[0001] Bei einer physiotherapeutischen Behandlung wird der Patient an bestimmten Körperstellen,
teilweise auch insgesamt, bestimmten physikalischen Einwirkungen unterworfen, beispielsweise
statischem Druck, statischem Zug, zunehmender Lageveränderung, Vibrationen, Magnetismus,
Druckluft, elektrischem Strom, Kälte oder Wärme vermittelt über Flüssigkeit, Luft,
oder pastöse Stoffe (Fango) etc..
[0002] Zug und Druck, sowie zunehmende Lageveränderung über einen momentan vom Patienten
ohne Schmerzen nicht zu bewältigenden Punkt hinaus werden dabei besonders häufig an
den Extremitäten eingesetzt, beispielsweise auch am Kopf, um Schäden bzw. Unregelmäßigkeiten
an der Halswirbelsäule oder den betreffenden Gelenken der Extremitäten positiv zu
beeinflussen.
[0003] Dabei geschieht das Aufbringen von Zug, Druck und fortgesetzten Bewegungen in der
Regel manuell, indem der Patient in eine bestimmte, manchmal auch eine relativ unnatürliche,
Lage gebracht wird und anschließend der Therapeut durch eigene Körperkraft die gewünschten
mechanischen Einwirkungen vornimmt. Um dabei die relevanten Körperpartien des Patienten
in einem möglichst spannungsfreien Muskelzustand vorliegen zu haben, wird der Patient
häufig in einer sogenannten Schlingenkammer aufgehängt, indem er in einem Raum, dessen
Decke und Wände mit einer Vielzahl von Befestigungspunkten für Spannseile ausgestattet
sind, auf eine Liege gelegt wird, und - je nach Behandlungsfall - sein Körper zunächst
in eine bestimmte Lage gebracht und in dieser Lage an bestimmten Körperstellen durch
Umschlingung mit Schlaufen aus z. B. textilem Gewebe aufgenommen wird.
[0004] Diese Schlaufen werden durch in die gewünschte Kraftrichtung angreifende Spannseile,
die wiederum mit den bestimmten Befesstigungspunkten innerhalb der Schlingenkammer
verbunden sind, so gehalten, daß nach Absenken bzw. Wegnehmen der unterstützenden
Liege der Patient an den Schlingen frei im Raum schwebt. Die Vielzahl der Befestigungspunkte
ist notwendig, um je nach Behandlungsfall an der richtigen Körperstelle und in der
richtigen Zugrichtung eine gewünschte Unterstützung vornehmen zu können.
[0005] Dennoch ist die Arbeit des Therapeuten körperlich sehr anstrengend und führt mit
der Zeit sehr häufig zu eigenen, körperlichen Gebrechen des Therapeuten durch Gelenkschäden,
Wirbelsäulenschäden und ähnlichem.
[0006] Zusätzlich ist die Behandlung für den Patienten zum einen sehr zeitraubend, da oft
die verschiedenen physikalischen Einwirkungen wie z. B. Zug/Druckbelastung, Elektrotherapie,
Drucklufttherapie etc., die jeweils für sich 50 bis 30 min. beanspruchen, nacheinander
zur Anwendung gebracht werden.
[0007] Des weiteren ist die manuelle Behandlung durch den Therapeuten nicht immer optimal,
da bei diesen Behandlungen in der Regel die gleiche Beeinflussung in zeitlichen Abständen
von einigen Tagen, aber auch einer Woche und mehr, oftmals hintereinander eingesetzt
wird und es dabei wichtig wäre, daß die Zug- bzw. Druckbelastung bzw. der Maximalpunkt
der zunehmenden Bewegung bzw. Verlagerung des Patienten mit zunehmendem Behandlungsfortschritt
gesteigert wird.
[0008] Bei der Vielzahl der Patienten ist es dem Therapeuten jedoch nicht möglich, diese
zunehmende Steigerung aus der Erinnerung heraus exakt vorzunehmen, so daß er hierfür
meist lediglich auf mechanischem Widerstand oder Schmerzreaktionen des Patienten angewiesen
ist.
[0009] Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren
Hilfe der Zeitaufwand bei der Behandlung des Patienten, insbesondere für dessen Vorbereitung
auf die Behandlung, reduziert wird, der Kraftaufwand für den Therapeuten vermindert
wird, die physikalischen Einwirkungen auf den Patienten, insbesondere die mechanischen
Einwirkungen, besser quantifizierbar und reproduzierbar sind und auf die für den Patienten
beengende und bedrohliche Wirkung der typischerweise als "Folterkammer" bezeichneten
Schlingenkammer verzichtet werden kann, sowie mehrere physiotherapeutische Behandlungen
gleichzeitig durchgeführt werden können.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 22 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Dabei wird die Vielzahl von Befestigungsösen bzw. Umlenkrollen an den Wänden und
der Decke der Schlingenkammer ersetzt durch Befestigungsösen bzw. darin eingehängte
Umlenkrollen, die sich insbesondere am vorderen, in ihrer Lage veränderbaren, Ende
von Positionierstreben sowie dem Arm einer Kurbel befinden, welche wiederum am Hebekopf
des Hebegerätes lageveränderbar angeordnet sind.
[0012] Wenn sich der Hebekopf des Hebegerätes im wesentlichen über dem auf einer Behandlungsliege
angeordneten, sitzenden oder liegenden Patienten befindet, können auf diese Art und
Weise durch Verschwenken der Positionierstreben um beide waagerechten Raumachsen und
zusätzliches Verlängern oder Verkürzen der im wesentlichen nach unten, maximal etwa
waagerecht zur Seite hin, wegragenden Positionierstreben in die bezüglich des Patienten
und relativ zueinander erforderliche Lage gebracht werden.
