[0001] Die Erfindung betrifft ein zweiläufiges Gewehr, bei dem die beiden Läufe nur an ihren
hinteren Enden fest miteinander verbunden, im übrigen in Richtung ihrer Laufachsen
frei gegeneinander beweglich sind und etwa in der Laufmitte eine Justiereinrichtung
vorgesehen ist, mittels welcher die gegenseitige Lage der Laufachsen zur Justierung
der Treffpunktlage einstellbar ist, wobei die Justiereinrichtung einen mit dem einen
Lauf fest verbundenen Ansatz aufweist.
[0002] Bei zwei- oder mehrläufigen Gewehren muß dafür gesorgt werden, daß sich die Läufe
zumindest in Richtung der Laufachse frei ausdehnen können. Wären nämlich beide Läufe
auf ihrer ganzen Länge unmittelbar miteinander verbunden, dann würde bei unterschiedlicher
Erhitzung der Läufe eine Verbiegung des Laufbündels eintreten und es würde infolge
der Verspannung die dadurch beeinflußten Treffpunktlagen beider Läufe voneinander
abweichen. Eine unterschiedliche Erhitzung tritt immer dann auf, wenn nur ein Lauf
beschossen wird. Bei mehrläufigen Gewehren sind außerdem Justiereinrichtungen bekannt,
mit denen die gegenseitige Lage der beiden Laufachsen im Bereich der Laufmündungen
und gegebenenfalls auch in der Laufmitte veränderbar sind. Durch diese Justiereinrichtungen
können die Treffpunktlagen der beiden Läufe zueinander justiert werden.
[0003] Aus der DE 35 25 535 C2 ist ein zweiläufiges Gewehr der eingangs erwähnten Art mit
zwei übereinander angeordneten Kugelläufen bekannt, bei welchem mittels der in der
Laufmitte vorgesehenen Justiereinrichtung eine Höhenverstellung der beiden Laufachsen
zueinander vorgenommen werden kann. Hierbei weist der obere Lauf in seiner Mitte einen
nach unten gerichteten Ansatz und der untere Lauf einen nach oben gerichteten Ansatz
auf. Der obere Ansatz greift mit einem nach unten vorstehenden Steg in eine sich in
Richtung der Laufachse erstreckende Führungsnut im unteren Ansatz spielfrei ein, wodurch
eine spielfreie Seitenführung erreicht werden soll. Die Höhenjustierung der beiden
Laufachsen erfolgt durch eine sich quer zur Laufachse erstreckende Exzenterschraube,
die in den unteren Ansatz eingeschraubt ist und mit ihrem exzentrischen Schaft in
ein Langloch im Steg des oberen Ansatzes eingreift. Durch Verdrehen der Exzenterschraube
um ihre Achse soll die Höhenjustierung der beiden Laufachsen erfolgen. Die Justiereinrichtung
ist jedoch sehr teuer in der Herstellung, denn es müssen nicht nur der Steg und die
Führungsnut spielfrei ineinander eingreifen sondern auch der Exzenter spielfrei in
das Langloch. Außerdem müssen der Steg und die Führungsnut in Richtung der Laufachsen
exakt miteinander fluchten, da sonst Verspannungen bei unterschiedlicher Ausdehnung
der Läufe auftreten können. Derartige genaue Passungen verteuern die Herstellung.
Außerdem wird die Justierung in Frage gestellt, wenn Abnutzungen zwischen Steg und
Führungsnut bzw. Langloch und Exzenter auftreten. Eine Nachstellung ist dann kaum
noch möglich. Da mit dieser Justiereinrichtung nur die Höhenlage der beiden Laufachsen
zueinander verändert werden kann, ist im Bereich der Laufmündungen eine zweite Justiereinrichtung
vorgesehen, mit der eine Seitenverstellung der beiden Laufmündungen gegeneieinander
möglich ist. Abgesehen davon, daß diese zweite Justiereinrichtung die Herstellungskosten
noch weiter erhöhen, hat sie den Nachteil, daß sie ein freies Schwingen der Läufe
quer zu den Laufachsen nicht zuläßt. Hierdurch wird die Schußleistung nachteilig beeinträchtigt.
