[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entstauben der Abluft
einer Zigarettenherstellungsanlage, die mindestens eine Zigarettenherstellungseinheit
mit einer pneumatischen Tabakbeschickungseinrichtung, einer Zigarettenstrangmaschine
und gegebenenfalls einer Filteransetzmaschine aufweist. Durch die Tabakbeschickungseinrichtung
wird die Strangmaschine mit Schnittabak beschickt. Der Tabakbeschihkungseinrichtung
wird diskontinuierlich pneumatisch der Schnittabak zugeführt. In einem Abluftkanal
wird die Abluft der pneumatischen Schnittabakzuführung zu einer zentralen Entstaubungseinrichtung
geführt. In den Abluftkanal mündet hinter der Tabakbeschickungseinrichtung ein Nebenluftansaugstutzen,
in dem sich eine Stellklappe befindet, die in den Pausen der pneumatischen Schnittabakzuführung
geöffnet wird, um dem Volumenstrom und das Druckgefälle innerhalb des Abluftkanals
konstant zu halten. Die zentrale Entstaubungseinrichtung, durch die die Abluft geführt
wird, weist einen Entstaubungsfilter und einen nachgeschalteten Ventilator auf, so
daß sich der Ventilator im Reingasstrom befindet. Der für die Strangmaschine und die
Filteransetzmaschine benötigte Unterdruck wird durch einen maschinenseitigen Ventilator
erzeugt.
[0002] Dieses Verfahren und diese Vorrichtung zum Entstauben der Abluft einer Zigarettenherstellungsanlage
sind allgemein üblich. In der Strangmaschine wird der Tabakstrang gebildet, der durch
Unterdruck auf einem umlaufenden Förderband gehalten wird, so daß hier ein weiterer
mit Tabakstaub beladener Abluftstrom entsteht. Wenn eine Filteransetzmaschine vorhanden
ist, so entsteht hier noch ein weiterer mit Tabakstaub beladener Abluftstrom, da in
ihr ebenfalls mittels Unterdruck die einzelnen auf Zigarettenlänge geschnitten Strangstücke
auf rotierenden Trommeln gehalten werden. Nach dem Stand der Technik werden die tabakstaubbeladenen
Abluftströme der Strangmaschine und der Filteransetzmaschine gemeinsam zu einer weiteren
zentralen Entstaubungseinrichtung geführt. In einem Zigarettenherstellungsbetrieb
können z.B. 30 Zigarettenherstellungseinheiten nebeneinanderstehen. Die Abluftströme
der jeweiligen Tabakbeschickungseinrichtungen werden zusammengeführt und zu der einen
zentralen Entstaubungseinrichtung geleitet und die Abluftströme der Strangmaschinen
und der Filteransetzmaschinen werden nach dem Stand der Technik zu einer weiteren
zentralen Entstaubungseinrichtung geführt. Die getrennte Entstaubung ist dabei von
besonderer Wichtigkeit, damit der Unterdruck in den Strangmaschinen und den Filteransetzmaschinen
konstant ist, was Voraussetzung für ein einwandfreies Arbeiten dieser Maschinen ist.
