[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schublade mit metallischen Schubladenzargen oder
metallischen Schubladenzargenteilen, wie z. B. Ausziehschienen, deren Vertikalstege
die Seitenbegrenzung der Schublade zumindestens im Bereich des Schubladenbodens bilden
und die unten einen horizontalen Auflagesteg aufweisen, auf dem eine Bodenplatte aus
Holz od. dgl. aufliegt, wobei aus den Horizontalstegen der Schubladenzargen bzw. Schubladenzargenteile
mehrere Lappen ausgestanzt und ausgebogen sind und an den Schubladenzargen oder den
Schubladenzargenteilen eine Abdecklippe vorgesehen ist, die den Rand der Bodenplatte
abdeckt.
[0002] Im allgemeinen sind an den Seitenwänden einer Schublade L-, U- oder Z-förmige Profilschienen
befestigt, die die Ausziehschienen einer Ausziehführungsgarnitur bilden.
[0003] Aus der DE-OS 27 02 217 und aus der EP-A2-0 429 428 ist jeweils eine Schublade bekannt,
bei der die Seitenwände von metallischen Schubladenzargen gebildet werden. Die Schubladenzargen
weisen Z-Profil auf, und die oberen Horizontalstege dienen als Laufstege für korpusseitige
Tragrollen und ersetzt somit eigene Ausziehschienen.
[0004] Aus den unteren Horizontalstegen sind Haken gebogen, die in Öffnungen, beispielsweise
Nuten in der Bodenplatte ragen.
[0005] Das deutsche Gebrauchsmuster 9113477 zeigt eine Stahlzarge, die oberhalb des Horizontalsteges,
auf dem die Bodenplatte aufliegt, eine Abdecklippe aufweist, die die Kante der Bodenplatte
abdeckt.
[0006] Die DE-A1-39 34 419 zeigt eine Schubladenzarge, bei dem der Horizontalstege, auf
dem die Bodenplatte aufliegt, an einem unteren Schubladenzargenteil ausgebildet ist
und die Abdecklippe an einem oberen Teil der Schubladenzarge, die miteinander verschweißt
sind.
[0007] Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Bodenplatten nicht immer exakt gleich stark sind.
Im allgemeinen wird daher der Abstand zwischen dem unteren Horizontalsteg der Schubladenzarge
und der Abdecklippe etwas zu groß gewählt, um einen gewissen Toleranzausgleich bei
der Stärke der Bodenplatte zu bieten. Es kann daher vorkommen, daß bei eingesetzter
Bodenplatte ein freier Spalt zwischen der Abdecklippe und der Bodenplatte vorhanden
ist. Ein derartiger Spalt ist nicht nur unschön, sondern er fördert auch die Verschmutzung,
was insbesondere bei Küchenmöbel abzulehnen ist.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schublade der eingangs erwähnten Art dahingehend
zu verbessern, daß sichergestellt werden kann, daß die Bodenplatte immer bündig an
der Abdecklippe der Schubladenzarge bzw. eines unteren Schubladenzargenteiles anliegt.
[0009] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Lappen bei ihren freien
Enden mit einem Loch für die Aufnahme einer Befestigungsschraube versehen sind und
daß die Lappen zwischen ihrer Verbindungsstelle mit dem Auflagesteg und dem Loch einen
Knick aufweisen, der vorsprungartig zur Bodenplatte gerichtet ist und an dieser anliegt
und daß die Lappen beim Knick steifer sind als an der Verbindungsstelle mit dem Auflagesteg.
[0010] Im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen ragen die Lappen nicht
in eine Nut im Schubladenboden, sondern werden mittels Schrauben am Schubladenboden
befestigt. Durch den Knick kommt es beim Anschrauben der Lappen an den Schubladenboden
zu einer Art Wulstbildung, wobei die Wulst die Bodenplatte zur oberen Abdecklippe
der Schubladenzarge drückt.
[0011] Das verstärkte Knicken des Lappens an der Verbindungsstelle mit dem Auflagesteg während
des Verschraubens mit der Bodenplatte kann durch verschiedene Maßnahmen unterstützt
werden.
[0012] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Lappen im Bereich des Loches und der Befestigungsschraube
sich im Abstand zur Bodenplatte befinden und schräg zu dieser ausgerichtet sind.