[0013] Eine solche bestimmte Lage ist notwendig, um entweder an einer solchen Befestigungsöse
mittels eines Seiles den Patienten an einer bestimmten Körperstelle aufzuhängen oder
eine bestimmte Körperstelle in eine nach oben oder schräg nach oben oder maximal zur
Seite gerichtete Richtung vom Patienten aus auf Zug zu belasten, indem mit der entsprechenden
Körperstelle ein Seil verbunden wird, welches über eine an der entsprechenden Befestigungsöse
eingehängte Umlenkrolle, welche damit die Zugrichtung vorgibt, zur Seite geleitet
wird, wo am anderen Ende dieses Seiles Gewichte befestigt sind, die in senkrecht verlaufenden
Führungen, beispielsweise entlang der Tragsäule des Hebegerätes, sicher geführt werden.
[0014] Über die Befestigungsösen an den Positionierstreben können also im wesentlichen statische
Belastungen auf den Patienten ausgeübt werden. Zusätzlich können durch Befestigung
des Patienten mittels Seilen an einer Öse der in einer waagerechten Ebene im Hebekopf
rotierenden Kurbel kreisende Bewegungen auf eine bestimmte Körperpartie des Patienten
ausgeübt werden, beispielsweise mittels einer Halsmanschette auf den Kopf, der einerseits
auf Zug nach oben beansprucht wird, jedoch nicht immer in die gleiche Richtung, sondern
in Form eines auf der Spitze stehenden Kegels in wechselnden, schräg nach außen gerichteten
Richtungen entsprechend dem Umlauf der Kurbel. Die Schrägstellung dieser Zugbelastung
kann durch Höhenveränderung des Hebekopfes und damit der Kurbel variiert werden, ohne
die Exzentrizität der Befestigungsöse an der Kurbel ändern zu müssen, die jedoch auch
zusätzlich noch variierbar gestaltet sein kann.
[0015] Zusätzlich sind vorzugsweise in der Mitte des Hebekopfes, beispielsweise an der Kurbel
oder einem rahmenfesten Teil des Hebekopfes, eine Befestigungsöse zum Anbringen weiterer
Behandlungseinheiten angeordnet, ebenso wie an weiteren Stellen des kastenförmigen
Rahmens des Hebekopfes, beispielsweise entlang des Außenumfanges.
[0016] Zusätzlich sind vorzugsweise am Hebekopf auch Anschlüsse für die einzelnen Energiearten
vorhanden, mit deren Hilfe weiteren physiotherapeutische Behandlungseinheiten betrieben
werden, also beispielsweise Anschlüsse für elektrischen Strom, kalte und/oder heiße
Druckluft, kaltes und/oder heißes Wasser, stabile Aufnahmepunkte für das Anbringen
bzw. Einhängen von mobilen Vibrationseinheiten.
[0017] Solche Behandlungseinheiten für einzelne oder mehrere kombinierte Behandlungsverfahren
können auch an der Tragsäule des Suspensionsgerätes zusätzlich angeordnet sein.
[0018] Eine derartige Behandlungseinheit kann ein Druckluftgebläse sein, dessen Luft vorher
mittels elektrischer Heizeinheiten oder IR bzw. UV-Birnen erwärmt wird, und welcher
eine düsenartige Verengung des Luftstroms nachgeschaltet ist, so daß kein leichtes
Anströmen, sondern ein gezieltes, kraftvolles Anströmen des Patienten mit erwärmter
Luft erreicht wird, wenn auch die dabei verfügbaren Drücke geringer sind als die aus
einem Kompressor abnehmbare, kalte Druckluft.
[0019] Eine andere Behandlungseinheit ist ein einheitliches Kleidungsstück zum Befestigen
der Patienten in der Schwebelage unterhalb des Hebekopfes anstelle einzelner Schlingen.
Dabei wird - je nach den zu unterstützenden Körperpartien - eine Weste, eine Jacke
oder ein ganzer Anzug verwendet, welcher mit äußeren Befestigungspunkten zum Anlegen
bzw. Einklinken der Seilenden ausgestattet ist.
[0020] Ein solches - der Einfachheit halber immer nur als Weste bezeichnetes - Kleidungsstück
kann zusätzlich mit einer internen Heizvorrichtung ausgestattet sein, sowie aus einem
Material bestehen, welches nach Einlegen einer Zwischenschicht zur Vermeidung der
Verschmutzung direkt mit pastösen, warmen, mineralischen Stoffen wie etwa Fango oder
Moor ausgekleidet werden können, um den Patienten damit einzuhüllen.
[0021] Mit Hilfe dieser Anordnung von zusätzlichen physiotherapeutischen Einheiten und Hilfsgeräten
am Hebekopf des Hebegerätes ist es möglich, mehrere physiotherapeutische Behandlungen
gleichzeitig durchzuführen, was nicht nur den Zeitaufwand für den Patienten reduziert,
sondern auch die Auslastung einer physiotherapeutischen Praxis und damit dessen Effizienz
stark erhöht.
[0022] Beispielsweise kann unter gleichzeitiger Fango-Einwirkung eine bestimmte mechanische
Belastung oder Kreisbewegung etc. mit Hilfe des Hebegerätes aufgebracht werden, möglicherweise
unter zusätzlicher, ebenfalls wiederum gleichzeitiger, Stimulierung des gleichen oder
eines anderen Körperteils mit einer zusätzlichen Behandlungsmethode, beispielsweise
Magnetismus oder elektrischem Strom.
[0023] Eine besonders einfache Ausführungsform eines solchen Hebegerätes besteht aus einer
Tragsäule, von welcher seitlich ein Ausleger abstrebt, wobei der Hebekopf Hilfe mit
von Rollen entlang des Auslegerarmes verfahrbar ist.
[0024] Durch zusätzliches Verschwenken des gesamten Auslegers um die senkrechte Achse beispielsweise
die Hochachse der Tragsäule oder eine hierzu parallele versetzte Achse, kann damit
der Hebekopf innerhalb der horizontalen Raumebene in jede gewünschte Position innerhalb
des Arbeitsbereiches des Auslegerarmes gebracht werden.
