[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Kodieren von Steckverbindern
mit Stiftkontakten, wobei eine Gegensteckeinrichtung mit verschließbaren Öffnungen
für Kodierstifte versehen ist und wobei der Steckverbinder an den unverschlossenen
Stellen de Gegensteckeinrichtung Kodierstifte aufweist, die im zusammengesteckten
Zustand in die Öffnungen der Gegensteckeinrichtung hineinragen.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist z.B. durch die EP 0179999 A2 bekannt geworden. Danach
ist ein vielpoliger Steckverbinder für eine Steckbaugruppe längsseitig des für die
Stiftkontakte vorgesehen Feldes mit angespritzten stiftartigen Zungen versehen, die
in entsprechende Öffnungen der Gegensteckeinrichtung einsteckbar sind. Dabei werden
die Öffnungen zum Teil durch Verschlußstifte verschlossen. An diesen Stellen sind
keine Kodierzungen vorgesehen. Diese Art der Kodierung hat den Nachteil, daß neben
dem Stiftenfeld für die Steckverbindungen zusätzlicher Raum benötigt wird, der für
Verbindungszwecke nicht genutzt werden kann.
[0003] Ferner ist es durch die DE 24 04 998 B2 bekannt, durch die Formgebung der Kontaktstifte
bzw. der Buchsen eine Kodierung zu bewirken.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wenig aufwendige und raumsparende
Kodiereinrichtung zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0006] Dabei macht man sich die Tatsache zunutze, daß bei hochpoligen Steckverbindern eine
geringe Anzahl, z.B. 10 von insgesamt 460 Rasterpunkten aus konstruktiven Gründen
nicht für Steckverbindungen zur Verfügung stehen. An diesen Stellen ist die Gegensteckeinrichtung
nicht mit Buchsenkontakten bestückt. Deren Aufnahmekammern können als Öffnungen für
die Kodierstifte dienen. An den unverschlossenen Kammern kann der Steckverbinder mit
den üblichen Stiftkontakten versehen werden. Dies kann im Zuge der Bestückung des
Steckverbinders mit den anderen Stiftkontakten geschehen und ist nur mit geringem
Mehraufwand verbunden.
[0007] Die Stiftkontakte sind jedoch sehr schlank und können leicht geknickt werden. Bei
Fehlsteckungen besteht daher die Gefahr, daß ein Stiftkontakt, der auf eine verschlossene
Kammer trifft, leicht verschoben und verbogen wird, ohne daß dies bei der hohen Gesamtsteckkraft
spürbar wird. Die Stützhülse sitzt auf dem Grund des Steckverbindergehäuses auf. Sie
ist erheblich knickfester als der Stiftkontakt. Ein Steckversuch mit einer Baugruppe
an einem falschen Steckplatz führt dazu, daß sich die Baugruppe auch mit erhöhtem
Kraftaufwand nicht mehr einstecken läßt, ohne daß dabei der Stiftkontakt oder die
Stützhülse beschädigt wird. Die Stützhülse kann z.B. hohlzylindrisch ausgebildet sein,
wobei der Innendurchmesser etwas geringer ist als die diagonale Dicke des Stiftkontakts.
Dadurch wird die Stützhülse am Stiftkontakt klemmend gehalten.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 gekennzeichnet:
Durch die Weiterbildung nach Anspruch 2 kann eine gut dosierbare Klemmwirkung erzielt
werden.
[0009] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 3 wird erreicht, daß die Stützhülse leichtgängig
auf den Stiftkontakt aufgeschoben werden kann. Die volle Klemmwirkung mit dem daraus
resultierenden Axialschub wird erst dann erreicht, wenn die Stützhülse weitgehend
aufgeschoben ist und den Stiftkontakt gegen Verbiegen sichert.
[0010] Die Weiterbildung nach Anspruch 4 läßt sich durch Quetschen der Stützhülse zwischen
zwei Quetschbacken in einfacher Weise realisieren.