Deshalb wird der für die Strangmaschinen und die Filteransetzmaschinen notwendige
Unterdruck auch durch maschinenseitige Ventilatoren jeder Zigarettenherstellungseinheit
erzeugt. Bei den bekannten Zigarettenherstellungsanlagen befinden sich die maschinenseitigen
Ventilatoren im Abluftstrom der Strangmaschine und der Filteransetzmaschine. Da diese
Ventilatoren somit in staubbeladener Luft arbeiten, sind sie einem starken Verschleiß
unterworfen und müssen nach relativ kurzen Betriebsstundenzahlen, z.B. 2500 Stunden,
ausgetauscht werden. Neben den ständig steigenden Ersatzteilkosten für verschlissene
Ventilatorflügel und -gehäuse ändern sich in Abhängigkeit des Verschleißgrades die
lufttechnischen Parameter, wie Volumenstrom und Gesamtdruckerhöhung des Ventilators,
so daß die technologischen Parameter bei der Zigarettenherstellung durch das Bedienungspersonal
nachgeregelt werden müssen. Bei einem Verschleiß des Ventilatorgehäuses und der druckseitig
angeschlossenen Verbindungsrohrleitungen zur Staubsammelleitung kommt es zu einer
starken Verunreinigung des Maschineninnenraumes mit Tabakstaub und damit zu einer
potentiellen Brandgefährdung, Abblasen von Tabakstaub in den Arbeitsraum und der Möglichkeit
des biologischen Befalls (Tabakkäfer) sowie zu einem zusätzlichen Produktionsausfall
durch erhöhten Reparatur- bzw. Wartungsaufwand.
[0003] Die beschriebenen Probleme ließen sich zwar dadurch beseitigen, daß vor den Ventilatoren
der zigarettenstrangmaschine und Filteransetzmaschine ein Entstaubungsfilter installiert
wird. Neben der Schwierigkeit der räumlichen Einordnung der Entstaubungstechnik in
die Zigarettenherstellungseinheit ist jedoch die Schwierigkeit des Abtransportes des
abgeschiedenen Tabakstaubes zu beachten. Ein manueller Abtransport (Staubsäcke o.ä.)
ist in der Regel aus lebensmittelhygienischen und betriebsorganisatorischen Gründen
abzulehnen.
[0004] Ein möglicher pneumatischer Staubabtransport erfordert den Aufbau einer dritten -
nach Maschinenentstaubung und Beschickungsanlage - zentralen lufttechnischen Anlage.
[0005] Bedingt durch den notwendigen Abtransport der staubbeladenen Abluftströme der Zigarettenstrangmaschine
und Filteransetzmaschine und der diskontinuierlich abgesaugten Luft an der Nebenluftklappe
der pneumatischen Beschickungsanlage werden erhebliche Luftmengen aus dem Produktionsraum
abgeführt. Diese Luftmengen müssen durch eine zentrale Zuluftanlage - in der Regel
Klimaanlagen - wieder zugeführt werden. Der technologisch bedingte Luftwechsel klimatisierter
Luft ist kostenintensiv und erfordert erhebliche Aufwendungen in der Installation
zentraler lufttechnischer Anlagen und scheitert bei älteren Fabrikationsstätten bisweilen
an dem verfügbaren Raum.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Entstauben der Abluft einer Zigarettenherstellungsanlage zu schaffen, die sich auch
unter ungünstigen räumlichen Verhältnissen realisieren lassen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Abluft der Strangmaschine
und die Abluft der Filteransetzmaschine in der jeweiligen Zigarettenherstellungseinheit
durch einen Entstaubungsfilter geführt werden, der vor dem maschinenseitigen Ventilator
angeordnet ist, so daß sich dieser auf der Reinluftseite befindet, und daß der angesammelte
Staub pneumatisch über den Nebenluftansaugstutzen in den zu der zentralen Entstaubungseinrichtung
führenden Abluftkanal gefördert wird.
[0008] Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß über
eine einzige zentrale Entstaubungseinrichtung, bei bestehenden Zigarettenherstellungsanlagen
also über die bereits vorhandene Entstaubungseinrichtung, die gesamte Entstaubung
erfolgt.
[0009] Vorzugsweise weist jede Zigarettenherstellungseinheit eine einzige maschinenseitige
Entstaubungseinrichtung für den gemeinsamen Abluftstrom der Strangmaschine und der
Filteransetzmaschine auf.
