[0001] Die Erfindung betrifft eine Sohlenanordnung für einen Schuh nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, eine Einlegesohle für eine Sohlenanordnung in Form eines Fusses
und ein Füllmaterial zur Verwendung in der Sohlenanordnung.
[0002] Unter einer Sohlenanordnung soll der gesamte Teil eines Schuhs verstanden werden,
der sich unterhalb der Fussohle befindet. Je nach Qualität, Verwendungszweck und Material
kann es sich dabei um einlagige oder mehrlagige Sohlenanordnungen handeln. Als mehrlagige
Sohlenanordnungen sollen solche bezeichnet werden, bei denen mehrere Teilsohlen integriert
ausgebildet, d. h. aneinander befestigt sind. Auch Sohlenanordnungen, bei denen auf
einlagigen oder auf mehrlagigen, integrierten Teilsohlen eine zusätzliche, lose d.h.
aus dem Schuh entfernbare Einlegesohle zu liegen kommt, werden als mehrlagige Sohlenanordnungen
bezeichnet. Während sich einlagige Sohlenanordnungen natürlich über den ganzen Fusssohlenbereich
erstrecken, können Teilsohlen so ausgebildet sein, dass sie nur einen Bereich der
Fusssohle, beispielsweise den Fersenbereich oder den Fussballenbereich, abdecken.
Die Bezeichnung 'Schuh' soll nicht nur Schuhe im eigentlichen Sinne sondern auch Stiefel,
Sandalen, Zoccoli und andere Fussbekleidungen ähnlicher Art einschliessen.
[0003] Es ist erwiesen, dass die menschlichen Füsse gewissermassen als Temperaturfühler
wirken. Dies zeigt sich beispielsweise darin, dass man bei hohen Temperaturen rasch
an den Füssen schwitzt. Bekanntlich weist der menschliche Fuss, insbesondere im Bereich
der Fusssohle und noch vermehrt im Fussballenbereich, eine hohe Dichte an Schweissdrüsen
auf. Dadurch, dass der Fuss oft während Stunden in einem Schuh eingeschlossen bleibt,
der ja gerade auch dazu dient, den Fuss bei Regen vor Nässe zu schützen, und der daher
kaum Feuchtigkeit durchlässt, bleibt der abgesonderte Schweiss im Inneren des Schuhs
und imprägniert diesen gewissermassen. Nicht nur der sich zersetzende Schweiss sondern
auch das diesen Schweiss aufnehmende Material entwickelt einen äusserst unangenehmen
Geruch, der sich wiederum auf die Socken oder Strümpfe und auch auf den Fuss selbst
überträgt. Obwohl sich dies alles auch im täglichen Leben bei Strassenschuhen abspielt,
so tritt es doch vermehrt bei Sportschuhen oder Gummistiefeln auf.
[0004] Wenn auch der so entstehende Geruch unangenehm ist, so hat die Abgabe von Fussschweiss
noch weit schlimmere Folgen. Es entstehen bei längerem Marschieren oder Rennen viel
häufiger Blasen in feuchten Schuhen als in trockenen Schuhen, und kleine Verletzungen
heilen sehr schlecht in feuchter Atmosphäre, da sie sich oft infizieren. Besonders
unangenehm ist auch, dass sich Fusspilze in feuchter Wärme rasch vermehren.
[0005] Um die unangenehmen Folgen des Fussschweisses zu vermeiden, werden verschiedene Massnahmen
getroffen. So kann man versuchen, durch Puder oder besondere Mittel, die man an den
Füssen oder in den Schuhen appliziert, die Schweissabgabe zu vermindern und den unangenehmen
Geruch zu neutralisieren. Man verwendet auch Einlagesohlen, beispielsweise aus Leder
oder Kork, die nach einer bestimmten Zeit durch neue ersetzt werden können, was aber
verhältnismässig kostspielig ist. Es werden ferner Einlagesohlen aus Schaumstoff angeboten,
die waschbar und daher länger verwendbar sind, die sich aber leider beim Waschen als
nicht sehr formstabil erweisen. Schliesslich gibt es schon seit längerer Zeit Turnschuhe,
die sich in Waschmaschinen waschen lassen; da man aber im allgemeinen die Turnschuhe
nicht mit anderer Wäsche zusammen waschen möchte und selten mehrere Schuhpaare gleichzeitig
zur Reinigung anfallen, werden zum Waschen eines einzelnen Schuhpaares eine unverhältnismässig
grosse Mengen Wasser, Strom und Waschmittel verbraucht. Für Lederschuhe kommt eine
solche Waschmethode ohnehin nicht in Betracht.
