(19)
(11) EP 0 692 216 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.01.1996  Patentblatt  1996/03

(21) Anmeldenummer: 95107102.6

(22) Anmeldetag:  11.05.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47K 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE IT LI NL

(30) Priorität: 14.07.1994 DE 4424855

(71) Anmelder: S.A.M. Schulte & Comp.
D-58706 Menden (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulte, Franz-Joseph
    D-58640 Iserlohn (DE)
  • Hilbrandt, Hartmut
    D-58638 Iserlohn (DE)

(74) Vertreter: COHAUSZ HASE DAWIDOWICZ & PARTNER 
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Schumannstrasse 97-99
D-40237 Düsseldorf
D-40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Waschtischanlage


(57) Die Erfindung betrifft eine Waschtischanlage mit mindestens einem in einer waagerechten Fläche angeordnetem Waschtisch 3, seitlichen Ablageflächen 2 und insbesondere einer vorderen Frontschürze 7, wobei alle Teile einstückig aus einem kunststoffgebundenen Mineralstoff gegossen sind, wobei an der Unterseite senkrechte Wände 6,8,10,11 als Seiten-, Zwischen- und/oder Rückwände aus demselben Material angegossen sind, die etwa bis zum Fußboden reichen und zwischen denen Schubläden 14,15,16,17,18,20 und/oder Böden befestigbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschtischanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

[0002] Derartige Waschtischanlagen sind allgemein bekannt und werden insbesondere im Hotelbereich eingesetzt.

[0003] Bei derartigen Waschtischanlagen wird es in der Praxis als unzweckmäßig empfunden, daß der unter dem Waschtisch verbleibende Freiraum entweder ungenutzt bleibt oder mit einem zusätzlichen Einbauregal oder einem Unterbauschrank genutzt werden muß. Dabei ergibt sich ein zusätzlicher, hoher Montageaufwand, es entstehen dementsprechende Kosten und das Erscheinungsbild der vollständigen Anordnung wirkt in der Regel zerklüftet. Hinzu kommt, daß durch das weitere, eigenständige Möbelstück unter dem Waschtisch Spalten und verborgene Hohlräume entstehen, die eine gerade im Feuchtraumbereich notwendige Reinigung erschweren.

[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Waschtischanlage zu schaffen, bei der der Platz unter der Waschtischanlage besser ausgenutzt wird.

[0005] Diese Aufgabe wird von einer Waschtischanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0006] Weil an der Unterseite der Waschtischanlage senkrechte Wände als Seiten, Zwischen- und/oder Rückwände aus demselben Material angegossen sind, die etwa bis zum Fußboden reichen und zwischen denen Schubläden und/oder Böden befestigbar sind, kann unterhalb der Oberfläche der Waschtischanlage ein Schubladen- oder Regalbodensystem angebracht werden, ohne daß ein zusätzliches Möbelstück nötig wäre. Die Anordnung von Schubläden sind bei der erfindungsgemäßen Waschtischanlage dann erleichtert, wenn die senkrechten Wände zueinander parallel angeordnet sind.

[0007] Wenn mindestens eine Wand an einer seitlichen Stirnseite der Waschtischanlage angeordnet ist und mit der oberen Abschlußkante der waagerechten Fläche des Waschtisches fluchtet, bietet die erfindungsgemäße Waschtischanlage zu dieser Seite hin einen optischen glatten Abschluß.

[0008] Die Ausstattung der erfindungsgemäßen Waschtischanlage mit Schubläden und/oder Böden wird vereinfacht, wenn an den Innenseiten der Wände Halterungen, Führungen und/oder Schienen für Schubläden und Böden befestigt, insbesondere angeformt sind.

[0009] Ein schrankartiges Erscheinungsbild, das optisch geschlossen wirkt, ergibt sich, wenn an der Vorderseite mindestens einer Wand eine Tür angelenkt ist.

[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Waschtischanlage dargestellt.

[0011] Es zeigen:
Figur 1:
Eine erfindungsgemäße Waschtischanlage in einer perspektivischen Darstellung;
Figur 2:
Die Waschtischanlage gemäß Figur 1 in einer Draufsicht sowie
Figur 3:
die Waschtischanlage gemäß Fig. 1 in einer Vorderansicht und im Querschnitt.


[0012] In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Waschtischanlage insgesamt mit 1 bezeichnet. Die Waschtischanlage umfaßt eine im wesentlichen ebene obere Fläche 2, die einen Waschtisch 3 umgibt. Links und rechts von dem Waschtisch 3 bildet die ebene Fläche 2 horizontale Ablageflächen.

