[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Greifen von im Abfluß hängenden Haaren
und dergleichen.
[0002] Auf dem Sieb des Abflusses von Badewannen, Duschen und Waschbecken sammeln sich meist
in relativ kurzer Zeit Haare, welche dort entfernt werden müssen, damit das Wasser
möglichst unbehindert abfließen kann. Selbst in Einpersonenhaushalten, in denen diese
Haare ausschließlich vom Benutzer beispielsweise des Waschbeckens stammen, wird es
im allgemeinen selbst von ihm als sehr unangenehm empfunden, mit den ungeschützten
Fingern diese Haare zu greifen und zu entfernen. Oftmals benutzt man für diese Arbeit
Gummihandschuhe, was jedoch lästig ist und ein anschließendes Abspülen dieser Gummihandschuhe
erfordert.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung zum Greifen von im Abfluß
hängenden Haaren und dergleichen zu entwickeln, welche einfach und umweltfreundlich
gestaltet ist und die ein rasches Entfernen von Haaren aus dem Abfluß ermöglicht.
[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sie einen mittels eines Greifbereiches
zu führenden Haaraufnahmebereich mit einer Haftauflage hat.
[0005] Eine solche Vorrichtung kann man einfach mit dem Greifbereich auf das Sieb des Abflusses
aufsetzen und dann mittels des Greifbereiches verdrehen. Dabei haften die dort hängenden
Haare an der Haftauflage. Durch das Drehen vergrößert sich der Bereich, gegen den
die Haare anliegen, so daß sie nicht wieder von der Vorrichtung herabfallen und zuverlässig
aus dem Abfluß herausgezogen werden können, ohne daß der Benutzer mit den Haaren in
Berührung kommt.
[0006] Die Vorrichtung kann sehr unterschiedlich gestaltet sein, beispielsweise ähnlich
wie ein Stempel, wobei die Haftauflage anstelle der Stempelfläche vorgesehen wird
und aus einem Papierblatt bestehen kann, welches von der Stempelfläche abzuziehen
und zu entsorgen ist. Besonders einfach ist die Vorrichtung aufgebaut, wenn gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Vorrichtung aus einem recyclebaren,
faltbaren Materialstreifen besteht, welcher an seinen beiden Enden einen um eine quer
verlaufende Knicklinie aus der Ebene des Materialstreifens heraus zu knickenden Haaraufnahmebereich
bildet und der symmetrisch zwischen den beiden Knicklinien für die Haaraufnahmebereiche
jeweils zur Bildung zweier aufeinanderzufaltender Greifbereiche eine quer verlaufende,
zu den Knicklinien parallele Hauptknicklinie hat und daß die Haaraufnahmebereiche
jeweils auf der im gefalteten Zustand den Greifbereichen abgewandten Seite eine Haftauflage
aufweisen.
[0007] Eine solche Vorrichtung knickt man vor Gebrauch um ihre Hauptknicklinie und die beiden
Knicklinien der Haaraufnahmebereiche derart, daß die Haaraufnahmebereiche nach außen
weisen, wenn die zwischen der Hauptknicklinie und den Greifbereichen liegenden Greifbereiche
aufeinandergefaltet sind, und daß die jeweilige Haftauflage der Haaraufnahmebereiche
von der Hauptknicklinie weg weist. Dann greift man die Vorrichtung an den Greifbereichen
mit dem Daumen und einem Finger und setzt die Haaraufnahmebereiche auf das Sieb des
Abflusses. Durch anschließendes Drehen der Vorrichtung bei auf dem Sieb aufliegenden
Haaraufnahmebereichen legen sich die Haare über eine ausreichende Länge gegen die
Haaraufnahmebereiche an und bleiben dort haften. Dann kann man die Vorrichtung ohne
Berührung der Haare hochheben und wegwerfen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist
äußerst einfach aufgebaut und deshalb sehr kostengünstig herzustellen, so daß sie
in jedem Badezimmer bereitgehalten werden kann. Da sie im ungefalteten Zustand kaum
Platz einnimmt, beansprucht sie beim Vertrieb und bei der Aufbewahrung wenig Raum.
[0008] Besonders kostengünstig und problemlos zu entsorgen ist die Vorrichtung, wenn der
Materialstreifen aus Karton besteht.
[0009] Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn der Materialstreifen aus einem biologisch abbaubaren
Kunststoff besteht und die Knicklinien im Bereich von im Spritzgießverfahren gleichzeitig
mit dem Materialstreifen erzeugten Filmscharnieren liegen. Dann kann man auch auf
eine Haftauflage verzichten und den Kunststoff in den entsprechenden Bereichen so
ausbilden, daß die aufzunehmenden Haare an ihm hängenbleiben.
[0010] Die Haftauflage kann unterschiedlich gestaltet sei. Entscheidend ist nur, daß durch
sie die Haare gut an der Vorrichtung haften bleiben. Eine billige Möglichkeit besteht
darin, daß die Haftauflage durch ein beidseitig mit einer Klebeschicht versehenes
Klebeband gebildet ist.
[0011] Alternativ ist es jedoch auch möglich, daß die Haftauflage aus einem Klettenmaterial,
wie es beispielsweise bei Verschlüssen von Bekleidung gebräuchlich ist, besteht.
