Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäss Oberbegriff des Anspruchs
1. Sie betrifft auch eine Feuerungsanlage zur Durchführung des Verfahrens.
Stand der Technik
[0002] Bei Feuerungsanlagen in üblicher Bauweise wird der Brennstoff über eine Düse in einen
Brennraum eingedüst und dort unter Zuführung einer Verbrennungsluft verbrannt. Grundsätzlich
ist der Betrieb solcher Feuerungsanlagen mit einem gasförmigen und/oder flüssigen
Brennstoff möglich. Beim Einsatz eines flüssigen Brennstoffes liegt die Schwachstelle
hinsichtlich einer sauberen Verbrennung betreffend die NOx-, CO-, UHC-Emissionen (UHC
= ungesättigte Kohlen-Wasser-Stoffe) vordergründig darin, dass die Zerstäubung des
Brennstoffes einen hohen Vermischungsgrad (Vergasung) mit der Verbrennungsluft erreichen
muss. Beim Einsatz eines gasförmigen Brennstoffes läuft deshalb die Verbrennung mit
einer wesentlichen Verminderung der Schadstoff-Emissionen ab. Indessen, bei Feuerungsanlagen
für Heizkessel haben sich aber gasbetriebene Brenner, trotz der vielen Vorteile, nicht
so recht durchsetzen können. Der Grund hierfür mag darin liegen, dass die Logistik
für gasförmige Brennstoffe eine an sich aufwendige Infrastruktur nötig macht. Wird
deshalb der Betrieb von Feuerungsanlagen mit flüssigem Brennstoff erstellt, so ist
die Qualität der Verbrennung bezüglich tiefer Schadstoff-Emissionen gewichtig davon
abhängig, ob es gelingt, einen optimalen Vermischungsgrad zwischen Brennstoff und
Verbrennungsluft zu erzielen, d.h., ob eine vollständige Vergasung des flüssigen Brennstoffes
gewährleistet ist. Der Weg über eine Vormischstrecke, welche stromauf des eigentlichen
Brennerkopfes wirkt, hat nicht zum Ziel geführt, denn bei einer solchen Konfiguration
muss stets befürchtet werden, dass eine Rückzündung der Flamme ins Innere der Vormischzone
stattfinden kann. Zwar ist es richtig, dass Vormischbrenner bekanntgeworden sind,
welche mit 100% Luftüberschuss arbeiten, so dass die Flamme kurz vor dem Punkt des
Löschens betrieben werden kann. Hier gilt aber zu bedenken, dass bei Feuerungsanlagen,
wegen des Kesselwirkungsgrades, höchstens eine Ueberschussluft von 15% erlaubt ist,
weshalb der Einsatz solcher Brenner in atmosphärischen Feuerungsanlagen keinen optimalen
Betrieb gewährleisten. Des weitern, selbst wenn der notwendige Vergasungsgrad des
flüssigen Brennstoffes annähernd erreicht werden könnte, so wäre auf die hohen Flammentemperaturen,
welche bekanntlich für die Bildung der NOx-Emissionen verantwortlich sind, noch nicht
eingewirkt worden. Die angestrebte Verbrennung bei niedrigen Flammentemperaturen sowie
mit einem homogenen Brennstoff/Luft-Gemisch lässt sich mit dem aus dem Stand der Technik
bekanntgewordenen Möglichkeiten nicht erzielen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und einer Feuerungsanlage
der eingangs genannten Art die Schadstoff-Emissionen, insbesondere was die NOx-Emissionen
betrifft, zu minimieren, dies sowohl beim Einsatz eines flüssigen Brennstoffes, eines
gasförmigen Brennstoffes, als auch bei einem Mischbetrieb mit genannten Brennstoffen.