[0006] Aus der Orthopädietechnik sind Einlegesohlen bekannt, die aus zwei etwa kongruenten
und längs der Berandung teilweise verbundenen Teilsohlen bestehen, zwischen welchen
ein Füllmaterial aufgenommen wird, wobei als Füllmaterial meist steife, orthopädisch
geformte Teile aus Metall oder Kunststoff dienen, während die Teilsohlen zur Erhöhung
des Gehkomfortes dienen und eventuell auch Fussschweiss aufnehmen können. Die Aufgabe,
welche diese Einlegesohlen, die auch als Einlagen bezeichnet werden, zu erfüllen haben,
ist eine orthopädischen und nicht eine hygienische.
[0007] In der obigen Beschreibung ist nur von Problemen mit Fussschweiss die Rede, der im
allgemeinen bei Wärme auftritt, die Rede. Die schon erwähnte Temperaturfühler-Eigenschaft
der Füsse wirkt sich aber natürlich nicht nur bei hohen sondern auch bei tiefen Temperaturen
aus, so dass man in der Kälte besonders rasch unter kalten Füssen leidet. Um dies
zu verhindern, werden besonders warme Socken, eventuell auch mehrere gleichzeitig,
sowie gefütterte Schuhe getragen. Einer solchen Bekleidung der Füsse sind allerdings
Grenzen gesetzt, da eine allzu voluminöse Fussbekleidung ein rasches Gehen sehr beeinträchtigt.
[0008] Zusammenfassend kann gesagt werden, dass keinerlei Schuhe mit praktischen und preiswerten
Sohlenanordnungen bekannt sind, die bei Wärme schweissabsorbierend, hygienisch und
geruchsneutralisierend bzw. bei Kälte wärmend wirken und die somit in jedem Fall komfortabel,
gesund und angenehm sowohl für den Träger als auch für die Umgebung sind.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird demzufolge darin gesehen, eine Sohlenanordnung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die bei Wärme bzw. bei Kälte einen hohen Komfort
bieten, sowie eine Einlegesohle zur Verwendung in einer solchen Sohlenanordnung und
schliesslich ein entsprechendes Füllmaterial vorzuschlagen.
[0010] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäss durch die Merkmale der kennzeichnenden Teile
der Patentansprüche
1,
12 und
14 gelöst.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Gegenstände werden durch die
Merkmale der kennzeichnenden Teile der abhängigen Patentansprüche umschrieben.
[0012] Erfindungsgemäss weist eine Fläche einer Sohlenanordnung - wobei es sich natürlich
nicht um die Lauffläche handelt - eine Ausnehmung auf, die durch ein austauschbares,
flexibles Füllmaterial gefüllt wird. Die Abmessungen des Füllmaterials werden in Uebereinstimmung
mit der Ausnehmung so festgelegt, dass das Füllmaterial genau in die Ausnehmung passt;
an der entsprechenden Fläche der Sohlenanordnung darf keine Stufe infolge eines zu
dünnen oder zu dicken Füllmaterials entstehen, und an der Berandung der Ausnehmung
darf weder ein Wulst infolge eines zu grossflächigen Füllmaterials noch ein Spalt
infolge eines zu kleinflächigen Füllmaterials entstehen.
[0013] Die Ausnehmung und somit auch das Füllmaterial können sich über einen beliebigen
Teil der Sohlenanordnung erstrecken. Infolge der Konzentration der Schweissdrüsen
am Fussballen ist es aber besonders nützlich, wenn sich das Füllmaterial in diesem
Bereich befindet, insbesondere natürlich dann, wenn ein Füllmaterial zur Bekämpfung
von Fussschweiss verwendet wird. Es können auch mehrere nebeneinanderliegende Ausnehmungen
und Füllmaterialien vorgesehen werden.
