(19)
(11) EP 0 692 572 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.01.1996  Patentblatt  1996/03

(21) Anmeldenummer: 95110451.2

(22) Anmeldetag:  05.07.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E01B 19/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 16.07.1994 DE 9411550 U

(71) Anmelder: PHOENIX AKTIENGESELLSCHAFT
D-21079 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Pahl, Bernd
    D-22547 Hamburg (DE)
  • Tiedemann, Peter
    D-21224 Rosengarten (DE)

   


(54) Schienenanordnung


(57) Schienenanordnung, bestehend aus
  • einer Schiene, die auf einer festen Fahrbahn (11) aus Beton angeordnet ist, insbesondere in Verbindung mit einer Rippenplatte (10) und einer elastischen Schienenunterlage (9);
  • beidseitig in Abstand angeordneten Schienenbefestigungen (8);
  • einem strangförmigen Profil (12) aus elastomerem Werkstoff, das ein- oder beidseitig am Schienensteg (6) anliegt; sowie
  • einer Federklemme (25) aus Metall, die das Profil an den Schienensteg preßt; wobei
  • das Profil (12) mit einer Schallschürze (13) versehen ist, die nach oben gerichtet ist, und zwar in Form eines einstückigen Gesamtprofilkörpers und unter Bildung einer im Bereich des Schienenkopfes (3) sich befindenden Nut (14) mit ausreichender Tiefe für den Radkranz (2) sowie einer Profilspitze (15), die über die Schienenkopfoberseite (4) hinausragt, ohne das Rad (1) zu berühren.





Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Schienenanordnung, bestehend aus einer Schiene, die auf einer festen Fahrbahn aus Beton (schotterloser Gleisoberbau) angeordnet ist, insbesondere in Verbindung mit einer Rippenplatte und einer elastischen Schienenunterlage; beidseitig in Abstand angeordneten Schienenbefestigungen; einem strangförmigen Profil aus elastomerem Werkstoff, das ein- oder beidseitig am Schienensteg anliegt; sowie einer Federklemme aus Metall, die das Profil an den Schienensteg preßt (DE-A-31 47 387, EP-A-0 150 264).

[0002] Die Luftschallabstrahlung von Bahnen (Stadt-, Straßen- und Trambahn), erzeugt durch das Rad-Schiene-System und durch unter der Bahn angeordneten Aggregaten, ist erheblich, wobei beim schotterlosen Gleisoberbau sich der Luftschallpegel um etwa 3 bis 5 dB erhöht.

[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die Schallabstrahlung, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Kompensation des oben erwähnten Wertes, zu verringern.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1 durch eine Schienenanordnung, bei der das Profil mit einer Schallschürze versehen ist, die nach oben gerichtet ist, und zwar in Form eines einstückigen Gesamtprofilkörpers und unter Bildung einer im Bereich des Schienenkopfes sich befindenden Nut mit ausreichender Tiefe für den Radkranz sowie einer Profilspitze, die über die Schienenkopfoberseite hinausragt, ohne das Rad zu berühren.

[0005] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 23 genannt.

[0006] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen (jeweils Querschnittsdarstellungen) erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine Schienenanordnung mit einer profilierten Luftschallschürze und einer Federklemme, die im Bereich der Schienenbefestigungen angeordnet ist, und zwar unter gleichzeitiger Fixierung durch die jeweilige Schienenbefestigung;
Fig. 2
eine Schienenanordnung mit einer Luftschallschürze mit zusätzlicher Materialschicht und einer Federklemme, die zwischen den einzelnen Schienenbefestigungen angeordnet ist und dabei den Schienenfuß umläuft;
Fig. 3
eine Schienenanordnung mit einer profilierten Luftschallschürze, einem Hohlkammerprofil und einer Federklemme, die zwischen den einzelnen Schienenbefestigungen angeordnet ist und den Schienenfuß umläuft.


