[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei einer derartigen aus der DE 41 33 760 A1 bekannten Anlage ist vor der mindestens
einen Längsschneidevorrichtung eine Querschneidevorrichtung für die Randstreifen vorgesehen.
Bei einem vorzunehmenden Formatwechsel, d.h. bei einer Verstellung der Längsschneidevorrichtungen
auf eine andere Format-Breite der zu schneidenden Wellpappe-Teilbahnen wird von beiden
Seiten der Bahn ein Querschnitt durchgeführt. Hierfür ist eine entsprechende Querschneidevorrichtung
- bezogen auf die Transportrichtung der Wellpappe-Bahn - vor der mindestens einen
Längsschneidevorrichtung angeordnet. Die beiden seitlichen Querschnitte sind größer
als der breiteste abzutrennende Randstreifen. Die komplette Bahn wird vor den Längsschneidevorrichtungen
nicht quer durchtrennt. Die Wellpappe-Bahn kann bis zum Querschneider für die Wellpappebögen
in Transportrichtung ohne Querteilung gefördert werden, wodurch die Führung und die
genaue Förderbewegung aufrechterhalten werden. Die quer verlaufenden und die längs
verlaufenden Schnitte werden exakt und lagegerecht ausgeführt. Der Wellpappe-Bahnbereich,
der bei Formatwechsel überlappende Formate aufweist, wird durch den am Ende der Anlage
befindlichen Querschneider als Abfall herausgeschnitten und ausgeschleust. Nachteilig
ist, daß die Randstreifen quer geschnitten werden und jeweils bei einem Formatwechsel
neu in die Abfördereinrichtungen eingeführt werden müssen, was bei den hohen Transportgeschwindigkeiten
der Wellpappe- Bahn zu Störungen führen kann.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der gattungsgemäßen Art,
bei der keine Quertrennung der gesamten Wellpappe-Bahn bei Formatwechsel durchgeführt
wird, so auszugestalten, daß die Randstreifen endlos geschnitten werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches
1 gelöst. Wesentlich ist, daß die Schneideinrichtungen zum Schneiden der Randstreifen
unabhängig von den Längsschneidevorrichtungen zum Schneiden unterschiedlicher Formate,
also unterschiedlich breiter Wellepappe-Teilbahnen und unabhängig von diesen quer
zur Transportrichtung einstellbar sind. Sie werden also, während die Wellpappe-Bahn
mit voller Transportgeschwindigkeit gefördert wird, quer zur Transportrichtung verstellt,
wenn aufgrund eines Format-Breiten-Wechsels Randstreifen anderer Breite zu schneiden
sind. Diese Querverschiebung der Schneideinrichtungen erfolgt in dem Format-Breiten-Wechsel-Bereich,
in dem gegebenenfalls einander überlappende Längsschnitte des bisherigen Formats und
des ab jetzt zu fahrenden Formats angebracht sind, also in einem Bereich, der ohnehin
Abfall ist. Da die Änderungen der Breite der Randstreifen relativ gering sind, kann
diese Verschiebung über einen sehr kurzen Bereich der Wellpappe-Bahn durchgeführt
werden. Ein störungsfreier Abtransport der Randstreifen ist sichergestellt, da sie
nicht jeweils bei einem Formatwechsel neu in die Abfördereinrichtung eingefädelt werden
müssen. Die ständig mit der Wellpappe-Bahn im Eingriff befindlichen Schneideinrichtungen
zum Schneiden der Randstreifen können konventionell rotierende Messer mit Gegenmesser,
hochtourig rotierende Einfachmesser, Laser- oder Wasserstrahlhochdruck-Schneideinrichtungen
sein. Insoweit bedeutet die Angabe, daß die Schneideinrichtungen ständig im Eingriff
sind, daß sie während des Betriebes, also während des Transportes der Wellpappe-Bahn
ständig schneiden.
[0005] Die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 2 und 3 dienen dem Zweck, eine störungsfreie
Abförderung der endlosen Randstreifen zu verbessern.