[0014] Die Fläche der Sohlenanordnung, in welcher die Ausnehmung angeordnet ist, kann die
dem Fuss zugewandte Innenfläche einer einlagigen Sohlenanordnung sein. Preiswerte
Schuhe, insbesondere Damenschuhe, weisen oft einlagige Sohlenanordnungen aus einem
Kunststoff auf und verursachen bei der Trägerin starken Fussschweiss und heftige Geruchsbildung,
so dass das Anbringen einer geruchsneutralisierenden Einlage besonders empfehlenswert
ist.
[0015] Die Ausnehmung kann auch an der zur Anlage am Fuss bestimmten Innenfläche einer mehrlagigen
integrierten Sohlenanordnung vorgesehen sein. Dies empfiehlt sich besonders bei Sport-
und Wanderschuhen, bei denen eine Einlegesohle leicht verrutschen kann, was natürlich
die Gefahr der Blasenbildung erhöht und daher unerwünscht ist.
[0016] Im weiteren kann die Ausnehmung auch an einer losen Einlegesohle vorgesehen sein,
die einen Teil der gesamten Sohlenanordnung bildet; auf diese Weise lassen sich in
einfacher Weise Schuhe, bei denen das Anbringen des Füllmaterials ursprünglich nicht
vorgesehen war, gewissermassen nachrüsten. Die Ausnehmung und das Füllmaterial können
sowohl an der dem Fuss zugewandten Fläche oder an der dem Fuss abgewandten Fläche
angeordnet sein. Beim Anbringen der Ausnehmung und des Füllmaterials an der dem Fuss
abgewandten Fläche der Einlegesohle bleibt die Auflagefläche für den Fuss unbeinträchtigt
und vollständig glatt, so dass auch dann keine Gefahr einer Blasenbildung besteht,
wenn das Füllmaterial nicht perfekt in die Ausnehmung passt.
[0017] Schliesslich kann diem Ausnehmung auch durch zwei benachbarte Teilsohlen einer Einlegesohle
begrenzt werden, deren Randbereiche teilweise aneinander befestigt sind und zwischen
welche das Füllmaterial eingeschoben wird. Besonders günstig ist eine Kombination
von zwei Teilsohlen, von denen die eine aus einem Schaumstoff und die andere aus einem
Vlies wie Filz gebildet ist. Beide Teilsohlen können Durchbrüche aufweisen.
[0018] Die Verwendung von Einlegesohlen erlaubt es auch, an gegenüberliegenden Flächen der
Einlegesohle zwei Ausnehmungen vorzusehen, welche mit verschiedenartigen Füllmaterialien
gefüllt werden können, wie dies weiter unten beschrieben wird.
[0019] Um das Füllmaterial in der Ausnehmung zu befestigen, ist es möglich, eine oder beide
der aneinander anliegenden Flächen ganz oder teilweise selbsthaftend auszubilden,
beispielsweise mit einem Klebstoff oder mit einem unter dem Namen Velcro bekannten
Haft- bzw. Klettband. Eine mit Klebstoff vorbehandelte Fläche muss vor der Verwendung
mit einer entfernbaren Schutzfolie versehen sein.
[0020] Eine andere Möglichkeit zur Befestigung des Füllmaterials in der Ausnehmung besteht
darin, das Füllmaterial an seiner Aussenfläche mit einem porösen, einseitig klebenden
Folien- bzw. Gewebeabschnitt zu versehen, der über den Rand des Füllmaterials hinausragt,
wobei die Wirkungsweise dieser Anordnung derjenigen der bekannten Wundschnellverbände-
oder -pflaster entspricht. Ein solcher Folien- bzw. Gewebeabschnitt kann natürlich
auch separat vom Füllmaterial verwendet werden. Insbesondere könnte eine perforierte
Folie aus Kupfer oder mit einer Kupferfläche verwendet werden, da Kupfer als Schuheinlagenmaterial
aus verschiedenen Gründen geschätzt wird. Die klebende Seite des Folien- bzw. Gewebeabschnittes
muss natürlich auch in diesem Fall vor der Verwendung mit einer entfernbaren Schutzfolie
versehen sein. Es wäre auch möglich, den Folien-bzw. Gewebeabschnitt separat in grösseren
Abmessungen herzustellen und erst bei Gebrauch zuzuschneiden.
[0021] Um insbesondere in warmer Umgebung Fussschweiss aufzunehmen, verwendet man ein Füllmaterial
aus einem hygroskopischen Material wie beispielsweise Papier, Karton, Gewebe, porösen
Kunststoff oder Vlies, wobei das letztere besonders vorteilhaft ist.