[0007] In Verbindung mit diesen Figuren gilt folgende Bezugsziffernliste:
1
Rad
2
Radkranz
3
Schienenkopf
4
Schienenkopfoberseite
5
Schienenkopfunterteil
6
Schienensteg
7
Schienenfuß
7'
Schienenfußoberseite
8
Schienenbefestigung
9
elastische Schienenunterlage
10
Rippenplatte aus Metall
11
feste Fahrbahn aus Beton
12
strangförmiges Profil aus elastomerem Werkstoff
12'
strangförmiges Profil aus elastomerem Werkstoff
12''
strangförmiges Profil aus elastomerem Werkstoff
13
Schallschürze
13'
Schallschürze
13''
Schallschürze
14
Nut
14'
Nut
14''
Nut
15
Profilspitze
15'
Profilspitze
15''
Profilspitze
16
Innenseite der Schallschürze
16'
Innenseite der Schallschürze
16''
Innenseite der Schallschürze
17
Außenseite der Schallschürze
17'
Außenseite der Schallschürze
17''
Außenseite der Schallschürze
18
Noppen
19
Aussparung für die zusätzliche Materialschicht
20
Materialschicht
21
Profilnase
22
Hohlkammer
23
Hohlkammer
24
Hohlkammer
25
Federklemme
25'
Federklemme
25''
Federklemme
26
Haltenase der Federklemme
27
Aussparung für die Haltenase
28
Rillen
Fig. 1 zeigt eine Schienenanordnung, bei der das strangförmige Profil (12) aus elastomerem Werkstoff, d.h. aus Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff, an der Seite des Schienensteges (6) anliegt, die dem Randkranz (2) abgewandt ist, wobei eine Federklemme (25) das hohlkammerfreie Profil an den Schienensteg preßt. Die Federklemme selbst ist im Bereich der Schienenbefestigungen (8) angeordnet, und zwar unter gleichzeitiger Fixierung durch die jeweilige Schienenbefestigung.

[0008] Das Profil (12), das nur etwa zur Hälfte die Schienenfußoberseite (7') bedeckt, ist nun mit einer Schallschürze (13) versehen, die nach oben gerichtet ist, und zwar in Form eines einstückigen Gesamtprofilkörpers und unter Bildung einer im Bereich des Schienenkopfes (3) sich befindenden Nut (14), die eine ausreichende Tiefe für den Radkranz aufweist, so daß die Schallschürze beidseitig Verwendung finden kann. Die Profilspitze (15) ragt über die Schienenkopfoberseite (4) hinaus, ohne das Rad (1) zu berühren. Die Mindesthöhe X der Profilspitze, die im wesentlichen senkrecht nach oben verläuft, beträgt zweckmäßigerweise mindestens 30 mm, und zwar bezogen auf die Schienenkopfoberseite (4).

[0009] Die gesamte Innenseite (16) der Schallschürze (13) ist mit schallschluckenden Elementen versehen, und zwar in Form von Profilierungen, insbesondere von Noppen (18), die einstückig mit dem Gesamprofilkörper ausgebildet sind. Außerdem besitzt die Innenschicht (16) der Schallschürze eine Profilnase (21), die am Schienenkopfunterteil (5) anliegt. Die Außenseite (17) der Schallschürze (13) geht stufenförmig in die Profilspitze (15) über.

[0010] Fig. 2 zeigt eine Schienenanordnung, bei der das einseitig angeordnete und hohlkammerfreie Profil (12') die Schienenfußoberseite (7') vollständig bedeckt. Die Federklemme (25'), die das Profil (12') an den Schienensteg (6) preßt, ist zwischen den einzelnen Schienenbefestigungen (hier nicht dargestellt) angeordnet und umläuft dabei den Schienenfuß (7).

[0011] Die Schallschürze (13') unter Bildung der Nut (14') weist auf ihrer Innenseite (16') innerhalb der Profilspitze (15') eine Aussparung (19) auf, in der sich eine schallschluckende Materialschicht (20) mit großer Oberfläche befindet, z.B. in Form eines Mineralfilzes oder eines geschäumten Werkstoffes. Die Außenseite (17') geht gewinkelt in die Profilspitze (15') über.

[0012] Fig. 3 zeigt nun eine Schienenanordnung, bei der das Profil (12'') beidseitig am Schienensteg (6) anliegt. Das mit Hohlkammern (22, 23, 24) versehene Profil (12'') bedeckt die Schienenfußoberseite (7') vollständig. Die Außenseite des Profils und die Außenseite (17'') der Schallschürze (13'') verlaufen im wesentlichen fluchtend.

[0013] Die Federklemme (25'') ist zwischen den einzelnen Schienenbefestigungen (hier nicht dargestellt) angeordnet und umläuft dabei den Schienenfuß (7). Die Federklemme weist dabei eine Haltenase (26) auf, die sich in einer entsprechenden Aussparung (27) des Profiles (12'') befindet.

[0014] Die Schallschürze (13'') unter Bildung der Nut (14'') für die Aufnahme des Radkranzes (2) ist auf ihrer Innenseite (16'') innerhalb der Profilspitze (15'') mit einer Profilierung versehen, und zwar in Form von Rillen (28).