[0006] Anspruch 4 hat eine ganz besonders vorteilhafte Weiterbildung zum Inhalt, durch die
eine sehr schnelle Verschiebung der Schneideinrichtungen quer zur Transportrichtung
der Wellpappe-Bahn ermöglicht wird, und zwar insbesondere, wenn die Schneideinrichtungen
kreisrunde Messerscheiben haben, die ohne Gegenmesser arbeiten. Die Ansprüche 5 folgende
geben vorteilhafte Ausgestaltungen hierzu an.
[0007] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Anlage zur Herstellung von Wellpappebögen mit veränderbarem
Format in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Anlage nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Funktionsdarstellung der Veränderung der Breite der Randstreifen bei einem Formatwechsel
in Draufsicht,
- Fig. 4
- einen vertikalen Querschnitt durch eine Schneideinrichtung gemäß der Schnittlinie
IV-IV in Fig. 5,
- Fig. 5
- eine Ansicht der Schneideinrichtung gemäß dem Sichtpfeil V in Fig. 4 und
- Fig. 6
- eine Teil-Draufsicht auf die Schneideinrichtung entsprechend dem Sichtpfeil VI in
Fig. 4, in stark vereinfachter Darstellung.
[0008] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Anlage zur Herstellung von Wellpappebögen wird
nachfolgend in Transportrichtung 1 einer Wellpappe-Bahn 2, also in der Zeichnung von
links nach rechts beschrieben. Die Wellpappe-Bahn 2 wird mittels einer Heiz- und Zugvorrichtung
3 zugeführt und anschließend über einen kurzen Überführtisch 4 geführt. Zwischen der
Heiz- und Zugvorrichtung 3 und dem Überführtisch 4 kann ein nicht dargestellter Querschneider
angeordnet sein, der nur zum Herausschneiden von Abfall aus der Wellpappe-Bahn 2 bei
Produktionsbeginn oder während der Produktion dienen würde.
[0009] An den Überführtisch 4 schließen sich zwei Längsschneidevorrichtungen 5, 6 an, die
- bezogen auf die Transportrichtung 1 - zuerst mit Rilleinrichtungen 7 und dann mit
Längsschneidern 8 versehen sind. Die Rilleinrichtungen 7 und die Längsschneider 8
können mit der Wellpappe-Bahn 2 in Eingriff gebracht oder außer Eingriff gebracht
werden, wobei jeweils nur die Rilleinrichtungen 7 und Längsschneider 8 einer Längsschneidevorrichtung
5 oder 6 während des Betriebes mit der Wellpappe-Bahn 2 im Eingriff sind.
[0010] Der Längsschneidevorrichtung 6 ist eine Randstreifen-Schneidvorrichtung 9 nachgeordnet,
die zwei Schneideinrichtungen 10, 11 zum Schneiden von seitlichen Randstreifen 12,
13 der Wellepappe-Bahn 2 aufweist. Den Schneideinrichtungen 10, 11 ist jeweils eine
Abfördereinrichtung 14, 15 für einen solchen abgeschnittenen seitlichen Randstreifen
12 bzw. 13 zugeordnet. Je eine Schneideinrichtung 10 bzw. 11 ist mit einer Abfördereinrichtung
14 bzw. 15 gekoppelt, und zwar beispielsweise - wie aus Fig. 1 ersichtlich - auf einem
gemeinsamen Schlitten 16. Die Schneideinrichtung 10 mit Abfördereinrichtung 14 und
die Schneideinrichtung 11 mit Abfördereinrichtung 15 sind quer zur Transportrichtung
1 und in der Horizontalen in der durch einen Doppelpfeil gekennzeichneten Zustellrichtung
17 verstellbar und einstellbar.
