[0001] Die Erfindung betrifft eine Tabakpatrone gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
deren Verwendung zur Eigenfertigung von Cigaretten durch den Konsumenten.
[0002] Aus der DE 34 07 461 C1 ist ein Tabakerzeugnis bekannt, welches aus einem vorportionierten
Tabakvorrat, zum Abrauchen hülsenartig von Cigarettenpapier umgeben, besteht. Der
Tabakvorrat ist als formstabiler, der Tabakfüllung der fertigen Cigarette angepaßter
und als solcher nicht rauchbarer, jedoch vollständig aus rauchbarem Material bestehender
Tabakstrang ausgebildet. Er kann zur Selbstverfertigung von filterlosen oder Filtercigaretten
vom Verbraucher in eine vorgefertigte Cigarettenpapierhülse eingeführt werden. Die
verwendete Tabakpatrone besteht hierbei aus einem homogenen Tabakkern und einer die
Formstabilität gewährleistenden Umhüllung. Aufgrund der hohen Luftdurchlässigkeit
der Umhüllung kann die Tabakpatrone als solche nicht abgeraucht werden.
[0003] Ein ähnliches System ist aus der DE 41 07 026 C1 bekannt, wobei die Umhüllung der
Tabakpatrone Bereiche von extremer Porosität zwischen 25.000 und 40.000 in cm³min⁻¹cm⁻²
bei 1 kPA gemessenen Coresta-Einheiten nach DIN ISO 2965 aufweist. Der restliche Teil
der Umhüllung sowie Teile des die Umhüllung überdeckenden Cigarettenpapiers der Hülse
müssen niedrigporös sein. Durch Verschieben von Tabakpatrone und Cigarettenhülse gegeneinander
soll der Verbraucher die Menge der dem Rauch beigemischten Luft seinen Wünschen entsprechend
einstellen können.
[0004] Die auf dem Sektor der Tabakpatronen angesprochenen Probleme betrafen entweder die
Einführung der Patrone in die Hülse, die Möglichkeit der wunschgemäßen Beiluftzufuhr
oder die anzustrebende Variabilität der Patronenlänge.
[0005] Diesen Tabakpatronen ist jedoch der Nachteil zu eigen, daß sie lediglich einen homogenen
Tabakkern umfassen und damit nur eine beschränkte Variation der Geschmackseindrücke
beim Verbraucher zulassen. Im Bereich der Filtercigaretten wurde dieses Problem durch
den Einsatz koaxialer Filtercigaretten, wie er aus den Patentschriften DE 39 01 226
C1, 37 43 597 C1 und der Offenlegungsschrift DE 43 21 069 A1 bekannt ist, gelöst.
[0006] Bei der koaxialen Filtercigarette nach der Patentschrift DE 39 01 226 C1 handelt
es sich um eine Cigarette mit einem Strangteil umfassend einen Innenkern aus einem
weitgehend rückstandsfrei verglimmenden Material, insbesondere Tabakmaterial, eine
Umhüllung für den Innenkern, einen den Innenkern bzw. seine Umhüllung koaxial umgebenden
Außenmantel aus einem Tabak und/oder Nicht-Tabakmaterial sowie eine Umhüllung für
den Außenmantel. Weiterhin weist die Cigarette einen Filterteil mit einem Filterkern,
einer luftundurchlässigen Umhüllung für den Filterkern, einem Filtermantel und einer
Umhüllung für den Filtermantel auf. Die Zone der hauptsächlichen Wärmequelle befindet
sich im Innenkern des Strangteils, während sich die Zone, in der der wesentliche Anteil
des in den Mund des Rauchers gelangenden Aerosols erzeugt wird, im Außenmantel des
Strangteils befindet. Der Filterteil reduziert die Verbrennungsgase sowie Rauchpartikel
weitgehend.
[0007] Die in der DE 37 43 597 C1 beschriebene Koaxialcigarette weist darüber hinaus einen
ventilierten Koaxialfilter auf. Dieser dient unter anderem auch der Luftbeimischung.
