[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Eintreibgerät mit Befestigungsmittel gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Bei einem Eintreibgerät für Schrauben gemäß DE-19 23 712 A1 sind die Zentrierelemente
der Zentriervorrichtung für die Schrauben als Haltebacken ausgebildet, die schwenkbar
an einem Lagerkörper angeordnet sind und zum Halten der Schrauben Anlageflächen aufweisen,
die senkrecht oder geneigt zur Schwenkebene verlaufen. Solche Zentriervorrichtungen
sind auch bei Eintreibgeräten für Nägel, Stifte usw. bekannt, die im Folgenden allgemein
als "Befestigungsmittel" bezeichnet werden.
[0003] Bei der bekannten Ausführungsform der Zentriervorrichtung können die Zentrierelemente
nachgeben, wenn auf das Befestigungsmittel eine seitliche Kraft einwirkt. Dies bedeutet,
daß das Befestigungsmittel beim Einschrauben oder Einschlagen nicht sicher festgehalten
wird und unter Umständen schräg in das Werkstück eindringt. Dies ist beim Zusammenbau
von Möbeln besonders nachteilig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Eintreibgeräts der
eingangs genannten Art mit einer Zentriervorrichtung für die Befestigungsmittel, die
diese beim Eintreibvorgang sicher festhält und führt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebene Merkmal gelöst.
[0006] Bei dieser Anordnung der Anlageflächen für das Befestigungsmittel werden alle Seitenkräfte,
die unter Umständen auf dieses einwirken, jeweils senkrecht zur Anlagefläche des Zentrierelements
und daher von dessen Lager vollständig aufgenommen. Eine Ausweichbewegung des Zentrierelements
beim Eintreibvorgang ist nicht möglich und der Schaft des Befestigungsmittels wird
somit sicher geführt.
[0007] Damit ist gewährleistet, daß das Befestigungsmittel immer einwandfrei in der gewünschten
Richtung in das Werkstück eingetrieben wird. Die Zentrierelemente bewegen sich erst,
wenn z.B. bei der Schraube der gegenüber dem Schaft größere Kopf diese auseinanderdrückt
oder wenn bei einem Eintreibgerät für Nägel der Eintreibstößel die Zentrierlemente
verschwenkt.
[0008] Die Erfindung lässt sich besonders vorteilhaft bei Schraubgeräten verwenden, bei
denen das Motorgehäuse mit der motorgetriebenen Einschraubklinge gegen Wirkung einer
Feder verschiebbar gegen einen Lagerkörper für die Zentrierelemente angeordnet ist.
Dieser Lagerkörper kann dabei auch als Aufsetzfuß ausgebildet sein.
[0009] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Anlageflächen der Zentrierelemente
mit die Anlageflächen überragenden, im Wesentlichen quer zur Eintreibrichtung verlaufenden
Rippen versehen, die beim Einschrauben in das Gewinde der Schraube eingreifen. In
diesem Fall zieht die Schraube den Lagerkörper gegen die Feder zwischen Lagerkörper
und Motorgehäuse, so daß für den Bedienungsmann die Kraft zum Zusammenpressen der
Feder entfällt.
[0010] Beim Anschrauben von Gipskartonplatten auf Holz oder Stahl erfolgt die zwangsläufige
Vorschubbewegung der Schraube erst nach Erreichen des Werkstücks aus Holz oder Stahl.
Sind die Schrauben in bekannter Weise durch einen Verbindungsgurt aus Kunststoff miteinander
verbunden, so erreicht der Schraubenkopf den Verbindungsgurt, bevor die Schraube in
das Werkstück aus Holz oder Stahl eingreift. Die erzwungene Vorschubbewegung durch
die überstehenden Rippen bewirkt nun, daß die Schraube ohne Aufwendung einer zusätzlichen
Kraft aus dem Verbindungsgurt herausgedrückt wird.
[0011] Sind die Anlaufschrägen der beiden Zentrierelemente in Eintreibrichtung hintereinander
angeordnet, so wird bei ineinander greifenden Anlagebacken das erste Zentrierelement
vor dem zweiten Zentrierelement abgehoben, wobei dieses zum Verschwenken freigegeben
wird.
[0012] Bei der Verwendung der Erfindung bei Druckluftnaglern ist der Lagerkörper fest mit
dem Motorgehäuse, also z.B. einer Zylinder-Kolbeneinheit verbunden und lediglich der
Einschlagstößel bewegt sich gegen einen Aufsetzfuß.
[0013] Die Erfindung ist sowohl bei tragbaren wie auch bei stationären Eintreibgeräten anwendbar.
[0014] Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben.
[0015] Es zeigen:
Fig. 1 Teil eines Eintreibgeräts mit Zentriervorrichtung, von der Seite
Fig. 2 Ansicht von der Aufsetzseite, Teilschnitt nach Linie II-II in Fig. 1
Fig. 3 Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
Fig. 4 Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3
Fig. 5 Weitere Ausführungsform eines Eintreibgeräts in Ruhestellung, von der Seite
Fig. 6 Ansicht von der Einführseite der Ausführungsform nach Fig. 5
Fig. 7 Schnitt nach Linie VII - VII in Fig. 5
Wie Fig. 1 zeigt, ist an einem Motorgehäuse 1 eines Eintreibgeräts für Befestigungsmittel
2, hier Schrauben, ein Lagerkörper 3 gegen Wirkung einer Feder 4 achsial verschiebbar
gelagert. Zum Einschrauben der Befestigungsmittel 2 in das Werkstück 5 dient eine
Einschraubklinge 6, die von einem nicht dargestellten Motor antreibbar ist. Das Befestigungsmittel
2 weist einen Schaft 7 und einen Kopf 8 mit größerem Durchmesser auf.
