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EP 0 692 380 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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17.01.1996 Patentblatt 1996/03 |
(22) |
Anmeldetag: 02.06.1995 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B41F 31/02 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI |
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Priorität: |
13.07.1994 DE 4424591
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Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG |
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D-63075 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Höll, Roland
D-64331 Weiterstadt (DE)
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Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. |
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c/o MAN Roland Druckmaschinen AG
Patentabteilung/FTB S,
Postfach 10 12 64 D-63012 Offenbach D-63012 Offenbach (DE) |
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(54) |
Verfahren und Vorrichtung zur Zufuhr von Druckfarbe aus einer Farbspender-Einrichtung
in einen Farbkasten |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zufuhr von Druckfarbe
aus einer Farbspendereinrichtung in einen Farbkasten mit einer Farbkastenwalze und
Farbdosierelementen in einem Farbwerk einer Druckmaschine. Die Erfindung dient der
Reduzierung des Reinigungsaufwandes von im Farbkasten verbliebener Farbe bei Ende
eines Druckauftrages. Gelöst wird das dadurch, daß die Farbzufuhr vor Ende eines Druckauftrages
gestoppt wird und der noch vorhandene minimale Farbvorrat bei Ende des Druckauftrages
annähernd aufgebracht ist. Die Vorrichtung besteht aus einem Vorwahlzähler der schaltungstechnisch
mit der Farbspendereinrichtung verbunden ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Zufuhr von Druckfarbe
aus einer Farbspendereinrichtung in einen Farbkasten mit einer Farbkastenwalze und
Farbdosierelementen in einem Farbwerk einer Druckmaschine.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus dem DE-G 1 944 832 bekannt, bei der eine Farbspendereinrichtung
auf der Farbkastenwalze verschiebbar angeordnet ist und die Farbe aus der Farbspendereinrichtung
unter Druck direkt auf die Mantelfläche der Farbkastenwalze ausgepreßt wird. Ein Hinweis
zur Entsorgung der Restfarbe aus dem Farbkasten ist nicht zu entnehmen.
[0003] Aus der EP 0 459 755 A1 ist eine Farbfüllstandskontrolle im Farbkasten für eine Offsetdruckmaschine
bekannt. Mittels Sensor wird der Füllstand im Farbkasten nach dem Echolotprinzip ermittelt
und unter Verwendung eines Mikroprozessors wird die erforderliche Farbzufuhr unter
Berücksichtigung der Trägheit der Druckfarbe berechnet.
[0004] Ein Verfahren zur Bestimmung des Verbrauches von Druckfarbe ist aus der DE 3 835
221 C2 bekannt. Neben einer vor Druckbeginn durchgeführten Berechnung der voraussichtlich
erforderlichen Farbmenge wird der Farbverbrauch kontinuierlich berechnet und die verbrauchte
Farbmenge wird mit der in den Farbkasten eingebrachten Menge kontinuierlich verglichen.
Ein Nachfüllen der noch zur Verfügung stehenden Farbmenge während der Durchführung
des Druckauftrages wird hinfällig. Die Lösung ist relativ aufwendig, da sehr viele
Daten erfaßt und verarbeitet werden müssen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu entwickeln die den Reinigungsaufwand
von im Farbkasten verbliebener Farbe bei Ende eines Druckauftrages oder bei einem
geplanten Farbwechsel spürbar reduziert. Gelöst wird dies durch den kennzeichnenden
Teil der Patentansprüche 1 und 2.
[0006] Die Erfindung hat den Vorteil, daß im Farbkasten von Druckbeginn an stets ein minimaler
Farbvorrat vorhanden ist, der durch eine gesteuerte Zudosierung der Farbe aus der
Farbspendereinrichtung annähernd konstant ist. Der minimale Farbvorrat des Pufferspeichers
ist mengenmäßig wesentlich geringer als die herkömmliche Menge an Farbvorrat eines
Farbkastens. Die Menge muß gerade ausreichen, um ein Abreißen des Farbfilmes auf der
Farbkastenwalze zu vermeiden. Die erfindungsgemäße Lösung gestattet eine optimale
Ausnutzung der in den Farbkasten zugeführten Farbe und reduziert das Problem der Entsorgung
von im Farbkasten verbliebener Restfarbe spürbar. Die Zuführung der Farbe aus einer
Farbspendereinrichtung erfolgt in den Pufferspeicher direkt an die farbverbrauchenden
Farbdosierelemente. Die vorliegende Lösung eignet sich für Rollen- als auch Bogenoffsetdruckmaschinen.
[0007] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es wird von
einer Bogenrotationsdruckmaschine ausgegangen.
[0008] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- den allgemeinen Aufbau einer Bogenrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise,
- Fig. 2
- den Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Farbkasten mit Farbkastenwalze, und
- Fig. 4
- ein Farbprofil nach den Stellungen der Farbdosierelemente gemäß Fig. 3.
[0009] Nach Fig. 1 ist eine Bogenrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise mit einem Anleger
2, zwei Druckwerken 1 mit je einem Farbwerk 4 sowie einem Ausleger 3 dargestellt.