[0008] Darüber hinausgehend sieht die DE 43 21 069 A1 die Einrichtung einer Rauchmischzone
zwischen Tabakstrang und Filter zur gezielten Durchmischung der im Innenkern und im
Außenmantel des Strangteils entstehenden Gase vor. Allen drei Publikationen liegt
die Idee zugrunde, durch die Wahl der Materialien für Innenkern und Außenmantel des
Strangteils die Variationsmöglichkeiten für die zu erzielenden Geschmackseindrücke
stark zu erweitern. Diese Variationsmöglichkeiten werden noch dahingehend verbessert,
daß die Innenkernumhüllung mit Stoffen beaufschlagt werden kann, die das Aroma und/oder
den Abbrand beeinflussen. Diese Vielzahl an Geschmackseindrücken steht jedoch dem
seine Cigaretten selbst verfertigenden Verbraucher bislang nicht zur Verfügung.
[0009] Es ist jedoch anzunehmen, daß, wie bei den Verbrauchern von vorgefertigten Fabrikcigaretten,
auch bei den Konsumenten selbstverfertigter Tabakprodukte sehr verschiedene, individuelle
Geschmacksanforderungen an die Cigarette bestehen. Daher ist auch in diesem Bereich
mit einem Bedürfnis nach vermehrten Variationsmöglichkeiten für den Geschmackseindruck
zu rechnen.
[0010] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Tabakpatrone sowie deren Verwendung
zur Eigenfertigung von Cigaretten durch den Konsumenten zur Verfügung zu stellen,
die die obigen Nachteile vermeiden und insbesondere eine größere Variationsbreite
der Geschmackseindrücke erlauben.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Bereitstellung einer koaxialen Tabakpatrone
gelöst, wie sie im Anspruch 1 definiert wird.
[0012] Durch die koaxiale Anordnung von zwei verschiedenen Tabakmischungen im Innenkern
und im Außenmantel der Tabakpatrone lassen sich Effekte erzielen, die mit einer einzigen
Tabakmischung nicht möglich sind. Damit werden die für die koaxialen Filtercigaretten
bekannten Vorteile im Hinblick auf Variationsmöglichkeiten des Geschmackseindrucks
auch für den Verbraucherkreis der Selbstdreher/-stopfer zur Verfügung gestellt.
[0013] Generell bieten sich dem Produktentwickler wesentlich mehr und speziellere Design-
oder Ausstattungsmöglichkeiten als für konventionelle, nur aus einer Tabakmischung
und der äußeren, stark luftdurchlässigen Umhüllung bestehende bekannte Tabakpatronen.
Variiert werden können dabei die folgenden Parameter:
a) Art, Gesamtmasse und Gesamtvolumen der ersten Tabakmischung (im Innenkern),
b) Art, Gesamtmasse und Gesamtvolumen der zweiten Tabakmischung (im Außenmantel) und
c) Art, Gesamtmasse und Gesamtfläche der Innenkernumhüllung sowie deren Zusatzstoffe.
[0014] Durch Kombination mit verschiedenen Filterhülsen lassen sich noch mehr verschiedene
Alternativen konstruieren.
[0015] Ein weiterer Vorteil in der Verwendung eines koaxial aufgebauten Tabakstranges liegt
darin, daß die Kompressibilität des Tabakkörpers verbessert werden kann, ohne daß
das, Qualitätskriterium des "Endenausfalls" unterhalb eines akzeptablen Grenzwertes
liegt. Die Kompressibilität des Tabakkörpers ist durch die Packungsdichte bestimmt.
Um die Kompressibilität zu erhöhen, muß bei herkömmlichen Tabakpatronen die Packungsdichte
abgesenkt werden. Dem sind jedoch Grenzen gesetzt, da bei zu niedriger Packungsdichte
der "Endenausfall" zu groß wird. Wird nun eine erfindungsgemäße Tabakpatrone mit koaxial
aufgebautem Tabakstrang verwendet, so kann für den Innenkern eine mittlere bis hohe
Packungsdichte vorgesehen werden, welche von einer stabilisierenden Umhüllung, wie
z.B. Tabakfolie, umgeben ist. Dadurch kann die Packungsdichte des Außenmantels des
koaxialen Tabakstranges deutlich unterhalb der Packungsdichte eines konventionellen
Tabakstranges liegen, ohne daß der "Endenausfall" einen kritischen Grenzwert überschreitet.