[0013] Es kann auch vorgesehen sein, daß die Lappen an ihrer Verbindungsstelle und dem Auflagesteg
oder zwischen dieser Verbindungsstelle und dem Loch eine Querschnittsschwächung aufweisen
und daß die Lappen zwischen ihrer Verbindungsstelle mit dem Auflagesteg und dem Loch
mit einem quer verlaufenden Knick einer Sicke od. dgl. versehen sind oder die Lappen
an ihrer Verbindungsstelle mit dem Auflagesteg mit einem weiteren Loch versehen sind.
[0014] Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren
der beiliegenden Zeichnungen eingehend beschrieben.
[0015] Die Fig. 1 zeigt ein Schaubild einer Schublade bei weggelassener Frontblende, die
Fig. 2 zeigt eine Stirnansicht einer Schubladenzarge bei weggelassener Frontblende
vor der Befestigung des Schubladenbodens, die Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht einer
Schubladenzarge bei weggelassener Frontblende bei mit den Lappen verschraubten Boden,
die Fig. 4 und 5 zeigen je eine schematisch gehaltene Seitenansicht einer Schubladenzarge
teilweise im Schnitt, die Fig. 6 bis 9 zeigen jeweils Draufsichten auf erfindungsgemäße
Lappen und die Fig. 10 zeigt einen Längsschnitt durch einen Lappen gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 6.
[0016] Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, ist in einen oberen doppelwandigen Schubladenzargenteil
1 die Ausziehschiene 2 einer Ausziehführungsgarnitur eingehängt. Die Ausziehschiene
2 weist einen Vertikalsteg 3 auf, in dem die äußere Wand 1' des oberen Schubladenzargenteiles
1 eingehängt ist und einen horizontalen Auflagesteg 4, der die Bodenplatte 5 trägt.
[0017] Die innere Wand 1'' des oberen Schubladenzargenteiles 1 weist eine Abdecklippe 6
auf, die an der Bodenplatte 5 aufliegt.
[0018] An der Ausziehschiene 2 sind zwei Laufrollen 7 gelagert, die am Laufsteg 8 einer
Tragschiene 11 ablaufen. Die Tragschiene 11 ist in herkömmlicher Art und Weise an
einer Möbelseitenwand 12 befestigt. An ihrem vorderen Ende lagert eine Laufrolle 9.
[0019] Wie aus den Fig. 2 bis 9 ersichtlich, sind aus den Horizontalstegen 4 der Ausziehschiene
2 Lappen 12, 13, 14, 15 ausgestanzt und ausgebogen. Die Lappen 12, 13, 14, 15 befinden
sich in Stanzlöchern 16 des Horizontalsteges 4 der Ausziehschiene 2.
[0020] Die Lappen 12, 13, 14, 15 sind mit einem Knick 27 versehen, der vorsprungartig zur
Bodenplatte 5 gerichtet ist.
[0021] Zur Montage wird die Bodenplatte 5 auf die Horizontalstege 4 der Ausziehschienen
2 aufgelegt bzw. die Schublade wird umgedreht und die Ausziehschienen 2 werden auf
die verkehrt daliegende Bodenplatte 5 aufgelegt. Dabei liegt die Bodenplatte auf den
Knicken 27 der Lappen 12, 13, 14, 15 auf. Zur Verankerung der Bodenplatte 5 auf den
Ausziehschienen 2 dienen die Lappen 12, 13, 14, 15. Die Lappen 12, 13, 14, 15 werden
mit Schrauben 10 mit der Bodenplatte 5 verschraubt. Die Schrauben 10 ragen durch Löcher
17 in den Lappen 12, 13, 14, 15.
[0022] Da die Lappen 12, 13, 14, 15 beim Knick 27 steifer sind als an der Verbindungsstelle
18 mit dem Auflagesteg 4, wird beim Anziehen der Schraube 10 der Knick 27 an die Bodenplatte
5 und in der Folge die Bodenplatte 5 an die Abdecklippe 6 gedrückt. Um diesen Effekt
zu verstärken, sind die Lappen 12, 13, 14, 15 zwischen ihrer Verbindungsstelle 18
mit dem Horizontalsteg 4 und dem Loch 17 für die Schraube 10 oder direkt an der Verbindungsstelle
18 mit einer Querschnittsschwächung versehen. Eine derartige Querschnittsschwächung
kann auf verschiedene Arten erzielt werden.
