich des Knickwinkels α
Z am Zylinder, d.h. an der äusseren Begrenzungswand 25, anzustellen. Hier gilt es allerdings
zu berücksichtigen, dass die Strömung infolge des Spaltstromes zwischen Schaufelspitze
und Schaufelträger 2 sehr energiereich ist. Ausserdem weist sie einen starken Mitdrall
auf. Eine homogene Energieverteilung lässt sich hier nur dann erzielen, wenn der Knickwinkel
α
Z am Zylinder gegenüber der Schrägen des Beschaufelungskanals in jedem Fall nach aussen
öffnet. Im Beispielsfall geschieht dies um zusätzliche 10-15°.
[0037] Im Ergebnis zeigt sich, dass der Gesamtöffnungswinkel des Diffusors deutlich grösser
ist als der Öffnungswinkel der Beschaufelung. Keinesfalls nimmt er jedoch einen Wert
an, welcher rein konstruktiven Überlegungen entsprechen würde.
[0038] Damit sind die Bedingungen geschaffen, dass im nachfolgenden Diffusor die Druckumsetzung
so erfolgt, dass an dessen Austritt eine homogene, drallfreie Abströmung vorliegt.
[0039] Nun ist indes klar, dass ein Diffusor mit insgesamt ca. 60 Öffnungswinkel ungeeignet
ist, um die Strömung zu verzögern. Bei dem eingangs erwähnten bekannten Diffusor wird
der Kanal deshalb in radialer Richtung mittels strömungsführender Leitringe in mehrere
Teildiffusoren unterteilt, welche nach den bekannten Regeln für einen geraden Diffusor
dimensioniert sind.
[0040] Im vorliegenden Fall ist das bereits beschriebene einzige Leitblech 60 vorgesehen,
welches den durchströmten Kanal in zwei Teildiffusoren unterteilt. Die strömungsführenden
Teile dieser Diffusionszone sind in Fig. 2 dargestellt. Die beiden Teildiffusoren
sind als Glockendiffusoren (bell shaped diffusor) ausgebildet. Dies bedeutet, dass
der äquivalente Öffnungswinkel Θ der Meridiankonturen stromabwärts der nach obigen
Kriterien festgelegten Knickwinkel α
Z und α
N zur Vermeidung von Strömungsablösung reduziert wird. Dies geschieht zunächst in stärkerem
Masse und anschliessend in schwächerem Masse, was zu einer der Glockenform äqivalenten
Form führt. Unter äquivalentem Öffnungswinkel Θ wird hier verstanden:

worin
U = der lokale Umfang des Strömungsquerschnittes;
dA = die lokale Änderung des Strömungsquerschnittes;
ds = die lokale Änderung des Strömungsweges entlang des Teildiffusors.
[0041] Gemäss der Erfindung sind nunmehr im äusseren Kanal 51 des Diffusors radial durchströmte
Strömungsrippen 70 und im inneren Kanal 50 diagonal durchströmte Strömungsrippen 71
angeordnet.
[0042] Fig. 2 zeigt, dass die inneren Strömungsrippen 71 mit dem Diffusorinnenring 24B und
mit dem vorderen Leitblechteil 60A verbunden sind, beispielsweise durch Schweissung.
Gezeigt ist auch, wie die radial durchströmten Strömungsrippen 71 im Aussenkanal 51
befestigt sind. Gezeigt ist eine Einhängvariante, die für die Aufnahme sowohl von
Zugkräften als auch von Druckkräften geeignet ist. An beiden Seiten der Strömungsrippen
sind hier jeweils gleiche Fussplatten 14 vorgesehen, welche auf die an sich bekannte
Hammerkopfart oder Schwalbenschwanzart in entsprechenden Eindrehungen des Diffusoraussenringes
25 und des vertikal verlaufendes Teiles 60C des Leitbleches geführt sind. Hierzu sind
die bogenförmigen Umfangsflächen sowohl der inneren als auch der äusseren Plattenseiten
mit Nuten versehen, in die entsprechend bemessene Zacken der Eindrehung 15 eingreifen.
[0043] Auf diese Weise bildet das System Leitblech 60 A,B,C mit den inneren und äusseren
Strömungsrippen 71, 70 und den zugehörigen inneren (24A,B) und äusseren (25) Diffusorringen
eine selbstragende Einheit. Aus Montagegründen sind diese Einheiten als Halbschalen
mit horizontaler Trennebene ausgebildet. Miteinanderverschraubt sind diese Halbschalen
in der Trennebene über Innenflansche 26 (Fig. 3). Die Trennebene 26 liegt auf der
Höhe der Maschinenachse. Die untere Halbschale kann (nicht dargestellt) am Gehäuse
der Wellendichtung 13 befestigt sein.
