[0001] Es gibt einige Systeme, Bohr-, Fräs- und Schlitzwerkzeuge schlagzuüberlagern. Sie
reduzieren die Andruckkräfte und erhöhen die Bohrleistungen - besonders in Hartgestein.
In der EP 88710058.4-2303 wird ein ebenfalls exzenteraktiviertes System beschrieben
- mit nur einem Exzenter und Werkzeug zum Schlitzen härtester Materialien.
[0002] Das neue nachfolgend beanspruchte System Mehrfachexzenter mit mehreren Werkzeughülsen
arbeiten zu lassen, läßt das komplette Aggregat wesentlich ruhiger laufen, reduziert
die erforderlichen Andrücke erheblich und bietet die Möglichkeit, beliebige Bohr-
respektive Fräsbreiten zu bearbeiten - nur schlagend oder schlagend fräsend. Durch
diese erfindungsgemäße Technik werden außerdem Lagerprobleme durch zu hohe gewichts-
und amplitudenabhängige Zentrifugalkräfte eliminiert.
[0003] Mit den beanspruchten Techniken kann universell flächig gefräst, geschlitzt oder
volloch gebohrt werden, können Microtunnenling sowie Tunnelbohrmaschinen ausgerüstet
werden - u.a. mit dem Vorteil der Fräsbarkeit härtester Materialien, Mineralien und
dgl. bei Halbierung der Maschinengewichte.
Beispiel:
[0004] Eine einseitig gehaltene Doppelexzenterwelle mit zwei Hülsen und Fräswerkzeugen wird
mit 3.000 U/min angetrieben; die Amplitude beträgt 5 mm. Über das Untersetzungsgetriebe
wird die Werkzeughülse 30:1 mit 100 U/min angetrieben; Breite und Durchmesser der
Werkzeughülse: 250 mm x 2 = 500 mm Abbohrbreite bei einem erforderlichen Andruck von
ca. 1 Tonne in Hartgestein und ca. 10 kw Antriebsleistung. Konventionelle Systeme
benötigen das mehrfache.
[0005] In den Figuren mit jeweils nur einer Ausführungsmöglichkeit ist in der Figur 1 (1)
einer der Halter, (2) eine der auf einem Exzenter drehend gelagerten Hülsen. (3) ist
ein Reduktionsgetriebe über einen Außen- und Innenzahnkranz. Mit (4) ist ein / sind
Werkzeuge angedeutet. (5) sind die zum Auswuchten erforderlichen Gegengewichte. (6)
ist der Antrieb der schnellaufenden Exzenterwelle, (7) ein diskenartiges Rollenbohrwerkzeug.
(8) sind Abdichtungen, und (9) ist eine Version zum Verdichten von Böden und dgl mit
der Hülse als Walze oder unter Verwendung einer Platte (ohne Drehantrieb für die Werkzeughülse).
Die eigentlichen Werkzeuge sind austauschbar. Die Hülse und die Werkzeuge werden auf
die Gegengewichte (5) ausgewogen / ausgewuchtet.
[0006] In der Figur 2 ist (10) der Zahnradantrieb über die gehaltene innere Welle (11) für
die äußere Hülse (12). Die ebenfalls auf dem Exzenter (14) drehend gelagerte zweite
innere Hülse (13) wird über (15) langsam drehend angetrieben. Die Doppelexzenterwelle
wird über (16) schnelldrehend angetrieben; die Halterung für das Aggregat ist (18).
Die Gewichte, auf die die jeweilige Hülse und Werkzeuge ausgewuchtet werden, sind
mit (19) bezeichnet und an / auf der Exzenterwelle befestigt.
[0007] In der Figur 3, ein Doppelexzenter mit mittiger Halterung, ist (20) eine der beiden
Werkzeughülsen mit ihrem Antrieb (21). Zum Abtragen des eventuell stehenbleibenden
Steges sind zurückversetzte Picken oder dergleichen (22) vorgesehen. (23) ist die
zweite Hülse für Werkzeuge und dem Gegengewicht (24). Die Exzenterwelle mit zwei gegeneinander
versetzten oder gleichseitig / -zeitig schlagenden Exzentern ist (25). Für (26), eine
exzentrische drehbare Hülse zum Variieren der Amplitude, wird gesonderter Schutz beansprucht.