Eine so aufgebaute Tabakpatrone weist eine bessere Kompressibilität durch die geringe
Packungsdichte des Außenmantels auf, was jedoch nicht mit dem Nachteil des erhöhten
"Endenausfalls" verbunden ist, da die Tabakpatrone durch den Innenkern mit der Umhüllung
stabilisiert wird. Die niedrige Packungsdichte der Tabakpatrone wird somit nicht durch
besonders füllfähige Grades bzw. expandierten Tabak realisiert, da diese dem Ziel
einer besseren Kompressibilität entgegenwirken würden.
[0016] Die Packungsdichte einer konventionellen Tabakpatrone beträgt ca. 230 mg/cm³. Demgegenüber
kann für den Außenmantel der erfindungsgemäß koaxial aufgebauten Tabakpatrone eine
Packungsdichte von 140 mg/cm³ bis 200 mg/cm³ gewählt werden. Bevorzugt beträgt der
Bereich, aus welchem die Packungsdichte für den Außenmantel gewählt wird, 150 mg/cm³
bis 180 mg/cm³. Besonders vorteilhaft ist ein Wert von 160 mg/cm³ für die Packungsdichte
des Außenmantels. Der Innenkern weist vorzugsweise eine Packungsdichte zwischen 220
mg/cm³ und 300 mg/cm³ auf. Besonders bevorzugt ist der Bereich von 230 mg/cm³ bis
260 mg/cm³. Vorteilhaft beträgt die Packungsdichte des Innenkerns 250 mg/cm³.
[0017] Dabei soll die Füllfähigkeit des verwendeten Tabaks 3,5 cm³/g bis 5,5 cm³/g betragen.
Bevorzugt ist der Bereich 4,0 cm³/g bis 4,5 cm³/g für die Füllfähigkeit des Tabaks.
Vorteilhafterweise liegt die Füllfähigkeit des Tabaks bei 4,2 cm³/g.
[0018] Für den Außenmantel des koaxial aufgebauten Tabakstranges kann auch Tabak mit niedrigerer
Füllfähigkeit als für den Innenkern gewählt werden. Auch hiermit wird die höhere Kompressibilität
der Tabakpatrone gewährleistet. Damit steht dem Produktentwickler eine weitere Design-
oder Ausstattungsmöglichkeit der Tabakpatrone zur Verfügung, da durch eine nicht so
geringe Pakkungsdichte des Außenmantels weitere geschmackliche Variationen errreicht
werden können. Dabei beträgt die Füllfähigkeit des Außenmantels vorzugsweise 3,5 cm³/g
bis 4,2 cm³/g insbesondere 3,8 cm³/g. Die Füllfähigkeit des Innenkerns liegt vorteilhafterweise
in dem Bereich 4,5 cm³/g bis 5,5 cm³/g, insbesondere bei 5,0 cm³/g.
[0019] Als Filter für eine koaxial aufgebaute Tabakpatrone kann ein ebenfalls koaxial aufgebautes
Filterelement verwendet werden, welches ebenfalls einen Innenkern, eine Umhüllung
für den Innenkern, einen Außenmantel, sowie eine Umhüllung für den Außenmantel aufweist.
Dadurch kann eine weitere Variation der Geschmacksrichtung des Tabakrauches erzielt
werden. Für die Anordnung des Filterelements an der Tabakpatrone existieren verschiedene
vorteilhafte Varianten. So kann zwischen der Tabakpatrone und dem Filterelement ein
Mischungsraum vorgesehen werden, in welchem sich der Tabakrauch von Innenkern und
Außenmantel durchmischen kann, bevor er durch das Filterelement zum Konsumenten gelangt.
Vorteilhafterweise ist der Filter als Mehrfachfilter aufgebaut bestehend aus koaxialen
Filterelementen und Standardfilterelementen wie Celluloseacetat. Es können auch innerhalb
des Mehrfachfilters ein oder mehrere Kammern, vorzugsweise in axialer Richtung vorgesehen
werden, so daß durch die unterschiedlich ausgestalteten Filter Variationsmöglichkeiten
für den Konsumenten geschaffen werden.
[0020] Die Kammern können leer oder mit körnigem Granulat oder Aktivkohle aufgefüllt sein.
[0021] Die Filterelemente können direkt an die Tabakpatrone angesetzt sein. Es ist jedoch
auch möglich, die Filterelemente in die Hülse zu integrieren.