[0025] Zusätzlich ist eine Höhenverstellung des Hebekopfes möglich, indem vorzugsweise der
gesamte Auslegerarm in der Höhe verstellbar ist durch Verschrauben des Auslegerarmes
entlang einer senkrecht verlaufenden, drehbar gelagerten Gewindespindel, die sich
entweder im Inneren oder parallel dazu an der Tragsäule befinden kann.
[0026] Wenn weiterhin der Auslegerarm um große Winkelbeträge beispielsweise um volle 360°,
bezüglich der Tragsäule verschwenkbar ausgebildet ist, können um diese Tragsäule herum
mehrere, beispielsweise 2 bis 4, physiotherapeutische Behandlungsplätze eingerichtet
werden, die alle mit Hilfe desselben Hebegerätes bedient werden können, wenn man davon
ausgeht, daß nicht bei allen Behandlungen immer der Einsatz eines solchen Hebegerätes
notwendig ist, sondern in vielen Fällen auch das Vorhandensein einer Behandlungsliege
ausreichend ist. Dabei können die Behandlungsplätze durch halbhohe Trennwände optisch
von einander getrennt werden, so daß der Auslegerarm mit dem Hebekopf darüber hinweg
verschwenkbar ist.
[0027] Für die Fälle, in denen nur eine Behandlungsliege notwendig ist, aber auch gerade
im Zusammenspiel mit dem vorbeschriebenen Suspensionsgerät wird weiterhin erfindungsgemäß
eine speziell gestaltete Behandlungsliege vorgeschlagen, deren einzelne Stützflächen
für Kopf, Oberkörper, Oberschenkel, Unterschenkel und Füße um im wesentlich waagerecht
verlaufende Querachsen (bezüglich der Längserstreckung des Patienten) zueinander in
ihrer Winkellage verändert und justiert werden können. Da für diese Behandlungen der
Patient die unterschiedlichsten Körperhaltungen einnehmen können muß, also mit waagerecht
gestreckten, senkrecht nach oben gestreckten oder im Knie einzeln oder gemeinsam abgewinkelten
Beinen, und dies bei Rückenlage ebenso wie bei Bauchlage oder Sitzhaltung des Oberkörpers,
sind die Stützflächen für Oberkörper und Oberschenkel bzw. Oberschenkel und Unterschenkel
so variabel einstellbar, daß die patientenseitige Kontaktfläche dieser Stützflächen
wahlweise einen Winkel von mindestens 90° bis 270° einnehmen kann, wie es für abgewinkelte
Rückenlage oder Bauchlage notwendig ist.
[0028] Zusätzlich ist die Stützfläche für die Oberschenkel, an welche sich die Stützfläche
für die Unterschenkel gelenkig gelagert anschließt, an ihrem knieseitigen Ende verlängerbar.
Dadurch ist es möglich, einen in der Rückenlage mit angewinkelten Beinen, also senkrecht
nach oben ragenden Oberschenkeln und waagerecht abstrebenden Unterschenkeln, in dieser
Lage in den Kniekehlen nach oben gerichtet zu beaufschlagen durch Ausfahren der Verlängerung
der Oberschenkel-Stützfläche.
[0029] Selbstverständlich sind an allen Stützflächen, also auch den eventuell zusätzlich
vorhandenen Stützflächen für Oberarme, Unterarme und die Hand, jeweils Befestigungsmöglichkeiten
wie Schlaufen, Spanngurte etc. vorhanden, um die jeweiligen Körperteile in fester,
belastbarer Anlage an dieser Stützfläche zu halten.
[0030] Zusätzlich sind die Stützflächen für Oberschenkel, Unterschenkel und Füße vorzugsweise
separat ausgebildet, um hier Behandlungen an nur einer der beiden Extremitäten vornehmen
zu können.
[0031] Weiterhin ist mit der Behandlungsliege analog zur oben beschriebenen Druckbelastung
von unten her in die Kniekehlen des Patienten auch eine Belastung in die Achseln möglich.
Zu diesem Zweck sind die Stützflächen für die Oberarme nicht nur um eine senkrecht
zur Ebene des Patienten verlaufende Längsachse, sondern auch um eine horizontal in
der Patientenebene liegende Querachse verschwenkbar analog der Bewegungsmöglichkeiten
des Schultergelenkes. Zusätzlich ist dort eine Teleskopierbarkeit so vorgesehen, daß
wiederum ein Druck von unten in die Achselhöhle möglich wird. Zusätzlich ist die Schulterstütze
höhenverstellbar.
[0032] Bei den Unterstützungsflächen der oberen und unteren Extremitäten ist zusätzlich
eine Wirkverbindung zwischen den einander entsprechenden Stützflächen der linken und
rechten Seite, aber vorzugsweise auch kreuzweise zwischen der Stützfläche einer oberen
und der einer unteren Extremität schaltbar, so daß z. B. eine wechselnd intermittierende
Bewegung mit der einen Stützfläche, bewirkt mit Hilfe des entsprechenden Körperteiles
durch den Patienten, eine analoge oder entgegengerichtete Bewegung der anderen Stützfläche
bewirkt. Die Wirkverbindung kann dabei rein mechanisch über Hebelgestänge etc., aber
auch hydraulisch realisiert sein.
[0033] Die Wirkverbindung kann dabei auch so schaltbar sein, daß - ähnlich einer handbetriebenen
Pumpe - die fortgesetzte, vom Patienten ausgehende Bewegung der einen Stützfläche
eine zunehmende Verlagerung (Verschwenken, Teleskopieren etc.) einer anderen Stützfläche
bewirkt. Dadurch kann der Patient selbst bestimmen, in welchem Maße die zu behandelnde
Stelle beaufschlagt werden soll.