[0022] Ein besonders bevorzugtes Füllmaterial ist eine Kombination von Filz und Papier in
Form eines filzverstärkten Papiers.
[0023] Zur Bekämpfung von Fusspilz sowie zur Verhinderung von Infektionen kleiner Wunden
kann ein solches Füllmaterial mit einem fungiziden bzw. bakteriostatischen Stoff getränkt
sein.
[0024] Die Neutralisierung von unangenehmem Gerüchen ist möglich, indem man das Füllmaterial
mit einem langwirkenden Duftstoff versieht. In besonders vorteilhafter Weise kann
der Duftstoff in ein watteähnliches Vlies-Grundmaterial gebracht werden, das anschliessend
zum Vlies zusammengedrückt wird, wobei der Duftstoff in das Vlies eingepresst wird.
Sehr günstig als Langzeitdufträger ist das bereits erwähnte Füllmaterial aus filzverstärktem
Papier. Es sind verschiedene Duftnoten denkbar, doch empfiehlt es sich, in einem Schuh
jeweils nur eine Duftnote zu verwenden.
[0025] Eine Art passiver Fussmassage zur Verbesserung der Zirkulation kann erreicht werden,
wenn die den Fuss berührende Fläche der Einlage strukturiert, beispielsweise verrippt
oder genoppt, ausgebildet wird.
[0026] Um in kalter Umgebung einen angenehm warmen Schuh zu erhalten, wird ein Füllmaterial
verwendet, das als flacher Beutel ausgebildet ist, in welchem sich Stoffe befinden,
die bei gegenseitiger Bewegung bzw. unter Druck exotherm reagieren. Solche Beutel,
allerdings in grösseren Abmessungen, wurden bisher zum Wärmen der Hände in Handschuhen
oder Taschen der Oberbekleidung verwendet.
[0027] Da gelegentlich selbst dann Fussschweiss abgesondert wird, wenn man unter kalten
Füssen leidet, kann, wie schon erwähnt, eine Sohlenanordnung mit einer Einlagesohle
verwendet werden, welche an gegenüberliegenden Seiten Ausnehmungen aufweist, wobei
man an der dem Fuss zugewandten Fläche ein vliesartiges, schweissaufnehmendes und/oder
duftstoffhaltiges Füllmaterial und an der dem Fuss abgewandten Fläche ein Füllmaterial
in Form eines wärmeabgebenden Beutels vorsieht. Die beiden verschieden wirkenden Füllmaterialien
können auch nebeneinanderliegend verwendet werden, so dass die dadurch angestrebte
Doppelwirkung auch bei Schuhen ohne Einlagesohle erreicht werden kann.
[0028] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einlegesohle weist
eine Ausnehmung auf, in welche ein vliesartiges Füllmaterial austauschbar eingeklebt
ist. Dieses Füllmaterial enthält einen Duftstoff. Die Einlegesohle, die Ausnehmung
und das Füllmaterial befinden sich im den Bereich des Fussballens; sie ist mehrschichtig
und das Füllmaterial befindet sich zwischen zwei Schichten. Diese Einlagesohle kann
in den üblichen Schuhgrössen hergestellt werden und kann einen schnittfesten Randbereich
aufweisen, so dass durch Beschneiden des Randbereichs eine Anpassung an beliebig geformte
Schuhe vom Benützer vorgenommen werden kann, ohne dass die Einlagesohle beschädigt
wird.
[0029] Erfindungsgemäss wird das austauschbare Füllmaterial gebrauchsfertig in Packungen
mit mindestens zwei konfektionierten Stücken angeboten. Die einzelnen Stücke selbst
oder überstehende Ränder der entfernbaren Schutzfolien ihrer klebenden Flächen können
heft- oder blockartig miteinander verbunden sind.