[0010] Die einer Zigarettenherstellungskombination zugeführte elektrische Leistung wird
an der Maschine im wesentlichen in Reibung umgesetzt und als Wärme abgegeben. Der
überwiegende Teil dieser Wärme muß mit der Maschinenabluft (ca. 45 ... 50°C) aus der
Zigarettenherstellungseinheit abgeführt werden. Die an der Maschine entstaubte Abluft
kann nach dem Ventilator über einen Wärmetauscher soweit abgekühlt werden, daß sie
zusammen mit einem üblichen Frischluftanteil zur Raumklimatisierung verwendet werden
kann. Durch den Wärmetauscher kann z.B. Wasser oder ein anderes flüssiges Medium erwärmt
werden, so daß die Abwärme der Strangmaschine und der Filteransetzmaschine nicht mehr
über Abluftkanäle von großem Querschnitt abgeführt werden muß, sondern durch das flüssige
Medium abgeleitet werden kann, wozu Leitungen von wesentlich geringerem Querschnitt
ausreichen. Den für die Zigarettenherstellung erforderlichen Luftkreisläufen zur Zigarettenstrangbildung
und Filteransetzen kann also ein weiterer Luftkreislauf überlagert werden mit dem
Ziel, die an der Maschine noch zusätzlich anfallende Wärme auf hohem Temperaturniveau
abzusaugen, zu entstauben, abzukühlen und danach dem Arbeitsraum wieder zuzugeben.
Damit besteht die Möglichkeit, die gesamte in Reibungswärme umgewandelte elektrische
Energie über den flüssigkeitsgekühlten Wärmetauscher abzuführen und im Sinne der Raumklimatisierung
die Zigarettenherstellungseinheit energetisch neutral zu gestalten.
[0011] Diese Zigarettenherstellungseinheit mit der gekoppelten mobilen Zusatzeinrichtung
läßt die dezentrale Herstellung in Zigarettenfabriken ohne kostenaufwendige Sekundäranlagen
zu.
[0012] Die Einzelentstaubungseinrichtung ist vorzugsweise in der Weise ausgebildet, daß
zwei Gruppen von je einer oder mehreren Filterpatronen vorgesehen sind, wobei die
Gruppen abwechselnd arbeiten, so daß der Abluftstrom der Strangmaschine und der Filteransetzmaschine
durch die eine Gruppe von Filterpatronen geleitet wird, während die zweite Gruppe
von Filterpatronen gereinigt wird. Die Reinigung erfolgt auf mechanische Weise durch
Abbürsten und mechanische Vibrationen. Gegenüber dem nach dem Stand der Technik üblichen
Reinigen durch kurze Druckimpulse hat die mechanische Reinigung den Vorteil, daß sich
keine Druckimpulse zur Strangmaschine oder zur Filteransetzmaschine hin fortpflanzen
können. An beiden Gruppen von Filterpatronen liegt ständig Unterdruck an, so daß auch
bei eventuellen Undichtigkeiten der Stellklappen nicht die Gefahr besteht, daß Tabakstaub
entweicht.
[0013] In der Einzelentstaubungseinrichtung kann ein weiterer Entstaubungsfilter mit nachgeschaltetem
Ventilator vorgesehen sein, die die Luft aus dem Inneren der Strangmaschine und der
Filteransetzmaschine reinigen. Die gereinigte Abluft kann ebenfalls in dem Wärmetauscher
abgekühlt und dann wieder dem Raum zugeführt werden. Dadurch kann die Wärmebelastung
des Raumes weiter reduziert werden.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- das Schema einer Zigarettenherstellungseinheit;
- Fig. 2
- das Schema einer Einzelentstaubungseinrichtung und
- Fig. 3
- das Schema einer Zigarettenherstellungseinheit ähnlich der von Fig. 1, wobei die Abluft
der Einzelentstaubungseinrichtung zur Raumklimatisierung verwendet wird.
[0015] Fig. 1 zeigt eine einzelne Zigarettenherstellungseinheit 10 in schematischer Form.
