[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtung für Arbeitsfugen in und an Betonbauwerken
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Eine Dichtung dieser Art ist aus dem DE-GM 84 25 518 bekannt. Sie ist als Injektionsschlauch
ausgebildet. Der aus Gummi oder Kunststoff gefertigte Schlauch besitzt eine flüssigkeitsdurchlässige
Wandung. Diese Wandung weist einen sich über ihre Länge erstreckenden Schlitz für
den Austritt einer Injektionsflüssigkeit auf. In der Wandung ist im Bereich des Schlitzes
eine sich ebenfalls über ihre Länge erstreckende Vertiefung für die Aufnahme eines
den Schlitz überdeckenden Streifens vorgesehen, der aus einem unter dem Druck der
Injektionsflüssigkeit volumsveränderndem Material besteht. Die Wandung mit den Streifen
ist von einem Schlauch aus flüssigkeitsdurchlässigem Material umschlossen. Dieser
Injektionsschlauch besteht somit aus drei zusammengefügten Teilen, die ein langgestrecktes
flexibles Gebilde darstellen. Der erwähnte Streifen aus kompressiblem Material ist
aus Moosgummi gefertigt.
[0003] Vergleichbare Konstruktionen zeigen und beschreiben folgende Druckschriften: DE-GM
91 11 114, DE-GM 83 00 766, DE-OS 33 20 875, DE-OS 34 00 654, DE-OS 35 12 470, DE-OS
41 23 067, DE-OS 41 24 628 und EU-PS 199 108. Soll beispielsweise auf einer Betondecke
eine Betonmauer errichtet werden, so wird ein Schlauch der vorstehend erwähnten Art
auf die Betonplatte gelegt und hier fixiert, und zwar innerhalb jenes Bereiches, der
von der Schalung für die zu errichtende Mauer begrenzt ist. Die beiden Enden des Schlauches
werden nach außen geführt. Ist der Beton für die Mauer in die Schalung eingebracht
und ist er in der Folge ausgehärtet, so wird in den Schlauch eine Injektionsflüssigkeit
eingepreßt, die die zwischen Platte und Mauer befindlichen Fugen dichtend füllt. Alle
diese Dichtungen sind relativ aufwendig gebaut.
[0004] Bekannt sind ferner Dichtungsmaterialien aus Kunststoffmassen (DE-OS 42 26 198 und
DE-OS 42 26 385), die beim Kontakt mit Wasser aufquellen und die zur Fugenabdichtung
oder auch zum Ausgleich von Dimensionsänderungen im Hoch-, Tief- und Ingenieurbau
oder in anderen technischen Bereichen eingesetzt werden. Aus diesem Material werden
Streifen mit beispielsweise rechteckigem Querschnitt gefertigt. Bei der Errichtung
eines Mauerwerkes, wie vorstehend beschrieben, werden solche Streifen auf die Betonplatte
aufgelegt und fixiert, und zwar innerhalb der Schalung, die für die zu errichtende
Mauer dient. Wird ein solcher Dichtstreifen eventuell bei regennassem Wetter verlegt,
so quillt er auf, bevor der Beton für die Mauer in die Schalung eingebracht werden
kann. Erreicht er dabei sein maximales Volumen, so ist seine Dichtfähigkeit in der
Folge in Frage gestellt. Diese Dichtung ist nach Fertigstellung der Mauer nicht mehr
zugänglich.
[0005] Von diesem Stand der Technik geht die Erfindung aus und sie zielt darauf ab, eine
Dichtung der erwähnten Art vorzuschlagen, die die aufgezeigten Nachteile nicht besitzt,
die also einfacher aufgebaut ist und die auch noch nach ihrer Verlegung und Einbindung
in das Mauerwerk beeinflußbar ist und welche auch bei regennassem Wetter eingebaut
werden kann, ohne daß sie dadurch in der Folge ihre Dichtfähigkeit verliert; vor allem
aber soll die erfindungsgemäße Dichtung von vorne herein bereits bessere Dichteigenschaften
aufweisen als die bislang bekannten vergleichbaren Konstruktionen. Zur Lösung dieser
komplexen Aufgabe schlägt die Erfindung jene Maßnahmen vor, die Inhalt und Gegenstand
des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 sind.
