[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von seitenverkehrt angeschlossenen
Lambda-Sonden bei einer Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderreihen, denen jeweils
separat ein Abgaskatalysator mit Lambda-Sonde und daran angeschlossener Lambda-Regeleinheit
zugeordnet ist und deren Einspritzventile zumindest zylinderreihenweise abschaltbar
sind.
[0002] Aus der noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 43 34 557.3 ist eine
Vorrichtung zur Leerlaufsteuerung einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine mit zwei
Zylinderreihen, denen jeweils ein Abgaskatalysator mit Lambda-Sonde zugeordnet ist,
bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung werden im Leerlaufbetrieb der Brennkraftmaschine
wechselweise die Einspritzventile einer der beiden Zylinderreihen abgeschaltet. Die
zylinderreihenweise Abschaltung der Einspritzventile einer Brennkraftmaschine ist
hieraus also bekannt.
[0003] Bei Brennkraftmaschinensteuerungen mit zwei getrennten Lambda-Regelkreisen besteht
die Gefahr, daß die Lambda-Sonden der für die beiden Zylinderreihen jeweils separat
vorgesehenen Abgaskatalysatoren elektrisch seitenverkehrt angeschlossen werden. Dies
führt zum Ausmagern der einen und zum Anfetten der anderen Brennkraftmaschinen-Zylinderreihe
bis zum maximalen Regelhub der Lambda-Regelung, was aufgrund der Brennkraftmaschinen-Laufunruhe
deutliche Komforteinbußen zur Folge hat.
[0004] Damit die Lambda-Sonden nicht mehr vertauscht montiert bzw. angeschlossen werden
können, müßten sie mechanisch codiert werden, was beispielsweise durch unterschiedliche
Steckverbindungen oder durch unterschiedliche Kabellängen für die linke und die rechte
Lambda-Sonde erfolgen kann. Damit wäre jedoch das Gleichteileprinzip für die Lambda-Sonden
verletzt, was eine Kostensteigerung zur Folge hätte.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zur
Erkennung von seitenverkehrt angeschlossenen Lambda-Sonden bei einer Brennkraftmaschine
mit zwei Zylinderreihen, denen jeweils separate Abgaskatalysatoren mit Lambda-Sonde
und daran angeschlossener Lambda-Regeleinheit zugeordnet sind, zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einspritzventile einer
der beiden Zylinderreihen eine mindestens der Reaktions- oder Umschaltzeit der Lambda-Sonden
entsprechende Zeit abgeschaltet werden, daß das Lambda-Sondensignal der der abgeschalteten
Zylinderreihe zugeordneten Lambda-Sonde am Ende der Abschaltzeit der Einspritzventile
mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen wird und daß ein seitenverkehrter Anschluß
der Lambda-Sonden erkannt wird, wenn das Lambda-Sondensignal den Schwellwert über-
bzw. unterschreitet. Eine Überschreitung des Schwellwertes wird dann gegeben sein,
wenn die Lambda-Sonde bei magerem Gemisch ein kleines Signal und bei fettem Gemisch
ein großes Signal abgibt. Analog dazu wird eine Unterschreitung des Schwellwerts gegeben
sein, wenn die Lambda-Sonde bei magerem Gemisch ein großes Signal sowie bei fettem
Gemisch ein kleines Signal abgibt.
[0007] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei erkanntem
seitenverkehrten Anschluß der Lambda-Sonden werden die Lambda-Regelungen gesperrt
und eine Fehleranzeigeeinrichtung aktiviert.
[0008] Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur Erkennung
eines seitenverkehrten Anschlusses der Lambda-Sonden eine an einen Diagnoseanschluß
der Brennkraftmaschine anschließbare externe Testeinrichtung verwendet.
[0009] Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch in die Brennkraftmaschinensteuereinrichtungen
als sog. On-Board-Diagnosefunktion übernommen werden. Damit würde eine unbefugte Vertauschung
der Lambda-Sonden auch zwischen den Werkstattaufenthalten sofort erkannt werden.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung noch anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- die Lambda-Sondensignale der der linken und der rechten Zylinderbank ordnungsgemäß
zugeordneten Lambda-Sonden bei Abschaltung der linken Zylinderbank und
- Fig. 2
- die Lambda-Sondensignale der beiden für die linke und rechte Zylinderbank vorgesehenen
Lambda-Sonden für den Fall, daß die Lambda-Sonden seitenverkehrt an die für die linke
und rechte Zylinderbank jeweils separat vorgesehenen Brennkraftmaschinensteuereinrichtungen
angeschlossen sind.
