[0001] Die Erfindung betrifft ein Steckverbindergehäuse mit einem Außengehäuse und einem
Innengehäuse, welche mit annähernd parallel gegenüberstehenden Seitenwänden schachtelförmig
ineinander steckbar sind, wobei zumindest an einer Seite zwischen einer Innenwand
des Außengehäuses und der gegenüberstehenden Außenwand des Innengehäuses ein Verriegelungsmechanismus
in Form einer sich in Steckrichtung erstreckenden Zahnstange an der einen Wand und
eines mit der Zahnstange kämmenden, mit einem Hebel fest verbundenen Zahnradsegmentes
an der anderen Wand vorgesehen ist und wobei das Zahnradsegment um eine zur Einsteckrichtung
senkrechte Achse drehbar an der Wand gelagert ist.
[0002] Ein derartig aufgebauter Steckverbinder ist grundsätzlich aus dem deutschen Gebrauchsmuster
87 14 016 bekannt. Mit Hilfe des an einem Hebel ausgebildeten Zahnradsegmentes in
Verbindung mit der Zahnstange ist es möglich, auch an ungünstigen Montagestellen,
beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, die erforderlichen Steckkräfte aufzubringen
und die beiden Gehäuseteile des Steckverbinders zuverlässig vollständig ineinanderzuschieben
sowie in der Endstellung zu verriegeln. Da der Hebel aufgrund der konstruktiven Gegebenheiten
nur über einen relativ geringen Winkelbereich geschwenkt werden kann und das Zahnradsegment
dabei nur mit einem oder zwei Zähnen mit der Zahnstange in Eingriff gelangen kann,
ist es wichtig, den zur Verfügung stehenden Schwenkbereich des Hebels auch voll auszunutzen.
D. h., es muß sichergestellt werden, daß der Hebel bei Beginn der Steckbewegung vollständig
in die Öffnungsstellung geschwenkt ist. Ist dies nicht der Fall, und kommt beispielsweise
der Hebel mit dem Zahnradsegment bei einer undefinierten Zwischenstellung mit der
Zahnstange in Eingriff, so reicht der verbleibende Schwenkbereich nicht mehr aus,
um das Innengehäuse vollständig in das Außengehäuse zu stecken, so daß die Kontakte
nicht oder nur unvollständig geschlossen werden. Weiterhin besteht die Gefahr, daß
aus Unachtsamkeit die Gehäuseteile ineinandergesteckt werden, während der Hebel mit
dem Zahnradsegment sich bereits in Schließstellung befindet. Hierbei kann es vorkommen,
daß die Gehäuseteile unter Kraftaufwand teilweise ineinandergesteckt werden, wobei
die Zähne des Zahnradsegmentes und der Zahnstange mehr oder weniger deformiert werden,
eine ordnungsgemäße Kontaktgabe des Steckverbinders jedoch nicht erreicht wird.
[0003] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Steckverbindergehäuse der eingangs
genannten Art durch eine konstruktive Ausgestaltung der Verriegelungseinrichtung sicherzustellen,
daß derartige Falschsteckungen oder eine Verriegelung in einer undefinierten Zwischenstellung
vermieden werden.
[0004] Nach der Erfindung wird dieses Ziel bei einem derartigen Steckverbindergehäuse dadurch
erreicht, daß die die Zahnstange tragende Gehäusewand im Randbereich der Einstecköffnung
einerseits und das Zahnradsegment andererseits komplementäre Führungselemente aufweisen,
welche nur bei einer vorgegebenen Winkelstellung des Zahnradsegmentes in Steckrichtung
ineinanderpassen und erst nach einer vorgegebenen Einstecktiefe des Zahnradsegmentes
dessen Drehung unter Eingriff in die Zahnstange freigeben.
[0005] Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen zusätzlichen Führungselemente an den Randbereichen
der beiden ineinanderzusteckenden Gehäuseteile wird also sichergestellt, daß das Einfädeln
zu Beginn der Steckbewegung nur bei korrekter Öffnungsstellung des Hebels und damit
des Zahnradsegmentes erfolgen kann.