[0004] Die dabei zugrundeliegende Erfindungsidee unterscheidet sich von den klassischen
Prinzipien dadurch, dass die Stufung ausschliesslich im Luftüberschussgebiet durch
2fache Brennstoffzugabe und mit rezirkuliertem Rauchgas durchgeführt wird. In der
ersten Stufe wird die Verbrennungsluft über einen Wärmetauscher einem aerodynamisch
stabilisierten Vormischbrenner zugeführt. Je nach Auslegung des Wärmetauschers kann
die Verbrennungsluft bis auf ca. 400°C vorgeheizt werden, was bei der Verbrennung
von Oel zu einer sehr guten Vorverdampfung führt. Das Verbrennungsluft-Verhältnis
in dieser sogenannten Magerstufe liegt bei ca. 2,1, entsprechend ca. 11% Restsauerstoff,
wodurch bei Flammentemperaturen von ca. 1300°C die NOx-Emissionen, im atmosphärischen
Fall, unter 1 vppm liegen. Auf dem Weg zur zweiten Stufe wird dem Medium Wärme entzogen,
so dass bei Eintritt in die zweite Stufe die Temperatur noch ca. 1000°C beträgt. Dort
wird vorzugsweise über eine Ringkammer weiteres Brennstoff/Rauchgas-Gemisch axial
versetzt eingedüst, bis ein Restsauerstoffgehalt von ca. 3% im Abgas erreicht ist.
Das eingedüste Gemisch wird dabei durch die heissen Rauchgase aus der ersten Stufe
gezündet. Der vollständige Ausbrand erfolgt anschliessend im Brennraum bei einer Temperatur
von ca. 1400°C.
[0005] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Anordnung der
Eindüsungsöffnungen des Brennstoff/Rauchgas-Gemisches einen zeitlichen Versatz der
Zündung in der Brennkammer steuern und somit den Sauerstoffgehalt während des Ausbrandes
beeinflussen, dergestalt, dass bei optimaler Trimmung des Systems die erwarteten NOx-Emissionen,
bei vollständigem Ausbrand, zwischen 5-8 vppm liegen. Nach heutigem Kenntnisstand
markiert dieser Wert den theoretisch unteren Grenzwert bei der nahstöchiometrischen
Verbrennung fossiler Brennstoffe.
[0006] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Verbrennungsluft
der ersten Stufe kalorisch konditioniertes Rauchgas zugeführt werden kann, um einerseits
die Vorheiztemperatur zu beeinflussen und andererseits den Restsauerstoff-Gehalt nach
der zweiten Stufe bei Bedarf weiter herabsetzen zu können.
[0007] Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufgabenlösung
sind in den weiteren Ansprüchen gekennzeichnet.
[0008] Im folgenden wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen
Elemente sind fortgelassen. Die Strömungsrichtung der verschiedenen Medien ist mit
Pfeilen angegeben. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0009] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Kesselanlage für eine gestufte Verbrennung,
- Fig. 2
- einen Vormischbrenner in der Ausführung als "Doppelkegelbrenner" in perspektivischer
Darstellung, entsprechend aufgeschnitten und
- Fig. 3-5
- entsprechende Schnitte durch verschiedene Ebenen des Vormischbrenners gemäss Fig.
2.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwertbarkeit
[0010] Fig. 1 zeigt eine Kesselanlage, welche in eine Magerstufe 1 und eine nahstöchiometrische
Stufe 2 unterteilt ist. Die Magerstufe 1 besteht im wesentlichen aus einem Vormischbrenner
100 mit einem nachgeschalteten Brennraum 122, in welchem eine Flammentemperatur von
ca. 1300°C vorherrscht. Der Vormischbrenner 100 wird mit einem flüssigen 112 und/oder
gasförmigen Brennstoff 113 betrieben. Die Verbrennungsluft 115 für den Vormischbrenner
100 ist ein Gemisch 6, das sich aus Frischluft 3 und aus rückgeführtem, kalorisch
konditioniertem Rauchgas 4 zusammensetzt. Der Grad der Vermischung wird luftseitig
durch eine steuerbare Drosselklappe 7 aufrechterhalten, wobei diese Luft 3 unkonditioniert,
also bei Umgebungstemperatur anfällt. Das Rauchgas 4 stammt aus einem Rauchgasverteiler
8, der von den Rauchgasen 9 aus der nahstöchiometrischen Stufe 2 stammt. Diese Rauchgase
9 fallen mit einer Temperatur von ca. 300°C an, und sie werden im genannten Rauchgasverteiler
8 durch ein Wärmetauschsystem 10 auf ca. 260°C abgekühlt. Diese abgekühlten Rauchgase
4 und die Frischluft 3 werden stromauf des Vormischbrenners 100 vermischt und in einem
dort wirkenden Verdichter 11 komprimiert, wobei die Temperatur dieses verdichteten
Luft/Rauchgas-Gemisches ca. 260°C beträgt. Anschliessend wird dieses Gemisch 6 durch
eine weitere von der Wand des Brennraumes 122 induzierte Wärmetauschung, die durch
den Pfeil 16 versinnbildlich wird, kalorisch weiter aufbereitet, dergestalt, dass
die Verbrennungsluft 115 für den Vormischbrenner 100 mit ca. 400°C dort einströmt.
