[0001] Die Erfindung betrifft ein Wischtuch für ein Reinigungsgerät, insbesondere einen
Fußbodenwischer, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einem bekannten Wischtuch der gattungsgemäßen Art (DE-C-31 39 245) ist der Zuschnitt
so gewählt, daß auf allen Seiten ein etwa 5 cm breiter Rand gebildet wird, der durch
Umschlagen nach oben und innen und durch Vernähen oder Verkleben versteift ist. Dadurch
soll verhindert werden, daß die relativ harte Kante des Grundgewebes mit den Fußleisten
und mit Möbelfüßen oder -sockeln in Berührung kommt und diese verkratzt. Außerdem
soll erreicht werden, daß sich der Rand hochstellt, wenn der Fußbodenwischer an den
Fußleisten entlanggeführt wird, um die Fußleisten gleichzeitig mitzureinigen. Es hat
sich jedoch herausgestellt, daß ein derartiger breiter und steifer und im feuchten
Zustand schwerer Rand die Fußleisten nicht optimal reinigt und die Ecken, also der
übergang vom Fußboden auf die Fußleisten, nicht zufrieden-stellend erfaßt werden.
Nachteilig ist auch der durch das Um-schlagen der Ränder bedingte hohe Stoffverbrauch
des teueren Florstoffes und die arbeitsintensive Handfertigung.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wischtuch der gattungsgemäßen Art zu schaffen,
das kostengünstig hergestellt werden kann und mit dem eine einwandfreie Reinigung
der Fußleisten und der Ecken zwischen Fußboden und Fußleiste ermöglicht ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rand des Wischtuches auf
der Oberseite mit eigenen Florfäden versehen ist.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird dadurch, daß der Rand des Grundgewebes nicht
umgeschlagen ist, der Materialverbrauch verringert und es wird weicher Rand erhalten,
der sich an den Verlauf und die Form der häufig profilierten Fußleiste und von Möbelfüßen
oder -sockeln anpassen kann und eine zufriedenstellende Reinigung dieser Teile und
der Ecken am übergang vom Fußboden zu diesen Teilen ermöglicht. Durch die Anbringung
eines eigenen Flors auf der Oberseite des Randes ergibt sich auch die Möglichkeit,
diesem Flor eine andere Beschaffenheit zu geben, die für die Reinigung der genannten
Teile besser geeignet ist als der Flor auf der Wischseite. Basierend auf der Erkenntnis,
daß die Fußleisten und die Möbelfüße oder-sockel in der Regel weniger verschmutzt
sind als der Fußboden, ist der Flor auf der Oberseite des Randes vorzugsweise voluminöser
und weicher als der Flor auf der Wischseite, so daß ein Verkratzen der genannten Teile
mit Sicherheit vermieden, eine gute Reinigung des Fuß-bodens jedoch trotzdem sichergestellt
ist.
[0006] Vorzugsweise verlaufen die Florfäden quer zur Längsrichtung des Randes und sie sind
durch mindestens eine Längsnaht miteinander verbunden. Die Florfäden können durch
die Längsnaht gleichzeitig auch mit dem Grundgewebe verbunden werden. Es ist jedoch
auch möglich, die Florfäden durch die Längsnaht zu einem Band zusammenzufassen, das
mit dem Rand des Grundgewebes verbunden, beispielsweise angenäht und/oder angeklebt
ist. Dabei hat sich die Verwendung eines Zweikomponentenklebers als vorteilhaft erwiesen,
der auf den Rand aufgebracht und nach Auflegen des Bandes durch Hochfrequenz in kürzester
Zeit ausgehärtet wird. Dadurch wird jede Beeinträchtigung der Florfäden vermieden.
Selbstverständlich können im Bedarfsfall mehrere Bänder nebeneinander auf der Oberseite
des Randes angebracht werden.
[0007] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht eines Fußbodenwischers mit einem an einem Halterahmen angebrachten
Wischtuch,
- Fig. 2
- eine Draufsicht eines Abschnittes des Wischtuches in größerem Maßstab,
- Fig.3
- einen Schnitt entlang Linie 3-3 in Fig. 1 mit einem Wischtuch entsprechend einem ersten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- einen Schnitt ähnlich Fig. 3 mit einem Wischtuch entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0008] In Fig. 1 ist ein Fußbodenwischer 1 dargestellt, der einen kardanisch an einer Platte
2 angelenkten Stiel 3 und einen Halterahmen 4 für ein Wischtuch 5 aufweist. Der Halterahmen
4 weist zwei Bügel 6 auf, die schwenkbar an der Platte 2 befestigt sind, so daß diese
Bügel in Taschen 7 auf der Oberseite des Wischtuches 5 eingeführt werden können. Das
Wischtuch 5 überragt den Halterahmen 4 allseitig mit einem Rand 8.
[0009] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, besteht das Wischtuch 4 aus einem Grundgewebe 9,
das auf der Unterseite (Wischseite) 10 mit Florfäden 11 versehen ist. Das Grundgewebe
mit den Florfäden kann beispielsweise nach dem Plüschverfahren hergestellt werden
oder es können die Florfäden in das das Grundgewebe eingetuftet werden.
[0010] Der Rand 8 ist auf der Oberseite 12 des Grundgewebes 10 mit eigenen Florfäden 13
versehen, die sich im wesentlichen quer zur Längsrichtung des Randes 8 erstrecken
und durch Längsnähte 14 miteinander und mit dem Grundgewebe 10 verbunden sind. Die
Florfäden 13 erstrecken sich vorzugsweise etwas über die Kante 15 des Randes 8 hinaus,
um die Kante 15 abzudecken und eine schonende Reinigung von Fußleisten und Möbelfüßen
oder -sockeln zu erreichen.