[0011] Die Wirkungsweise der Randstreifen-Schneidvorrichtung 9 im Zusammenwirken mit den
Längsschneidevorrichtungen 5, 6 wird anhand der Fig. 3 erläutert. Von den beiden Längsschneidevorrichtungen
5, 6, die - wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht - zu einer Einheit zusammengefaßt
sein können, war bisher die in Transportrichtung 1 hintere Längsschneidevorrichtung
6 im Einsatz. Ihre Längsschneider 8 haben die Wellpappe-Bahn 2 durch Längs-Schnitte
18 in vier Wellpappe-Teilbahnen 19a, 19b, 19c und 19d geschnitten, wobei die beiden
äußeren Teilbahnen 19a und 19d mittels der Schneideinrichtungen 10, 11 der Randstreifen-Schneidvorrichtung
9 so beschnitten wurden, daß sie Seitenränder 20a und 20d erhalten haben. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit ist die Darstellung in Fig. 3 so gewählt, daß hierbei die Rilleinrichtungen
7 der Längsschneidevorrichtung 6 nicht im Eingriff waren. Bei dem in Fig. 3 dargestellten
Format-Breiten-Wechsel sind die Längsschneider 8 und auch die Rilleinrichtungen 7
der Längsschneidevorrichtung 5 vor dem Formatwechsel bereits auf die neuen Format-Breiten
eingestellt. Beim eigentlichen Formatwechsel werden zuerst - bei fortlaufendem Transport
der Wellpappe-Bahn 2 - die Längsschneider 8 der Längsschneidevorrichtung 6 außer Eingriff
mit der Wellpappe-Bahn 2 gebracht, so daß sie nicht mehr schneiden. Die Längs-Schnitte
18 sind daher in Fig. 3 nach rechts weglaufend dargestellt. Die Längsschneider 8 und
in diesem Fall auch die Rilleinrichtungen 7 der Längsschneidevorrichtung 5 werden
zur Wellpappe-Bahn 2 zugestellt, also in Eingriff mit dieser gebracht, wodurch Längs-Schnitte
21 mit einer anderen Lage in der Wellpappe-Bahn 2 erzeugt werden, so daß nunmehr Wellpappe-Teilbahnen
22a, 22b, 22c und 22d mit anderer Format-Breite als zuvor geschnitten werden. Die
Teilbahnen 22a bis 22d werden außerdem mit in Transportrichtung 1 verlaufenden Rillungen
23 versehen.
[0012] In dem Format-Breiten-Wechsel-Bereich 24 der Wellpappe-Bahn 2, in dem die Umstellung
von den Teilbahnen 19a bis 19d auf die Teilbahnen 22a bis 22d erfolgt, werden die
jedenfalls während des Format-Breiten-Wechsels ständig im Eingriff mit der Wellpappe-Bahn
2 befindlichen Schneideinrichtungen 10 und 11 und mit Ihnen die Abfördereinrichtungen
14 und 15 in Zustellrichtung 17 verstellt, ohne daß sie während dieser Umstellung
außer Eingriff mit der Wellpappe-Bahn 2 gebracht werden. Sie werden also in eine Position
verfahren, in der sie die Seitenränder 25a und 25d der beiden außen liegenden Teilbahnen
22a und 22d in der richtigen Position schneiden. Da die Verstellung der Schneideinrichtungen
10, 11 während des Eingriffs in die Wellpappe-Bahn 2 und während deren Transport mit
voller, d.h. normaler Arbeitsgeschwindigkeit durchgeführt wird, werden die seitlichen
Randstreifen 12, 13 stetig ohne Unterbrechung abgeschnitten und in die Abfördereinrichtungen
14, 15 gegeben, bei denen es sich um die üblichen Absaugeinrichtungen handeln kann.