[0012] Die Handhabung der Vorrichtung wird noch weiter erleichtert, wenn gemäß einer anderen
Weiterbildung der Erfindung auch beide zwischen der Hauptknicklinie und den beiden
Knicklinien für die Haarhaftbereiche gelegene Greifbereiche des Materialstreifens
auf derselben Seite wie die Haaraufnahme mit einer Haftauflage versehen sind. Mann
kann dann vor Benutzung der Vorrichtung diese so falten, daß ihre Greifbereiche unlösbar
aufeinanderliegen.
[0013] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Haaraufnahmebereiche als Halbkreise ausgebildet
sind und einen geringfügig kleineren Durchmesser aufweisen als der Durchmesser üblicher
Abflüsse. Hierdurch wird sichergestellt, daß auch im Randbereich des Siebes eines
Abflusses keine Haare hängenbleiben, da die Haaraufnahmebereiche die gesamte Fläche
des Siebes abzudecken vermögen, ohne die Möglichkeit des Drehens der Vorrichtung auf
dem Sieb auszuschließen.
[0014] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung im noch ungefalteten Zustand,
- Fig.2
- die erfindungsgemäße Vorrichtung im gefalteten, gebrauchsbereiten Zustand oberhalb
eines Abflusses.
[0015] Die Figur 1 zeigt eine Materialstreifen 1 aus Karton, welcher an seinen beiden Enden
einen halbkreisförmigen Haaraufnahmebereich 2, 3 hat. Diese Haaraufnahmebereiche 2,
3 sind jeweils durch eine Knicklinie 4, 5 von einem Greifbereich 6, 7 getrennt. Beide
Greifbereiche 6, 7 stoßen auf einer Hauptknicklinie 8 aneinander.
[0016] Vor Benutzung der Vorrichtung knickt man die Greifbereiche 6, 7 in Figur 1 gesehen
nach unten aus der Bildebene und die Haaraufnahmebereiche 2, 3 nach oben aus der Bildebene
heraus, so daß der Materialstreifen 1 die in Figur 2 gezeigte Form annimmt. Figur
2 läßt zugleich erkennen, daß die Haaraufnahmebereiche 2, 3 an ihrer Unterseite mit
einer Haftauflage 9, 10 versehen sind. Entsprechende Haftauflagen 11, 12 können auch
auf den Greifbereichen 6, 7 vorhanden sein, so daß diese im in Figur 2 gezeigten,
gefalteten Zustand aufeinander verbleiben.
[0017] Unterhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist schematisch ein Abfluß 13 mit einem
Sieb 14 dargestellt, in dem Haare 15 hängen. Setzt man die Vorrichtung auf das Sieb
14 und dreht sie, dann haften oder kleben die Haare an der Haftauflage, so daß sie
beim Abheben der Vorrichtung vom Sieb 14 entfernt werden.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Materialstreifen
- 2
- Haaraufnahmebereich
- 3
- Haaraufnahmebereich
- 4
- Knicklinie
- 5
- Knicklinie
- 6
- Greifbereich
- 7
- Greifbereich
- 8
- Hauptknicklinie
- 9
- Haftauflage
- 10
- Haftauflage
- 11
- Haftauflage
- 12
- Haftauflage
- 13
- Abfluß
- 14
- Sieb
- 15
- Haar
1. Vorrichtung zum Greifen von im Abfluß hängenden Haaren und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen mittels eines Greifbereiches zu führenden Haaraufnahmebereich (2,
3) mit einer Haftauflage (9, 10) hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem recyclebaren, faltbaren Materialstreifen (1) besteht, welcher
an seinen beiden Enden jeweils einen um eine quer verlaufende Knicklinie (4, 5) aus
der Ebene des Materialstreifens (1) heraus zu knickenden Haaraufnahmebereich (2, 3)
bildet und der symmetrisch zwischen den beiden Knicklinien (4, 5) für die Haaraufnahmebereiche
(2, 3) zur Bildung zweier aufeinanderzufaltender Greifbereiche (6, 7) eine quer verlaufende,
zu den Knicklinien (4, 5) parallele Hauptknicklinie (8) hat und daß die Haaraufnahmebereiche
(2, 3) jeweils auf der gleichen im gefalteten Zustand den Greifbereichen (6, 7) abgewandten
Seite eine Haftauflage (9, 10) aufweisen.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstreifen (1) aus Karton besteht.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstreifen (1) aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff besteht
und die Knicklinien (4, 5, 8) im Bereich von im Spritzgießverfahren gleichzeitig mit
dem Materialstreifen erzeugten Filmscharnieren liegen.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftauflage (9, 10) durch eine beidseitig mit einer Klebeschicht versehenes
Klebeband gebildet ist.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftauflage (9, 10) aus einem Klettenmaterial besteht.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auch beide zwischen der Hauptknicklinie (8) und den beiden Knicklinien (4, 5)
für die Greifbereiche (6, 7) gelegene Greifbereiche (6, 7) des Materialstreifens (1)
auf derselben Seite wie die Haaraufnahmebereiche (2, 3) mit einer Haftauflage (11,
12) versehen sind.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haaraufnahmebereiche (2, 3) als Halbkreise ausgebildet sind und einen geringfügig
kleineren Durchmesser aufweisen als der Durchmesser üblicher Abflüsse (13).