[0023] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 ist der Lappen 12 mit einer längsverlaufenden Sicke
19 versehen. Durch die Sicke 19 wölbt sich der Lappen 12 auf, wenn er mittels der
Schraube 10 mit dem Schubladenboden 5 verschraubt wird, und bildet den Knick 27. Durch
die Aufwölbung des Lappens 12 wird, wie in den Fig. 3 und 5 gezeigt, die Bodenplatte
5 an die obere Abdecklippe 6 der Schubladenzarge 1 gedrückt. Anstelle eines Spaltes
21 zwischen Abdecklippe 6 und der Bodenplatte 5 entsteht nun ein Spalt 22 zwischen
der Bodenplatte 5 und dem Auflagesteg 4. Dieser Spalt 22 ist jedoch für den Benützer
der Schublade nicht sichtbar.
[0024] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 weist der Lappen 13 bei der Verbindungsstelle
18 mit dem Auflagesteg 4 ein Langloch 23 auf. Dieses Langloch 23 bewirkt die notwendige
Querschnittsschwächung um ein Aufwölben des Lappens 13, wenn dieser mit der Bodenplatte
5 verschraubt wird, zu veranlassen.
[0025] In den Ausführungsbeispielen der Fig. 8 und 9 konvergieren die beiden Enden 24, 25
der Ränder 26 der Lappen 14 zueinander.
[0026] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 8 sind die Enden 24 annähernd rechtwinkelig
abgewinkelt. Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 9 verlaufen die Enden 25 schräg
zueinander.
[0027] Der Wölbungseffekt der Lappen 12, 13, 14, 15 kann dadurch verstärkt werden, daß beim
Knick 27 eine quer verlaufende Sicke vorgesehen ist.
1. Schublade mit metallischen Schubladenzargen oder metallischen Schubladenzargenteilen,
wie z. B. Ausziehschienen, deren Vertikalstege die Seitenbegrenzung der Schublade
zumindestens im Bereich des Schubladenbodens bilden und die unten einen horizontalen
Auflagesteg aufweisen, auf dem eine Bodenplatte aus Holz od. dgl. aufliegt, wobei
aus den Horizontalstegen der Schubladenzargen bzw. Schubladenzargenteile mehrere Lappen
ausgestanzt und ausgebogen sind und an den Schubladenzargen oder den Schubladenzargenteilen
eine Abdecklippe vorgesehen ist, die den Rand der Bodenplatte abdeckt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lappen (12, 13, 14, 15) bei ihren freien Enden mit einem Loch (17) für die
Aufnahme einer Befestigungsschraube (10) versehen sind und daß die Lappen (12, 13,
14, 15) zwischen ihrer Verbindungsstelle (18) mit dem Auflagesteg (4) und dem Loch
(17) einen Knick (27) aufweisen, der vorsprungartig zur Bodenplatte (5) gerichtet
ist und an dieser anliegt und daß die Lappen (12, 13, 14, 15) beim Knick (27) steifer
sind als an der Verbindungsstelle (18) mit dem Auflagesteg (4).
2. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lappen (12, 13, 14, 15)
im Bereich des Loches (17) und der Befestigungsschraube (10) sich im Abstand zur Bodenplatte
(5) befinden und schräg zu dieser ausgerichtet sind.
3. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lappen (12, 13, 14, 15)
an ihrer Verbindungsstelle (18) und dem Auflagesteg (4) oder zwischen dieser Verbindungsstelle
(18) und dem Loch (17) eine Querschnittsschwächung aufweisen.
4. Schublade nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lappen (12, 13,
14, 15) zwischen ihrer Verbindungsstelle (18) mit dem Auflagesteg (4) und dem Loch
(17) mit einer quer verlaufenden Sicke od. dgl. versehen sind, bei der sich der Knick
(27) bildet.
5. Schublade nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lappen
(13) an ihrer Verbindungsstelle (18) mit dem Auflagesteg (4) mit einem weiteren Loch
versehen sind.
6. Schublade nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Loch ein quer zum Lappen
(13) ausgerichtetes Langloch (23) ist.
7. Schublade nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lappen
(12) mit einer längsverlaufenden Sicke (19) versehen sind.
8. Schublade nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Enden (24, 25) der Ränder (26) der Lappen (14, 15) zueinander konvergieren.