[0022] Durch die oben beschriebenen Filterelemente können bei ein und derselben Tabakpatrone
bei gleichen Kondensat- und Nikotinwerten unterschiedliche Geschmacksrichtungen erzielt
werden, wenn unterschiedliche koaxiale Filter verwendet werden. Dies trifft insbesondere
dann zu, wenn Filterelemente verwendet werden, die den Rauch aus Innenkern und Außenmantel
in deutlich unterschiedlicher Weise behandeln. Der Raucher kann sich somit entscheiden,
welchen Filter er für eine bestimmte Tabakpatrone verwenden will, um eine von ihm
gewünschte Geschmacksrichtung zu erhalten. Durch so aufgebaute Filterelemente sind
somit deutlich unterschiedliche Geschmacksrichtungen mit denselben Tabakpatronen realisierbar.
[0023] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Tabakpatrone mit entsprechender Cigarettenpapierhülse, bestehend aus Hülle und
Filter;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Tabakpatrone, die in Pfeilrichtung in
die Hülse eingeführt werden kann;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Tabakpatrone; und
- Fig. 4
- eine Tabakpatrone, an deren einem Ende ein rauchundurchlässiges Sperrelement vorgesehen
ist.
[0024] Die erfindungsgemäße Tabakpatrone 10 weist einen Tabakstrang 21 mit einem Innernkern
27 aus einer ersten Tabakmischung, einer stabilisierenden Umhüllung 28 für den Innenkern
27 aus Papier oder insbesondere aus Tabakfolie, einem Außenmantel 29 aus einer zweiten
Tabakmischung sowie einer Umhüllung 23 aus hochporösem oder stark perforiertem Cigarettenpapier
oder Tabakfolie für den Außenmantel 29 auf. Die Perforationen für die Umhüllung 23
sind in Fig. 1 durch das Bezugszeichen 14 angedeutet. Alternativ kann die Umhüllung
23 auch inhärent porös, z.B. in Form eines Teebeutelpapiers, sein.
[0025] An den Tabakstrang 21 der Tabakpatrone 10 kann ein Filter 22 angesetzt sein, der
bei der Ausführungsform nach Fig. 2 als Koaxialfilter aufgebaut ist, also einen Innenkern
227, eine Umhüllung 228 für den Innenkern 227, einen Außenmantel 229 und eine Umhüllung
für den Außenmantel 229 aufweist; als Umhüllung für den Außenmantel 229 des Filters
22 dient im Beispiel die Außenmantelumhüllung 23 des Tabakstrangs 21, d.h. sie erfüllt
hier eine Doppelfunktion.
[0026] Die Füllfähigkeit der Tabakmischung beträgt etwa 4,2 cm³/g während die Packungsdichte
des Innenkerns 27 bei etwa 250 mg/cm³ und die des Außenmantels 29 bei etwa 160 mg/cm³
liegen.
[0027] Zwischen dem Tabakstrang 21 und dem angesetzten Filter 22 der Tabakpatrone 10 ist
ein Mischungsraum 221 (siehe Fig. 2) ausgebildet.
[0028] Der Tabakstrang 21 der Tabakpatrone 10 ist zwar vollständig aus durch Rauchen konsumierbaren
Bestandteilen aufgebaut, aufgrund der hohen Luftdurchlässigkeit der Umhüllung 23 jedoch
erst nach Einführung in die Öffnung 16 einer in Länge und Durchmesser passenden Cigarettenpapier-Hülse
11 (siehe Fig. 1) oder nach zusätzlicher Umhüllung mit einem in Länge und Breite dazu
passenden Cigarettenpapierblättchen durch den Konsumenten abrauchbar.
[0029] Die Perforationen 14 in der Umhüllung 23 sollten sich zumindest in dem Bereich der
Tabakpatrone 10 befinden, der den Tabakstrang 21 umgibt; es ist auch möglich, solche
Perforationen 14 noch zusätzlich in der Umhüllung 23 des Filterteils 22 vorzusehen,
wenn entsprechend perforierte oder poröse Zonen im mundseitigen Bereich der Hülse
11 mit den Perforationen in der Umhüllung des Filterteils 22 zusammenwirken sollen.