Abströmungsseitig des Brennraumes 122 befindet sich eine Ringkammer 12, welche bereits
zur nahstöchiometrischen Stufe 2 gehört. In diese Ringkammer 12 strömen die leicht
abgekühlten Heissgase aus der Magerstufe 1, welche mit Verbrennungsluft 115 bei ca.
11% O2 betrieben wird, wodurch bei einer Flammentemperatur von ca. 1300°C die NOx-Emissionen
im atmosphärischen Fall unter 1 vppm liegen. Des weiteren ist diese Ringkammer 12
mit einer Anzahl von Eindüsungslöchern 13 perforiert, durch welche ein Brennstoff/Rauchgas-Gemisch
14 einströmt. Dieses Gemisch 14 setzt sich aus einem Anteil Rauchgas 4 aus dem Rauchgasverteiler
8 und aus einem weiteren Anteil Brenstoff 15, der vorzugsweise ein gasförmiger Brennstoff
ist. Auf dem Weg zur nahstöchiometrischen Stufe 2 wird den in der Magerstufe 1 bereitgestellten
Heissgasen durch die bereits genannte Wärmetauschung 16 Wärme entzogen, so dass beim
Eintritt in die Ringkammer 12 noch eine Temperatur von ca. 1000°C vorherrscht. Das
durch axiale Versetzung in die Ringkammer 12 eingedüste Brennstoff/Rauchgas-Gemisch
14 vermindert den Restsauerstoffgehalt der konditionierten Heissgase aus der Magerstufe
1 bis auf ca 3%. Des weiteren, das in die Ringkammer 12 eingedüste Gemisch 14 erfährt
durch die Heissgase von ca. 1000°C eine Selbstzündung, wobei der vollständige Ausbrand
anschliessend im Kesselfeuerraum 17 bei einer Temperatur von ca. 1400°C stattfindet.
Nach Verlassen des Kesselfeuerraumes 17 weisen die Rauchgase 9 noch eine Temperatur
von ca. 300°C auf, wobei ein Teil davon, wie bereits oben erläutert, in den Rauchgasverteiler
8 eingeleitet werden. Die nicht abgezweigten Rauchgase 18 werden über einen Kamin
19 bei tiefster Temperatur ins Freie abgeblasen. Bei optimaler Regelung der verschiedenen
Medien, welche einen vollständigen Ausbrand innerhalb der nahstöchiometrischen Stufe
2 induzieren, liegen die erwarteten NOx-Emissionen zwischen 5-8 vppm, was nach heutigem
Kenntnisstand eine untere Grenze bei der nahstöchiometrischen Verbrennung fossiler
Brennstoffe darstellt.
[0011] Um den Aufbau des Vormischbrenners 100 besser zu verstehen, ist es von Vorteil, wenn
gleichzeitig zu Fig. 2 die einzelnen Schnitte nach den Figuren 3-5 herangezogen werden.
Des weiteren, um Fig. 2 nicht unnötig unübersichtlich zu gestalten, sind in ihr die
nach den Figuren 3-5 schematisch gezeigten Leitbleche 121a, 121b nur andeutungsweise
aufgenommen worden.
[0012] Im folgenden wird bei der Beschreibung von Fig. 2 nach Bedarf auf die restlichen
Figuren 3-5 hingewiesen.