[0034] Zusätzlich sind für alle Bewegungsmöglichkeiten der Behandlungsliege vorzugsweise
Meßskalen mit variablen Endanschlägen vorhanden, um, dadurch für den jeweiligen Behandlungsfall
- vor allem bei aktiver Mitarbeit des Patienten - seitens des Therapeuten maximale
Bewegungswege etc. vorgeben zu können.
[0035] Zusätzlich können natürlich sämtliche Bewegungsmöglichkeiten der Behandlungsliege,
wozu auch deren Höhenverstellung, deren Verschwenkung insgesamt um eine Querachse,
ohne die Relativlage der einzelnen Stützflächen zueinander zu verändern als auch eine
Seitenneigung der gesamten Liege um eine längsgerichtete, waagerechte Achse gehören,
alle Bewegungsmöglichkeiten motorisch unterstützt werden, was den Vorteil besitzt,
daß dabei eine Ansteuerung der entsprechenden Elektromotoren über eine computerunterstützte
Steuereinheit möglich ist. Dabei können dann für jeden Patienten am Anfang die individuellen
Behandlungsfortschritte festgelegt und ebenso die Werte der vorhergehenden Behandlungen
berücksichtigt und weiter verarbeitet werden, z. B. für die Ausgangspositionierung
der Liege beim neuen Behandlungsgang.
[0036] Weiterhin ist die Behandlungsliege um eine senkrechte Achse um 360° drehbar, vorzugsweise
oberhalb des Sockels.
[0037] Zusätzlich sind in der Behandlungsliege ein Vibrator in der Stützfläche für den Oberkörper
vorhanden, sowie eine Öffnung in der Kopfstütze, um bei Bauchlage darin die Nase unterzubringen
und atmen zu können.
[0038] Insbesondere die Kopfstütze muß in ihren Bewegungsmöglichkeiten sehr variabel sein,
nämlich nicht nur in ihrem Abstand zur Oberkörperstütze veränderbar, sondern auch
in der Niveaulage bezüglich der Oberkörperstütze sowie in ihrer Winkellage in allen
drei Raumachsen.
[0039] Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft
näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Therapiegerätes,
- Fig. 2
- eine Aufsicht gegen den Hebekopf der Figur 1 in Blickrichtung von unten her,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Behandlungsliege,
- Fig. 4
- eine Aufsicht auf die Behandlungsliege, und
- Fig. 5
- eine zusätzliche Behandlungseinheit.
[0040] Figur 1 zeigt in der Seitenansicht das Suspensionsgerät, wobei sich der Hebekopf
5 in einer Stellung oberhalb des Patienten 29 befindet, welcher auf einer Behandlungsliege
30 liegt, die nur teilweise in Figur 1 zu erkennen ist.
[0041] Der Hebekopf 5 ist mit Hilfe von Rollen 7 entlang dem Auslegerarm 2 verfahrbar, bei
dem es sich in der Regel um einen Stahlträger handelt. Dieser ist an einer senkrechten
Tragsäule 3, alternativ aber auch direkt an einer Wand, befestigbar und gegenüber
dieser um die senkrechte Achse verschwenkbar, so daß u. U. auch mehrere Behandlungsplätze
von dem Hebekopf abgedeckt werden können.
[0042] Der Auslegerarm 2 ist mittels eines etwa dreieckigen Stützteiles in der Höhe entlang
einer Gewindespindel 4 verstellbar, indem diese Gewindespindel 4 mit Hilfe einer Handkurbel
25 in Drehung versetzt werden kann. Das Verschwenken des Auslegerarmes 2 geschieht
durch Verschwenken des Stützteiles 24, welches eine senkrechte Hülse umfaßt, gegenüber
den bezüglich der Tragsäule 3 nicht schwenkbaren beiden Teilen 26a, 26b der Spindelmutter.
[0043] Sowohl an der Patientenseite des Stützteiles 24 als auch der Unterseite und dem freien
Ende des Auslegers 2 sind Befestigungsösen 10c bis 10g angeordnet.
[0044] Der Hebekopf 5, der in einer Ansicht von unten her in der Figur 2 besser zu erkennen
ist, umfaßt einen Rahmen 6, in dessen Mitte eine Kurbel 17 um eine senkrechte Achse
18 von einem Motor 19 in Drehung versetzt werden kann.
[0045] Die Seitenplatten 27 des Rahmens nehmen zwischen sich an den beiden Außenkanten des
Rahmens, und vorzugsweise unterhalb des Niveaus der Kurbel 17, jeweils ein Innenrohr
23, 23' zwischen sich auf.
[0046] Auf diesen Zwischenrohren 23, 23' sind jeweils Hülsen 9a, 9b bzw. 9c, 9d schwenkbar
gelagert. An den Hülsen 9 ragen einerseits je zwei Rastscheiben 11a, 11a' bzw. 11b,
11b' usw. halbkreisförmig nach unten. Wie in Fig. 1 zu erkennen, sind im geometrischen
Zentrum dieser halbkreisförmigen Rastscheiben 11 jeweils eine sich zwischen den beiden
Scheiben 11a und 11' geführte Positionierstrebe 8 schwenkbar gelagert. Über in einem
Kreisbogen zu der Schwenkachse 13 in den Rastscheiben 11a bzw. 11a' angeordnete Rastbohrungen
21a, 21b usw. sowie eine hiermit korrespondierende Bohrung in der Positionierstrebe
kann durch Hindurchstecken eines Justierbolzens 22b die Positionierstrebe 8 in jede
gewünschte Schwenklage, von der rechten waagerechten Position über die senkreht nach
unten ragende Position bis zur nach links abstrebenden waagerechten Position, gebracht
und justiert werden.