[0030] Als Alternative zu der Ausführungsform nach Fig. 2 kann die Tabakpatrone 10 auch
nur den Tabakstrang 21, also keinen Filter 22 enthalten; falls eine solche Tabakpatrone
als Filtercigarette eingesetzt werden soll, muß eine Cigarettenpapierhülse 11 mit
einem integrierten Filter 12 verwendet werden, wie es in Fig. 1 angedeutet ist.
[0031] Auch dieser Filter 12 der Cigarettenpapierhülse 10 kann als koaxialer, ventilierter
Filter ausgebildet sein.
[0032] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist an der Tabakpatrone 10 mindestens ein abtrennbares,
rauchundurchlässiges Sperrelement 401 an mindestens einer der beiden Endflächen der
Tabakpatrone 10 vorgesehen. Dieses Sperrelement 401 ist durch eine Perforation 402
in Umfangsrichtung abtrennbar und dient z.B. als Sicherung, um das Rauchen durch Kinder
zu verhindern.
[0033] Zur Vervielfältigung der Geschmackseindrücke kann die Umhüllung des Innenkerns 28
mit Stoffen beaufschlagt sein, die das Aroma und/oder den Abbrand beeinflussen. Solche
Stoffe werden in der Cigarettenindustrie als übliche Additive eingesetzt und deshalb
nicht näher erläutert.
[0034] Vorzugsweise ist die Tabakpatrone 10 von einer zusätzlichen äußeren, aroma- und feuchtigskeitskonservierenden,
die gesamte Tabakpatrone 10 umschließenden Umhüllung 24 umgeben. Diese kann vor Gebrauch
durch den Konsumenten entfernt werden. Geeigneterweise besteht die Umhüllung oder
Verpackung 24 aus Kunststoff, Pappe oder Papier.
[0035] Gemäß einer weiteren Ausführungsform hat die Tabakpatrone 10 in Bezug auf den Tabakaufnahmeraum
der Cigarettenpapierhülse 11 Überlänge, so daß erst nach entsprechender Unterteilung
der Tabakpatrone 10 durch den Konsumenten längenmäßig paßgenaue Tabakpatronenabschnitte
entstehen. Vorzugsweise entspricht dabei die Länge der Tabakpatrone 10 einem ganzzahligen
Vielfachen der Länge des Aufnahmeraumes einer Cigarettenpapierhülse 11, noch stärker
bevorzugt dem 2- oder 3-fachen dieser Länge.
[0036] Der Mischraum 221 zwischen dem Tabakstrang 21 und dem Filter 22 der Tabakpatrone
10 bei der Ausführungsform nach Fig. 2 dient dazu, auf gezielte Weise die von den
beiden Tabakmischungs-Teilen 27 und 29 kommenden Rauchströme miteinander zu mischen
und dadurch gezielte Geschmackseindrücke zu erzeugen.
[0037] Zweckmäßigerweise ist die Luftdurchlässigkeit der Umhüllung 28 für den Innenkern
27 des Tabakstrangs niedriger als die Luftdurchlässigkeit der Umhüllung 23 des Außenmantels
29, wodurch sich ein weiterer Designparameter ergibt.
[0038] Als Beispiel für mögliche Geschmacksvariationen durch verschiedene Tabakmischungen
im Innenkern und im Außenmantel sei die Separation von Burley- und Virginia-Tabaksorten
genannt. Darüberhinaus können dem Außenmantel und dem Innenkern Aromastoffe wie z.B.
Menthol zugesetzt werden.
[0039] Als Alternative zu den gezeigten Ausführungsformen kann statt einer vorgefertigten
Cigarettenpapierhülse 11 auch ein übliches Cigarettenpapierblättchen (nicht dargestellt)
verwendet werden, in das die Tabakpatrone 10 eingewickelt wird, wie es für das "Selbstdrehen
von Cigaretten" bekannt ist.
1. Tabakpatrone (10)
a) mit einem Tabakstrang (21) und
b) mit einer Umhüllung (23) aus hochporösem oder stark perforiertem Cigarettenpapier
oder Tabakfolie, so daß die Tabakpatrone zwar vollständig aus durch Rauchen konsumierbaren
Bestandteilen aufgebaut ist, aber aufgrund der hohen Luftdurchlässigkeit der Umhüllung
erst nach Einführung in eine in Länge und Durchmesser passende Filterhülse oder nach
zusätzlicher Umhüllung mit einem in Länge und Breite dazu passenden Cigarettenpapierblättchen
durch den Konsumenten abrauchbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) der koaxial aufgebaute Tabakstrang einen Innenkern (27) aus einer ersten Tabakmischung,
eine Umhüllung (28) für den Innenkern (27) aus Papier oder Tabakfolie, einen Außenmantel
(29) aus einer zweiten Tabakmischung und eine Mantelumhüllung (23) aus hochporösem
oder stark perforierten Cigarettenpapier oder Tabakfolie aufweist.
2. Tabakpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein koaxiales, ventiliertes,
vorzugsweise angesetztes Filterelement (22) vorgesehen ist.
3. Tabakpatrone nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen axialen Mischungsraum (221)
zwischen Tabakstrang (21) und Filterelement (22).
4. Tabakpatrone nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterelement (22) als
Mehrfachfilter ausgebildet ist, bestehend aus koaxialen Filterstöpseln, konventionellen
Filterstöpseln und/oder Kammern.
5. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein abtrennbares, rauchundurchlässiges Sperrelement (401) an mindestens
einer der beiden Endflächen der Tabakpatrone (10) vorgesehen ist, das vorzugsweise
durch eine Perforationsreihe in Umfangsrichtung (402) abtrennbar ist.
6. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umhüllung (28) des Innenkerns (27) mit Stoffen beaufschlagt ist, die das Aroma
und/oder den Abbrand beeinflussen.
7. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zusätzliche
äußere, aroma- und feuchtigkeitskonservierende, die gesamte Tabakpatrone (10) umschließende
und vor Gebrauch durch den Konsumenten entfernbare Umhüllung oder Verpackung (24),
welche insbesondere aus Kunststoff, Pappe oder Papier gefertigt ist.
8. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tabakpatrone (10) in Bezug auf den Tabakaufnahmeraum einer Cigarettenpapierhülse
Überlänge hat, so daß erst nach entsprechender Unterteilung der Tabakpatrone (10)
durch den Konsumenten längenmäßig paßgenaue Tabakpatronenabschnitte entstehen.
9. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftdurchlässigkeit der Umhüllung (28) des Innenkerns (27) niedriger ist als die
der Umhüllung (23) des Außenmantels (29).
10. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tabakmischung des Innenkerns (27) eine mittlere bis hohe Packungsdichte aufweist,
die Umhüllung (28) des Innenkerns (27) stabilisierend ausgebildet ist und daß die
Tabakmischung des Außenmantels (29) eine geringe Packungsdichte aufweist.
11. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Packungsdichte des Innenkerns (27) etwa 220 mg/cm³ bis 300 mg/cm³, vorzugsweise
etwa 230 mg/cm³ bis 260 mg/cm³, insbesondere etwa 250 mg/cm³ beträgt.
12. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Packungsdichte des Außenmantels (29) etwa 140 mg/cm³ bis 200 mg/cm³, vorzugsweise
etwa 150 mg/cm³ bis 180 mg/cm³, insbesondere ewa 160 mg/cm³ beträgt.
13. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Füllfähigkeit des Tabaks, beider Mischungen etwa 3,5 cm³/g bis 5,5 cm³/g, vorzugsweise
etwa 4,0 cm³/g bis 4,5 cm³/g, insbesondere etwa 4,2 cm³/g beträgt.
14. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Füllfähigkeit des Tabaks im Außenmantel (29) niedriger ist als die Füllfähigkeit
des Tabaks im Innenkern (27).
15. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Füllfähigkeit des Tabaks im Innenkern (27) etwa 4,5 cm³/g bis 5,5 cm³/g, vorzugsweise
etwa 5,0 cm³/g beträgt.
16. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Füllfähigkeit des Tabaks im Außenmantel (29) etwa 3,5 cm³/g bis 4,2 cm³/g vorzugsweise
etwa 3,8 cm³/g beträgt.
17. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammer oder Kammern des Filterelements (22) mit körnigem Granulat oder Aktivkohle
gefüllt ist bzw sind.
18. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Filterelement (22) in eine Cigarettenpapierhülse (11) integriert ist.
19. Tabakpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Filterelement (22) so ausgebildet ist, daß Rauch aus Innenkern (27) und Außenmantel
(29) in unterschiedlicher Weise behandelt wird.