Da die Abfördereinrichtungen 14, 15 zusammen mit den Schneideinrichtungen 10, 11 verstellt
werden, kann auch bei einer solchen Verstellung, d.h. bei einem Wechsel der Breite
der Randstreifen 12, 13 keine Störung bei ihrer Abförderung eintreten. Der Format-Breiten-Wechsel-Bereich
24 der Wellpappe-Bahn 2 bzw. der Teilbahnen 19a bis 19d und 22a bis 22d wird später
als Abfall herausgeschnitten. Die Längsschnitte 18 bzw. 21 können - wie in Fig. 3
dargestellt - so angeordnet sein, daß zwischen ihnen ein geschlossener nicht längsgetrennter
Bereich der Wellpappe-Bahn 2 verbleibt; sie können aber auch einander überlappend
ausgebildet sein.
[0013] Die Schneideinrichtungen 10 bzw. 11 können nicht nur mechanisch mit den Abfördereinrichtungen
14 bzw. 15 gekoppelt sein, sondern auch elektrisch, beispielsweise durch Antriebe
mit Folgesteuerungen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind auch die Antriebe der
Schneideinrichtungen 10 bzw. 11 und auch der Längsschneider 8 und der Rilleinrichtungen
7 nicht dargestellt.
[0014] Über einen Überführungstisch 26 wird die aus Teilbahnen bestehende Wellpappe-Bahn
2 einem sogenannten Simplex-Querschneider 27 zugeführt, der mit jeweils paarweise
gegen die Wellpappe-Bahn 2 anliegenden Einzugrollen 28, Messerwalzen 29 und Auszugrollen
30 versehen ist. Die Messerwalzen 29 werden so angetrieben, daß Wellpappebögen mit
einer vorgegebenen Format-Länge geschnitten werden, die bei einer Änderung der Format-Breite
sehr oft auch geändert wird. Mittels dieses Simplex-Querschneiders 27 werden aus allen
Teilbahnen 19a bis 19d und danach 22a bis 22d Wellpappebögen gleicher Format-Länge
geschnitten. In diesem Querschneider 27 wird auch der Format-Breiten-Wechsel-Bereich
24 aus der Wellpappe-Bahn 2 herausgeschnitten und durch eine nachgeordnete Bogenschleuse
31 in einen Abfallbehälter 32 abgeleitet. Durch diese Bogenschleuse 31 werden auch
andere als fehlerhaft identifizierte Wellpappebögen in den Abfallbehälter 32 ausgeschleust.
[0015] Im übrigen ist dieser Bogenschleuse 31 eine übliche Bogenablage 33 nachgeordnet,
die die aus den verschiedenen Wellpappe-Teilbahnen 19a bis 19d bzw. 22a bis 22d geschnittenen
Wellpappebögen zu verschiedenen Bogenbehältern abfördert.
[0016] Die Transportgeschwindigkeit der Wellpappe-Bahn 2 bleibt bis zum Querschneider 27
unverändert, da weder vor noch während des Durchlaufs der Wellpappe-Bahn 2 durch die
Längsschneidevorrichtungen 5, 6 noch in der Randstreifen-Schneidevorrichtung 9 irgendein
Querschneidevorgang oder gar eine vollständige Durchtrennung der Wellpappe-Bahn 2
erfolgt.
[0017] In den Fig. 4 bis 6 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Randstreifen-Schneidvorrichtung
9' dargestellt. Diese weist ein Gestell 34 auf, das im Grundsatz so ausgebildet sein
kann, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt. Dieses Gestell 34 ist mit einem oberen
Querträger 35 versehen, der als Hohlkastenträger ausgebildet ist, der sich oberhalb
der Wellpappe-Bahn 2 quer zur Transportrichtung 1 erstreckt. An diesem oberen Querträger
35 sind jeweils in den seitlichen Bereichen Schneideinrichtungen 10', 11' angebracht,
von denen nur eine Schneideinrichtung 11' im einzelnen dargestellt ist. Beide Schneideinrichtungen
sind spiegelsymmetrisch zueinander aufgebaut und angeordnet. Die in der Zeichnung
dargestellte Schneideinrichtung 11' weist eine am oberen Querträger 35 angebrachte
Grundplatte 36 auf, auf der zwei horizontal, parallel zueinander, in der Vertikalen
übereinander und quer zur Transportrichtung 1 verlaufende Führungsstangen 37, 38 befestigt
sind. Auf diesen Führungsstangen 37, 38 ist ein Querschlitten 39 mittels Schiebelagern
40 verschiebbar geführt. Der Querschlitten 39 wird in der geschilderten Verschieberichtung
41 mittels einer Spindel 42 verschiebbar angetrieben, die einerseits in einer Seitenwand
43 des Gestells 34 und andererseits in einem am oberen Querträger 35 angebrachten
Lager 44 drehbar gelagert ist. Sie wird von einem als Elektromotor ausgebildeten Verschiebeantrieb
45 angetrieben, der auf dem oberen Querträger 35 befestigt ist und mittels eines Zahnriementriebs
46 mit der Spindel 42 verbunden ist. Die Spindel 42 ist in einer Spindelmutter 47
geführt, die am Querschlitten 39 angebracht ist. Drehungen der Spindel 42 führen also
zu Verschiebebewegungen des Querschlittens 39 auf den Führungsstangen 37, 38 in Verschieberichtung
41.