Eine Zigarettenherstellungsanlage besteht aus einer Vielzahl, z.B. 30, derartiger
Zigarettenherstellungseinheiten 10, deren Abluftströme über eine zentrale Entstaubungseinrichtung
11, die in Fig. 1 ebenfalls schematisch dargestellt ist, gereinigt werden.
[0016] Die Zigarettenherstellungseinheit besteht aus einer Tabakbeschickungseinrichtung
12, der über eine Zuleitung 13 Schnittabak pneumatisch zugeführt wird. Die bei der
pneumatischen Förderung entstehende mit Tabakstaub beladene Abluft verläßt die Tabakbeschickungseinrichtung
12 über eine Abluftleitung 14. In der Tabakbeschickungseinrichtung wird der zugeführte
Schnittabak in einem (nicht gezeigten) Vorratsbehälter gesammelt. Ist der Vorratsbehälter
voll, so wird die pneumatische Schnittabakzuführung unterbrochen, wobei in der Abluftleitung
14 eine Stellklappe 24 geschlossen wird. Die Tabakbeschickungseinrichtung und die
eigentliche Zigarettenherstellung werden hier nicht im einzelnen beschrieben, da sie
von bekannter Art ist. Der in der Tabakbeschickungseinrichtung 12 gesammelte Schnittabak
wird kontinuierlich einer Strangmaschine 15 zugeführt, die ebenfalls von bekannter
Bauart ist und von der nur schematisch das umlaufende Band 16 angedeutet ist, auf
dem der Tabakstrang gebildet wird. Der Tabakstrang wird auf dem umlaufenden Band 16
durch Unterdruck gehalten. Der Unterdruck wird durch eine Unterdruckleitung 17 an
das umlaufende Band 16 angelegt. Der endlose Tabakstrang wird dann in einzelne Stücke
geschnitten, die in der Länge dem Tabakteil einer Zigarette entsprechen. Diese Strangstücke
werden in einer nachgeordneten Filteransetzmaschine 18 mit einem Filter versehen und
mit einem Belagpapier umwickelt. Die einzelnen Strangstücke werden dabei auf dem Umfang
von Nuttrommeln 19 transportiert, die in Fig. 1 schematisch dargestellt sind. In den
Nuten auf dem Umfang der Trommeln 19 werden die Strangstückchen durch Unterdruck festgehalten.
Dieser Unterdruck wird ebenfalls über die Unterdruckleitung 17 angelegt. Die Unterdruckleitung
17 enthält damit die mit Tabakstaub beladene Abluft der Strangmaschine 15 und der
Filteransetzmaschine 18.
[0017] In einer Einzelentstaubungseinrichtung 20 wird die Abluft der Strangmaschine 15 und
der Filteransetzmaschine 18 entstaubt und soweit gereinigt, daß die Reingas-Abluft
mit dem üblichen Frischluftanteil einem Arbeitsraum zugeführt werden kann. Die Entstaubungseinrichtung
20 weist einen Filter 21 und einen Ventilator 22 auf, der reingasseitig mit dem Filter
21 verbunden ist. Der Ventilator 22 erzeugt dabei zugleich den für den Betrieb der
Strangmaschine 15 und der Filteransetzmaschine 18 erfoderlichen Unterdruck, so daß
in der Unterdruckleitung 17 zwischen der Strangmaschine 15 und der Filteransetzmaschine
18 einerseits und dem Filter 21 andererseits kein Lüfter oder Ventilator eingebaut