[0013] Der Vormischbrenner 100 nach Fig. 2 besteht aus zwei hohlen kegelförmigen Teilkörpern
101, 102, die versetzt zueinander ineinandergeschachtelt sind. Die Versetzung der
jeweiligen Mittelachse oder Längssymmetrieachse 201b, 202b der kegeligen Teilkörper
101, 102 zueinander schafft auf beiden Seiten, in spiegelbildlicher Anordnung, jeweils
einen tangentialen Lufteintrittsschlitz 119, 120 frei (Fig. 3-5), durch welche die
Verbrennungsluft 115 in Innenraum des Vormischbrenners 100, d.h. in den Kegelhohlraum
114 strömt. Die Kegelform der gezeigten Teilkörper 101, 102 in Strömungsrichtung weist
einen bestimmten festen Winkel auf. Selbstverständlich, je nach Betriebseinsatz, können
die Teilkörper 101, 102 in Strömungsrichtung eine zunehmende oder abnehmende Kegelneigung
aufweisen, ähnlich einer Trompete resp. Tulpe. Die beiden letztgenannten Formen sind
zeichnerisch nicht erfasst, da sie für den Fachmann ohne weiteres nachempfindbar sind.
Die beiden kegeligen Teilkörper 101, 102 weisen je einen zylindrischen Anfangsteil
101a, 102a, die ebenfalls, analog den kegeligen Teilkörpern 101, 102, versetzt zueinander
verlaufen, so dass die tangentialen Lufteintrittsschlitze 119, 120 über die ganze
Länge des Vormischbrenners 100 vorhanden sind. Im Bereich des zylindrischen Anfangsteils
ist eine Düse 103 untergebracht, deren Eindüsung 104 in etwa mit dem engsten Querschnitt
des durch die kegeligen Teilkörper 101, 102 gebildeten Kegelhohlraum 114 zusammenfällt.
Die Eindüsungskapazität und die Art dieser Düse 103 richtet sich nach den vorgegebenen
Parametern des jeweiligen Vormischbrenners 100. Selbstverständlich kann der Vormischbrenner
rein kegelig, also ohne zylindrische Anfangsteile 101a, 102a, ausgeführt sein. Die
kegeligen Teilkörper 101, 102 weisen des weiteren je eine Brennstoffleitung 108, 109
auf, welche entlang der tangentialen Eintrittsschlitze 119, 120 angeordnet und mit
Eindüsungsöffnungen 117 versehen sind, durch welche vorzugsweise ein gasförmiger Brennstoff
113 in die dort durchströmende Verbrennungsluft 115 eingedüst wird, wie dies die Pfeile
116 versinnbildlichen wollen. Diese Brennstoffleitungen 108, 109 sind vorzugsweise
spätestens am Ende der tangentialen Einströmung, vor Eintritt in den Kegelhohlraum
114, plaziert, dies um eine optimale Luft/Brennstoff-Mischung zu erhalten. Brennraumseitig
122 geht die Ausgangsöffnung des Vormischbrenners 100 in eine Frontwand 110 über,
in welcher eine Anzahl Bohrungen 110a vorhanden sind. Die letztgenannten treten bei
Bedarf in Funktion, und sorgen dafür, dass Verdünnungsluft oder Kühlluft 110b dem
vorderen Teil des Brennraumes 122 zugeführt wird. Darüber hinaus sorgt diese Luftzuführung
für eine Flammenstabilisierung am Ausgang des Vormischbrenners 100. Diese Flammenstabilisierung
wird dann wichtig, wenn es darum geht, die Kompaktheit der Flamme infolge einer radialen
Verflachung zu stützen. Bei dem durch die Düse 103 herangeführten Brennstoff handelt
es sich um einen flüssigen Brennstoff 112, der allenfalls mit einem rückgeführten
Abgas angereichert sein kann. Dieser Brennstoff 112 wird unter einem spitzen Winkel
in den Kegelhohlraum 114 eingedüst. Aus der Düse 103 bildet sich sonach ein kegeliges
Brennstoffprofil 105, das von der tangential einströmenden rotierenden Verbrennungsluft
115 umschlossen wird. In axialer Richtung wird die Konzentration des Brennstoffes