In Fig. 2 ist im wesentlichen ein Farbkasten 5 und eine zugeordnete Farbkastenwalze
7 des Farbwerkes 4 dargestellt. Der Farbkasten 5 besitzt einen Farbkastenboden 6,
dem unterhalb, zentrisch zur Farbkastenwalze 7 Farbdosierelemente 8, vorzugsweise
Farbschieber, zugeordnet sind. Die Farbdosierelemente 8 erstrecken sich über die gesamte
Länge der Farbkastenwalze 7. Im Farbkasten 5 in unmittelbarer Nähe der Farbdosierelemente
8 ist zwischen Farbkastenboden 6 und Farbkastenwalze 7 ein Pufferspeicher zur Bildung
des minimalen Farbvorrates vorgesehen. Im Farbkasten 5 der Fig. 2 ist ein übliches
Füllniveau 10 mit einer Strichpunktlinie dargestellt. Zur Bildung des Pufferspeichers
9 ist eine Farbspendereinrichtung 13 mit seiner Auslauföffnung in den Farbkasten 5
ragend angeordnet. Im Bereich der Auslauföffnung der Farbspendereinrichtung 13 ist
ein Sensor 12 angeordnet, welcher mit der Farbspendereinrichtung 13 schaltungstechnisch
verbunden ist. Der Sensor 12 steuert das Füllniveau des Pufferspeichers 9. Die Farbspendereinrichtung
13 ist parallel zur Farbkastenwalze 7 innerhalb des Farbkastens 5 verfahrbar (nicht
gezeigt). Dies läßt sich zum Beispiel über eine Traverse oder ein Portal mit entsprechender
Linearführung realisieren. Vorzugsweise ist die Traverse oder das Portal gleichzeitig
mit der Farbspendereinrichtung vertikal verfahrbar. Die Farbspendereinrichtung 13
ist mit einem Vorwahlzähler 11 für die Anzahl der zu verarbeitenden Bogen schaltungstechnisch
gekoppelt. Der Vorwahlzähler 11 kann im Bereich des Anlegers 2 oder in einem Leitstand
integriert angeordnet sein.
[0010] Die Wirkungsweise ist wie folgt: In den Farbkasten 5 wird aus der Farbspendereinrichtung
13 unter Druck Offsetdruckfarbe in den Pufferspeicher 9 zugeführt, bis sich ein minimaler
Farbvorrat bildet. Entsprechend des Farbverbrauches wird in den Pufferspeicher 9 wieder
Farbe aus der Farbspendereinrichtung 13 zudosiert. Dazu wird die Farbspendereinrichtung
13 parallel zur Farbkastenwalze 7 an die erforderliche, den Farbdosierelementen 8
zugeordnete, Position gefahren. Im vorliegenden Beispiel wird an den Positionen 8.2;
8.3; 8.5; 8.6 und 8.9 mehr Farbe zudosiert (Fig. 3, 4) als bei den übrigen Positionen
der Farbdosierelemente 8. Vor Ende des Druckauftrages oder vor einem bevorstehenden
Farbwechsel wird die Farbzufuhr aus der Farbspendereinrichtung 13 in den Pufferspeicher
9 gestoppt, wobei die restlichen, noch zu verarbeitenden Bogen noch bedruckt werden,
so daß der im Pufferspeicher 9 verbliebene minimale Farbvorrat bei Ende des Druckauftrages
annähernd aufgebraucht ist. Der Vorwahlzähler 11 ist auf die zu verarbeitende Bedruckstoffmenge
einstellbar z.B. nach den Kriterien der Zeit oder der Bogenanzahl. Ein Steuersignal
vor Druckende oder vor einer Druckunterbrechung (z.B. Farbwechsel) bewirkt die Beendigung
der Farbzufuhr aus der Farbspendereinrichtung 13.
Bezugszeichenliste
[0011]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Anleger
- 3
- Ausleger
- 4
- Farbwerk
- 5
- Farbkasten
- 6
- Farbkastenboden
- 7
- Farbkastenwalze
- 8
- Farbdosierelemente
- 8.1 - 8.12
- Farbdosierelemente
- 9
- Pufferspeicher
- 10
- Füllniveau
- 11
- Vorwahlzähler
- 12
- Sensor
- 13
- Farbspendereinrichtung
1. Verfahren zur Zufuhr von Druckfarbe aus einer Farbspendereinrichtung in einen Farbkasten
mit einer Farbkastenwalze und Farbdosierelementen in einem Farbwerk einer Druckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Farbkasten, nahe den Farbdosierelementenals minimaler Farbvorrat ein Pufferspeicher
gebildet wird in dem die Druckfarbe aus der Farbspendereinrichtung abhängig vom Farbverbrauch
gesteuert zugeführt wird und die Farbzufuhr vor Ende eines Druckauftrages oder vor
einem bevorstehenden Farbwechsel gestoppt wird, derart, daß der minimale Farbvorrat
im Pufferspeicher am Ende des Druckauftrages annähernd aufgebraucht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Vorwahlzähler (11) schaltungstechnisch mit der Farbspendereinrichtung (13)
verbunden ist der nach dem Stoppen der Farbzufuhr auf die noch zu verarbeitende Bedruckstoffmenge
einstellbar ist.