(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 692 589 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
17.01.1996 Patentblatt 1996/03 |
(22) |
Anmeldetag: 03.07.1995 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
(30) |
Priorität: |
14.07.1994 DE 9411411 U
|
(71) |
Anmelder: LAUFEN-Fliesen GmbH |
|
D-40670 Meerbusch (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Schmidt, Roland
D-41179 Mönchengladbach-Rheindalen (DE)
|
(74) |
Vertreter: Stark, Walter, Dr.-Ing. |
|
Moerser Strasse 140 D-47803 Krefeld D-47803 Krefeld (DE) |
|
|
|
(57) Die Erfindung betrifft eine Bodenfliese (1) mit mehreckigem Grundriß und an den seitlichen
Stoßflächen (3) vorstehenden Abstandshaltern (4). Um das Verlegen der Bodenfliesen
(1) zu vereinfachen und insbesondere bei Rüttelverlegung zu gewährleisten, daß die
Fugen zwischen verlegten Bodenfliesen (1) zuverlässig mit aufsteigenden Haftschlämmen
verfüllt werden, soll an jeder Stoßfläche (3) nur ein Abstandshalter (4) außerhalb
der Mitte der Stoßfläche (3) angeordnet sein.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenfliese mit mehreckigem Grundriß und an den seitlichen
Stoßflächen vorstehenden Abstandshaltern.
[0002] Derartige Bodenfliesen sind aus der Praxis bekannt. Sie besitzen im unteren Bereich
der Stoßfläche eine umlaufende Stoßkante. Diese Stoßkante kann auch unterbrochen sein,
so daß jede Stoßfläche mindestens zwei oder auch mehrere Abstandshalter aufweist.
Die Abstandshalter sollen eine Mindestfugenbreite zwischen nebeneinander verlegten
Bodenfliesen garantieren. Die Stoßkanten bzw. die Abstandshalter sind im Bereich der
Unterseite der Bodenfliese angeordnet, so daß sie, nach dem Verlegen der Bodenfliesen
im unteren Bereich, zusammenstoßen und oben eine breite Fuge hinterlassen. Die breite
Fuge muß mit Fugenmaterial gefüllt werden, was vor allem bei Kunstharz erhöhte Kosten
verusacht. Im unteren Bereich aneinanstoßende Abstandshalter bereiten insbesondere
dann Probleme, wenn die Bodenfliesen auf einer Schicht aus Haftschlämmen verlegt werden
und die Fugen durch sogenannte Rüttelverlegung mit hochsteigenden Haftschlämmen weitgehendst
verfüllt werden sollen. Ganz ohne Abstandshalter besteht die Gefahr, daß Fliesen durch
das "Rütteln" zu eng aneinander geraten und eine vollständige Fugenverfüllung von
oben nicht mehr gewährleistet ist.
[0003] In schlecht verfüllten Fugen können sich Pilze und Bakterien einnisten, was z. B.
für die Hygiene in der Lebensmittelverarbeitung problematisch ist. Ähnliches gilt
auch für den sogenannten Säurebau, wo bei undichten oder schlecht verfüllten Fugen
der Unterbau, d. h. das Mörtelbett, durch Säure zerstört werden kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bodenfliese der eingangs beschriebenen Gattung
anzugeben, die sich bei geringer Fugenbreite leicht verlegen läßt, wobei die Fugen
auch bei Rüttelverlegung zuverlässig verfüllt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an jeder Stoßfläche nur ein Abstandshalter
außerhalb der Mitte der Stoßfläche angeordnet ist. Insbesondere sollen die Abstandshalter
in gleichen Abständen und in gleicher Richtung von den Ecken der Bodenfliese angeordnet
sein. Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstandshalter in den Eckbereichen der Stoßflächen angeordnet sind. Obgleich jede
Stoßfläche nur einen Abstandshalter aufweist, werden benachbarte Bodenfliesen an jeweils
zwei Stellen, insbesondere in den Eckbereichen der Stoßflächen, aneinander abgestützt.
Die Fugenbreite entspricht der Dicke der Abstandshalter und beträgt vorzugsweise ca.
2 mm. Da die Fugen, bis auf die Abstandshalter, offen sind, werden sie auch bei Rüttelverlegung
ohne weiteres mit aufsteigenden Haftschlämmen verfüllt.
[0006] Vorzugsweise sollen die Abstandshalter einen von der Stoßfläche nach außen gewölbten
Querschnitt aufweisen. Damit ergeben sich geringe Berührungsflächen zwischen benachbarten
Bodenfliesen, und die Bodenfliesen lassen sich leichter zentrieren.