112 fortlaufend durch die einströmenden Verbrennungsluft 115 zu einer optimalen Vermischung
abgebaut. Wird der Vormischbrenner 100 mit einem gasförmigen Brennstoff 113 betrieben,
so geschieht dies vorzugsweise über Oeffnungsdüsen 117, wobei die Bildung dieses Brennstoff/Luft-Gemisches
direkt am Ende der Lufteintrittsschlitze 119, 120 zustande kommt. Bei der Eindüsung
des Brennstoffes 112 über die Düse 103 wird im Bereich des Wirbelaufplatzens, also
im Bereich der Rückströmzone 106 am Ende des Vormischbrenners 100, die optimale, homogene
Brennstoffkonzentration über den Querschnitt erreicht. Die Zündung erfolgt an der
Spitze der Rückströmzone 106. Erst an dieser Stelle kann eine stabile Flammenfront
107 entstehen. Ein Rückschlag der Flamme ins Innere des Vormischbrenners 100, wie
dies bei bekannten Vormischstrecken latent der Fall ist, wogegen dort mit komplizierten
Flammenhaltern Abhilfe gesucht wird, ist hier nicht zu befürchten. Ist die Verbrennungsluft
115 zusätzlich vorgeheizt oder mit einem rückgeführten Abgas angereichert, so unterstützt
dies die Verdampfung des flüssigen Brennstoffes 112 nachhaltig, bevor die Verbrennungszone
erreicht wird. Die gleichen Ueberlegungen gelten auch, wenn über die Leitungen 108,
109 statt gasförmige flüssige Brennstoffe zugeführt werden. Bei der Gestaltung der
kegeligen Teilkörper 101, 102 hinsichtlich Kegelwinkel und Breite der tangentialen
Lufteintrittsschlitze 119, 120 sind enge Grenzen einzuhalten, damit sich das gewünschte
Strömungsfeld der Verbrennungsluft 115 mit der Strömungszone 106 am Ausgang des Vormischbrenners
100 einstellen kann. Allgemein ist zu sagen, dass eine Verkleinerung des Querschnittes
der tangentialen Lufteintrittsschlitze 119, 120 die Rückströmzone 106 weiter stromaufwärts
verschiebt, wodurch dann allerdings das Gemisch früher zur Zündung kommt. Immerhin
ist festzustellen, dass die einmal fixierte Rückströmzone 106 an sich positionsstabil
ist, denn die Drallzahl nimmt in Strömungsrichtung im Bereich der Kegelform des Vormischbrenners
100 zu. Die Axialgeschwindigkeit innerhalb des Vormischbrenners 100 lässt sich durch
eine entsprechende nicht gezeigte Zuführung eines axialen Verbrennungsluftstromes
verändern. Die Konstruktion des Vormischbrenners 100 eignet sich des weiteren vorzüglich,
die Grösse der tangentialen Lufteintrittsschlitze 119, 120 zu verändern, womit ohne
Veränderung der Baulänge des Vormischbrenners 100 eine relativ grosse betriebliche
Bandbreite erfasst werden kann.
[0014] Aus Fig. 3-5 geht nunmehr die geometrische Konfiguration der Leitbleche 121a, 121b
hervor. Sie haben Strömungseinleitungsfunktion, wobei diese, entsprechend ihrer Länge,
das jeweilige Ende der kegeligen Teilkörper 101, 102 in Anströmungsrichtung gegenüber
der Verbrennungsluft 115 verlängern. Die Kanalisierung der Verbrennungsluft 115 in
den Kegelhohlraum 114 kann durch Oeffnen bzw. Schliessen der Leitbleche 121a, 121b
um einen im Bereich des Eintritts dieses Kanals in den Kegelhohlraum 114 plazierten
Drehpunkt 123 optimiert werden, insbesondere ist dies vonnöten, wenn die ursprüngliche
Spaltgrösse der tangentialen Lufteintrittsschlitze 119, 120 verändert wird. Selbstverständlich
können diese dynamische Vorkehrungen auch statisch vorgesehen werden, indem bedarfsmässige
Leitbleche einen festen Bestandteil mit den kegeligen Teilkörpern 101, 102 bilden.