[0018] Am Querschlitten 39 ist eine Stütz- und Lager-Einheit 48 angebracht, an der ein Messerträger
49 um eine vertikale Pendelachse 50 schwenkbar gelagert und abgestützt ist. Hierzu
sind an der Einheit 48 ein oberes sphärisches Lager 51 und ein unteres sphärisches
Lager 52 angebracht, in denen der Messerträger 49 gelagert ist.
[0019] Am unteren unterhalb des unteren sphärischen Lagers 51 befindlichen Ende des Messerträgers
49 ist ein Tragarm 53 angeordnet, der sich in Transportrichtung 1 erstreckt. Am unterhalb
des Querschlittens 39 befindlichen freien Ende dieses Tragarms 53 ist eine kreisrunde
Messerscheibe 54 drehbar in einem Lager 55 gelagert. Der Antrieb dieser Messerscheibe
54 um eine Drehachse 56 erfolgt mittels eines Messer-Antriebsmotors 57, der an der
Seitenwand 43 oberhalb des oberen Querträgers 35 befestigt ist. Der Antriebsmotor
57 treibt über einen Zahnriementrieb 58 eine Messer-Antriebswelle 59, die sich über
die volle Breite des Gestells 34 erstreckt und zum Antrieb beider Schneideinrichtungen
10', 11' dient. Sie ist hierzu in der Seitenwand 43 und entsprechend in der gegenüberliegenden
nicht dargestellten Seitenwand des Gestells 34 drehbar gelagert. Auf der Antriebswelle
59 ist ein Zahnriemen-Ritzel 60 drehfest aber in Längsrichtung der Antriebswelle 59
verschiebbar angeordnet, das - wie insbesondere Fig. 5 erkennen läßt - innerhalb der
Stütz- und Lager-Einheit 48 angeordnet ist. Von diesem Zahnriemen-Ritzel 60 wird mittels
eines Zahnriemens 61 ein Zahnriemen-Rad 62 angetrieben, das am unteren Ende des Messerträgers
49, am Beginn des Tragarms 53 im Messerträger 49 um eine horizontale Drehachse 63
gelagert ist, die parallel zur Drehachse 56 der Messerscheibe 54 verläuft. Die Mittelachse
64 der Messer-Antriebswelle 59 und die Drehachse 63 schneiden die Pendelachse 50.
Diese ist gleichermaßen eine vertikale Mittelachse für das Zahnriemen-Ritzel 60 und
das Zahnriemen-Rad 62. Der durch das Ritzel 60, den Zahnriemen 61 und das Rad 62 gebildete
erste Zahnriemen-Trieb 65 liegt also in der Pendelachse 50.
[0020] Mit dem Zahnriemen-Rad 62 ist ein weiteres Zahnriemen-Ritzel 66 gekoppelt, das über
einen Zahnriemen 67 ein mit der Messerscheibe 54 verbundenes Zahnriemen-Rad 68 antreibt.