[0015] Der Gesamtprofilkörper besteht bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis 3 aus einem witterungsbeständigen Werkstoff, insbesondere auf Basis von EPDM. Der hochdämpfende Gesamtprofilkörper besitzt dabei einen Verlustwinkel von mindestens 5o.


Ansprüche

1. Schienenanordnung, bestehend aus

- einer Schiene, die auf einer festen Fahrbahn (11) aus Beton angeordnet ist, insbesondere in Verbindung mit einer Rippenplatte (10) und einer elastischen Schienenunterlage (9);

- beidseitig in Abstand angeordneten Schienenbefestigungen (8);

- einem strangförmigen Profil (12, 12', 12'') aus elastomerem Werkstoff, das ein- oder beidseitig am Schienensteg (6) anliegt; sowie

- einer Federklemme (25, 25', 25'') aus Metall, die das Profil an den Schienensteg preßt;

dadurch gekennzeichnet, daß

- das Profil (12, 12', 12'') mit einer Schallschürze (13, 13', 13'') versehen ist, die nach oben gerichtet ist, und zwar in Form eines einstückigen Gesamtprofilkörpers und unter Bildung einer im Bereich des Schienenkopfes (3) sich befindenden Nut (14, 14', 14'') mit ausreichender Tiefe für den Randkranz (2) sowie einer Profilspitze (15, 15', 15''), die über die Schienenkopfoberseite (4) hinausragt, ohne das Rad (1) zu berühren.


 
2. Schienenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilspitze (15, 15', 15'') der Schallschürze (13, 13', 13'') eine Mindesthöhe X von 30 mm aufweist, und zwar bezogen auf die Schienenkopfoberseite (4).
 
3. Schienenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilspitze (15, 15', 15'') im wesentlichen senkrecht nach oben verläuft.
 
4. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite (16, 16', 16'') der Schallschürze mit schallschluckenden Elementen versehen ist.
 
5. Schienenandorndung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die schallschluckenden Elemente Profilierungen sind, die einstückig mit dem Gesamtprofilkörper ausgebildet sind.
 
6. Schienenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierungen Noppen (18) oder Rillen (28) sind.
 
7. Schienenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die schallschluckenden Elemente aus einer zusätzlichen Materialschicht (20) mit großer Oberfläche gebildet sind.
 
8. Schienenanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschicht (20) ein Filzwerkstoff, z.B. ein Mineralfilz ist.
 
9. Schienenanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschicht (20) ein geschäumter Werkstoff ist.
 
10. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Innenseite (16) der Schallschürze (13) mit schallschluckenden Elementen versehen ist.
 
11. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich die Profilspitze (15', 15'') mit schallschluckenden Elementen versehen ist.
 
12. Schienenanordnung nach Anspruch 11 in Verbindung mit einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilspitze (15') eine Aussparung (19) besitzt, in der sich die Materialschicht (20) befindet.
 
13. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite (16, 16', 16'') der Schallschürze eine Profilnase (21) besitzt, die am Schienenkopfunterteil (5) anliegt.
 
14. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite (17, 17') der Schallschürze (13, 13') bogen- oder stufenförmig oder gewinkelt in die Profilspitze (15, 15') übergeht.
 
15. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (12, 12') hohlkammerfrei ist.
 
16. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (12'') mit Hohlkammern (22, 23, 24) versehen ist, wobei die Außenseite des Profils (12'') und die Außenseite (17'') der Schallschürze (13'') im wesentlichen fluchtend verlaufen.
 
17. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (12', 12'') die Schienenfußoberseite (7') vollständig bedeckt.
 
18. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (12) nur etwa zur Hälfte die Schienenfußoberseite (7') bedeckt.
 
19. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, insbesondere in Verbindung mit Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Federklemme (25) im Bereich der Schienenbefestigungen (8) angeordnet ist, und zwar unter gleichzeitiger Fixierung durch die jeweilige Schienenbefestigung.
 
20. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, insbesondere in Verbindung mit Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Federklemme (25', 25'') zwischen den einzelnen Schienenbefestigungen (8) angeordnet ist und dabei den Schienenfuß (7) umläuft.
 
21. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, insbesondere in Verbindung mit Anspruch 16 und 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Federklemme (25'') eine Haltenase (26) aufweist, die sich in einer entsprechenden Aussparung (27) des Profiles (12'') befindet.
 
22. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtprofilkörper aus einem witterungsbeständigen Werkstoff besteht, insbesondere auf der Basis von EPDM.
 
23. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der hochdämpfende Gesamtprofilkörper einen Verlustwinkel von mindestens 5o besitzt.
 




Zeichnung













Recherchenbericht