[0006] Diese zusätzliche Führung kann bei einer vorteilhaften Ausgestaltung darin bestehen,
daß die eine Gehäusewand in Verlängerung der Zahnstange eine Begrenzungsleiste bildet
und daß das Zahnradsegment einen radial zurückgesetzten, zahnlosen Umfangsabschnitt
aufweist, der in Öffnungsstellung des Hebels bzw. des Zahnradsegmentes mit der Begrenzungsleiste
fluchtet. Das bedeutet, daß die Zähnung der Zahnstange nicht bereits am offenen Rand
des betreffenden Gehäuses beginnt, sondern erst weiter innen, so daß das Zahnradsegment
mit seinen mehr oder weniger in Steckrichtung ausgerichteten Zähnen erst an der Begrenzungsleiste
vorbei nach innen geschoben werden muß, bis eine Drehung unter Eingriff in die Zahnstange
möglich wird.
[0007] In einer anderen oder zusätzlichen Ausgestaltung ist weiterhin vorgesehen, daß das
Zahnradsegment eine seine Dicke in Axialrichtung vergrößernde Längsrippe aufweist,
welche bei Öffnungsstellung des Hebels in Einsteckrichtung verläuft und mit einer
entsprechenden Nut in der die Zahnstange tragenden Wand fluchtet und daß sich die
Nut nach der vorgegebenen Einstecktiefe erweitert, um ein Verdrehen der Rippe und
des Zahnradsegmentes zu ermöglichen. Auch bei dieser zweiten Maßnahme wird also eine
Ausrichtung des Hebels und des Zahnradsegmentes zu Beginn der Einsteckbewegung in
der Öffnungsstellung des Hebels erzwungen. Da die Führungselemente bei falscher Stellung
des Hebels bereits einen Anschlag erzeugen, bevor die beiden Gehäuseteile überhaupt
ineinandergesteckt sind, ist diese Falschstellung für die Bedienperson sofort erkennbar,
so daß diese auch nicht versuchen wird, die Gehäuseteile mit Kraftaufwand in einer
Fehlstellung miteinander zu verriegeln.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Figur 1 ein erfindungsgemäß gestaltetes Steckverbindergehäuse mit voneinander gelösten
Teilen in perspektivischer Darstellung,
Figuren 2 bis 5 ein gegenüber Figur 1 schematisiertes Steckverbindergehäuse in einem
Schnitt durch die Verriegelungseinrichtung mit verschiedenen Stellungen der Verriegelungseinrichtung
und
Figur 6 ein der Figur 5 entsprechendes Steckverbindergehäuse nach dem Stand der Technik
in fehlerhafter Verriegelung.
[0009] Das Steckverbindergehäuse nach Figur 1 besteht im wesentlichen aus einem wannenförmigen
Außengehäuse 1 und einem in dieses einsteckbaren Innengehäuse 2. Das Außengehäuse
1 besitzt einen im Querschnitt annähernd rechteckigen, durch Längsseitenwände 3, 4
und Querseitenwände 5, 6 begrenzten und an seinem inneren Ende durch einen Boden 7
abgeschlossenen Steckkanal 8 mit einer Vielzahl von aus dem Boden senkrecht emporstehenden,
hier nicht sichtbaren Steckerstiften 9, die z. B. in zwei zueinander parallelen Reihen
in einem bestimmten Raster angeordnet sind (siehe Figur 2). Das Innengehäuse 2 ist
mit ebenfalls nicht sichtbaren Steckbuchsen für die Steckerstifte ausgestattet und
besitzt einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit Längsseitenflächen 10,
11 und Querseitenflächen 12, 13 sowie eine Leitungszufuhrung 14.
[0010] Zur Verbindung und zum Lösen des Außengehäuses 1 und des Innengehäuses 2 ist letzteres
mit zwei Hebeln 15 (von denen nur einer sichtbar ist) ausgebildet, die über einen
U-förmigen Bügel 16 verbunden sind und die jeweils an einem senkrecht von der jeweiligen
Längsseitenfläche 10 bzw. 11 des Innengehäuses 2 abragenden Achsstummel 17 gelagert
sind. Die an dem Achsstummel 17 gelagerten Enden der beiden Hebel 15 bilden jeweils
ein zu dem Achsstummel 17 als Mittelachse ausgebildetes Zahnradsegment 18, von dem
aber jeweils nur zwei Zähne 19 und 20 ausgebildet sind.