[0011] In der Fig. 1 sind auf der linken Seite die Lambda-Sondensignale U₁ und U₅ der der
linken und rechten Zylinderbank 2 und 4 jeweils ordnungsgemäß zugeordneten Lambda-Sonden
1 und 5 dargestellt. Die beiden Blockschaltbilder auf der rechten Seite der Fig. 1
zeigen, daß die für die linke Zylinderbank vorgesehene Lambda-Sonde 1 richtigerweise
an die für die linke Zylinderbank 2 vorgesehene linke Brennkraftmaschinensteuereinheit
3 und die für die rechte Zylinderbank 4 vorgesehene Lambda-Sonde 5 richtigerweise
an die für die rechte Zylinderbank 4 vorgesehene Brennkraftmaschinen-Steuereinheit
6 angeschlossen ist. Die beiden Brennkraftmaschinensteuereinheiten 3 und 6 sind in
Form von digitalen Motorsteuereinheiten DME ausgeführt. Bei dem in der Fig. 1 dargestellten
Blockschaltbild sind die Einspritzventile 7 der linken Zylinderbank 2 abgeschaltet,
während die Einspritzventile 8 der rechten Zylinderbank 4 befeuert sind.
[0012] Die beiden linken Diagramme der Fig. 1 zeigen, daß das in der Fig. 1 links oben dargestellte
Lambda-Sondensignal U₁ der der abgeschalteten Zylinderbank 2 zugeordneten Lambda-Sonde
1 am Ende der Abschaltzeit der Einspritzventile 7 den vorgegebenen Schwellwert S nicht
überschreitet. Sie zeigt damit richtigerweise an, daß die linke Zylinderbank 2 mager
betrieben wird. Es liegt somit ein richtiger Anschluß der Lambda-Sonden 1 und 5 vor.
[0013] Bei dem in der Fig. 2 auf der rechten Seite dargestellten Blockschaltbild sind die
einzelnen Elemente mit den in der Fig. 1 bereits verwendeten Bezugszeichen versehen.
Wie dem Blockschaltbild der Fig. 2 zu entnehmen ist, sind die beiden Lambda-Sonden
1 und 5 seitenverkehrt, d. h. über Kreuz vertauscht an die beiden Zylinderbänke 2
und 4 angeschlossen. Dies wird auch bei Betrachtung der beiden auf der linken Seite
der Fig. 2 dargestellten Diagramme deutlich.
[0014] In der Fig. 2 links oben ist das Lambda-Sondensignal U₁ der eigentlich der linken
Zylinderbank 2 zugeordneten, aber fälschlicherweise an die rechte Zylinderbank 4 angeschlossenen
Lambda-Sonde 1 dargestellt. Wie dem Diagramm zu entnehmen ist, zeigt das Lambda-Sondensignal
U₁ der Lambda-Sonde 1 bei abgeschalteter und daher mager betriebener linker Zylinderbank
2 ein fettes Gemisch an, während das in der Figur links unten dargestellte Lambda-Sondensignal
U₅ der der rechten Zylinderbank 4 zugeordneten, aber an die linke Zylinderbank 2 angeschlossenen
Lambda-Sonde 5 ein mageres Gemisch anzeigt. Die Fig. 2 zeigt, daß das Lambda-Sondensignal
U₁ der der abgeschalteten Zylinderbank 2 zugeordneten, aber fälschlicherweise an die
befeuerte rechte Zylinderbank 4 angeschlossenen Lambda-Sonde 1 am Ende der Abschaltzeit
der Einspritzventile 7 den Schwellwert S deutlich überschreitet, wodurch der seitenverkehrte
Anschluß der Lambda-Sonden 1 und 5 erkannt wird.
[0015] Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren kann auch der seitenverkehrte, d. h. der
über Kreuz vertauschte Anschluß zweier sogenannter Monitorsonden festgestellt werden,
die zur Überwachung der jeweiligen Katalysatorkonvertierungsfunktion dienen.
1. Verfahren zur Erkennung von seitenverkehrt angeschlossenen Lambda-Sonden bei einer
Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderreihen, denen jeweils separat ein Abgaskatalysator
mit Lambda-Sonde und daran anschlossener Lambda-Regeleinheit zugeordnet ist und deren
Einspritzventile zumindest zylinderreihenweise abschaltbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzventile (7) einer der beiden Zylinderreihen
(2, 4) eine mindestens der Reaktions- oder Umschaltzeit der Lambda-Sonden (1, 5) entsprechende
Zeit abgeschaltet werden und daß das Lambda-Sondensignal (U₁) der der abgeschalteten
Zylinderreihe (2) zugeordneten Lambda-Sonde (1) am Ende der Abschaltzeit der Einspritzventile
(7) mit einem vorgegebenen Schwellwert (S) verglichen wird und daß ein seitenverkehrter
Anschluß der Lambda-Sonden (1, 5) erkannt wird, wenn das Lamba-Sondensignal (U₁) den
Schwellwert (S) über- bzw. unterschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei erkanntem seitenverkehrten Anschluß der Lambda-Sonden
(1, 5) die Lambda-Regelungen gesperrt und eine Fehleranzeigeeinrichtung aktiviert
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erkennung eines seitenverkehrten Anschlusses der Lambda-Sonden
(1, 5) eine an einen Diagnoseanschluß der Brennkraftmaschine anschließbare externe
Testeinrichtung verwendet wird.
4. Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach den Patentansprüchen 1 und 2 in den
Brennkraftmaschinensteuereinrichtungen zur On-Board-Diagnose.