[0030] Im weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und mit Bezug auf
die Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen ersten Schuh mit einer integralen Sohlenanordnung in einem Schaubild;
- Fig. 2
- einen zweiten Schuh mit einer Sohlenanordnung mit einer losen Einlegesohle, in einem
Schaubild;
- Fig. 3
- eine einlagige Sohlenanordnung, in einem Vertikalschnitt im Bereich des Fussballens;
- Fig. 4
- eine mehrlagige integrierte Sohlenanordnung, in einem Vertikalschnitt im Bereich des
Fussballens;
- Fig. 5
- eine Einlegesohle, in einem Vertikalschnitt im Bereich des Fussballens;
- Fig. 6
- eine weitere Einlegesohle mit zwei Füllmaterialien, in einem Vertikalschnitt im Bereich
des Fussballens;
- Fig. 7
- ein vliesartiges Füllmaterial, mit einem Duftstoff, in einem Schaubild;
- Fig. 8
- ein Füllmaterial in Form eines Beutels, von dem eine Eckpartie weggelassen ist, der
Stoffe enthält, die bei Bewegung bzw. Druck exotherm reagieren, in einem Schaubild;
- Fig. 9
- mehrere miteinander verbundene Füllmaterialien, in einem Schaubild; und
- Fig.10
- eine sich nur über den Fussballen erstreckende Einlegesohle, deren Ausnehmung durch
zwei kongruente Teilsohlen begrenzt ist, in einem Schaubild.
[0031] Fig. 1 zeigt einen Schuh
10 mit einer Sohlenanordnung
11 und einem Obermaterial
12, von welchem ein Teil weggelassen ist. Ein Füllmaterial
13, welches in einer Ausnehmung
14 der dem nicht dargestellten Fuss zugewandten Fläche
15 der Sohlenanordnung
11 angebracht ist, ist teilweise sichtbar.
[0032] Fig. 2 zeigt einen weiteren Schuh
20, bei welchem die Sohlenanordnung
21 nicht nur einen mit dem Obermaterial
22 verbundenen festen Teil
23 sondern auch eine lose Einlegesohle
24 umfasst.
[0033] Die Einlegesohle
24 weist an ihrer dem Fuss zugewandten Fläche
25 im Bereich der Ferse bzw. des Absatzes und im Bereich des Fussballens mit Füllmaterialien
26,
27 versehene Ausnehmung
28,
29 auf.
[0034] Der in
Fig. 3 dargestellte Schuh
30 weist eine einlagige Sohlenanordnung
31 in Form eines Fusses auf, in welcher eine Ausnehmung
32 angebracht wurde, die mit einem Füllmaterial
33 versehen ist. Das Füllmaterial
33 ist an seiner dem Fuss abgewandten Fläche
34 vollständig streifen- oder punktweise mit einem Klebstoff
35 versehen, so dass es einerseits während des Gebrauchs fest in der Ausnehmung
32 haftet und anderseits - sobald es wirkungslos geworden ist - , leicht aus der Ausnehmung
32 entfernbar ist. Das Füllmaterial
33 passt in seinen Flächenabmessungen genau in die Ausnehmung
32, so dass an seiner Berandung
36 weder Wülste noch Spalten auftreten.
[0035] Allerdings kann ein zu grosses Füllmaterial auch problemlos mittels einer Schere
oder eines Messers so beschnitten werden, dass es die passende Grösse erhält. Die
Dicke
t des Füllmaterials
34 entspricht genau der Tiefe der Ausnehmung
32, damit die zur Anlage an den nicht dargestellten Fuss bestimmte Fläche der Sohlenanordnung
31 vollständig flach und fugenlos ist.
[0036] In
Fig. 4 ist ein Schuh
40 mit einer mehrlagigen integrierten Sohlenanordnung
41 dargestellt, wobei mehrere Teilsohlen
41a,
41b,
41c aneinander befestigt sind. Die oberste Teilsohle
41a ist mit einer Ausnehmung
42 versehen, in der sich ein Füllmaterial
43 befindet. Das in die Ausnehmung passende Füllmaterial
43 weist an seiner oberen Fläche
44 einen porösen Folienabschnitt
45 auf, der über die Berandung
46 des Füllmaterials
43 hinausragt und an seiner Unterseite einen lösbaren Klebstoff
47 enthält, mit welchem er auf der Teilsohle
41a haftet.
[0037] Wie mit Bezug auf
Fig. 3 beschrieben, lässt sich das Füllmaterial
43 mittels des Folienabschnittes
45 auf der Sohlenanordnung
41 festkleben und nach Gebrauch wieder entfernen. Der Folienabschnitt
45 ist so dünn, dass er den Gehkomfort nicht beeinträchtigt. Anstelle des Folienabschnitts
kann auch ein dünner, einseitig klebender Gewebeabschnitt verwendet werden, der unten
mit dem Füllmaterial
43 versehen ist, wodurch ein einem Wundschnellverband ähnliches Gebilde entsteht.