[0011] Entsprechend den Zahnradsegmenten 18, die drehbar an der Außenwand 10 bzw. 11 des
Innengehäuses 2 gelagert sind, besitzt das Außengehäuse 1 an den Innenseiten seiner
Längsseitenwände 3 und 4 jeweils einen Zahnstangenansatz 21, der im vorliegenden Beispiel
jeweils aus eineinhalb Zähnen, nämlich einer Zahnflanke 22 und einem voll ausgebildeten
Zahn 23 besteht. Zur Verbindung der beiden Gehäuse 1 und 2 werden diese gemäß Figur
1 senkrecht ineinandergesteckt, wobei die beiden Hebel 15 und der Bügel 16 zu Beginn
der Steckbewegung die in Figur 1 gezeigte Ruhestellung oder Öffnungsstellung einnehmen.
Erst nach einer gewissen Einstecktiefe werden die beiden Hebel 15 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt, wobei die Zähne 19 und 20 mit der Zahnflanke 22 und dem Zahn 23 der Zahnstange
21 kämmen und dabei das Innengehäuse 2 vollständig in das Außengehäuse 1 ziehen, um
so die Kontaktstifte 9 zuverlässig mit den entsprechenden Buchsen des Innengehäuses
zu kontaktieren. Insoweit entsprechen der allgemeine Aufbau und die allgemeine Funktion
auch dem Stand der Technik. Die Besonderheiten der Erfindung werden nun nachfolgend
anhand der Figuren 2 bis 6 erläutert.
[0012] In den Figuren 2 bis 6 ist ein Schnitt durch eine Zahnstange 21 des Außengehäuses
und einen Hebel 15 bzw. ein Zahnradsegment 18 des Innengehäuses in verschiedenen Positionen
gezeigt, wobei der generelle Aufbau gegenüber Figur 1 vereinfacht und schematisiert
wurde, um die grundsätzlichen Konstruktionselemente und Funktionen deutlicher zum
Ausdruck zu bringen. Diese grundsätzlichen Funktionselemente sind jedoch mit den gleichen
Bezugszeichen wie in Figur 1 versehen, da sie diesen in Gestaltung und Funktion entsprechen.
[0013] Dabei sei zunächst auf Figur 6 verwiesen, welche einen schematischen Aufbau ohne
die erfindungsgemäßen Merkmale zeigt. Hierbei ist die Zahnstange 21 bereits vom Rand
des Steckkanals 8 her als Zahnstange ausgebildet, wobei anstelle der Zahnflanke 22
ein mehr oder weniger vollständig ausgebildeter Zahn 22a angeformt ist. Dadurch ist
es möglich, daß der Hebel 15 mit dem Zahnradsegment 18, das in diesem Fall auch noch
ansatzweise einen dritten Zahn 18a aufweist, auch bei einer Stellung in die Zahnstange
21 eingefädelt werden kann, die nicht der Öffnungsstellung entspricht, sondern beispielsweise
eine Mittelstellung zwischen Öffnungs- und Schließstellung bildet. Der Zahn 19 kann
dabei zwischen die Zähne 22a und 23 in Eingriff gelangen, während der Zahn 20 mit
dem Beginn der Zahnstange nur eine geringe Durchdringung erfährt und bei relativ geringem
Kraftaufwand auf den Hebel 15 sich leicht deformiert. Damit erreicht der Hebel 15
die in Figur 6 dargestellte Schließstellung, während das Zahnradsegment 18 mit seinen
beiden Zähnen 19 und 20 nur mit dem Anfangsteil der Zahnstange 21 in Eingriff ist,
so daß in der hier erreichten Endstellung die Kontaktstifte 9 nicht mit den entsprechenden
Buchsen des Innengehäuses 2 kontaktieren. Diese Situation soll durch die Erfindung
vermieden werden.
[0014] Zur Vergrößerung der Sperrfläche bei falscher Stellung des Hebels 15 ist anstelle
der zur Gehäuseöffnung weisenden Flanke des Zahnstangenzahnes 22a (Figur 6) in Verlängerung
des Zahnscheitels eine Begrenzungsleiste 24 (siehe Figur 2) ausgebildet, welche bewirkt,
daß die Zahnstange 21 erst nach der durch die Begrenzungsleiste 24 festgelegten Einstecktiefe
mit der Zahnflanke 22 beginnt. Bei einer Stellung des Hebels 15 in Schließstellung
gemäß Figur 2 oder in einer schrägen Zwischenstellung können die Zähne 19 und 20 nicht
in den Steckkanal 8 eingeführt werden. Nur bei Öffnungsstellung des Hebels 15 gemäß
Figur 4 ist das Zahnradsegment 18 in Richtung zur Zahnstange hin so schmal, daß ein
Einstecken möglich ist; zu diesem Zweck ist auch der Zahnansatz 18a (Figur 6) an dem
erfindungsgemäßen Zahnradsegment nicht mehr vorhanden.