[0047] Zusätzlich zu der ersten Schwenkachse 13 könnten die Positionierstreben 8 um eine
zweite Schwenkachse 14, nämlich die Längsmittelachse des Innenrohres 23, verschwenkt
werden, indem von den hülsenförmigen Rohren 9a, 9b usw., die auf den Innenrohren 23,
23c gelagert sind, radial abstrebende Rastscheiben 12a bis 12d abstreben, die mit
wiederum kreisbogenförmig angeordneten Rastbohrungen 21c ausgestattet sind, und mit
einer hiermit korrespondierenden Bohrung in den Seitenplatten 27 des Rahmens 6 mittels
Justierbolzens 22c lagefixierbar sind.
[0048] Damit ist jede der Positionierstreben 8 um beide waagerechten Raumachsen verschwenkbar
und zusätzlich aufgrund der Teleskopierbarkeit - das Teleskopteil 8b ist aus dem vorderen
freien Ende des Basisteiles 8a herausziehbar und mittels Durchsteckbolzen in der gewünschten
Position fixierbar - sowohl in jede gewünschte Relativlage zu den anderen Befestigungsösen
des Hebekopfes bzw. des Hebegerätes 1 bringbar, als auch in jede beliebige Position
bezüglich des Patienten.
[0049] Weiterhin ist an der auf der Zentralachse der Kurbel 17 nach unten ragenden Befestigungsöse
10z ein Vibrator 20 angehängt, an dessen nach unten gerichteter Einhängeöse 10z' wiederum
ein Seil 16' zur Befestigung am Patienten 29 mit Hilfe von Schlaufen, Westen oder
ähnlichem möglich ist.
[0050] In Figur 1 ist ferner ein Seil 16 eingezeichnet, welches vom Patienten über eine
Umlenkrolle 15, die an der Befestigungsöse 10a eingehängt ist, zur Tragsäule 3 weitergeleitet
wird, und dort über eine weitere Umlenkrolle 15' senkrecht nach unten geleitet wird,
so daß Gewichte 28 an diesem Ende in den senkrechten Führungen der Tragsäule 3 verschiebbar
sind und dadurch das Seil 16 auf Zug belasten.
[0051] Die Figuren 3 und 4 zeigen eine Behandlungsliege in der Seitenansicht bzw. Aufsicht,
wie sie separat oder unterhalb und in Zusammenwirken mit dem Suspensionsgerät 1 eingesetzt
werden kann.
[0052] Bei dieser Behandlungsliege kommt es - wie am besten in Figur 3 ersichtlich - vor
allem darauf an, daß für die einzelnen Körperpartien und Extremitäten separate Stützflächen
zur Verfügung stehen, an denen die entsprechenden Körperpartien bei Bedarf auch mittels
Schlaufen etc. befestigt werden können, sowie auf die Beweglichkeit all dieser Stützflächen
relativ zueinander, um bestimmte Körperpartien gezielt in bestimmte Relativ-Positionen
zueinander bringen zu können, gezielt bewegen zu können etc.. Hinzu kommt dann die
zusätzliche Einwirkung auf den Patienten, entweder mittels in oder an der Behandlungsliege
angebrachter zusätzlicher Behandlungseinheiten, beispielsweise des in der Oberkörperstütze
32 angeordneten Vibrators 41, durch weitere Behandlungseinheiten, oder durch den Therapeuten
manuell.
[0053] Wie in Figur 3 zu erkennen, ist die gesamte Behandlungsliege 30 gegenüber dem Sockel
40 höhenverstellbar. Zusätzlich ist die gesamte Behandlungsliege 30 um eine im wesentlichen
waagrechte Längsachse 43 kippbar, sowie um eine Querachse 44 verschwenkbar und justierbar,
ohne daß die Relativlagen der einzelnen Elemente der Behandlungsliege zueinander ansonsten
verändert werden. Beide Schwenkbewegungen sind mittels separat angeordneter Motoren
durchführbar. Das Verschwenken um die Querachse 44 erfolgt, indem sowohl die Oberkörperstütze
als auch die Unterkörperstütze 32 bzw. 33, die relativ zueinander um eine Querachse
44a verschwenkbar sind, gemeinsam in einer in der Seitenansicht der Figur 3 etwa halbkreisförmigen,
von der Unterkante der Stützflächen 32 bzw. 33 sich nach unten erstreckenden Schwenkscheibe
51 gelagert sind, deren Umfang verzahnt ist, und in den ein motorisch angetriebenes
Ritzel zum Verschwenken der gesamten Behandlungsliege 30 um die Querachse 44 kämmend
eingreift. Ausgehend von der waagrechten Mittellage ist dabei die Oberkörperstütze
32 um mindestens +90° (nach oben) und -60° (nach unten) um die Achse 44a verschwenkbar.
[0054] Die Oberschenkelstütze 33 ist von derselben Lage aus um -90°, also nach rechts oben,
verschwenkbar. Die gepolsterten Auflagen dieser beiden Stützflächen können daher einen
Zwischenwinkel von 90 bis 240° einnehmen, und zu diesem Zweck sind die einander zugewandten
Stirnflächen der Polsterungen dieser Teile im 45°-Winkel abgeschrägt und mit einer
ausziehbaren oder elastischen, vorzugsweise ebenfalls gepolsterten, Überbrückung ausgestattet,
um auch bei gestreckter 180°-Lage in diesem Bereich eine Unterstützung für den Patienten
zu gewähren.
[0055] Die Oberschenkelstütze 33 ist dabei in Richtung auf die Querachse 51 teleskopierbar,
indem an dem die Oberschenkelstütze 33 tragenden Rahmen 33' in entsprechenden Führungen
ein teleskopierbares Mittelteil 33'' gelagert ist, welches die der Unterschenkelstütze
34 zugewandte Kante bildet, und manuell oder motorisch ausgefahren werden kann, so
daß bei gebeugten Knien ein Druck in die Kniekehle des Patienten entsteht, oder auch
die Oberschenkelstütze 33 nur der Länge der Oberschenkel des Patienten angepaßt werden.