[0011] Die Florfäden 13 auf der Oberseite 12 des Randes 8 können eine andere Beschaffenheit
haben als die Florfäden 11 auf der Unterseite 10. Es hat sich gezeigt, daß günstige
Ergebnisse erzielt werden, wenn der von den Florfäden 13 gebildete Flor weicher und
flauschiger ist als der von den unteren Florfäden 11 gebildete Flor. Beispielsweise
können die Florfäden 11 überwiegend aus Polyestergarnen, die Florfäden 13 dagegen
überwiegend aus Baumwollgarnen oder Baumwoll-Mischgarnen bestehen.
[0012] Während bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 die Florfäden 13 durch die Längsnähte
14 miteinander und mit dem Grundgewebe verbunden werden, werden bei dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 4 die Florfäden 13 zunächst durch Längsnähte 16 zu einem Band 17 zusammengefaßt,
das dann auf der Oberseite des Randes 8 befe-stigt wird. Das Band 17 kann auf die
Oberseite des Randes 8 aufgeklebt und/oder durch nicht gezeigte Längsnähte aufgenäht
werden. Dabei kann vor dem Auflegen des Bandes auf der Oberseite 12 des Randes 8 ein
durch einen Härter oder durch Wärme aktivierbares Bindemittel aufgebracht werden,
das nach dem Auflegen und gegebenenfalls Aufnähen des Bandes aktiviert wird. Als besonders
vorteilhat hat sich ein Zweikomponentenkleber erwiesen, der nach dem Auflegen des
Bandes durch Hochfrequenz aktiviert wird. Dadurch wird jede Beeinträchtigung der Florfäden
vermieden. Als Bindemittel kann auch eine Klebefolie verwendet werden, die bei einem
durch Längsnähte an der Oberseite des Randes angebrachten Band 17 von diesen Längsnähten
fixiert und dann durch Erhitzen aktiviert wird. Schließlich ist es auch möglich, als
Bindemittel in das Grundgewebe Fasern mit einer Schmelztemperatur von etwa 110°C bis
140°C einzubringen, die nach dem Auflegen des Bandes 17 durch entsprechendes Erhitzen
aktiviert werden und das Band fixieren. Das Band kann, falls erforderlich, während
des Aktivierens des Bindemittels mit einem entsprechenden Druck auf den Rand 8 gedrückt.
[0013] Anstelle eines einzigen Bandes können im Bedarfsfall auch mehrere Bänder 17 nebeneinander
auf der Oberseite des Randes 8 angebracht werden.
[0014] Es sei erwähnt, daß auch die Florfäden 13 beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
3 zusätzlich zu den Längsnähten 14 durch ein Bindemittel der vorstehend genannten
Art fixiert werden können.
1. Wischtuch für ein Reinigungsgerät, insbesondere einen Fußbodenwischer (1), mit Einrichtungen
(7) zur Befestigung an einem Halterahmen (4), das aus aus einem Grundgewebe (9) mit
Florfäden (11) auf der Unterseite (Wischseite) (10) besteht und den Halterahmen (4)
allseitig mit einem Rand (8) überragt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (8) auf der Oberseite (12) mit eigenen Florfäden
(13) versehen ist.
2. Wischtuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Florfäden (13) quer zur
Längsrichtung des Randes (8) verlaufen und durch mindestens eine Längsnaht (14 bzw.
16) miteinander verbunden sind.
3. Wischtuch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Florfäden (13) etwas
über die Kante (15) des Randes (8) hinauserstrecken.
4. Wischtuch nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Florfäden (13)
durch die Längsnaht (12) mit dem Grundgewebe (9) verbunden sind.
5. Wischtuch nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Florfäden (13)
durch die Längsnaht (16) zu einem Band (17) zusammengefaßt sind, das auf der Oberseite
(12) des Randes (8) befestigt ist.
6. Wischtuch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (17) an die Oberseite
des Randes (8) angenäht und/oder angeklebt ist.
7. Wischtuch nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ankleben des Bandes (17)
ein durch einen Härter oder durch Wärme aktivierbares Bindemittel verwendet ist.
8. Wischtuch nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein Zweikomponentenkleber
verwendet ist, der durch Hochfrequenz ausgehärtet wird.
9. Wischtuch nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel eine Klebefolie
ist, die vor dem Auflegen des Bandes (17) auf den Rand (8) aufgebracht und nach dem
Auflegen und gegebenenfalls Annähen des Bandes durch Erhitzen aktiviert wird.
10. Wischtuch nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel von in das
Grundgewebe (9) zumindest im Bereich des Randes (8) eingebrachten Fasern aus einem
Material mit niedriger Schmelztemperatur besteht, die nach dem Auflegen und gegebenenfalls
Annähen des Bandes (17) auf ihre Schmelztemperatur erwärmt werden.
11. Wischtuch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Bänder (17) nebeneinander
an der Oberseite (12) des Randes (8) angebracht sind.
12. Wischtuch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
von den Florfäden (13) auf der Oberseite (12) des Randes (8) gebildete Flor eine andere
Beschaffenheit hat als der Flor auf der Unterseite (10) des Grundgewebes (9).
13. Wischtuch nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Flor auf der Oberseite
(12) des Randes (8) weicher und voluminöser ist als der Flor auf der Unterseite (10)
des Grundgewebes (9).