[0006] Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert,
ohne dadurch die Erfindung auf eben dieses Ausführungsbeispiel einzuschränken. Die
Figur zeigt den Querschnitt der erfindungsgemäßen Dichtung.
[0007] Die Dichtung besitzt einen Grundkörper 1 aus elastischem Material, der hier beim
gezeigten Ausführungsbeispiel die Gestalt eines gleichschenkligen Dreieckes aufweist.
Das Verhältnis der Breite B der Basiskante 9 - 9 zur Höhe H des Querschnittes beträgt
annähernd 1,5. Dieser Grundkörper 1 besitzt eine innere, längsverlaufende, bohrungsartige
Ausnehmung 2. Diese hier im Querschnitt kreisrunde Ausnehmung 2 ist so groß und liegt
in der Weise innerhalb des Querschnittes des Grundkörpers 1, daß die Wandung 3 dieser
Ausnehmung 2 mit den beiden Außenflächen 4 des Grundkörpers 1 je eine längsverlaufende,
dünnwandige Sollbruchstelle 14 begrenzt. Im Basisbereich besitzt dieser Grundkörper
1 eine längsverlaufende, nutartige Vertiefung 5, deren Seitenflanken 6 keilartig gegeneinander
vorspringen. In dieser nutenartigen Vertiefung 5 liegt die Einlage 7 aus quellbarem
Material, die zweckmäßigerweise in diese nutartige Vertiefung 5 eingegossen ist. Die
Außenseite 8 der aus quellbarem Dichtungsmaterial bestehenden Einlage 7 ist gegenüber
einer gedachten, die Randkanten 9 der Basisfläche 11 des Grundkörpers 1 verbindenden
Ebene 10 etwas zurückversetzt, so daß diese Außenseite 8, wenn die Dichtung auf eine
ebene Fläche aufgelegt wird, von dieser etwas distanziert ist.
[0008] Die Breite B der Basisfläche 11 des Grundkörpers 1 ist größer als die Breite b der
Einlage 7 und die von den Randkanten 9 ausgehende Basisfläche 11 des Grundkörpers
1 schließt mit einer gedachten, diese Randkanten 1 verbindenden Ebene 10 zur Bildung
von an die Seitenränder der Einlage 7 anschließende Dichtlippen 12 einen spitzen Winkel
α ein. Dieser spitze Winkel α beträgt annähernd 15°.
[0009] Zwischen der nutartigen Vertiefung 5 und der Ausnehmung 2 ist noch ein Trennschlitz
13 eingearbeitet. Besitzt die Dichtung nach dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen
dreieckförmigen Querschnitt, so liegt es im Rahmen der Erfindung, diesen Querschnitt
auch rechteckig oder trapezförmig zu gestalten. Anstelle einer Ausnehmung 2 können
innerhalb eines solchen Querschnittes auch mehrere solche parallel verlaufende Ausnehmungen
vorgesehen werden. Die Umfangskontur dieser Ausnehmung 2 ist nicht an die Kreisform
gebunden. Auch eine vieleckige Umfangskontur wäre denkbar, wobei dann dieser Querschnitt
gegenüber dem Außenquerschnitt der Dichtung so gelegt ist, daß eventuell eine Ecke
dieses Querschnittes der Ausnehmung 2 zur Bildung der Sollbruchstelle 14 dient.
[0010] Diese Dichtung wird auf einer Baustelle in der Weise verlegt, wie dies eingangs im
Zusammenhang mit den vorbekannten Konstruktionen erörtert wurde. Die beiden Enden
der Dichtung werden aus der Schalung herausgeführt. Diese Dichtung kann auch bei regennassem
Wetter verwendet werden, weil, wie die Abbildung zeigt, durch die Dichtlippen 12 die
Einlage 7 aus quellfähigem Material von der Auflagefläche, hier durch die gedachte
Ebene 10 dargestellt, distanziert ist. Ist der Beton zur Errichtung der Mauer eingefüllt,
so lastet sein Gewicht auf der Dichtung auf und drückt dabei die Dichtlippen 12 flach
und damit die Einlage 7 an die Auflagefläche, wobei nun die Einlage 7 aufzuquellen
beginnt, wenn sie durch diesen Kontakt mit der Auflagefläche benetzt wird. Sollte
in der Folge festgestellt werden, daß die bestehende Bauwerksfuge durch diese Dichtung
nicht ausreichend abgedichtet werden konnte, beispielsweise weil der eingebrachte
Beton einen allzu großen Schwund aufweist, so wird mittels bekannter Vorrichtungen
in diese Dichtung, und zwar in die Ausnehmung 2, eine Injektionsflüssigkeit mit hohem
Druck (beispielsweise 200 bar) eingepreßt. Die unter diesem hohen Druck stehende Injektionsflüssigkeit
reißt nicht nur die Sollbruchstellen 14 auf und ermöglicht es der Injektionsflüssigkeit
nach außen in die abzudichtenden Fugen zu treten, auch über den Trennschlitz 13 wird
die Einlage 7 mit ihrer Außenseite 8 fest an die Auflageebene gedrückt. Auf diese
Weise können nachträglich auftretende Dichtungsmängel effektiv behoben werden.