Ebenfalls kann der Vormischbrenner 100 auch ohne Leitbleche betrieben werden, oder
es können andere Hilfsmittel hierfür vogesehen werden.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Erste Verbrennungsstufe, Magerstufe
- 2
- Zweite Verbrennnungsstufe, nahstöchiometrische Stufe
- 3
- Luft
- 4
- Rauchgas konditioniert
- 6
- Luft/Rauchgas-Gemisch
- 7
- Drosselklappe
- 8
- Rauchgasverteiler
- 9
- Rauchgase aus Stufe 2
- 10
- Wärmetauscher
- 11
- Verdichter
- 12
- Ringkammer
- 13
- Eindüsungslöcher
- 14
- Brennstoff/Rauchgas-Gemisch
- 15
- Brennstoff
- 16
- Wärmetauscher
- 17
- Kesselfeuerraum
- 18
- Rauchgase Kamin
- 19
- Kamin
- 100
- Brenner
- 101, 102
- Teilkörper
- 101a, 102a
- Zylindrische Angangsteile
- 101b, 102b
- Längssymmetrieachsen
- 103
- Brennstoffdüse
- 104
- Brennstoffeindüsung
- 105
- Brennstoffeindüsungsprofil
- 106
- Rückströmzone (Vortex Breakdown)
- 107
- Flammenfront
- 108, 109
- Brennstoffleitungen
- 110
- Frontwand
- 110a
- Luftbohrungen
- 110b
- Kühlluft
- 112
- Flüssiger Brennstoff
- 113
- Gasförmiger Brennstoff
- 114
- Kegelhohlraum
- 115
- Verbrennungsluft
- 116
- Brennstoff-Eindüsung
- 117
- Brennstoffdüsen
- 119, 120
- Tangentiale Lufteintrittsschlitze
- 121a, 121b
- Leitbleche
- 122
- Brennraum
- 123
- Drehpunkt der Leitbleche
1. Verfahren zum Betrieb einer Feuerungsanlage, welche im wesentlichen aus einer ersten
mit einem Brenner betreibbaren Verbrennungsstufe und einer dieser nachgeschalteten
zweiten Verbrennungsstufe besteht, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbrennungsluft
(115) für die erste Verbrennungsstufe (1) ein Gemisch (6) aus Luft (3) und rückgeführtem
Rauchgas (4) in den Brenner (100) einströmt, dass die Heissgase aus dieser ersten
Verbrennungsstufe (1) vor Eintritt in die zweite Verbrennungsstufe (2) kalorisch moderiert
werden, dass kopfseitig der zweiten Verbrennungsstufe (2) in die Heissgase ein Gemisch
(14) aus Brennstoff (15) und rückgeführtem Rauchgas (4) eingegeben wird, und dass
die Verbrennung in dieser zweiten Verbrennungsstufe (2) durch Selbstzündung ausgelöst
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rückgeführten Rauchgase
(4) für die erste und zweite Verbrennungsstufe (1, 2) vor deren Zumischung mit einem
anderen Medium (3, 15) kalorisch moderiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verbrennungsstufe
(1) als Magerstufe mit einem Sauerstoffgehalt von 9-13% betrieben wird, und dass die
zweite Verbrennungsstufe (2) als nahstöchiometrische Stufe mit einem Sauerstoffgehalt
von 2-4% betrieben wird.
4. Feuerungsanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei die Feuerungsanlage
im wesentlichen aus einer ersten mit einem Brenner betreibbaren Verbrennungsstufe
und einer nachgeschalteten zweiten Verbrennnungsstufe besteht, dadurch gekennzeichnet,
dass stromab der ersten Verbrennungsstufe (1) kopfseitig der zweiten Verbrennungsstufe
(2) eine Ringkammer (12) angeordnet ist, dass die Wand der Ringkammer (12) Oeffnungen
(13) für die Eindüsung eines Gemisches (14) aus rückgeführtem Rauchgas (4) und Brennstoff
(15) aufweist, und dass der Brenner (100) mit einer verdichteten Verbrennungsluft
(115) betreibbar ist.
5. Feuerungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (100) aus
mindestens zwei hohlen, kegelförmigen, in Strömungsrichtung ineinandergeschachtelten
Teilkörpern (101, 102) besteht, deren jeweilige Längssymmetrieachsen (101b, 102b)
gegeneinander versetzt verlaufen, dass die benachbarten Wandungen der Teilkörper (101,
102) in deren Längserstreckung tangentiale Kanäle (119, 120) für einen Verbrennungsluftstrom
(115) bilden, dass im von den Teilkörpern (101, 102) gebildeten Kegelhohlraum (114)
mindestens eine Brennstoffdüse (103) vorhanden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der tangentialen
Kanäle (119, 120) in deren Längserstreckung weitere Brennstoffdüsen (117) angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Teilkörper (101,
102) in Strömungsrichtung unter einem festen Winkel kegelig erweitern.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilkörper (101, 102)
in Strömungsrichtung eine zunehmende Kegelneigung aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilkörper (101, 102)
in Strömungsrichtung eine abnehmende Kegelneigung aufweisen.