[0011] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 5 wird der Stiftkontakt an zwei verschiedenen
Stellen eingeklemmt, was die Klemmwirkung verbessert. Dabei wird die Stützhülse bis
zum Auftreffen der äußeren Einkerbungen leichtgängig über den Stiftkontakt geschoben.
Durch den Winkelversatz zwischen den beiden Einkerbungen wird eine punktartige Anlage
an den Längskanten der Stiftkontakte erreicht. Dabei wird der Stiftkontakt zwischen
den beiden Klemmstellen elastisch tordiert, was eine besonders dauerhafte Klemmwirkung
ergibt. Ein zusätzlicher Halteeffekt ergibt sich daraus, daß die Längskanten des Stiftkontakts
an den Klemmstellen geringfügig deformiert werden können, was mit einer entsprechenden
Rastwirkung verbunden ist.
[0012] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 6 können die beiden Einkerbungen im selben
Werkzeug und mit der selben Einstellung erzeugt werden.
[0013] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
- Figur 1 mit Figur 2
- zeigt einen Querschnitt durch einen Steckverbinder Stiftkontakten und Stützhülsen,
einen vergrößerten Querschnitt durch die Stützhülse entlang der Linie II-II in Figur
1 mit einem Stift kontakt,
- Figur 3
- einen Querschnitt durch die Stützhülse entlang der Linie III-III in Figur 1,
- Figur 4
- die Stützhülse nach Figur 3 in relativ zum Stiftkon takt geschwenktem Zustand,
- Figur 5
- einen Querschnitt durch die Stützhülse entlang der Linie V-V in Fig 1.
[0014] Nach Fig 1 ist ein Steckverbinder 1 mit Stiftkontakten 2 bestückt. Die Stiftkontakte
2 sind so ausgebildet, daß mit Buchsenkontakten einer nicht dargestellten Gegensteckeinrichtung
kontaktierbar sind. An Stellen, an denen aus konstruktiven Gründen keine Buchsenkontakte
innerhalb des dafür vorgesehenen Feldes angeordnet werden können, sind in den Steckverbinder
1 Stiftkontakte 2 zu Kodierzwecken einsetzbar. Dabei werden die den nicht bestückten
Steckerstellen zugeordnete Aufnahmekammern für die Buchsenkontakte der Gegensteckeinrichtung
mit Verschlußstiften verschlossen.
[0015] Die als Kodierstifte dienenden Stiftkontakte 2 werden mit Stützhülsen 3
verstärkt, die auf die Stiftkontakte 2 entsprechend dem dargestellten Pfeil axial
aufsteckbar sind. Sie sind mit zwei Paaren von jeweils diametral gegenüberliegenden
Einkerbungen 4,5 versehen, die an diesen Stellen den Querschnitt der zylindrischen
Stützhülsen 3 oval verformen. Die äußeren Einkerbungen 5 sind dem freien Stiftende
benachbart, die inneren Einkerbungen 4 sind am anderen Ende der Stützhülse 3 angeordnet.
Diese stützen sich am Grund eines Gehäuses 6 des Steckverbinders 1 ab und umschließen
die Stiftkontakte 2 auf ihrer gesamten Länge. Aus der Figur ist erkennbar, daß die
beiden Einkerbungspaare 4 und 5 zueinander winkelversetzt sind. In der axialen Projektion
verengen sie den inneren Hülsenquerschnitt auf ein Maß, das geringer ist als die diagonale
Dicke des
Stiftkontakts 2, so daß dieser zwischen den Einkerbungen 4 und 5 eingeklemmt wird.
Dadurch wird vermieden, daß sich die Stützhülse 3 ungewollt vom Stiftkontakt 2 löst.
[0016] In den Figuren 2 bis 5 ist die Geometrie der Stützhülse 3 in Beziehung zum Stiftkontakt
2 genauer dargestellt, wobei die strichpunktierten Linien die Oreintierungsrichtungen
der Einkerbungen wiedergeben.