[0004] Der gleiche Nachteil ist bei einer anderen aus der DE 34 15 852 bekannten doppelläufigen
Waffe vorhanden, bei der im Bereich der Laufmündungen eine Justiereinrichtung vorgesehen
ist, die sowohl eine Höhen- als auch eine Seitenverstellung der beiden Läufe zueinander
ermöglicht. Hierbei ist eines der beiden Laufenden von einer längsverschiebbaren Hülse
umgeben und für die Verstellung in beide Richtungen sind jeweils beiden Laufenden
zugeordnete, mit Gewinde versehene Verstellteile vorgesehen, von denen eines aus einem
Lagerteil drehbar vorsteht, der mit dem anderen Lauf fest verbunden ist. Bei der Verwendung
dieser Vorrichtung zeigt sich, daß die vorgenommene Justierung nur während einer geringen
Anzahl von Schüssen voll erhalten bleibt.
[0005] Schließlich ist auch noch aus der DE 28 43 363 C2 ein zweiläufiges Gewehr bekannt,
bei dem ein Tägerrohr mit einem unterhalb angeordneten Lauf über dessen ganze Länge
durch einen Längssteg (Reifen) fest verbunden ist. In dem Trägerrohr ist ein wesentlich
dünnerer zweiter Lauf (Kugellauf) angeordnet dessen Mündungsende gegenüber dem Trägerrohr
durch zwei um 90° in Umfangsrichtung zueinander versetzte Justierschrauben und eine
diesen Justierschrauben entgegenwirkende Blattfeder verstellbar ist. Zwischen der
Laufmündung und dem hinteren Laufende ist der Kugellauf im Trägerrohr ein weiteres
Mal abgestützt, so, daß sich der Kugellauf bei Erwärmung gegenüber dem Trägerrohr
und damit auch gegenüber dem zweiten Lauf in Laufrichtung verschieben kann. Trotz
dieser gegenseitigen Verschiebbarkeit beider Läufe kann es bei dem bekannten Gewehr
zu einer Veränderung der Treffpunktlage kommen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß
das Trägerrohr auf der ganzen Länge mit dem Schrotlauf verbunden ist. Wenn sich das
Trägerrohr infolge von mehrmaligem Beschießen des in ihm angeordneten Kugellaufes
erwärmt, der Schrotlauf jedoch kalt bleibt, kann es zu einer Verbiegung von Trägerrohr
und Schrotlauf kommen. Das gleiche kann auch eintreten, wenn der Schrotlauf zuerst
beschossen wird. Im übrigen ist diese Bauart verhältnismäßig aufwendig und schwer,
weil zusätzlich zu dem Kugellauf auch noch das ihn umgebende Trägerrohr vorhanden
sein muß. Schließlich können auch bei dieser Konstruktion die beiden Läufe im Bereich
der Laufmündungen nicht quer bzw. frei zueinander schwingen.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein zweiläufiges Gewehr der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei dem insbesondere die Justiereinrichtung einfach im
Aufbau und damit kostengünstig herstellbar ist, bei dem das Schwingungsverhalten der
beiden Läufe durch die Justiereinrichtung nicht nachteilig beeinträchtigt wird und
bei dem außerdem die eingestellte Justierung über lange Zeit erhalten bleibt, bzw.
im Bedarfsfall auch leicht und schnell wieder vorgenommen werden kann.
[0007] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der Ansatz den zweiten Lauf umschließt
und eine Längsbohrung aufweist, die den zweiten Lauf mit Abstand umgibt, daß in dem
Ansatz mindestens zwei um mindestens 60° und nicht mehr als 120° in Umfangsrichtung
des zweiten Laufes zueinander versetzte, zur Laufachse radiale und mit ihren inneren
Enden an der Mantelfläche des zweiten Laufes anliegende Justierschrauben verschraubbar
sind, und daß beide Läufe im Bereich vor dem Ansatz auch quer zu den Laufachsen vollkommen
frei gegeneinander beweglich sind.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Gewehr ist die Justiereinrichbesonders einfach im Aufbau
und besteht nur aus wenigen einfach herzustellenden Teilen, nämlich dem Ansatz und
zwei oder auch mehr Justierschrauben. Die Justiereinrichtung ist damit kostengünstig
herstellbar. Mit einer einzigen Justiereinrichtung können die beiden Laufachsen sowohl
in Höhenrichtung als auch in Seitenrichtung zueinander verstellt werden. Die Justiereinrichtung
ist zugleich Verstellelement und Koppelelement für die beiden Läufe. Dank der Justierschrauben
ist eine spielfreie Einstellung der beiden Läufe quer zu den Laufachsen möglich, jedoch
bleibt dabei immer eine ungehinderte Längsverschiebung der beiden Läufe bei Erwärmung
des einen oder anderen Laufes gegeneinander möglich. Unterschiedliche Erwärmung der
beiden Läufe beeinträchtigt also die Treffpunktlage und Schußleistung in keiner Weise.