[0044] Diese Ausbildung erleichtert den Zugang zur Beschaufelung. Ist z.B. eine Endschaufel
7A auszubauen, so wird folgendermassen vorgegangen: Zunächst wird die Abdampfhaube
(Teil des Aussengehäuses 1) zusammen mit der oberen Gehäuse der Wellendichtung 13
abgehoben. Danach kann nach dem Lösen der Flanschschrauben des Diffusorinnenringes
und der Verschraubung des Diffusoraussenringes die obere Halbschale der selbsttragenden
Baueinheit als Ganzes abgehoben werden.
[0045] Es versteht sich, dass ein derartiger Diffusoreinsatz vorzüglich für die Nachrüstung
von bestehenden Anlagen geeignet ist. Um in solchem Fall die erforderliche Diffusorgeometrie
- worunter die Knickwinkel, die Flächenverhältnisse der Teilkanäle und die Geometrie
der Strömungsrippen zu verstehen ist - punktgenau auszulegen, empfiehlt sich eine
vorgängige Ausmessung der Strömung unmittelbar nach der letzten Laufreihe 7A. Die
erforderliche Diffusorgeometrie wird dann gemäss inversen Auslegungsprinzipien bestimmt.
Bei neu zu konzipierenden Anlagen sollte der Diffusoreinsatz anhand der Garantiepunkte
oder des massgeblichen Betriebsbereiches ausgelegt werden.
[0046] Die Anzahl der radial durchströmten äusseren Strömungsrippen 70 beträgt im vorliegenden
Fall fünfzig (50) Stück. Diese gerade Anzahl hat gemäss Fig. 3 den Vorteil, dass in
der horizontalen Trennebene keine Rippen sind. Die grosse Stückzahl an Strömungsrippen
70 ist unter anderem auch vorteilhaft, weil dadurch eine geringe radiale Bauhöhe bzw.
ein geringer Einfluss auf den Bauraum für Diffusor und Abdampf erzielt wird.
[0047] Die Anzahl der inneren Strömungsrippen 71 beträgt im vorliegenden Fall achtzehn (18)
Stück. Wie Fig. 3 zeigt, sind auch bei dieser geraden Anzahl in der horizontalen Trennebene
keine Rippen vorhanden. Dieser Anzahl sowie der strömungstechnischen Ausbildung der
Rippen 70, 71 liegen nunmehr folgende Überlegungen zugrunde:
[0048] Zunächst wird der Abstand a der Vorderkante 72 der inneren Strömungsrippen 71 zum
Austritt der Beschaufelung ins Verhältnis zur Rippenteilung t - welches Mass für die
Rippenanzahl ist - gesetzt. Beträgt dieses Verhältnis mindestens 0,5, so können Interferenzen
mit der letzten Laufreihe 7A der Beschaufelung weitgehend vermieden werden.
[0049] Bei der Bestimmung der Sehnenlänge der Strömungsrippe gilt es im vorliegenden Fall
zweierlei zu berücksichtigen. Die Strömungsrippen haben eine Tragfunktion, somit ist
ein minimaler Querschnitt nicht zu unterschreiten. Bezüglich der Umlenkaufgabe der
Strömungsrippe - mit ihrer Hilfe soll die drallbehaftete Strömung gleichgerichtet
werden - ist ebenfalls eine Minimalsehnenlänge nicht zu unterschreiten. Beträgt nun
das Verhältnis Rippensehne s zu Rippenteilung t mindestens 1 und das später zu beschreibende
Verhältnis von grösster Profildicke d
max der Strömungsrippen zu Rippensehne s ca. 0,15 , so können beide Aufgaben wahrgenommen
werden.
[0050] Die Anordnung der Srömungsrippen unterliegt nunmehr folgenden Kriterien: Um den Zugang
zur Beschaufelung zu ermöglichen, ist die Diffusionszone mit einer horizontalen Trennebene
versehen, d.h. der Diffusorinnenring, der Diffusorausenring und das Leitblech sind
geteilt ausgeführt.