[0007] Um das Hochsteigen der Haftschlämme beim Verlegen zu erleichtern, sollen die Querschnitte
der Abstandshalter von der Unterseite der Bodenfliese zur Oberseite zunehmen. Insbesondere
können die Abstandshalter konisch geformt sein. Diese Form der Abstandshalter verbessert
auch die Verankerung der Bodenfliesen gegenüber Scherkräften.
[0008] Damit eine ausreichende Überdeckung der Fugen mit Fugenmaterial gewährleistet ist,
sollten die Abstandshalter unterhalb der Oberseite der Bodenfliese, insbesondere mindestens
2 mm unterhalb der Oberseite der Bodenfliese, enden. Noch besser ist es, wenn die
Abstandshalter bis zu 2/3 der Fliesendicke unter der Oberfläche enden, damit sie gut
mit Fugenmaterial überdeckt werden können.
[0009] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Draufsicht auf eine Bodenfliese,
- Fig. 2
- teilweise eine Draufsicht auf nebeneinander verlegte Bodenfliesen.
[0010] Die in der Zeichnung dargestellte Bodenfliese 1 besitzt einen sechseckigen Grundriß.
Sie könnte auch einen rechteckigen oder quadratischen Grundriß aufweisen. Die Oberseite
2 der Bodenfliese 1 kann profiliert sein. Das ist im einzelnen nicht dargestellt.
An den von der Oberseite 2 ausgehenden seitlichen Stoßflächen 3 ist jeweils ein Abstandshalter
4 angeformt. Die Abstandshalter 4 sind in den Eckbereichen der Stoßflächen 3 angeordnet,
und zwar so, daß sie ausgehend von den jeweiligen Mitten der Stoßflächen 3 in gleicher
Richtung und mit gleichem Abstand von der Mitte angeordnet sind.
[0011] Die Abstandshalter 4 weisen von den Stoßflächen 3 nach außen gewölbte Querschnitte
auf, wobei die Querschnitte der Abstandshalter 4 von der Unterseite der Bodenfliese
1 zur Oberseite 2 zunehmen. Bei der dargestellten Ausführung sind die Abstandshalter
4 konisch geformt. Im Bereich des maximalen Querschnitts stehen die Abstandshalter
4 ca. 2 mm über die Ebenen der Stoßflächen 3 vor. Im übrigen enden die Abstandshalter
4 mindestens 2 mm bis maximal 2/3 der Fliesenstärke unterhalb der Oberseite 2.
[0012] Die Bodenfliesen 1 lassen sich beim Verlegen wegen der gewölbten Außenkontur der
Abstandshalter 4 leicht zentrieren, weil die Reibung zwischen benachbarten Bodenfliesen
1 gering ist. Die nach dem Verlegen entstehenden Fugen 5 besitzen eine Breite von
ca. 2 mm. Sie erleichtern somit bei der Rüttelverlegung das Aufsteigen der Haftschlämme
durch die von unten nach oben zunehmenden Querschnitte der Abstandshalter 4. Weil
die Abstandshalter 4 unterhalb der Oberseite 2 der Bodenfliese 1 enden, werden die
Fugen 5 durch die anschließende Verfugng auch durchgehend verfüllt, und es entsteht
eine vollständige Überdeckung der Fugen.
1. Bodenfliese mit mehreckigem Grundriß und an den seitlichen Stoßflächen vorstehenden
Abstandshaltern, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Stoßfläche (3) nur ein Abstandshalter
(4) außerhalb der Mitte der Stoßfläche (3) angeordnet ist.
2. Bodenfliese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (4) in
gleichen Abständen und in gleicher Richtung von den Ecken der Bodenfliese (1) angeordnet
sind.
3. Bodenfliese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
(4) in den Eckbereichen der Bodenfliese (1) angeordnet sind.
4. Bodenfliese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
(4) einen von der Stoßfläche (3) nach außen gewölbten Querschnitt aufweisen.
5. Bodenfliese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte
der Abstandshalter (4) von der Unterseite der Bodenfliese (1) zur Oberseite (2) zunehmen.
6. Bodenfliese nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (4) konisch
geformt sind.
7. Bodenfliese nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
(4) unterhalb der Oberseite (2) der Bodenfliese (1) enden.
8. Bodenfliese nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (4) mindestens
2 mm bis maximal 2/3 der Fliesendicke unterhalb der Oberseite (2) der Bodenfliese
(1) enden.