Da weiterhin die beiden Laufe vor dem Ansatz, d. h. zwischen den Laufmündungen und
dem Ansatz auf etwa die halbe Lauflänge miteinander nicht verbunden sind, können sie
auch in Querrichtung frei schwingen, wodurch die Schußleistung verbessert wird. Die
eingestellte Justierung bleibt über lange Zeit erhalten und kann dank der Justierschrauben
jederzeit leicht und einfach, vor allem auch spielfrei nachreguliert werden. Hierdurch
besteht auch die Möglichkeit, schnell und einfach eine neue Patronen-Laborierung,
bzw. auch verschiedene Flintenlaufgeschosse einzuschießen. Da die Justiereinrichtung
ausschließlich in der Laufmitte und nicht mehr an der Laufmündung vorgesehen ist,
kann sie auch durch entsprechende Ausgestaltung eines Vorderschaftes leicht verdeckt
werden. Hierdurch ist es möglich, alle Teile der Justiereinrichtung sehr stabil auszuführen.
Da die Justiereinrichtung, die eine Verstellung der Läufe in Höhen- und Seitenrichtung
ermöglicht, in der Mitte der Läufe angeordnet ist, sind verhältnismäßig große Verstellwege
in beiden Richtungen vorhanden, die sich an den Laufmündungen noch stärker auswirken.
Somit können bei der Montage des Laufbündels größere Toleranzen zugelassen werden,
was zu einer starken Reduzierung der Montagekosten führt.
[0009] Es ist auch aus der DE 28 16 128 C2 ein zweiläufiges Gewehr bekannt, bei dem am unteren
Lauf mündungsseitig ein Ansatz befestigt ist, der den oberen Lauf umschließt und eine
Längsbohrung aufweist, die den zweiten Lauf mit Abstand umgibt und drei um jeweils
120° in Umfangsrichtung versetzte, zur Laufachse radiale und mit ihren inneren Enden
an der Mantelfläche des oberen Laufes anliegende Justierschrauben aufweist. Diese
im Mündungsbereich vorgesehene Justiereinrichtung beeinträchtigt jedoch das Schwingungsverhalten
der beiden Läufe, weil sie diese im Mündungsbereich quer zur Laufachse starr miteinander
verbindet. Außerdem muß die an der Laufmündung angeordnete Justiereinrichtung verhältnismäßig
klein und leicht ausgeführt werden, damit sie das Aussehen des Gewehrs nicht wesentlich
beeinträchtigt. Eine derartig leichte Ausführung ist jedoch nachteilig für die Stabilität
des Laufbündels. Insgesamt geben die DE 35 25 535 A1 und DE 28 16 128 C2 keine Anregung
dafür, daß beide Läufe im Bereich vor dem in der Laufmitte vorgesehenen Ansatz auch
quer zu den Laufachsen vollkommen frei gegeneinander beweglich sind, um so das Schwingungsverhalten
der beiden Läufe durch die Justiereinrichtung nicht nachteilig zu beeinflußen.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die beiden
Justierschrauben etwa um 90° in Umfangsrichtung zueinander versetzt sind. Hierdurch
kann die Verstellung der Laufachsen besonders effektiv vorgenommen werden.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß die beiden Justierschrauben
jeweils unter einem Winkel von etwa 45° gegenüber einer durch die beiden Laufachsen
verlaufenden Mittelebene angeordnet ist. Bei dieser Anordnung der Justierschrauben
greifen diese auf verhältnismäßig große Länge in entsprechende Muttergewinde in dem
Ansatz ein. Man kann infolgedessen den Ansatz quer zur Mittelebene verhältnismäßig
schmal gestalten und seine Breite quer zur Mittelebene entspricht etwa nur dem Außendurchmesser
des größeren Laufes. Hierdurch wird eine besonders gedrängte Bauweise erreicht.