[0056] Gegenüber der Oberschenkelstütze 33, die in Längsrichtung wiederum in separate, nicht
dargestellte Teile 33a, 33b für die beiden einzelnen Oberschenkel des Patienten unterteilt
und auch separat teleskopierbar ist, sind ebenfalls wiederum getrennte Unterschenkelstützen
34a, 34b um eine am teleskopierbaren Teil 33'' angeordnete Querachse 51 verschwenkbar.
[0057] Die beiden Unterschenkelstützen 34a, 34b bestehen wiederum aus einem Basisteil, gegenüber
welchem nach unten bzw. zum freien Ende hin teleskopierbare Teile 34a', 34b' ausziehbar
sind. Dabei ist das Zurückschieben entgegen der Schwerkraft unterstützt mittels einer
Zugfeder 52.
[0058] Gegenüber der gestreckten Lage der Unterschenkelstützen 34 zu den Oberschenkelstützen
33 sind die Unterschenkelstützen 34 um mindestens ±90° verschwenkbar.
[0059] Am unteren, freien Ende der Unterschenkelstützen 34 sind wiederum um Querachsen 45
schwenkbar Fußstützen 35a, 35b angeordnet, die ausgehend von der rechtwinkligen Normalstellung
gegenüber den Unterschenkelstützen 34 ebenfalls um annähernd ±90° verschwenkbar sind.
Sowohl die Unterschenkelstützen 34 als auch die Fußstützen 35 können motorisch intermittierend
schwenkbar angetrieben werden, wobei der Schwenkbereich individuell einstellbar ist.
Auch die Teleskopierung sowohl der Oberschenkelstützen als auch der Unterschenkelstützen
kann motorisch intermittierend angetrieben werden, wiederum unter individueller Einstellung
der Grenzwerte.
[0060] Zusätzlich können mittels entsprechender mechanischer Kupplungen oder hydraulischer
Wirkverbindungen etc. die einander entsprechenden Oberschenkelstützen 33a, 33b bzw.
die beiden Unterschenkelstützen 34a, 34b bzw. die beiden Fußstützen 35a, 35b miteinander
wirkverbunden werden:
[0061] Die eine Wirkverbindung besteht darin, daß z.B. die durch den rechten Unterschenkel
des Patienten angetriebene Unterschenkelstütze 34b, die intermittierend hin- und hergeschwenkt
wird, eine ebenfalls intermittierende Schwenkbewegung der linken Unterschenkelstütze
34a bewirkt, die die eigentliche Behandlung darstellt. Der Vorteil besteht darin,
daß die hierfür notwendige Kraft weder motorisch noch seitens des Therapeuten aufgebracht
werden muß, sondern durch den Patienten selbst, der einerseits am besten die Schmerzpositionen
der zu behandelnden Körperstelle erkennt, und andererseits gesunde Körperpartien hierdurch
zusätzlich trainiert.
[0062] Eine andere Wirkverbindung besteht darin, daß durch intermittierende Hin- und Herbewegung
der einen Stützfläche die entsprechende andere Stützfläche zunehmend in ihrer Position
verlagert wird. So kann beispielsweise durch Hin- und Herschwenken der rechten Unterschenkelstützfläche
34b entweder die linke Unterschenkelstützfläche 34a zunehmend nach oben verschwenkt
oder die linke Oberschenkelstützfläche 33a zunehmend teleskopiert oder die Unterschenkelstützfläche
34a' zunehmend teleskopiert werden, je nach Verschaltung der Wirkverbindungen.
[0063] In der Oberkörperstützfläche 32 ist in der Längsmitte wenigstens eine, innerhalb
der Polsterung angeordnete, gegen den Patienten pulsierend andrückende Vibratorfläche
41' angeordnet, die motorisch mittels eines Exzentertriebes angetrieben wird, und
insgesamt als Vibrator 41 bezeichnet wird.
[0064] Am oberen, freien Ende der Oberkörperstütze 32 ist demgegenüber die Kopfstütze 31
angeordnet. Sie ist im wesentlichen schalenförmig gestaltet und weist eine zentrale
Öffnung 42 auf, um in Bauchlage die Nase aufnehmen zu können, um hierdurch atmen zu
können.
[0065] Die Kopfstütze ist gegenüber der Oberkörperstützfläche sowohl hinsichtlich Entfernung,
Niveaulage als auch Winkellage einstellbar befestigt. Zu diesem Zweck ist die Kopfstütze
31 an einer Strebe 54 befestigt, die um eine sich unterhalb der Oberkörperstütze 32
befindende Querachse von einer parallelen Lage aus bis auf etwa 45° Zwischenwinkel
nach unten verschwenken läßt. Diese Winkellage wird mittels einer Klemmschraube 55
justiert, die sich sowohl durch die Strebe 54 als auch eine hierzu quer verlaufende,
von der Oberkörperstütze 32 sich nach unten erstreckende Bogenstütze 56 hindurch erstreckt.
In der Strebe 54 ist ein teleskopierbarer Teil 54' am freien Ende ausziehbar geführt,
wobei sich am freien Ende des teleskopierbaren Teiles 54' die Kugel 57 eines Kugelgelenkes
befindet, deren zugehörige Pfanne im Kopfstützensockel 58 angeordnet ist. Auf dem
oberen Ende des im wesentlichen senkrecht verlaufenden Kopfstützensockels 58 ist die
eigentliche Kopfstütze 31 befestigt. Die Lagefixierung des Kugelgelenkes 57/58 erfolgt
durch Festziehen einer Klemmschraube 59 im Kopfstützensockel 58, die von diesem aus
nach unten abragt.