[0051] In diese horizontale Trennebene werden vorzugsweise keine Strömungsrippen verlegt,
um eine Teilung der Rippen zu vermeiden. Andererseits bietet es sich an, in der Vertikalebene
Strömungsrippen anzuordnen. Die für vorliegende Zwecke bestgeignete Anzahl Rippen
beträgt 18.
[0052] Das Verhältnis von grösster Profildicke d
max der Strömungsrippen zu Rippensehne s soll höchstens 0,15 betragen und ist über der
Rippenhöhe weitgehend konstant gehalten. Diese - wiederum im Gegensatz zu den Strömungsrippen
im eingangs erwähnten Diffusor - relativ dünnen Rippen vermeiden lokale Machzahlprobleme
und minimieren unterschiedliche Verdrängungswirkungen über der Rippenhöhe.
[0053] Wiederum im Gegensatz zu den Strömungsrippen im eingangs erwähnten Diffusor sind
die Strömungsrippen gekrümmt ausgebildet. Die Krümmung der Sklettlinie der Rippen
ist dabei hinsichtlich eines stossfreien Eintritts und einer axialen Abströmung gewählt,
was zu einer im Regelfall variablen Krümmung über der Rippenhöhe führt.
[0054] Die diagonal durchströmten Innenrippen 71 können eine grundsätzliche Konizität aufweisen.
Dem liegt der Gedanke eines der Umlenkaufgabe angepassten Verhältnisses von Sehne
zu Teilung (s/t) zugrunde. Diese Konfiguration bildet die Ausgangslage, die anschliessend
schnittweise über der Rippenhöhe an die tatsächliche Strömung angepasst wird. Die
Vorderkanten 72 der Rippen werden hierzu über der Rippenhöhe so orientiert, dass sie
von den Stromlinien senkrecht geschnitten werden. Dies führt zu Vorderkanten, die
keineswegs radial beziehungsweise axial ausgerichtet sein müssen.
[0055] Die neue Massnahme ermöglicht es auch, am Austritt aus den letzten Laufschaufeln
7A einen gewissen Gegendrall zuzulassen, da stromabwärts im Diffusor eine axiale Ausrichtung
durch die Strömungsrippen stattfindet. Dieser Gegendrall bietet die folgenden Vorteile:
- Die Stufenarbeit kann gesteigert werden bei gleichbleibendem Wirkungsgrad oder
- der Wirkungsgrad kann gesteigert werden bei gleichbleibender Stufenarbeit;
- die Schaufeln der letzten Laufreihe können weniger verwunden ausgebildet werden, was
zu einer Verbilligung führt;
- die Umlenkung in der letzten Turbinenleitreihe kann reduziert werden, was wegen der
Partikelseparation insbesondere bei Nassdampfturbinen zum Tragen kommt.
[0056] Nach alldem ist erkennbar, dass der neue Diffusoreinsatz ein grosses Wirkungsgrad-Potential
aufweist; es sind Druckrückgewinn-Koeffizienten bis 60% möglich. Die Knickwinkel-Idee
zusammen mit den strömungsorientierten Rippen zur verlustarmen Umwandlung der Drallenergie
in Druckenergie und die drallfreie Abströmung der beiden Rippenreihen stellt ein Minimum
an Restenenergie sicher. Zudem werden die vorhandenen symmetrischen Strömungräume
im Abdampf, und dies vor allem in der Trennebene, bestmöglichst genutzt hinsichtlich
eines tiefstmöglichen Geschwindigkeitsniveaus. Bei der gezeigten Konfiguration ist
anzumerken, dass der innere Kanal 50 nur zum Teil für den eigentlichen Diffusionsprozess
benötigt wird. Der stromabwärtige Teil im Bereich der Prallwand 31 erhöht den freien
Querschnitt in der Trennebene und dient somit zum Abbau der schädlichen Rotations-Unsymmetrie.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Aussengehäuse
- 2
- Innengehäuse
- 3
- Läufer
- 4
- Zuströmgehäuse
- 5
- Leitschaufelträger
- 6
- Leitschaufel
- 6A
- Leitschaufel der letzen Stufe
- 7
- Laufschaufel
- 7A
- Austrittslaufschaufel
- 11
- Diffusor
- 13
- Wellendichtung
- 14
- Fussplatte
- 15
- Eindrehung
- 24,A,B,C
- Diffusorinnenring
- 25
- Diffusoraussenring
- 26
- Trennflansch Diffusorinnenring
- 30
- Abdampfraum
- 31
- Prallwand
- 32
- Rotorseitenwand
- 41
- Trennflansch Aussengehäuse
- 50
- innener Diffusorkanal
- 51
- äusserer Diffusorkanal
- 52
- Maschinenachse = horizontale Trennebene
- 60,A,B,C
- Leitblech
- 70
- äussere Strömungsrippe