Das Zahnriemen-Ritzel 66, der Zahnriemen 67 und das Zahnriemen-Rad 68 bilden einen
zweiten Zahnriemen-Trieb 69.
[0021] Unmittelbar unterhalb der Messerscheibe 54 ist ein horizontal und quer zur Transportrichtung
1 verlaufender Schneidtisch 70 angeordnet, über den die Wellpappe-Bahn 2 geführt wird.
Dieser Schneidtisch 70 ist an einem unteren Querbügel 71 angebracht, der am Messerträger
49 außerhalb der Wellpappe-Bahn 2 befestigt ist, so daß der Schneidtisch 70 zusammen
mit dem Messerträger 49 um die Pendelachse 50 geschwenkt wird.
[0022] Wie Fig. 6 erkennen läßt, kann die Messerscheibe 54 um die Pendelachse 50 um einen
Winkel a nach beiden Seiten aus der Transportrichtung 1 ausgelenkt werden. Die Verschwenkung
des Zahnriemen-Rades 62 des ersten Zahnriemen-Triebs 65 relativ zu dessen Zahnriemen-Ritzel
60 erfolgt unter geringfügiger Verformung des zugehörigen Zahnriemens 61, was keinerlei
Schwierigkeiten aufwirft, da die Pendelachse 50 gleichzeitig die Symmetrieachse des
ersten Zahnriemen-Triebs 65 ist. Die Messerscheibe 54 wird aufgrund der Bewegung der
Wellpappe-Bahn 2 in Transportrichtung 1 exakt in die Transportrichtung 1 gezogen.
Um dies zu gewährleisten, geht die Schneidebene 54a der Messerscheibe 54 durch die
Pendelachse 50. Bei einem Format-Breiten-Wechsel durch entsprechenden Antrieb des
Querschlittens 39 jeder Schneideinrichtung 10', 11' in Verschieberichtung 41 wird
das Zahnriemen-Ritzel 60 auf der Messer-Antriebswelle 59 verschoben. Außerdem kann
der Messerträger 49 mit der Messerscheibe 54 um die Pendelachse 50 pendeln und in
dem durch den Winkel a definierten Schwenkbereich um die Pendelachse 50 aus der Transportrichtung
1 ausgelenkt werden, wodurch ein besonders weiches Einschwenken von den Seitenrändern
20a bzw. 20d auf die Seitenränder 25a bzw. 25d entsprechend der Darstellung in Fig.
3 erreicht wird. Der Format-Breiten-Wechsel-Bereich 24 kann dadurch sehr kurz werden,
d.h. die Verluste an Wellpappe sind damit sehr gering.
[0023] Damit die Messerscheibe 54 die Wellpappe-Bahn 2 vollständig durchschneidet, also
vollständig durchdringt, ist im Schneidtisch 70 zugeordnet zur Messerscheibe 54 ein
Schlitz 72 ausgebildet.
[0024] Die abgeschnittenen Randstreifen 12, 13 werden von Abfördereinrichtungen 14', 15'
abgefördert, die jeweils mittels eines Halters 73 an der Stütz- und Lager-Einheit
48 und damit am Querschlitten 39 befestigt sind.
[0025] Die Steuerung des Verschiebeantriebs 45 und des Messer-Antriebsmotors erfolgt von
einer zentralen Steuereinheit 74 der Anlage.
[0026] Entscheidend ist, daß bei Formatwechsel mit Breitenänderungen der abzuschneidenden
Randstreifen 12, 13 die Messerscheibe 54 schräg zur Transportrichtung 1 gestellt wird,
wobei das Maß der Auslenkung, d.h. die Größe des Winkels a einerseits von der Geschwindigkeit
der Wellpappe-Bahn 2 in Transportrichtung 1 und andererseits der Geschwindigkeit des
Querschlittens 39 in Verschieberichtung 41 abhängt. In Abhängigkeit von diesen Größen
kann die Auslenkung der Messerscheibe 54 um den Winkel a mittels eines nicht dargestellten
Stellmotors eingestellt werden, der beispielsweise dann auch von der Steuereinheit
74 angesteuert wird. Insofern muß das Verschwenken der Messerscheibe 54 um die Pendelachse
50 nicht zwingend ein freies Verschwenken sein; die freie Verschwenkbarkeit birgt
aber den Vorteil in sich, besonders geringen apparativen Aufwand zu erfordern.