[0013] An der Hinterseite der Fläche 2 ist parallel zu deren Hinterkante eine senkrecht nach oben wegstehende Abschlußkante 4 dargestellt, oberhalb derer üblicherweise ein nicht darstellter Badezimmerspiegel angeordnet wird.

[0014] Im Bereich der mittig angeordneten Waschtische 3 ist die Fläche 2 der Waschtischanlage nach vorne gezogen und umgibt deshalb den Waschtisch 3 mit einem im wesentlichen gleichmäßig breiten und parallel zum vorderen Rand des Waschtisches 3 verlaufenden Randabschnitt 5.

[0015] An der rechten Seite der Waschtischanlage ist mit der rechten oberen Außenkante der ebenen Fläche 2 fluchtend eine Seitenwand 6 vorgesehen. Die Seitenwand 6 ist an ebene Fläche 2 einstückig angeformt und trifft in einem rechten Winkel auf diese Fläche 2. Weil die Fläche 2 horizontal angeordnet ist, verläuft die Seitenwand 6 senkrecht nach unten. Es ergibt sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein glatter Übergang im Bereich der Kante, in der sich die Fläche 2 und die Seitenwand 6 schneiden. Die Seitenwand 6 ergibt auf der rechten Seite der dargestellten Waschtischanlage einen glatten Abschluß.

[0016] Ebenfalls im rechten Winkel zu der Fläche 2, aber auch zu der Seitenwand 6 ist eine schmale, etwa 10 bis 25 cm hohe blendenartige Frontschürze 7 ebenfalls einstückig angeformt. Die Blende verläuft parallel zu der vorderen oberen Kante der Fläche 2, also im Bereich des Randes 5 parallel zu der vorderen Begrenzung des Waschtisches 3. Da das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 vom äußeren Erscheinungsbild her im wesentlichen symmetrisch ist, verläuft die Frontschürze 7 von der Seitenwand 6 ausgehend zunächst gerade und parallel zu der hinteren Abschlußleiste 4, dann nach vorn parallel zu dem vorderen Rand des Waschtisches 3, um dann im mittigen Bereich wieder zurück auf die Abschlußkante 4 zu verlaufen, bis sie die ebene Fläche 2 im Bereich der linken Ablagefläche erreicht und geht dann wieder in einen geraden parallel zu der Abschlußkante 4 verlaufenden Abschnitt über. Sie endet am linken Ende der ebenen Fläche 2.

[0017] Eine der Seitenwand 6 entsprechende linke Seitenwand 8, von der in der Fig. 1 nur die Vorderkante sichtbar ist, bildet den linken glatten Abschluß der Waschtischanlage. Auch die Seitenwand 8 ist mit der ebenen Fläche 2 einstückig und steht senkrecht zu dieser.

[0018] Zwei weitere Zwischenwände 10 und 11 sind in der Fig. 1 nur mit ihrer Stirnseite sichtbar.

[0019] Sie sind im Bereich des Übergangs der Frontschürze 7 vom geraden in den runden, parallel zum Wandbereich 5 verlaufenden Abschnitt angeordnet. Auch die Zwischenwände 10 und 11 sind bei der erfindungsgemäßen Waschtischanlage einstückig an die Fläche 2 angeformt. Sie verlaufen im wesentlich parallel zu den Seitenwänden 6 und 8 nach hinten und sind im rechten Winkel zu der Fläche 2 sowie im rechten Winkel zu der Abschlußkante 4 angeordnet. Wenn die Waschtischanlage 1 mit ihrer Abschlußkante 4 an einer Badezimmerwand angeordnet wird, verlaufen die Seitenwände 6 und 8 sowie die Zwischenwände 10 und 11 senkrecht auf die Badezimmerwand zu und stehen zu dem senkrecht im Raum.

[0020] In den sich nunmehr ergebenden Raum zwischen der Seitenwand 6 und der Zwischenwand 11 sind zwei Schubladen 14 und 15 eingesetzt. Der Raum unterhalb des Waschtisches 3 zwischen den Zwischenwänden 10 und 11 ist von einem Auszugswagen 20 genutzt, der mit seiner vorderen Abschlußfläche dem Verlauf des Randbereichs 5 angepaßt und folglich etwa halbzylindrisch gestaltet ist. Zwischen der Seitenwand 8 und der Zwischenwand 10 sind drei Schubladen 16,17 und 18 vorgesehen.

[0021] In der Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Waschtischanlage aus Fig. 1 in einer Draufsicht dargestellt, wobei eine Abflußöffnung 12 sowie eine Bohrung zur Montage einer Wasserarmatur 13 dargestellt sind.