ist. Rohgasseitig ist die Entstaubungseinrichtung 20 über eine Nebenluftleitung 23
mit der Abluftleitung 14 der Tabakbeschickungseinrichtung 12 verbunden. Vor der Verbindungsstelle
befindet sich jeweils in der Abluftleitung 14 die Stellklappe 24 und in der Nebenluftleitung
23 eine Stellklappe 25. Während der pneumatischen Förderung des Schnittabaks ist die
Stellklappe 25 in der Nebenluftleitung 23 geschlossen und die Stellklappe 24 nach
der Tabakbeschickungseinrichtung 12 geöffnet, während in den Förderpausen die Stellklappe
25 der Nebenluftleitung 23 geöffnet ist und die Stellklappe 24 nach der Tabakbeschihkungseinrichtung
12 geschlossen ist, so daß in den Pausen der pneumatischen Schnitttabakförderung die
Entstaubungseinrichtung 20 über die Nebenluftleitung 23 und die Abluftleitung 14 mit
der zentralen Entstaubungseinrichtung 11 verbunden ist und der in der Entstaubungseinrichtung
20 angesammelte Tabakstaub über diese Leitungsverbindung abgeführt werden kann. Dadurch,
daß von jeder Zigarettenherstellungseinheit 10 immer entweder über die Tabakbeschihkungseinrichtung
12 oder über die Entstaubungseinrichtung 20 Luft in die Abluftleitung 14 strömt, bleiben
der Gesamtvolumenstrom und das Druckgefälle in der Abluftleitung 14 weitgehend konstant,
was für den kontinuierlichen Betrieb der Strangmaschinen aller Zigarettenherstellungseinheiten
einer Anlage wichtig ist. Eine Änderung des Volumenstroms in der Abluftleitung einer
Zigarettenherstellungseinheit würde nämlich zu Schwankungen des Unterdrucks in den
anderen Zigarettenherstellungseinheiten führen, was letztlich zu Schwankungen in der
Tabakdichte und weiteren Qualitätsschwankungen führen würde.
[0018] Die Einzelentstaubungseinrichtung 20 ist in Fig. 2 im Detail dargestellt. Über die
Unterdruckleitung 17 wird die Abluft der Strangmaschine 15 und der Filteransetzmaschine
18 als Rohgas abwechselnd einer ersten Gruppe von Entstaubern 26 und einer zweiten
Gruppe von Entstaubern 27 zugeführt. Die abwechselnde Zuführung wird durch Stellklappen
28, 29 vor den Entstaubern 26, 27 bewirkt. In Fig. 2 ist der Einfachheit halber jeweils
nur ein einziger Entstauber jeder Gruppe dargestellt. In der Praxis besteht jede Gruppe
im allgemeinen aus zwei parallel geschalteten Entstaubern. Selbstverständlich kann
jede Gruppe auch aus drei oder mehr parallel geschalteten Entstaubern bestehen. In
den Entstaubern befinden sich jeweils Filterpatronen 30. Der Luftstrom wird durch
die zylindrischen Filterpatronen 30 von innen nach außen geführt und über eine Leitung
31 von dem bereits erwähnten Ventilator oder Hochdrucklüfter 22 angesaugt. Für jede
Gruppe von Entstaubern 26, 27 sind dabei wiederum Stellklappen 33, 34 vorgesehen,
mittels denen der vom Hochdrucklüfter 22 erzeugte Unterdruck abwechselnd an die eine
und die andere Gruppe von Entstaubern angelegt wird.
[0019] Der Tabakstaub sammelt sich am trichterförmigen unteren Ende der Entstauber 26, 27
und wird über Stellklappen 36 ausgetragen. Über die Stellklappen 35, 36 ist dabei
eine Verbindung zu der Nebenluftleitung 23 für den Staubabtransport herstellbar. Die
Nebenluftleitung 23 verläuft von einer Umgebungsluft-Ansaugöffnung 38 zu der Abluftleitung
14. Ist während einer Pause der pneumatischen Schnittabakförderung die Stellklappe
24 geschlossen und die Stellklappe 25 geöffnet, so wird Nebenluft über die Nebenluftleitung
23 angesaugt. Durch Öffnen der Stellklappen 35, 36 kann der herausgefilterte Tabakstaub
dem Nebenluftstrom aufgegeben werden, so daß der Nebenluftstrom den Tabakstaub zur
zentralen Entstaubungseinrichtung 11 trägt. Die Stellklappen 28, 33, 35 der Entstauber
26 der einen Gruppe werden dabei im Gegentakt zu den Stellklappen 29, 34 und 36 der
Entstauber 27 der anderen Gruppe gesteuert. An den Entstaubern jeder Gruppe liegt
dabei immer Unterdruck an, nämlich entweder der von dem Hochdrucklüfter 22 oder der
von der zentralen Entstaubungseinrichtung 11. Dadurch kann auch bei kleinen Undichtigkeiten
an den Entstaubern 26, 27 niemals Tabakstaub an der Einzelentstaubungseinrichtung
20 austreten. Die Filterpatronen 30 werden in regelmäßigen Abständen oder bei Bedarf
durch Bürsten (nicht gezeigt) oder/und durch mechanische Vibrationen von dem angesammelten
Tabakstaub befreit, wobei der Tabakstaub dann unten in das trichterförmige Ende der
Entstauber 26, 27 fällt.
[0020] Die Abluft der Strangmaschine 15 und der Filteransetzmaschine 18 hat eine Temperatur
von z.B. 50 °C. Die durch die Entstauber 26, 27 gereinigte Luft muß daher noch abgekühlt
werden, bevor sie in die Umgebung abgegeben wird. Die Druckseite des Hochdrucklüfters
22 ist daher mit einem Wärmetauscher 37 verbunden, in dem die Abluft durch Wärmeaustausch
mit einem flüssigen Medium, im allgemeinen Wasser, soweit abgekühlt wird, daß sie
mit einem üblichen Frischluftanteil zur Raumklimatisierung verwendet werden kann.
[0021] In Fig. 2 ist noch eine dritte Gruppe von Entstaubern 38 eingezeichnet, von der ebenfalls
nur ein einziger Entstauber 38 dargestellt ist. Dem Entstauber 38 ist ein Niederdrucklüfter
39 nachgeschaltet und durch den erzeugten Unterdruck wird über eine Leitung 40 die
Luft aus dem Inneren der Strangmaschine 15 und der Filteransetzmaschine 18 abgesaugt.
Druckseitig ist der Niederdrucklüfter 39 zusammen mit dem Hochdrucklüfter 22 mit dem
Wärmetauscher 37 verbunden. Über eine Stellklappe 41 wird der in dem Entstauber 39
angesammelte Tabakstaub ebenfalls in die Nebenluftleitung 23 ausgetragen und zu der
zentralen Entstaubungseinrichtung gefördert. Durch diesen zweiten Kreislauf wird die
in der Strangmaschine 15 und der Filteransetzmaschine 18 z.B. durch Transformatoren
und Elektromotore erzeugte Wärme weitgehend abgeführt und in dem Wärmetauscher 37
an ein flüssiges Medium abgegeben, wodurch die Wärmebelastung des Arbeitsraumes weiter
verringert wird. Wegen der höheren spezifischen Wärme und Dichte des flüssigen Mediums
im Vergleich zu Luft kann die Abwärme der Strangmaschine 15 und der Filteransetzmaschine
18 durch das flüssige Medium in Leitungen von wesentlich kleinerem Querschnitt abgeführt
werden. In Fig.3 ist eine solche Zigarettenherstellungseinheit mit dem Wärmetauscher
37 und Abgabe der gereinigten und abgekühlten Abluft in den umgebenden Raum schematisch
dargestellt.
