[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hülse für eine Hochdruckplungerpumpe, vorzugsweise
im Arbeitsbereich oberhalb 1.000 bar, wobei die Hülse auf dem Plunger schwimmend gelagert
ist und mit der Stirnfläche des Plungers den Arbeitsraum der Hochdruckplungerpumpe
begrenzt.
[0002] Es ist eine Hülse dieser Art bekannt (EP 0 464 165), in deren zylindrischer Bohrung
eine Gleitbuchse angeordnet ist, in der sich der Plunger hin und her bewegt.
[0003] Da die Hülse, die sich an der dem Pumpenkopf zugewandten Ende an einem Einsatzkörper
abstützt, mit der Stirnfläche des Plungers den Arbeitsraum der Pumpe begrenzt und
vom Saugraum umschlossen ist, wird die Hülse beim Saug- und Druckhub wechselnden Belastungen
unterworfen, die insbesondere bei Pumpen, die im Hochdruck- bzw. im Höchstdruckbereich
arbeiten, die Lebensdauer der Hülse begrenzen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hülse der eingangs genannten Art so
zu gestalten, daß sie im Pumpenbetrieb bei wechselnden Druckbelastungen höchsten Innendrücken
ausgesetzt und preisgünstig gefertigt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Hülse gelöst, die einen mit einer durchgehenen
mittigen Bohrung und an den Stirnenden mit Flanschscheiben versehenen Wickelkern aufweist,
in dessen durch die Flanschscheiben stirnseitig begrenzten Wickelraum eine Wicklung
eines vorgespannten Drahtes aus Metall, Kunststoff oder aus einem Fasermaterial angeordnet
ist.
[0006] Die Lebensdauer der Hülse kann dadurch erheblich gesteigert werden, daß die Vorspannung
der Wicklung gleich dem im Innenraum der Hülse im Betrieb der Pumpe wirkenden Arbeitsdruck
oder größer als dieser Arbeitsdruck ist.
[0007] Der Wickelkern kann aus Keramik, Bronze oder Stahl gefertigt sein.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden beschrieben.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Hochdruckplungerpumpe im Längsschnitt`
- Fig. 2
- die Hülse nach der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab und
- Fig. 3
- eine Teilvergrößerung, und zwar des Bereiches III, aus der Fig. 2.
[0011] Die in der Fig. 1 dargestellte Hochdruckplungerpumpe besteht im wesentlichen aus
einem Pumpengehäuse 1, einem mit dem Pumpengehäuse durch Schrauben 2 verbundenen Pumpenkopf
3, einem koaxial zur Zylinderachse 4 angeordneten Saugventil 5 und einem Druckventil
6 sowie einer schwimmend auf dem Plunger 7 gelagerten Hülse 8. Diese Hülse weist einen
Wickelkern 9 und an den Stirnseiten angeordnete Flanschscheiben 10 und 12 auf. Der
Wickelkern 9 ist mit einer durchgehenden, mittigen Bohrung 13 versehen. In dem durch
den Wickelkern und durch die Flanschscheiben begrenzten Wickelraum ist eine Wicklung
14 eines vorgespannten Drahtes aus Metall, Kunststoff oder einem Fasermaterial angeordnet.
[0012] Die Vorspannung der Wicklung 14 ist gleich dem im Innenraum der Hülse 8 im Betrieb
der Hochdruckplungerpumpe wirkenden Arbeitsdruck oder größer als dieser Arbeitsdruck.
[0013] Der Wickelkern 9 der Hülse kann aus Keramik, Bronze oder aus Stahl gefertigt werden.
[0014] Der Wickeldraht 15 kann aus Stahl oder aus Kohlefasern bestehen.
[0015] Der aus Stahl gefertigte Wickeldraht 15 kann ein Federstahldraht sein und einen Durchmesser
von 0,4 mm sowie eine Festigkeit von 2.750 bis 3.050 N/mm² aufweisen.
[0016] Die Wicklung 14 setzt sich aus mehreren Drahtlagen zusammen. Es können z.B. vier
bis zehn Drahtlagen vorgesehen werden.
[0017] Die Hülse 8 stützt sich an dem dem Pumpenkopf 3 zugewandten Ende an einer Stoßfläche
16 eines Einsatzkörpers 17 ab. Diese Stoßfläche begrenzt mit der Stirnfläche der Hülse
8 eine Stoßfuge, die durch eine in den von der Hülse 8 und dem Einsatzkörper 17 begrenzten
Strömungskanal eingesetzte Dichtungshülse 18 überlappt wird.