[0022] Aus der Fig. 2 wird ersichtlich, daß dieSeitenwände 6 und 8 sowie die Zwischenwände 10 und 11 senkrecht zu der hinteren Abschlußkante 4 der Waschtischanlage verlaufen. Außerdem sind die Schubladen 14 und 16 veranschaulicht, die auf angedeuteten Rollen 21 laufen und deshalb beweglich sind. Die Mechanik der Schubladen mit Führungsschienen und Rollen ist an sich bekannt und braucht im vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht weiter beschrieben werden. Zu erwähnen ist jedoch, daß die Schienen, auf denen die Schubladen laufen, auch einstückig mit den Seitenwänden 6 und 8 bzw. den Zwischenwänden 10 und 11 sein können.

[0023] In der Fig.3 ist schließlich die erfindungsgemäße Waschtischanlage nach Fig. 1 in einem Querschnitt dargestellt, der parallel zu der Abschlußkante 4 durch den Waschtisch 3 verläuft. Ersichtlich sind die Seitenwände 6 und 8 sowie die Zwischenwände 10 und 11 einstückig an die Fläche 2 angeformt und stehen im rechten Winkel zu dieser Fläche. Es ist ebenfalls dargestellt, wie die Schubladen 14,15,16,17 und 18 in der erfindungsgemäßen Waschtischanlage angeordnet sind.

[0024] Der Auszug 20 ist relativ niedrig gehalten, so daß sich unterhalb des Waschtisches 3 noch Platz für die nicht dargestellte Ablaufgarnitur bietet.

[0025] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Seitenwände 6 und 8 sowie die Zwischenwände 10 und 11 nach vorne bis auf die Ebene der Frontschürze 7 gezogen, während die Schubladen 14 bis 18 mit ihren Frontplatten zwischen die Wände 6 und 11 einerseits und 8 und 10 andererseits gleiten. Es ergibt sich ein glattes äußeres Erscheinungsbild. Es ist außerdem denkbar, die Seitenwände 6 und 8 sowie die Zwischenwände 10 und 11 etwa um die Dicke einer Schubladenfront zurückspringen zu lassen und die Schubladenfronten um die Dicke der Wände breiter zu machen, so daß bei geschlossenen Schubladen die Wände nicht sichtbar sind.

[0026] In diesem Falle ergibt sich ein in Querrichtung etwas gestreckter Gesamteindruck und die Anforderung an die Bearbeitungsqualität der vorderen Kanten der Wände sind nicht ganz so hoch.

[0027] Die erfindungsgemäße Waschtischanlage kann auf nicht dargestellten Füßen aufgestellt und dann mit der Wand befestigt werden. Es ist aber auch denkbar, daß die Waschtischanlage nicht mit Füßen ausgestattet wird, sondern insgesamt an der Badezimmerwand befestigt wird und dort hängt. In diesem Falle enden die senkrechten Wände der Waschtischanlage oberhalb des Bodens, so daß beispielsweise unter der Waschtischanlage der Boden gewischt werden kann.

[0028] Die Waschtischanlage mit dem Waschtisch 3, der Fläche 2, der Abschlußkante 4 sowie den Wänden 6,8,10 und 11 und der Frontschürze 7 kann aus einem kunststoffgebundenen Mineralstoff einstückig gegossen werden.

[0029] Es können, je nach beabsichtigter Breite der Waschtischanlage 1 mehr als zwei Zwischenwände vorgesehen sein, so daß auf einer oder auf beiden Seiten mehr als ein Schubladen- oder Türsegment nebeneinander angeordnet werden kann.


Ansprüche

1. Waschtischanlage mit mindestens einem in einer waagerechten Fläche angeordnetem Waschtisch (3), seitlichen Ablageflächen (2) und insbesondere einer vorderen Frontschürze (7), wobei alle Teile einstückig aus einem kunststoffgebundenen Mineralstoff gegossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite senkrechte Wände (6,8,10,11) als Seiten-, Zwischen- und/oder Rückwände aus demselben Material angegossen sind, die etwa bis zum Fußboden reichen und zwischen denen Schubläden (14,15,16,17,18,20) und/oder Böden befestigbar sind.
 
2. Waschtischanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten Wände (6,8,10,11) zueinander parallel angeordnet sind.
 
3. Waschtischanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Wand (6,8) an einer seitlichen Stirnseite angeordnet ist und mit der oberen Abschlußkante der waagerechten Fläche (2) fluchtet.
 
4. Waschtischanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenseiten der Wände (6,8,10,11) Halterungen, Führungen und/oder Schienen (21) für Schubläden (14,15,16,17,18,20) und Böden befestigt, insbesondere angeformt sind.
 
5. Waschtischanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Vorderseite mindestens einer Wand (6,8,10,11) eine Tür angelenkt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht