[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kontrolle eines automatisierten Druckplattenwechsels
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus der DE 3 940 796 C2 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zum automatischen
Wechseln einer Druckplatte bekannt, bei welcher Druckplatten zwischen einer angetriebenen
Transportrolle und Gegendruckrollen gefördert werden. Dazu werden die Transportrolle
und die freidrehende Gegendruckrolle mit einer Kraft gegeneinander angestellt, so
daß die zu transportierende Druckplatte über Reibschluß die zum Fördern nötige Kraft
erhält.
[0003] Es hat sich herausgestellt, daß gerade beim Abfördern einer gebrauchten Druckplatte
vom Plattenzylinder eine relativ hohe Kraft aufgebracht werden muß, wenn die Druckplattenvorderkante
aus dem geöffneten Erfassungsbereich der Druckanfang-Spannschiene herausgezogen werden
muß. Dies hat seine Ursache darin, daß aufgrund der Zylinderkontur im Druckanfang-Bereich
sowie des längeren Druckvorganges zuvor die Druckplatte im Bereich der Vorderkante
eine Abkantung aufweist. Diese Abkantung führt zu einem Verkantungseffekt der Druckplattenvorderkante
im Erfassungsbereich der geöffneten Druckanfang-Spannschiene. Es ist somit möglich,
daß diese Kraft so groß wird, daß trotz angetriebener Transportrolle die Druckplatte
nicht aus der Druckanfang-Spannschiene herausgezogen wird (Schlupf). Durch die Steuerung
ist dies aber nicht feststellbar, so daß es zu Störungen in dem automatisierten Ablauf
kommt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 derartig weiterzubilden, so daß mit einfachen Mitteln wirkungsvoll
feststellbar ist, ob eine Druckplatte ordnungsgemäß gefördert wird.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, die Drehung der sonst freidrehenden, also keinen
Antrieb aufweisenden Gegendruckrolle sensorisch festzustellen. Durch die erfindungsgemäß
vorgesehene Sensorik ist es somit möglich, festzustellen, ob die Gegendruckrolle sich
überhaupt dreht bzw. ob die Gegendruckrolle die vorgeschriebene Anzahl von Umdrehungen
macht, wenn die Transportrolle angetrieben wird.
[0007] Gemäß dem weiter unten stehenden Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt die sensorische
Erfassung der Drehung der freidrehenden Gegendruckrolle zur Feststellung, ob eine
gebrauchte Druckplatte ordnungsgemäß vom Plattenzylinder abgeführt wird. Selbstverständlich
ist es aber mit der erfindungsgemäßen Sensorik auch möglich, festzustellen, ob eine
neue, dem Plattenzylinder zuzuführende Druckplatte ordnungsgemäß gefördert wird.
[0008] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
anhand der Zeichnungen.
[0009] Es zeigt:
- Fig. 1
- perspektivisch eine erfindungsgemäß ausgebildete Gegendruckrolle,
- Fig. 2
- eine Fördervorrichtung für einen automatisierten Druckplattenwechsel, und
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Gegendruckrolle mit erfindungsgemäßer Sensorik.
[0010] Fig. 2 zeigt einen an sich bekannten Druckplattenwechsler 1 mit zwei freidrehenden,
also keinen Antrieb aufweisenden Gegendruckrollen 2, 3. Wahlweise an eine der Gegendruckrollen
2, 3 anstellbar ist eine Transportrolle 4 verschwenkbar gelagert. Diese verschwenkbare
Lagerung der Transportrolle 4 besteht erkennbar aus Schwenkhebeln an mit je einem
Drehgelenk. Die Transportrolle 4 weist einen nicht dargestellten Antrieb auf, vermittels
der die gemäß Pfeil angedeutete Drehung der Transportrolle 4 erzeugbar ist.
[0011] In Fig. 2 ist eine von einem nicht dargestellten Plattenzylinder abzuführende Druckplatte
5 dargestellt, welche durch die an die Gegendruckrolle 2 angestellte Transportrolle
4 in die Richtung des nach oben weisenden Pfeiles gefördert wird. Der Vollständigkeithalber
sei an dieser Stelle erwähnt, daß die hier nur prinzipiell beschriebene Vorrichtung
des Druckplattenwechsels 1 über die Formatbreite der Druckplatten zwei oder mehrere
Gegendruck- und Transportrollen 2, 3, 4 aufweist und insbesondere an der Oberseite
eines vor dem Druckwerkszylindern befindlichen Schutz angeordnet ist. Unterhalb der
gezeigten Vorrichtung des Druckplattenwechslers 1 befinden sich nicht dargestellte
Leiteinrichtungen, mittels der eine neu zuzuführende Druckplatte zum Plattenzylinder
hin und eine gebrauchte Druckplatte - hier die Druckplatte 5 - vom Plattenzylinder
abgefördert werden kann. Das Zuführen einer neuen Druckplatte zum Plattenzylinder
geschieht dabei durch Anstellen der Transportrolle 4 an die Gegendruckrolle 3.
[0012] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Lagerung der Gegendruckrolle 2. Die Gegendruckrolle
2 ist in einer Ausnehmung eines Trägers 6 angeordnet und über beispielsweise Nadellager
auf einer durch den Träger 6 gehaltenen Steckachse 7 drehbar gelagert.
[0013] An der linken Seite der Gegendruckrolle 2 ist eine Meßbuchse 8 angebracht, welche
gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel als eine Verlängerung eines in der Gegendruckrolle
2 angeordneten zylindrischen Körpers ausgebildet ist, in dem die Lager sitzen. Mit
der Meßbuchse 8 wirkt ein Sensor 9 zusammen, dem ein Signal entnehmbar ist, wenn die
Meßbuchse 8 durch die Gegendruckrolle 2 in Drehung versetzt wird. Der Sensor 9 ist
über eine Halterung 10 am Träger 6 befestigt, so daß dessen aktive Fläche einen definierten
Abstand zum Außenumfang der Meßbuchse 8 bildet.
[0014] Figur 1 zeigt perspektivisch die erfindungsgemäße Ausbildung der Meßbuchse 8. Dargestellt
ist, daß die Meßbuchse 8, welche koaxial zur Steckachse 7 verläuft, auf je einem Viertel
ihres Umfanges Schlitze aufweist. Die Meßbuchse 8 ist somit nach Art eines Kronenringes
ausgebildet. Durch diese Gestaltung der Meßbuchse 8 ist es in einfacher Weise möglich,
den Sensor 9 als induktiven Näherungsschalter auszubilden, dem immer dann ein Signal
entnehmbar ist, wenn sich der Abstand des Sensors 9 zu dem metallischen Teil der Meßbuchse
8 bzw. der metallischen Steckachse 7 ändert. Der Schaltabstand des als induktiven
Näherungsschalter ausgebildeten Sensors 9 ist dazu auf den Außendurchmesser der Meßbuchse
8 sowie den Durchmesser der Steckachse 7 abgestimmt. Die Ausgangssignale des Sensors
9 sind einer nicht dargestellten Steuerung zuführbar, welche die Signale des Sensors
9 in Abhängigkeit der Ansteuerung der Transportrolle vergleicht und daraus die ordnungsgemäße
Druckplattenförderung ermittelt. Durch die Steuerung ist es möglich, eine Fehlermeldung
auszugeben und eine Unterbrechung des Druckplattenwechselvorganges einzuleiten, wenn
auf die geschilderte Art und Weise eine nicht korrekte Druckplattenförderung festgestellt
wurde. Auch sind andere von der Steuerung einzuleitende Maßnahmen denkbar.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Druckplattenwechsler
- 2
- Gegendruckrolle
- 3
- "
- 4
- Transportrolle
- 5
- Druckplatte
- 6
- Träger
- 7
- Steckachse
- 8
- Meßbuchse
- 9
- Sensor
- 10
- Halterung
1. Vorrichtung zur Kontrolle eines automatisierten Druckplattenwechsels, bei der eine
Druckplatte zwischen angetriebenen Transportrollen und freidrehenden Gegendruckrollen
förderbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer Gegendruckrolle (2) ein die Drehung der Gegendruckrolle (2) erfassender
Sensor (9) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegendruckrolle (2) eine Meßbuchse (8) mit im Umfang angeordneten Schlitzen
nach Art eines Kronenringes aufweist und der Sensor (9) als ein induktiver Näherungsschalter
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßbuchse (8) zwei diametral gegenüberliegende Schlitze aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (9) einer dem Abführen einer gebrauchten Druckplatte (5) dienenden
Gegendruckrolle (2) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangssignale des Sensors (9) an eine die Abläufe des automatisierten Druckplattenwechsels
durchführende Steuerung zuführbar sind.