[0038] Fig. 5 zeigt eine Einlegesohle
50, deren dem Fuss abgewandte Fläche
51 eine Ausnehmung
52 mit einem Füllmaterial
53 aufweist. Die Einlegesohle
50 besteht aus mehreren Schichten
50a,
50b,
50c, von denen die unterste Schicht
50c zur Bildung der Ausnehmung
52 teilweise entfernt ist. Bei dieser Konfiguration ist die genaue Einpassung des Füllmaterials
53 in die Ausnehmung
52 von geringerer Bedeutung, da das Füllmaterial
53 die Fusssohle nicht berührt. Das Füllmaterial wird entweder wie bei der Anordnung
gemäss
Fig. 3 oder wie bei der Anordnung gemäss
Fig. 4 in der Einlegesohle
50 befestigt. Die Einlegesohle
50 ermöglicht es, Füllmaterialien in jeder Art von geschlossenen Schuhen zu verwenden,
auch wenn sie ursprünglich nicht dafür ausgerüstet waren.
[0039] Eine ähnliche Einlegesohle
60 ist in
Fig. 6 dargestellt. Sie weist an ihren gegenüberliegenden Flächen
61 und
62 Ausnehmungen
63 und
64 auf, welche mit Füllmaterialien
65 und
66 versehen sind.
[0040] Das in
Fig. 7 dargestellte Füllmaterial
70 wird im wesentlichen durch ein Vlies gebildet. Auch Karton, steifes Papier oder ein
steifes Gewebe könnte verwendet werden, wesentlich ist nur, dass das Füllmaterial
hygroskopisch ist. Das Vlies enthält einen Duftstoff, der ihm beigegeben werden kann,
während es noch ein watteähnliche Erscheinung hat, und der beim Zusammendrücken zum
Vlies in das letztere eingepresst wird. Die Wirkung dieses vliesartigen Füllmaterials
70 ist mehrfach: erstens nimmt das Vlies entstehenden Fussschweiss auf, so dass der
Fuss trockener bleibt, was zum Komfort und zur Verhinderung von Blasenbildung dient;
zweitens neutralisiert der Duftstoff die unangenehmen Gerüche des Schweisses und des
schweissgetränkten Schuhmaterials. Wird das Vlies ausserdem mit fungiziden oder bakteriostatischen
Mitteln behandelt, so dient es auch der Verhinderung von Fusspilz bzw. der Infektion
kleiner Wunden der Fussohle. Füllmaterialien mit Duftstoffen können in verschiedenen
Duftnoten hergestellt werden, wobei es sich aber empfielt, in einem Schuh immer nur
eine Duftnote zu gebrauchen. Je nach Duftnote können die Füllmaterialien mit verschiedenen
Farben markiert werden. Es ist möglich, eine den Fuss berührende Seite des Füllmaterials
strukturiert auszubilden, d. h. mit Rillen oder Noppen zu versehen; durch diese Massnahme
erhält man beim Gebrauch ein passive Fusssohlenmassage, was das Wohlbefinden erhöhen
bzw. die Zirkulation verbessern kann.
[0041] Eine entgegengesetzte Wirkung entfaltet das in
Fig. 8 dargestellte Füllmaterial
80, das einen Beutel
81 aufweist, in welchem sich Stoffe
82 befinden, die exotherm miteinander reagieren, sobald gegeneinander bewegt werden
bzw. unter Druck kommen. Mit einem solchen Füllmaterial
80 lässt sich das Innere eines Schuhs beheizen. Die Handhabung ist im übrigen gleich
wie bei den vliesartigen Füllmaterialien.
[0042] In der Einlegesohle gem.
Fig. 6 können gleichzeitig sowohl ein vliesartiges Füllmaterial gem.
Fig. 7 wie auch ein wärmendes Füllmaterial gemäss
Fig. 8 angebracht werden. Dies kann sich als vorteilhaft erweisen, da einige Leute auch
bei kalten Füssen Schweiss absondern. Bei Sohlenanordnungen, die nur eine Ausnehmung
aufweisen, kann saisonal zwischen vliesartigen und wärmenden Füllmaterialien abgewechselt
werden.