1. Verfahren zum Entstauben der Abluft einer Zigarettenherstellungsanlage, die mindestens
eine Zigarettenherstellungseinheit (10) aufweist, die sich aus einer Tabakbeschickungseinrichtung
(12), einer Strangmaschine (15) und gegebenenfalls einer Filteransetzmaschine (18)
zusammensetzt, wobei der Tabakbeschickungseinrichtung (12) pneumatisch Schnittabak
zugeführt wird und die Tabakbeschickungseinrichtung (12) die Strangmaschine (15) kontinuierlich
und gleichförmig mit Schnittabak beschickt, die Abluft, die bei der pneumatischen
Zuführung von Schnittabak zu der Tabakbeschickungseinrichtung (12) anfällt, in einer
zentralen Entstaubungseinrichtung (11) gereinigt wird und der für den Betrieb der
Zigarettenherstellungseinheit (10) benötigte Unterdruck in einem jeweils einer Zigarettenherstellungseinheit
(10) zugeordneten Lüfter (22) erzeugt wird und die dabei anfallende Abluft der Zigarettenherstellungseinheit
(10) entstaubt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft der Zigarettenherstellungseinheit (10) in einer Einzelentstaubungseinrichtung
(20), die zwischen der Zigarettenherstellungseinheit (10) und dem Lüfter (22) angeordnet
ist, entstaubt wird und daß der dabei angesammelte Tabakstaub über eine Nebenluftleitung
(23) in die Abluftleitung (14) der Tabakbeschickungseinrichtung (12) zugeführt wird,
wobei die Zuführung des angesammelten Tabakstaubes nur in den Pausen der pneumatischen
Zuführung von Schnittabak zu der Tabakbeschihkungseinrichtung (12) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die entstaubte Abluft der Einzelentstaubungseinrichtung
(20) durch Wärmeaustausch mit einem flüssigen Medium abgekühlt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 2, mit
einer Zigarettenherstellungsanlage, die mindestens eine Zigarettenherstellungseinheit
(10) aufweist, die eine Tabakbeschickungseinrichtung (12), eine Strangmaschine (15)
und gegebenenfalls eine Filteransetzmaschine (18) enthält, und mit einer zentralen
Entstaubungseinrichtung (11), die die Abluft der Tabakbeschihkungseinrichtung (12)
über eine Abluftleitung (14) ansaugt, wobei jede Zigarettenherstellungseinheit (10)
einen eigenen Lüfter (22) aufweist, der den für die Strangmaschine (15) und die gegebenenfalls
vorhandene Filteransetzmaschine (18) benötigten Unterdruck erzeugt, und die Abluft
der Zigarettenherstellungseinheit (10) entstaubt wird, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zigarettenherstellungseinheit (10) eine Einzelentstaubungseinrichtung (20)
aufweist, die einen Entstaubungsfilter (21, 26, 27) enthält, wobei der Lüfter (22)
zwischen der Strangmaschine (15) und der gegebenenfalls vorhandenen Filteransetzmaschine
(18) einerseits und dem Entstaubungsfilter (21, 26, 27) andererseits angeordnet ist,
so daß der Entstaubungsfilter (21, 26, 27) mit der Saugseite des Lüfters (22) verbunden
ist, und daß der in dem Entstaubungsfilter (21, 26, 27) angesammelte Tabakstaub während
der Pausen der intermittierenden Zuführung von Schnittabak zu der Tabakbeschickungseinrichtung
(12) über eine Nebenluftleitung (23) in die Abluftleitung (14) zu der zentralen Entstaubungseinrichtung
(11) geführt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelentstaubungseinrichtung
(20) einen Wärmetauscher (35) enthält, der mit der Druckseite des Lüfters (22) verbunden
ist und die Abluft der Strangmaschine (15) und der Filteransetzmaschine (18) im Wärmeaustausch
mit einem flüssigen Medium abkühlt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelentstaubungseinrichtung
(20) zwei Gruppen von jeweils mindestens einem Entstauber (26, 27) aufweist, die im
Gegentakt betrieben werden, wobei die Gruppe der jeweils nicht in Betrieb befindlichen
Entstauber (26 oder 27) zum Austrag des angesammelten Tabakstaubes mit der Abluftleitung
(14) der Tabakbeschickungseinrichtung (12) verbunden ist.