[0017] In Figur 2 ist dargestellt, daß der Innendurchmesser der Stützhülse 3 größer ist
als die diagonale Dicke des im Querschnitt quadratischen Stiftkontakts 2.
[0018] Nach Fig 3 ist der Querschnitt der Stützhülse 3 im Bereich der inneren Einkerbungen
4 dargestellt. Die Stützhülse 3 ist durch diese zu einem annähernd ovalen Querschnitt
verformt, wobei die kleine Halbachse der inneren Ellipse größer ist als die Dicke
des Stiftkontakts 2.
[0019] Nach Figur 4 ist die Stützhülse 3 gegenüber dem Stiftkontakt 2 soweit verdreht, daß
zwei gegenüberliegende Längskanten des Stiftkontakts 2 die Innenwand der Einkerbungen
4 berühren.
[0020] In Figur 5 sind die Querschnitte der beiden Einkerbungen 4 und 5 dargestellt. Sie
ergeben zwei ellipsenartig ovale Zonen, deren große Halbachsen in ihrer Winkellage
um ca. 35 Grad zueinander um die Mittelachse des Stiftkontakts 2 versetzt sind. Die
Berührungspunkte mit den Längskanten des Stiftkontakts 2 liegen dadurch rechts- bzw.
linksdrehend seitlich der kleinen Halbachsen, so daß der Stiftkontakt 2 zwischen den
beiden Einkerbungen 4 und 5 entsprechend tordiert wird. Es ergibt sich eine dauerhafte
elastische Klemmwirkung zwischen dem Stiftkontakt 2 und der Stützhülse 3, wodurch
eine sichere gegenseitige Haftung gewährleistet ist.
1. Einrichtung zum Kodieren von Steckverbindern (1) mit Stiftkontakten (2), wobei ein
Gegensteckeinrichtung mit verschließbaren Öffnungen für Kodierstifte versehen ist
und wobei der Steckverbinder (1) an den unverschlossenen Stellen der Gegensteckeinrichtung
Kodierstifte aufweist, die im zusammengesteckten Zustand in die Öffnungen der Gegensteckeinrichtung
hineinragen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kodierstifte als normale Stiftkontakte (2) ausgebildet sind, über die Stützhülsen
(3) geschoben sind, die sich am Gehäuse (6) des Steckverbinders(1) abstützen und die
klemmend an den Stiftkontakten (2) gehalten sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützhülse (3) mit zumindest einer Einkerbung (4,5) versehen ist, an der die
Stützhülse (3) am Stiftkontakt (2) festgeklemmt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkerbungen (5) aus zwei diametral gegenüberliegenden sickenartigen Verformungen
bestehen, die am der Gegensteckeinrichtung zugewandten äußeren ende der Stützhülse
(3) angeordnet sind und zwischen denen der Stiftkontakt (2) eingeklemmt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zylindrische Stützhülse (3) im Bereich der Einkerbungen (4,5) einen ellipsenartig
ovalen Querschnitt aufweist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß am inneren Ende der Stützhülse ein zweites Paar von Einkerbungen (4) vorgesehen
ist, deren klemmende Weite etwas größer ist als die entsprechende Dicke des im Querschnitt
rechteckigen Stiftkontakts (2), daß die klemmende Weite der Einkerbungen (4,5) kleiner
ist als die diagonale Dicke des Stiftkontakts (2) und daß die inneren Einkerbungen
(4) zu den äußeren Einkerbungen (5) um die Mittelachse der Stützhülse (3) soweit verdreht
angeordnet sind, daß sich die Einkerbungen (4,5) an den Längskanten des Stiftkontakts
(2) verklemmen.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Einkerbungen (5) die gleichen Querschnittsabmessungen aufweisen wie
die inneren Einkerbungen (4).