[0066] Seitlich an der Oberkörperstütze 32 befinden sich weiterhin die Stützflächen für
die oberen Extremitäten, wie besser in den Figuren 1 und 4 zu erkennen:
[0067] Die Stützflächen für die oberen Extremitäten sind jeweils um eine im wesentlichen
waagrecht verlaufende Querachse 46 gegenüber der Oberkörperstütze 42 schwenkbar und
justierbar mittels Klemmschrauben oder anderer geeigneter Elemente befestigt. Unterhalb
der Oberkörperstütze 32 verläuft in Querrichtung eine Vielzahnwelle 60, an deren beiden
Enden sich entsprechende Vielzahnzapfen 61a, 61b anschließen. Die Vielzahnzapfen 61a,
61b können mittels entsprechender Kupplungen 62a, 62b in der gewünschten relativen
Drehlage zueinander fluchtend miteinander gekuppelt oder in der gewünschten Drehlage
nur gegenüber der Oberkörperstützfläche festgelegt werden. Auf den Vielzahnzapfen
61a, 61b sind wiederum entsprechend ausgestaltete Hülsen 61a', 61b' teleskopierbar,
jedoch drehfest gegenüber den Zapfen 61a, 61b längsverschiebbar, die an ihrem freien
Ende ein in der Ruhelage gemäß Figur 4 um eine Hochachse 47 schwenkbares Gelenkt tragen,
welches sich seitlich außerhalb der Oberkörperstütze 32 befindet.
[0068] Um diese Hochachse 47 sind die - im Höhenniveau oberhalb der Vielzahnwelle 60 angeordneten
- (wie am besten in Figur 1 zu erkennen) Oberarmstützen 36 gelagert.
[0069] Zusätzlich befindet sich in dem die Hochachse 47 realisierenden Stehbolzen 62 (s.
Figur 1) ein nach oben teleskopierbares Teil, welches am oberen Ende die Achselstütze
63 trägt, die gegenüber dem Stehbolzen 62 nach oben ausfahrbar und kraftbeaufschlagbar
ist.
[0070] An der Oberarmstütze 36 ist wiederum um eine Querachse 69 um mindestens 90° verschwenkbar,
entsprechend den Bewegungsmöglichkeiten des menschlichen Ellbogens, die Unterarmstütze
37 angeordnet.
[0071] Analog ist an der Unterarmstütze 37 um eine Querachse 49 wiederum die Handstütze
38 angeordnet, die einen Querbolzen 38' als ein durch die Finger zu haltendes Halteteil
umfaßt.
[0072] Die in der gestreckten Lage von Oberarmstütze 36 und Unterarmstütze 37 diese durchlaufende
Armachse 50 ist um die Hochachse 47, also gegenüber der Oberkörperstütze 32, zwischen
der parallelen Lage und einem hierzu vorhandenen Zwischenwinkel von annähernd 180°
verschwenkbar.
[0073] Ebenso wie bei den Stützflächen für die unteren Extremitäten, sind auch die Stützflächen
für die oberen Extremitäten entweder gegenüber der entsprechenden Stützfläche der
anderen Körperseite oder eine beliebigen anderen Stützfläche wirkungsmäßig koppelbar
über im einzelnen nicht dargestellte Einrichtungen, und mit den bezüglich der unteren
Extremitäten bereits beschriebenen Wirkmöglichkeiten.
[0074] Insbesondere sind die beiden Vielzahnhülsen 61a', 61b' über Schaltung der entsprechenden
Kupplungen 62a, 62b und die mittige Vielzahnwelle 60 drehfest miteinander verbindbar,
so daß die Stützflächen für linken und rechten Arm insgesamt immer korrelierende Bewegungen
durchführen.
[0075] Ebenso wie bei den anderen Stützflächen können die Bewegungsmöglichkeiten der Stützflächen
für die oberen Extremitäten ebenfalls sowohl motorisch angetrieben als auch in ihrem
Verschwenkbereich individuell eingestellt werden.
[0076] Figur 5 zeigt zusätzlich eine Behandlungseinheit 64, die über einen teleskopierbaren,
im wesentlichen waagerechten, Auslegerarm 71 um die senkrechte Achse eines Gelenkes
72 an der Tragsäule 3 schwenkbar befestigt ist. Zusätzlich ist die Behandlungseinheit
64 über eine senkrechte Stütze 68, die teleskopierbar und justierbar in einem Untergestell
70 aufgenommen werden kann, abgestützt.
[0077] Dabei weist das Untergestell 70, wie ansich bekannt, ein Bodenteil 74 auf, welches
wenigstens einseitig von dem senkrechten Teil des Untergestells 70 waagerecht abragt,
und an dessen Unterseite sich Rollen 73 befinden, so daß das Untergestell 70 unter
eine Behandlungsliege so eingefahren werden kann, daß die daran befestigte Behandlungseinheit
64 sich oberhalb des Patienten befindet und dennoch nicht kippen kann.
[0078] Die Behandlungseinheit 64 besteht dabei im wesentlichen aus einem Gehäuse, in dem
sich z. B. Infrarot-Birnen befinden, die die Umgebungsluft stark aufheizen, sowie
über Strahlungswärme auch die darunter angeordneten Partien des Patienten. Zusätzlich
wird ein von oben her an den Infrarot-Birnen 65 angesaugter Luftstrom über einen unterhalb
der Infrarot-Birnen 65 angeordneten Propeller nach unten auf den Patienten zu beschleunigt.
[0079] Dieser Luftstrom wird durch einen düsenartigen Fortsatz des Gehäuses am unteren Ende,
den Düsenschacht 67, seitlich eingeengt, wodurch der Luftstrom mit Überdruck austritt,
so daß auf den Patienten gleichzeitig erwärmte Luft mit Überdruck einwirkt, als auch
die Strahlungswärme der oberhalb des Propellers 66 befindlichen Infrarot-Birnen.