[0012] Vorteilhaft ist es ferner, wenn zu jeder der beiden Justierschrauben jeweils eine
Konterschraube diametral gegenüberliegend angeordnet ist. In diesem Fall haben die
Justierschrauben und die Konterschrauben jeweils gleichzeitig die Wirkung der Justierung
und der Konterung. Konterschrauben können jedoch dann entfallen, wenn man den zweiten
Lauf am hinteren Laufende so mit dem ersten Lauf verbindet, daß der zweite Lauf immer
mit einer bestimmten Vorspannung an beiden Justierschrauben anliegt.
[0013] Eine zweckmäßige Ausgestaltung besteht auch darin, daß ein abnehmbarer Vorderschaft
mit seinem vorderen Ende den Ansatz umschließt und an dem Ansatz eine Eingriffsnut
für eine Vorderschaftverriegelung vorgesehen ist. Durch den Vorderschaft wird der
Ansatz vollständig abgedeckt und damit wird das Aussehen des Gewehres verbessert,
denn die Justiereinrichtung ist dann unsichtbar. Außerdem erfüllt bei dieser Ausgestaltung
der Ansatz auch noch eine Haltefunktion für den Vorderschaft.
[0014] Die Erfindung ist in Folgendem anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht der beiden Läufe mit der Justiereinrichtung,
- Figur 2
- einen Querschnitt nach der Linie II-II der Figur 1,
- Figur 3
- eine Seitenansicht mit angebrachtem Vorderschaft.
[0015] Die beiden parallel zueinander und übereinander angeordneten Läufe 1 und 2 sind mit
ihren hinteren Enden 1a, 2a in ein sogenanntes Hakenstück 3 eingelötet und über dieses
Hakenstück fest miteinander verbunden. Etwa in der Mitte beider Läufe ist eine Justiereinrichtung
4 vorgesehen. Diese weist einen im wesentlichen quaderförmigen Ansatz 5 auf, der oben
mit einer etwa halbkreisförmigen Ausnehmung 6 versehen ist. Mit dieser Ausnehmung
6 ist der Ansatz 5 an den oberen Lauf 1 angelötet und damit mit diesem fest verbunden.
Der Ansatz 5 weist ferner eine sich in Richtung der Laufachsen A1, A2 erstreckende
Längsbohrung 7 auf, die den zweiten Lauf 2 mit Abstand umgibt. In dem Ansatz 5 sind
ferner zwei um 90° in Umfangsrichtung des zweiten Laufes 2 zueinander versetzte Justierschrauben
8, 9 vorgesehen. Diese radial zur Laufachse A2 angeordneten Justierschrauben 8, 9
sind in entsprechenden Muttergewinden des Ansatzes 5 verschraubbar. Sie liegen mit
ihren inneren Enden 8a, 9a an der Mantelfläche des zweiten Laufes 2 an. Zweckmäßig
sind hierbei die beiden Justierschrauben 8, 9 unter einem Winkel µ von jeweils 45°
gegenüber einer durch die beiden Laufachsen A1, A2 verlaufenden Mittelebene M angeordnet.
Diametral gegenüberliegend zu jeder Justierschraube 8, 9 ist je eine Konterschraube
10, 11 angeordnet. Die Konterschrauben 10, 11 können entfallen, wenn die beiden Läufe
1, 2 über das Hakenstück 3 so miteinander verbunden sind, daß der Lauf 2 mit einer
zum Lauf 1 hin nach oben gerichteten Vorspannung an den beiden Justierschrauben 8,
9 anliegt.