[0043] Die Füllmaterialien, insbesondere die vliesartigen, können gem.
Fig. 9 beispielsweise in Form eines Fusses hergestellt werden, so dass sie sich von anderen,
ähnlichen Duftkörpern, wie sie häufig zur Lufterfrischung in Räumen oder Fahrzeugen
verkauft werden, klar unterscheiden.
Fig. 9 zeigt im weiteren, wie mehrere Füllmaterialien
90 zusammen blockähnlich abgepackt werden können. Wie früher erwähnt, müssen die Füllmaterialien,
die mit Klebstoff versehen sind, ähnlich wie ein Wundschnellverband, vor ihrem Gebrauch
mit einer entfernbaren Schutzfolie
91 versehen sein. Diese Schutzfolien
91 können nun in Heft- oder Blockkonfiguration miteinander verbunden sein, so jedesmal,
wenn ein Füllmaterial
90 benötigt wird, ein solches von der Schutzfolie
91 abgezogen und in der vom verbrauchten Füllmaterial befreiten Ausnehmung befestigt
werden kann. Es ist auch möglich, die vliesartigen, mit Schutzfolien versehenen Füllmaterialien
selbst, eventuell an einem vor Gebrauch durch Vorperforation abtrennbaren Randbereich,
aneinander zu befestigen.
[0044] Eine ganz besonders bevorzugte Ausbildungsform eines erfindungsgemässen Gegenstandes
ist in
Fig. 10 dargestellt. Die dort abgebildete Einlegesohle
100 ist dazu bestimmt, in einem Schuh unterhalb des Fussballens getragen zu werden. Die
Einlegesohle
100 wird im wesentlichen durch zwei kongruente Teilsohlen
101,
102 gebildet, von denen die erste,
101, eine aus einem Schaumstoff und die zweite,
102, aus einem filzigen Material besteht. Die Teilsohle
101 weist mehrere Durchbrüche
103 auf, und auch die Teilsohle
102 ist mit nicht dargestellten Durchbrüchen versehen. Die Teilsohlen
101,
102 sind längs eines grossen Teils ihrer Randbereiche miteinander verbunden, mit Ausnahme
von Abschnitten
101a,
101 der Randbereiche, die nicht miteinander verbunden sind und bilden dadurch dadurch
eine Einschiebeöffnung einer durch die Teilsohlen
101,
102 begrenzten Ausnehmung
104, in welcher ein Füllmaterial
105 aufgenommen ist. Das Füllmaterial
105 besteht aus einer Kombination von sich verstärkendem Filz- und Papiermaterial und
dient als Langzeitdufträger.
[0045] Es sei noch darauf hingewiesen, dass das vliesartige, mit Duft- oder anderen Wirkstoffen
versehene Füllmaterial nicht nur konfektioniert sondern auch in grösseren Flächeneinheiten
angeboten werden kann, aus welchen der Benützer sich die benötigten Stücke selbst
zuschneidet.
[0046] Obwohl das vliesartige Füllmaterial im Prinzip für einmaligen Gebrauch, d. h. als
Wegwerfartikel, konzipiert ist, kann es auch waschbar sein, wobei es während oder
nach dem Waschvorgang erneut mit Duft-oder anderen Wirkstoffen versehen werden kann.
[0047] Es ist zudem vorgesehen das vliesartige Füllmaterial in Kunststoffbehältern abgepackt
und mit besonders intensiver Duftnote herzustellen. Dies für den Zweck des Einlegens
in Schuhe während des Nichtgetragenwerdens. Man kann dann die Kunststoffverpackung
öffnen, das vliesartige Füllmaterial je nach gewünschter Duftintensität mehr oder
weniger freilegen und erreicht damit, dass der Schuh in der Zeit des Nichtgetragenwerdens
zu einen *duftenden* Schuh regeneriert. Vor dem Anziehen des Schuhes verschliesst
man den Kunststoffbehäter wieder und kann damit das vliesartige Füllmmaterial mehrmals
für diese Anwendung verwenden.
[0048] Die Sohlenanordnung, die Einlagesohle und das Füllmaterial nach der Erfindung erlauben
es, nicht nur schweissgeruchsfreie, wohlriechende Schuhe zu erhalten sondern steigern
durch ihre schweissaufnehmende Wirkung bzw. durch ihre Heizwirkung den Tragkomfort
und verbessern bei Verwendung fungizider und bakteriostatischer Mittel die Hygiene.