[0080] Die Behandlungseinheit 64 ist - ebenso wie der Hebekopf des Suspensionsgerätes -
vorzugsweise um die Tragsäule 3 herum um volle 360° schwenkbar, und kann dabei abwechselnd
mehrere Behandlungsstationen, die kreisförmig um die Tragsäule 3 herum angeordnet
sind, bedienen.
1. Suspensionsgerät für die physiotherapeutische Behandlung eines darunter angeordneten
Patienten mit einem Hebekopf (5),
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Hebekopf (5) wenigstens zwei Positionierstreben (8) aufweist, die im wesentlichen
nach unten vom Hebekopf (5) abstreben und von denen aus wenigstens je ein Seil (16)
zugbelastet mit dem Patienten (29) verbindbar ist und
- der Hebekopf (5) wenigstens eine um eine im wesentlichen senkrechte Kurbelachse
(18) drehbar antreibbare Kurbel (17) aufweist, von der aus wenigstens je ein Seil
(16') zugbelastet mit dem Patienten verbindbar ist.
2. Suspensionsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hebekopf (5) bezüglich des Patienten (29) sowohl in der Höhe als auch in der horizontalen
Positionierung einstellbar ist.
3. Suspensionsgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Positionierstreben (8) um eine erste, in der Neutralstellung aller Funktionsteile
des Hebekopfes (5) im wesentlichen waagerechte, Schwenkachse (13) verschwenkbar und
in unterschiedlichen Winkeln mittels Rasteinrichtungen (Justierbohrung 21 und Justierbolzen
22) justierbar sind.
4. Suspensionsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die jeder Positionierstrebe (8) zugeordnete Rastscheibe (11) mit der Lagerstelle für
dessen erste Schwenkachse (13) sowie den Justierbohrungen (21a, bzw. 21 b) zur Justierung
bezüglich der ersten Schwenkachse mit einer rohrförmigen Hülse (9a bzw. 9b) entlang
einer Mantellinie drehfest verbunden ist und die rohrförmige Hülse (9a bzw. 9b) mit
einer Rastscheibe (12a bzw. 12b), die radial zur rohrförmigen Hülse (9a, bzw. 9b)
angeordnet ist und Justierbohrungen (21c) aufweisen, wobei
- die rohrförmigen Hülsen (9a, 9b) auf einem Innenrohr (23) wenigstens schwenkbar
gelagert sind, und die Justierbohrungen (21a, 21b bzw. 21c) auf einem Kreisbogen um
die erste bzw. zweite Schwenkachse (13 bzw. 14) in den jeweiligen Rastscheiben (11
bzw. 12) angeordnet sind.
5. Suspensionsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Rahmen (6) des Hebekopfes (5) Anschlüsse für Strom, Druckluft, und/oder kaltem
bzw. warmem Wasser angeordnet sind.
6. Behandlungsliege für die physiotherapeutische Behandlung eines Patienten, insbesondere
zur Behandlung unter einem Suspensionsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit Stützflächen (31 bis 38) für Kopf, Oberkörper, Oberschenkel, Unterschenkel und
Füße,
dadurch gekennzeichnet, daß
- sowohl die Oberkörperstütze (32) zur Oberschenkelstütze (33) als auch die Oberschenkelstütze
(33) zur Unterschenkelstütze (34) einen patientenseitigen Zwischenwinkel von mindestens
90° - 270° einnehmen können,
- die Unterschenkelstütze (34) an ihrem knieseitigen Ende teleskopierbar ist, und
- die Kopfstütze (31) eine zentrale Öffnung (42) für die Nase des Patienten und zum
Atmen in der Bauchlage aufweist und diese Kopfstütze (31) bezüglich der Oberkörperstütze
(32) bezüglich Abstand, Niveaulage und Winkellage bezüglich beider parallel zur Oberkörperstütze
(32) liegender Raumachsen einstellbar ist.
7. Behandlungsliege nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandungsliege (30) bezüglich des Sockels (14) in ihrer Seitenneigung um eine
waagerechte, parallel zur Längsachse der Behandlungsliege (30) verlaufende, Längsachse
(43) verstellbar und justierbar ist.
8. Behandlungsliege nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlungsliege (30) ohne Veränderung der Relativlage der einzelnen Stützflächen
zueinander im Ganzen um eine Querachse (44) verschwenkbar und justierbar ist.
9. Behandlungsliege nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fußstütze (35) aus separaten Fußstützen (35a, 35b) für die beiden Füße des Patienten
besteht, die unabhängig voneinander um eine gemeinsame Querachse (45) verschwenkbar
und gegenüber dem freien Ende der Unterschenkelstütze (34) in ihrem Abstand teleskopierbar
und justierbar sind.
10. Behandlungsliege nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Fußstützen (35a, 35b) wirkverbindbar sind, so daß eine intermittierende
Schwenkbewegung der einen Fußstütze (35a) eine Schwenkbewegung der anderen Fußstütze
(35b) bewirkt.
11. Behandlungsliege nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterschenkelstütze (34) und/oder die Oberschenkelstütze (33) separate Stützflächen
(33a, 33b bzw. 34a, 34b) für die beiden Beine des Patienten unterteilt und jeweils
unabhängig voneinander bewegbar und justierbar sind.
12. Behandlungsliege nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einander entsprechenden Stützen (36 bis 38) für die oberen Extremitäten des Patienten
so miteinander wirkverbindbar sind, daß eine Bewegung der einen Stütze eine Bewegung
der entsprechenden anderen Stütze initiiert.
13. Behandlungsliege nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine der Stützflächen für die eine Extremität des Patienten (29) so mit
einer der Stützflächen für die andere obere Extremität des Patienten (29) wirkverbindbar
ist, daß eine wiederholte Bewegung der ersten Stützfläche eine fortschreitende Verlagerung
der gewünschten Stützfläche der anderen oberen Extremität bezüglich ihrer zugeordneten
Schwenkachse bewirkt.