Sie wird vorzugsweise mit einer Verzahnung auf die Welle (27) geschoben und auf ihr
befestigt. (28) ist der mittige Halter mit z.B. einem Zahnriemen (29) als Antrieb
für die Welle (27). Die eingezeichnete Mittellinie bedeutet, daß mit diesem Aggregat
um diese Achse gedreht auch Pilot- / Vollochbohrungen erstellt werden können.
[0008] In Figur 4 sind (30) die gleichlangen und -schweren Hülsen und Werkzeuge, die jeweils
über (31) langsam drehend angetrieben und gegen (32) ausgewogen / ausgewuchtet werden.
Auch dieses System kann als schlagendes Rollenbohrwerkzeug arbeiten, ohne - aber auch
mit Antrieb der Werkzeughülse. Bei dieser Bauart, die beliebig über weitere Halter
und Werkzeuge verbreitert werden kann, sind (33) die beiden Halter mit dem Antrieb
(34) über Zahnriemen in dieser Ausführung. Bei mehr als drei Exzentern / Werkzeughülsen
werden vorzugsweise jeweils zwei Hülsen in den Haltern gelagert und angetrieben (nur
schraffiert eingezeichnet).
[0009] In Figur 5, einer besonderen Bauart ohne Gegengewichte gemäß (32) in Figur 4, sind
(35) die beiden äußeren gleich breiten und schweren Werkzeughülsen. (36) ist die gegenüber
einer der äußeren Hülsen zur Auswuchtung erforderliche doppelt breite und schwere
Werkzeughülse. Dadurch arbeitet dieses System optimal ausgewuchtet ohne gesonderte
Kontergewichte schwingungsfrei. (37) sind die 180° gegeneinander versezten Exzenter,
auf denen die Hülsen (35) und (36) drehend gelagert sind. Sie können / müssen aber
nicht über die Zahnradpaare (38) angetrieben sein. Die Halter können auch außen angeordnet
sein; dafür sind dann Mitnehmer zwischen den Werkzeughülsen vorgesehen.
1. Verfahren zum Bohren, Fräsen und Schlitzen von Gestein, Mineralien und dgl mit schnellaufend
angetriebenen Exzentern, auf denen langsam laufende Hülsen mit Werkzeugen drehend
gelagert sind, gekennzeichnet durch die Kombination mindestens zweier gegengewuchteter
Werkzeughülsen auf nur einer Exzenterwelle, die entweder selbständig drehend schlagüberlagert
arbeiten oder angetrieben schlagüberlagert fräsen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch exzenterinduziertes
selbständiges langsames Drehen der Werkzeughülsen.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch exzenterinduzierte
Getriebe zum Antreiben der Werkzeughülsen über ineinander ablaufende Innen- und Außenzahnkränze,
von denen der eine oder andere in Abhängigkeit der gewollten Drehrichtung am Halter
gestellfest arretiert ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3 gekennzeichnet durch
Gegengewichte an den Exzenterwellen, auf die die Hülsen und Werkzeuge abgestimmt /
ausgewuchtet werden (Figur 1 bis 4).
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Hülsen und Werkzeuge auf einer Exzenterwelle mit mindestens zwei
Exzentern gegeneinander abgestimmt / ausgewuchtet werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet,
daß drei Hülsen und die Werkzeuge auf drei Exzentern einer Welle dadurch aufeinander
abgestimmt / ausgewuchtet werden, daß die mittlere Hülse mit Werkzeugen doppelt so
breit und schwer ist wie eine äußere Werkzeughülse - und der mittlere Exzenter 180°
gegen die beiden äußeren versetzt ist (Figur 5).
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 6 gekennzeichnet durch
Halter / -Lagerungen zwischen zwei Exzenter / zwei Werkzeughülsen - mit Antrieb für
die Exzenterwelle - mit und ohne Antrieb für die Werkzeughülsen (Figur 3 bis 5).
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7 gekennzeichnet durch eine
mittige Halterung / Lagerung mit Antrieb für je einen Exzenter mit Werkzeughülse (Figur
3).
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 8 gekennzeichnet durch
eine exzentermittige Welle zum Antrieb einer zweiten / äußeren Werkzeughülse bei einseitiger
Halterung / Lagerung (Figur 2).
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet,
bei mehreren Werkzeughülsen und mehreren Exzentren nebeneinander jede Exzenterwelle
auf beiden Seiten im Halter zu lagern (Figur 1 und 4).