[0015] Eine weitere Sicherung gegen Einsteckung mit falscher Hebellage bildet die Kulisse
oder Führungsrippe 25, die an dem Zahn 19 ausgebildet ist und die Dicke des Zahnradsegmentes
in Axialrichtung vergrößert. Dieser Kulisse 25 entspricht eine Kulissenführung 26
in der Wand des Außengehäuses 1. Die Kulisse 25 stößt also am Rand des Steckkanals
an, wenn der Hebel 15 in Schließstellung oder in einer schrägen Zwischenstellung gemäß
Figur 3 steht. Das Innengehäuse 2 läßt sich nur in das Außengehäuse 1 einführen, wenn
die Kulisse 25 in die Kulissenführung 26 eintaucht. Das ist nur bei der Öffnungsstellung
gemäß Figur 4 möglich. Erst nach einer vorgegebenen Einstecktiefe erweitert sich die
Kulissenführung 26 im Bereich 26a, wodurch eine Drehung des Zahnradsegmentes 18 und
ein Eingriff der Zähne 19 und 20 an der Zahnflanke 22 und an dem Zahn 23 der Zahnstange
21 möglich werden. Dadurch wird das Innengehäuse vollständig unter Kontaktierung der
Kontaktstifte 9 in das Außengehäuse 1 hineingezogen. Diesen Verriegelungszustand zeigt
Figur 5.
1. Steckverbindergehäuse mit einem Außengehäuse (1) und einem Innengehäuse (2), welche
mit annähernd parallel gegenüberstehenden Seitenwänden (3, 4, 5, 6; 10, 11, 12, 13)
schachtelförmig ineinander steckbar sind, wobei zumindest an einer Seite zwischen
einer Innenwand (3, 4) des Außengehäuses und der gegenüberstehenden Außenwand (10,
11) des Innengehäuses (2) ein Verriegelungsmechanismus in Form einer sich in Steckrichtung
erstreckenden Zahnstange (21) an der einen Wand (3, 4) und eines mit der Zahnstange
kämmenden, mit einem Hebel (15) fest verbundenen Zahnradsegmentes (18) an der anderen
Wand (10, 11) vorgesehen ist und wobei das Zahnradsegment (18) um eine zur Einsteckrichtung
senkrechte Achse (17) drehbar an der Wand (10, 11) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die die Zahnstange (21) tragende Gehäusewand (10, 11) im Randbereich der Einstecköffnung
(8) einerseits und das Zahnradsegment (18) andererseits komplementäre Führungselemente
(24, 27; 25, 26) aufweisen, welche nur bei einer vorgegebenen Winkelstellung des Zahnradsegmentes
(18) in Steckrichtung ineinanderpassen und erst nach einer vorgegebenen Einstecktiefe
des Zahnradsegmentes (18) dessen Drehung unter Eingriff in die Zahnstange (21) freigeben.
2. Steckverbindergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Gehäusewand (3) in Verlängerung der Zahnstange (21) eine Begrenzungsleiste
(24) bildet und daß das Zahnradsegment (18) einen radial zurückgesetzten, zahnlosen
Umfangsabschnitt (27) aufweist, der in Öffnungsstellung des Hebels (15) bzw. des Zahnradsegmentes
(18) mit der Begrenzungsleiste (24) fluchtet.
3. Steckverbindergehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnradsegment (18) eine seine Dicke in Axialrichtung vergrößernde Längsrippe
(25) aufweist, welche bei Öffnungsstellung des Hebels (15) in Einsteckrichtung verläuft
und mit einer entsprechenden Nut (26) in der die Zahnstange (21) tragenden Wand fluchtet
und daß sich die Nut (26) nach der vorgegebenen Einstecktiefe erweitert (26a), um
ein Verdrehen der Rippe (25) und des Zahnradsegmentes (18) zu ermöglichen.
4. Steckverbindergehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Verriegelungsmechanismus (18, 21) mit je einem Hebel (15) an zwei gegenüberliegenden
Gehäuseseiten (3, 4; 10, 11) vorgesehen ist und daß die beiden Hebel (15) über einen
Bügel (16) verbunden sind.