[0018] Aus der Fig. 1 ergibt sich, daß der Pumpenkopf 3 aus den Teilen 19,20 besteht, die
untereinander durch Schrauben 21 verbunden sind. Zwischen den Teilen 19,20 ist eine
rechtwinklig zur Zylinderachse 4 sich erstreckende Trennungsebene 22 vorgesehen. Der
dem Gehäuse 1 zugewandte Teil 20 des Pumpenkopfes weist eine Auflagefläche 23 für
einen Ringflansch 24 des Einsatzkörpers 17 auf. Der Einsatzkörper 17 ist mit Saugkanälen
versehen, die sich von einer Ventilsitzfläche des plattenförmigen Saugventilkörpers
5 bis zur unteren Begrenzungsfläche des Ringflansches 24 erstrecken und in einen durch
den Einsatzkörper 17 und dem dem Gehäuse 1 zugewandten Teil des Pumpenkopfes 3 begrenzten
Ringkanal 26 einmünden.
[0019] Von der Auflagefläche des Ringflansches 24 erstreckt sich ein Leckagekanal 27 zum
Saugraum 28.
[0020] Beim Saughub des Plungers 7 wird im zylindrischen Arbeitsraum der Pumpe ein Unterdruck
erzeugt, so daß das Fördermedium aus dem Saugraum 28 durch die Saugkanäle 25 bei abgehobenem
Saugventilkörper 5 in den Arbeitsraum der Pumpe strömen kann. Beim Druckhub verschließt
der Saugventilkörper unter Federwirkung die Saugkanäle 25. Das Fördermedium strömt
durch den Kanal 29 zum Druckventil 6, hebt den Ventilkörper 30 vom Ventilsitz ab und
gelangt in den zum Verbraucher führenden Kanal 31.
Bezugszeichen
[0021]
- 1
- Pumpengehäuse
- 2
- Schraube
- 3
- Pumpenkopf
- 4
- Zylinderachse
- 5
- Saugventil
- 6
- Druckventil
- 7
- Plunger
- 8
- Hülse
- 9
- Wickelkern
- 10
- Flanschscheibe
- 11
- 12
- Flanschscheibe
- 13
- Bohrung
- 14
- Wicklung
- 15
- Wickeldraht
- 16
- Stoßfläche
- 17
- Einsatzkörper
- 18
- Dichtungshülse
- 19
- Teil
- 20
- Teil
- 21
- Schraube
- 22
- Trennungsebene
- 23
- Auflagefläche
- 24
- Ringflansch
- 25
- Saugkanal
- 26
- Ringkanal
- 27
- Leckagekanal
- 28
- Saugraum
- 29
- Kanal
- 30
- Ventilkörper
- 31
- Kanal
1. Hülse für eine Hochdruckplungerpumpe, vorzugsweise im Arbeitsbereich oberhalb 1.000
bar, wobei die Hülse auf dem Plunger schwimmend gelagert ist und mit der Stirnfläche
des Plungers den Arbeitsraum der Hochdruckplungerpumpe begrenzt, gekennzeichnet durch einen mit einer durchgehenden mittigen Bohrung (13) und an den Stirnenden mit
Flanschscheiben (10,12) versehenen Wickelkern (9), in dessen durch die Flanschscheiben
stirnseitig begrenzten Wickelraum eine Wicklung (14) eines vorgespannten Drahtes aus
Metall, Kunststoff oder aus einem Fasermaterial angeordnet ist.
2. Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung der Wicklung (14)
größer/gleich dem im Innenraum der Hülse (8) im Betrieb der Hochdruckplungerpumpe
wirkenden Arbeitsdruck ist.
3. Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkern (9) aus Keramik,
Bronze oder Stahl gefertigt ist.
4. Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickeldraht (15) aus Stahl
oder Kohlefasern besteht.
5. Hülse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Stahl gefertigte Wickeldraht
(15) ein Federstahldraht ist und einen Durchmesser von 0,4 mm sowie eine Festigkeit
von 2.750 bis 3.050 N/mm² aufweist.
6. Hülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung
(14) sich aus vier bis zehn Drahtlagen zusammensetzt.