1. Anlage zur Herstellung von Wellpappebögen mit veränderbarem Format,
- mit mindestens einer Längsschneidevorrichtung (5, 6) mit quer zur Transportrichtung
(1) der ungeteilten Wellpappe-Bahn (2) verstellbaren Längsschneidern (8) zum Schneiden
von Wellpappe-Teilbahnen (19a bis 19d; 22a bis 22d) unterschiedlicher Format-Breite,
- mit quer zur Transportrichtung (1) der Wellpappe-Bahn (2) verstellbaren Schneideinrichtungen
(10, 11; 10', 11') zum Schneiden von seitlichen Randstreifen (12, 13) der Wellpappe-Bahn
(2),
- mit Abfördereinrichtungen (14, 15; 14', 15') für abgeschnittene Randstreifen (12,
13) und
- mit mindestens einer Querschneidevorrichtung (27) zum Schneiden von Wellpappebögen
aus den ungeteilten Wellpappe-Teilbahnen (19a bis 19d; 22a bis 22d),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneideinrichtungen (10, 11; 10', 11') zum Schneiden der Randstreifen (12, 13)
der Wellpappe-Bahn (2) unabhängig von den Längsschneidern (8) zum Schneiden der Wellpappe-Teilbahnen
(19a bis 19d; 22a bis 22d) quer zur Transportrichtung (1) der Wellpappe-Bahn (2) verschiebbar
und mindestens während des Format-Breiten-Wechsels ständig im Eingriff mit der Wellpappe-Bahn
(2) sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfördereinrichtungen (14, 15; 14', 15') für die Randstreifen (12, 13) quer zur
Transportrichtung (1) der Wellpappe-Bahn (2) verschiebbar sind und daß jeweils eine
Schneideinrichtung (10, 11; 10', 11') zum Schneiden eines Randstreifens (12, 13) mit
einer Abfördereinrichtung (14, 15; 14', 15') gekoppelt ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine Schneideinrichtung (10, 11; 10', 11') zum Schneiden eines Randstreifens
(12, 13) mechanisch mit einer Abfördereinrichtung (14, 15; 14', 15') gekoppelt ist.
4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schneideinrichtung (10', 11') eine drehantreibbare Messerscheibe (54) aufweist,
die um eine vertikale Pendelachse (50) verschwenkbar ist.
5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerscheibe (54) um die Pendelachse (50) frei schwenkbar ist.
6. Anlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerscheibe (54) - bezogen auf die Transportrichtung (1) der Wellpappe-Bahn
(2) - hinter der Pendelachse (50) angeordnet ist.
7. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schneideinrichtung (10', 11') einen quer zur Transportrichtung (1) verschiebbaren
Querschlitten (39) aufweist, an dem die Messerscheibe (54) um die Pendelachse (50)
verschwenkbar gelagert ist.
8. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerscheibe mittels eines Riemen-Triebs (65) antreibbar ist, der ein gegenüber
dem Querschlitten (39) ortsfestes Riemen-Ritzel (60) und ein mit diesem über einen
Riemen (61) gekoppeltes Riemen-Rad (62) aufweist, das mit der Messerscheibe (54) um
die Pendelachse (50) schwenkbar ist, wobei die Pendelachse (50) eine Mittelachse des
Riemen-Triebs (65) ist.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Riemen-Ritzel (60) drehfest aber verschiebbar auf einer Messer-Antriebswelle
(59) angeordnet ist.
10. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerscheibe (54) eine Schneidebene (54a) aufweist, die durch die Pendelachse
(50) geht.