Der Gebrauch der Füllmaterialien ist einfach und sowohl ökonomisch wie auch ökologisch,
da er die Lebensdauer der Schuhe bzw. der Einlegesohlen beträchtlich erhöht.
1. Sohlenanordnung für einen Schuh, in welcher ein Füllmaterial austauschbar aufgenommen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das flächige, flexible Füllmaterial (13; 26, 27; 33; 43; 53; 65, 66; 70; 80; 90; 105) eine sich über einen Bereich einer Fläche (15; 25; 34; 44; 51; 61, 62) der Sohlenanordnung (11; 21; 31; 41; 100) erstreckende Ausnehmung (14; 28, 29, 33; 42; 52; 63, 64, 104) ausfüllt.
2. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Ausnehmung (14; 29; 33; 42; 52; 63, 64) im Bereich des Fussballens befindet. (Fig. 1).
3. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Ausnehmung (14) an der dem Fuss zugewandten Fläche (15) der einlagigen oder mehrlagigen, integrierten Sohlenanordnung (11) befindet. (Fig. 1).
4. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Ausnehmung (28, 29) an der dem Fuss abgewandten Fläche einer losen Einlegesohle (24) der Sohlenanordnung befindet. (Fig. 2).
5. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (104) von zwei mindestens annähernd kongruenten und längs eines Teils ihrer Randbereiche
aneinander befestigten Teilsohlen (101, 102) der Sohlenanordnung begrenzt ist und eine Einschiebeöffnung für das Füllmaterial
(105) aufweist. (Fig. 10).
6. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllmaterial (33) und ggfs. die Ausnehmung (32) an ihren sich berührenden Flächen selbsthaftend ausgebildet sind. (Fig. 3)
7. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllmaterial (43) mittels einem über seine Berandung (46) überstehenden selbstklebenden porösen Folien- oder Gewebeabschnitt (45) in der Ausnehmung (42) gehalten ist. (Fig. 4).
8. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllmaterial durch ein hygroskopisches Vlies oder Gewebe (70) gebildet wird.
9. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Vlies oder Gewebe (70) einen Wirkstoff enthält, der bakteriostatisch und/oder fungizid ist.
10. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Vlies (70) einen Duftstoff enthält.
11. Sohlenanordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllmaterial (80) als flacher Beutel (81) ausgebildet ist, in welchem sich Stoffe (82) befinden, die bei gegenseitiger Bewegung eine exotherm miteinander reagieren. (Fig. 8).
12. Einlegesohle für eine Sohlenanordnung eines Schuhs, welche aus mehreren Teilsohlen
zusammengesetzt ist und ein Füllmaterial aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die unterste Teilsohle (50c) im Bereich des Fussballens entfernt ist, um eine Ausnehmung (52) für das flexible, vliesartige, hygroskopischen und mit einem Duftstoff versehene
Füllmaterial (53) zu bilden. (Fig. 5).
13. Einlegesohle nach Patentanspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie zwei mindestens annähernd kongruente Teilsohlen (101, 102) aufweist, welche die Ausnehmung (104) für das Füllmaterial (105) begrenzen.
14. Füllmaterial für eine Sohlenanordnung eines Schuhs,
dadurch gekennzeichnet,
dass es als ein in einer Ausnehmung der Sohlenanordnung befestigbares hygroskopisches
und einen Duftstoff enthaltendes Vlies (90) ausgebildet ist, welches eine selbsthaftende, vor der Befestigung in der Ausnehmung
durch eine entfernbare Schutzfolie (90) überdeckte Fläche aufweist.
15. Füllmaterial nach Patentanspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass es in Form eines verkleinerten Fusses ausgebildet ist, um in einer entsprechenden
Ausnehmung der Sohlenanordnung befestigt zu werden. (Fig.7).
16. Füllmaterial nach Patentanspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass es durch einen vorzugsweise rondellenförmigen Abschnitt (105) aus einem sich verstärkenden Filz/Papier-Material gebildet ist. (Fig. 10).
17. Füllmaterial nach Patentanspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass es zusammen mit mindestens einem weiteren Füllmaterial (90) an einem Randbereich oder einem überstehenden Bereich der Schutzfolie (91) heft- oder blockartig verbunden ist. (Fig. 9).