[0016] In dem Bereich vor dem Ansatz 5, d. h. in dem Bereich B zwischen den Laufmündungen
1b und 2b und dem Ansatz 5 sind die beiden Läufe 1, 2 nicht miteinander verbunden,
d. h. vollkommen frei gegeneinander beweglich. Gegebenenfalls kann in diesem Bereich
aus optischen Gründen im Zwischenraum zwischen den beiden Läufen 1, 2 ein nicht dargestelltes
Zwischenteil, z. B. aus Elastomer-Werkstoffen angeordnet sein, welches jedoch nur
mit einem der beiden Läufe verbunden ist und somit weder eine gegenseitige axiale
Verschiebung der beiden Läufe 1, 2 noch eine Bewegung quer zur Achsrichtung behindert.
Es muß sichergestellt sein, daß die beiden Läufe im Bereich B frei schwingen können.
Die gegenseitige Längsbewegung der beiden Läufe ist dadurch sichergestellt, daß die
Justierschrauben 8, 9 und die Konterschrauben 10, 11 nur so weit angezogen werden,
daß eine spielfreie Halterung des Laufes 2 im Ansatz 5 gewährleistet ist, jedoch eine
Längsverschiebung des Laufes 2 gegenüber den Justierschrauben 8, 9 und den Konterschrauben
10, 11 möglich ist. Damit alle Schrauben 8 bis 11 in ihrer einjustierten Lage verbleiben,
ist zweckmäßig noch jeder dieser Schrauben eine sich in Richtung der Laufachsen A1,
A2 erstreckende Fixierschraube 12 zugeordnet, die festgezogen wird, sobald die Justierung
mittels der Justierschrauben 8, 9 und der Konterschrauben 10, 11 beendet ist.
[0017] Der Ansatz 5 kann in vorteilhafter Weise, wie es in Figur 3 dargestellt ist, von
dem vorderen Ende 13a eines abnehmbaren Vorderschaftes 13 umschlossen sein. In diesem
Fall kann dann der Ansatz 5 auch zur Halterung des Vorderschaftes 13 dienen. Er ist
zu diesem Zweck mit einer Eingriffsnut 14 versehen, in welche eine Vorderschaftsverriegelung
16 unter der Wirkung der Feder 17 eingreift.
1. Zweiläufiges Gewehr, bei dem die beiden Läufe nur an ihren hinteren Enden fest miteinander
verbunden, im übrigen in Richtung ihrer Laufachsen frei gegeneinander beweglich sind
und etwa in der Laufmitte eine Justiereinrichtung vorgesehen ist, mittels welcher
die gegenseitige Lage der Laufachsen zur Justierung der Treffpunktlage einstellbar
ist, wobei die Justiereinrichtung einen mit dem einen Lauf fest verbundenen Ansatz
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (5) den zweiten Lauf (2) umschließt und eine Längsbohrung (7) aufweist,
die den zweiten Lauf (2) mit Abstand umgibt, daß in dem Ansatz (5) mindestens zwei
um mindestens 60° und nicht mehr als 120° in Umfangsrichtung des zweiten Laufes zueinander
versetzte, zur Laufachse (A2) radiale und mit ihren inneren Enden (8a, 9a) an der
Mantelfläche des zweiten Laufes (2) anliegende Justierschrauben (8, 9) verschraubbar
sind, und daß beide Läufe (1, 2) im Bereich (B) vor dem Ansatz (5) auch quer zu den
Laufachsen (A1, A2) vollkommen frei gegeneinander beweglich sind.
2. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Justierschrauben (8, 9) um etwa 90° in Umfangsrichtung zueinander
versetzt sind.
3. Gewehr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Justierschrauben (8, 9) jeweils unter einem Winkel (µ) von etwa 45°
gegenüber einer durch die beiden Laufachsen (A1, A2) verlaufenden Mittelebene (M)
angeordnet sind.
4. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüberliegend zu den beiden Justierschrauben (8, 9) mindestens eine Konterschraube
(10, 11) angeordnet ist.
5. Gewehr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine Konterschraube (10, 11) zu jeder Justierschraube (8, 9) diametral
gegenüberliegend angeordnet ist.
6. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein abnehmbarer Vorderschaft (13) mit seinem vorderen Ende (13a) den Ansatz (5)
umschließt und an dem Ansatz (5) eine Eingriffsnut (14) für eine Vorderschaftverriegelung
(16) vorgesehen ist.