[0011] Die erfindungsgemäße Dichtung ist nicht nur einfacher aufgebaut als die eingangs
erwähnten Konstruktionen, sie ist trotz des vereinfachten Aufbaues hinsichtlich der
ihr zugedachten Funktion erheblich effizienter.
Legende
zu den Hinweisziffern:
[0012]
- 1
- Grundkörper
- 2
- längsverlaufende, bohrungsartige Ausnehmung
- 3
- Wandung
- 4
- Außenfläche
- 5
- nutenartige Vertiefung
- 6
- Seitenflanken
- 7
- Einlage
- 8
- Außenseite
- 9
- Randkante
- 10
- gedachte Ebene
- 11
- Basisfläche
- 12
- Dichtlippe
- 13
- Trennschlitz
- 14
- Sollbruchstelle
1. Dichtung für Arbeitsfugen in und an Betonbauwerken, bestehend aus einem langgestreckten
Grundkörper mit mindestens einer inneren, längsverlaufenden, bohrungsartigen Ausnehmung
und die Außenwandung des Grundkörpers eine längsverlaufende, nutenartige Vertiefung
zur Aufnahme einer hinsichtlich ihres Volumens veränderbaren Einlage aufweist und
die bohrungsartige Ausnehmung mit der nutenartigen Vertiefung verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) einen mehreckigen, vorzugsweise dreieckförmigen
oder trapezförmigen Querschnitt aufweist und die Wandung (3) der bohrungsartigen Ausnehmung
(2) mit mindestens einer Außenfläche (4) des Grundkörpers (1) eine dünnwandige Sollbruchstelle
(14) begrenzt und die nutenartige Vertiefung (5) in der Basisfläche (11) des im Querschnitt
mehreckigen Grundkörpers (1) vorgesehen ist und die von dieser Vertiefung (5) aufgenommene
Einlage (7) aus einem bei Berührung mit Wasser quellbaren Dichtungsmaterial besteht.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite (8) der aus quellbarem
Dichtungsmaterial bestehenden Einlage (7) gegenüber einer gedachten, die Randkanten
(9) der Basisfläche (11) des Grundkörpers (1) verbindenden Ebene (10) zurückversetzt
ist.
3. Dichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflanken (6)
der nutenartigen Vertiefung (5) keilartig gegeneinander vorspringen.
4. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
(B) der Basisfläche (11) des Grundkörpers (1) größer ist als die Breite (b) der Einlage
(7) und die von den Randkanten (9) ausgehende Basisfläche (11) des Grundkörpers (1)
mit einer gedachten, diese Randkanten (9) verbindenden Ebene (10) zur Bildung von
an die Seitenränder der Einlage (7) anschließende Dichtlippen (12) einen spitzen Winkel
(α) einschließen.
5. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage
(7) aus quellfähigem Material in die sie aufnehmende nutartige Vertiefung (5) eingegossen
ist.
6. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der im Querschnitt mehreckige,
vorzugsweise dreieck- oder trapezförmige Grundkörper (1) aus einem elastischen Material
gefertigt ist.
7. Dichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der spitze Winkel (α) annähernd
15° beträgt.
8. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Grundkörpers
(1) ein gleichschenkliges Dreieck bildet.
9. Dichtung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Breite
(B) der Basiskante (9 - 9) des dreieckförmigen Querschnittes zur Höhe dieses Querschnittes
annähernd 1,5 beträgt.