Stand der Technik
[0001] Es ist bekannt, Schalungsteile für Betonfertigteile aus feinkörnigem Material (z.B.
Zement) mit Faserverstärkung herzustellen (zu spritzen) und diese Schalungsteile als
sogenannte verlorene Schalungsteile zu verwenden, d.h. sie in das Betonfertigteil
zu integrieren. Da derartige Schalungsteile mit einer geschlossenen sauberen Oberfläche
hergestellt werden können, werden sie als Sichtfläche des Betonfertigteils verwendet.
Betonfertigteile werden mit einer Wassernase versehen, um das Kriechen von Regenwasser
zu unterbinden.
Aufgabe und Lösung
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei Verwendung der genannten Schalungsteile,
diese Wassernasen in kostengünstiger Weise herzustellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, das Schalungsteil entsprechend
den Merkmalen des Anspruchs 1 auszubilden.
In den Unteransprüchen werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele angegeben.
Figurenbeschreibung
[0003] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- Ein Schnitt durch das Schalungsteil, das sich noch in seiner Herstellungsform befindet.
- Fig. 2:
- Ein Schnitt durch das vergrößert herausgezeichnete Profil.
- Fig. 3:
- Ein als Winkelteil ausgebildetes Schalungsteil.
[0004] In Fig. 1 ist das fertige, jedoch noch in seiner Herstellungsform befindliche Schalungsteil
im Schnitt gezeigt und mit 1 bezeichnet. Die Herstellungsform besteht aus einem Formteil
4, das die äußere Form des Schalungsteils 1 bestimmt und untere und obere Begrenzungsteilen
5 und 6 aus magnetischem Material, die durch Magnete 3 fixiert sind. In die so gebildete
Form wird das Profil 2 eingelegt, das zum Teil vom Begrenzungsteil 5 umschlossen und
damit fixiert wird. Danach wird das Schalungsteil 1 selbst in die Form eingespritzt,
wobei zuerst nur Feinzement auf das Formteil 4 und zum Teil auf das Begrenzungsteil
6 aufgespritzt wird. Danach wird dann das faserverstärkte Material aufgespritzt und
verdichtet und in die gezeigte Form gebracht. In das Schalungsteil 1 können Metallteile
eingespritzt werden (z.B. Gewindehülsen, Schweißgrund oder ein Teil zur Handhabung
des Schalungsteils). In Fig. 1 ist als Beispiel eine Metallhülse 7 eingebettet. Nach
dem Trocknen des Schalungsteils 1 werden die Teile 5 und 6 entfernt und das z.B. einige
Meter lange Schalungsteil 1 mit dem an ihm haftendem Profil 2 entnommen. Dieses Schalungsteil
1 mit Profil 2 wird dann in die Schalung des zu fertigenden Betonfertigteils, z.B.
der Bodenplatte eines Balkons einbezogen. Beim Gießen des Fertigteils wird dann das
Schalungsteil in das Betonfertigteil integriert. Nach Austrocknen des Betonfertigteils
wird das Profil 2, das sich an der Nahtstelle zwischen dem Schalungsteil 1 und dem
Beton und zwar an der Unterseite befindet, herausgezogen. Hierdurch entsteht die gewünschte
Wassernase. Der Querschnitt eines möglichen Profils zeigt Fig. 2. Das Profil weist
an seiner Unterseite zwei Stege 2a auf, die nach Entnahme des Schalungsteil 1 aus
seiner Form über die Unterseite des Schalungsteils vorstehen. Hierdurch sollen auf
der Schalung vorhandene Unebenheiten ausgeglichen werden, um ein Kriechen des Zements
in den Sichtbereich des Schalungsteils 1 zu vermeiden. Das Anbringen des Profils 2
an der Nahtstelle zwischen Schalungsteil 1 und dem Beton dient somit nicht nur zur
Erzeugung der Wassernase, sondern stellt eine Dichtung für den Beton dar und es entsteht
dadurch keine sichtbare Kante. Das Profil kann z.B. aus Gummi bestehen, dessen Oberfläche
vorzugsweise nur im Bereich der Berührung mit dem Schalungsteil 1 eine gewisse Rauigkeit
aufweist, sodaß das Profil an dem Schalungsteil haftet. Oben wurde erwähnt, daß die
Schalungsteile eine gewisse Länge aufweisen. Bisher wurden solche Schalungsteile in
Normlängen auf Vorrat gefertigt. Bei ihrem Einsatz ergaben sich Abschnitte und Reststücke
als Abfall, der nur schwer recyclbar ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung, die auch ohne die Erfindung der Ansprüche 1 bis
3 einsetzbar ist, schlägt nun vor, das Schalungsteil als Winkelteil auszubilden und
die Länge der Schenkel des Winkelteils entsprechend den jeweiligen Anforderungen auszubilden.
Damit entfallen die durch die Gehrungsschnitte anfallenden Restteile und die Restteile,
die durch das Schneiden auf richtige Länge anfallen. Bei dieser neuen Handhabung können
die Schalungsteile nicht auf Lager gefertigt werden, sondern werden vor Ort im Betonwerk
gemäß den Anforderungen des Einzelfalls gefertigt. Eine Draufsicht auf das gewinkelte
Schalungsteil mit unterschiedlich langen Schenkeln 8 und 9 zeigt Fig. 3. Aus zwei
derartigen Winkelteilen kann z.B. die Schalung für die drei sichtbaren Flächen eines
Balkonbodens gebildet werden. Vorzugsweise ist an der Ecke des Winkelteils eine Fase
vorgesehen, wie dies Fig. 3 bei 10 zeigt.
1. Die Sichtfläche eines Betonfertigteils bildendes Schalungsteil aus faserverstärktem,
feinkörnigen Material, das in das Betonfertigteil eingegossen wird, wobei an der Nahtstelle
zwischen dem Schalungsteil und dem Beton an der Unterseite eine Wassernase ausgespart
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalungsteil (1) an der Nahtstelle zum Beton
an seiner Unterseite ein der Form der Wassernase entsprechendes Profil (2) aus gummielastischem,
an dem Schalungsteil haftenden Material aufweist.
2. Schalungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (2) an seiner
Unterseite Stege (2a) aufweist, die über die Unterseite des Schalungsteils geringfügig
vorstehen.
3. Schalungsteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (2) aus
Gummi besteht, dessen Oberfläche wenigstens an der dem Schalungsteil (1) zugewandten
Seite eine für die Haftung am Schalungsteil ausreichende Rauigkeit aufweist.
4. Schalungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in das
Schalungsteil (1) Metallstücke (7) eingespritzt sind.
5. Die Sichtfläche eines Betonfertigteils bildendes Schalungsteil aus faserverstärktem,
feinkörnigen Material, das in das Betonfertigteil eingegossen wird, insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalungsteil einstückig
als Winkelteil ausgebildet ist (Fig. 3).
6. Schalungsteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkellängen (8,
9) entsprechend den jeweiligen Anforderungen des Einzelfalls gefertigt sind.
7. Schalungsteil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß es an seiner Eckkante
eine Fase (10) aufweist.