- 71
- innere Strömungsrippe
- 72
- Vorderkante von 71
- 80
- Kragen am Läufer
- 81
- Ringkanal
- a
- Abstand von 7A zu 71
- dmax
- grösste Profildicke von 70,71
- s
- Sehne von 70,71
- t
- Teilung von 70,71
- αZ
- Knickwinkel an 25
- αN
- Knickwinkel an 24A
1. Diffusor für eine axial durchströmte Turbomaschine,
- wobei die Knickwinkel (αN, αZ) des Diffusoreintritts sowohl an der Nabe als auch am Zylinder der Turbomaschine
ausschliesslich zwecks Vergleichmässigung des Totaldruckprofils über der Kanalhöhe
am Austritt der letzten Laufschaufelreihe (7A) festgelegt sind,
- wobei innerhalb der Verzögerungszone des Diffusors (50, 51) Mittel zur Drallwegnahme
der drallbehafteten Strömung in Form von Strömungsrippen (70, 71) vorgesehen sind,
- und wobei mindestens ein strömungsführendes Leitblech (60) den Diffusor unterteilt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Diffusor (50, 51) einen axialen Eintritt und einen radialen Austritt aufweist,
- dass der Diffusor vom Eintritt bis zum Austritt mittels eines radial nach aussen
gekrümmten Leitblech (60) in einen inneren (50) und einen äusseren (51) Kanal unterteilt
ist,
- dass im äusseren Kanal (51) des Diffusors radial durchströmte Strömungsrippen (70)
und im inneren Kanal (50) diagonal durchströmte Strömungsrippen (71) angeordnet sind.
2. Diffusor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur weitgehenden Vermeidung
von Interferenzen mit der letzten Laufreihe (7A) der Beschaufelung im inneren Kanal
(50) das Verhältnis Rippenabstand (a) vom Austritt der Beschaufelung zu Rippenteilung
(t) mindestens 0,5 beträgt.
3. Diffusor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Wahrnehmung der Umlenkaufgabe
das Verhältnis Rippensehne (s) zu Rippenteilung (t) mindestens 1 beträgt und über
der Rippenhöhe in Abhängigkeit von der Umlenkungsaufgabe gewählt ist.
4. Diffusor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von grösster
Profildicke (dmax) der Strömungsrippen zu Rippensehne (s) höchstens 0,15 beträgt und über der Rippenhöhe
weitgehend konstant ist.
5. Diffusor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderkanten (72) der Strömungsrippen
über der Rippenhöhe so orientiert sind, dss sie von den Stromlinien senkrecht geschnitten
werden.
6. Diffusor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Krümmung der
Sklettlinie der Strömungsrippen hinsichtlich eines stossfreien Eintritts und einer
drallfreien Abströmung über der gesamten Rippenhöhe gewählt ist.
7. Diffusor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am nabenseitigen Diffusoreintritt
zwischen Läufer (3) und Diffusorinnenring (24A) ein in Strömungsrichtung schräg verlaufender
Ringkanal (81) vorgesehen ist, über den Sperrmittel in die Hauptströmung einführbar
sind.
8. Diffusor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (60 A,B,C) mit
den inneren und äusseren Strömungsrippen (71, 70) und den zugehörigen inneren (24A,B)
und äusseren (25 Diffusorringen als selbstragende Halbschalen mit horizontaler Trennebene
ausgebildet sind.
9. Diffusor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalen in der Trennebene
mit radial einwärts gerichteten Flanschen (26) versehen sind.
10. Diffusor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine gerade Anzahl Strömungsrippen
(70,71) vorgesehen ist, wobei Rippen in der Vertikalebene, nicht jedoch in der Horizontalebene
angeordnet sind.
11. Diffusor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass im äusseren Kanal (51) fünfzig
Strömungsrippen (70) und im inneren Kanal (50) achtzehn Strömungsrippen (71) vorgesehen
sind.
12. Diffusor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Strömungsrippen
(70) an ihren beiden Enden mit Fussplatten (14) versehen sind, mit denen sie in ringförmigen
Eindrehungen (15) im Diffusoraussenring (25) und im Leitblech (60C) eingeschaufelt
sind.