[0016] Zum Halten des Befestigungsmittels 2 vor und während des Eintreibvorgangs dient eine
Zentriervorrichtung 9. Sie besteht aus drei gleichen Zentrierelementen 10, die radial
schwenkbar am Lagerkörper 3 gelagert sind. Dazu ist der Lagerkörper 3 mit einem Haltering
11 versehen, der, wie auch Fig. 2 zeigt, Lagerklötze 12 aufweist. Diese
Lagerklötze 12 sind mit Gewindebohrungen 13 versehen, in die Schraubbolzen 14 eingeschraubt
sind, die an ihrem herausragenden Ende Achszapfen 15 für die Zentrierelemente 10 aufweisen.
Diese Zentrierelemente 10 werden durch eine elastische Ringfeder 16 in Richtung Befestigungsmittel
2 gedrückt.
[0017] Vom Achszapfen 15 erstreckt sich das Zentrierelement 10 mit einem Schenkel 17 in
Eintreibrichtung, es weist an seinem freien Ende einen senkrecht zum Schenkel 17 angeordneten
Anlagebacken 18 auf. Dieser ist mit einer gegen das Befestigungsmittel 2 gerichteten
Anlagefläche 19 versehen, die senkrecht zur Achse 20-20 von Achszapfen 15 verläuft.
Damit erstreckt sich die Anlagefläche 19 parallel zur Bewegungsebene von Zentrierelement
10 und seitliche, auf die Befestigungsmittel 2 wirkende Kräfte werden vom Zentrierelement
10 aufgenommen, ohne daß dieses nachgibt. Erst der vergrößerte Kopf 8 von Befestigungsmittel
2 bewirkt ein Verschwenken der Zentrierlemente 10.
[0018] Wie Fig. 1 zeigt, dient eine Anlaufschräge 21 am Anlagebacken 18 zur Einleitung der
Schwenkbewegung von Zentrierlelement 10 durch den Kopf 8. Der Anlagebacken 18 ist
weiterhin mit einer Einführschräge 22 versehen, die das Einführen der Befestigungsmittel
2 zwischen die Anlagebacken 18 erleichtert. (Fig.2)
[0019] Wie Fig. 2 fernerhin zeigt, sind die Gewindebohrungen 13 für die Schraubbolzen 14
in Form eines gleichseitigen Dreiecks am Haltering 11 angeordnet. Die Schraubbolzen
14 weisen Schlitze 23 auf, so daß sie mittels eines Schraubendrehers so verstellt
werden können, daß sich die Zentrierlemente 10 senkrecht zu ihrer Bewegungsebene verschiedenen
Durchmessern der Schäfte 7 der Befestigungselemente 2 anpassen lassen.
[0020] Die Fig. 3 und 4 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei der
Lagerkörper 24 als Aufsetzfuß ausgebildet ist, mit dem das Eintreibgerät auf das Werkstück
5 aufsetzbar ist. Eine Einschraubklinge 6 dient wieder zum Einschrauben von Befestigungsmittel
2.
[0021] Im Lagerkörper 24 sind Schlitze 25 vorgesehen, in denen die Zentrierelemente 26 radial
verschiebbar gelagert sind. Sie werden durch eine Ringfeder 27 federnd nach innen
gedrückt. Die Anlagefläche 28 des Zentrierelements 26 verläuft auch hier parallel
zur Bewegungsebene, so daß ein Ausweichen der Zentrierelemente 26 durch seitliche
Kräfte auf das Befestigungsmittel 2 ausgeschlossen ist.
[0022] Die Fig. 5 bis 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei ein
Lagerkörper 29 gegen Wirkung einer Feder 30 verschiebbar am Motorgehäuse 31 gelagert
ist. Eine mit dem Motorgehäuse 31 verbundene antreibbare Einschraubklinge 6 dient
zum Einschrauben einer ersten Schraube 32', mit der eine Gipskartonplatte 33 an ein
darunter liegendes Werkstück 34 aus Holz oder Stahl befestigt werden soll. Die Schraube
32' ist dabei mit weiteren Schrauben 32 in bekannter Weise an einem Verbindungsgurt
35 aus Kunststoff befestigt und lässt sich beim Einschrauben aus diesem Verbindungsgurt
lösen.
[0023] Zum Führen der Schrauben 32' sind zwei Zentrierelemente 36 und 37 vorgesehen, die
gegen Wirkung von Schenkelfedern 38 schwenkbar am Lagerkörper 29 gelagert sind, wobei
die Schwenkachsen 39-39 und 40-40 senkrecht zueinander verlaufen.
[0024] Der Anlagebacken 41 von Zentrierelement 36 weist wieder eine zur Schwenkebene parallele
Anlagefläche 42 auf (siehe Fig. 7), am Anlagebacken 43 von Zentrierelement 37 sind
ebenfalls zu dessen Schwenkebene parallele Anlageflächen 44 vorgesehen.
[0025] Wie besonders die Fig. 5 und 6 zeigen, weist der Anlagebacken 43 die Anlageflächen
44 überragende, im wesentlichen quer zur Eintreibrichtung verlaufende Rippen 45 auf,
die beim Einschrauben der Schraube 32' in deren Gewinde 46 eingreifen. Damit wird
der sich drehenden Schraube eine Vorschubbewegung aufgezwungen, wobei der Lagerkörper
29 zum einen gegen Wirkung der Feder 30 gegen das Motorgehäuse 31 gezogen wird und
wobei zum andern der Kopf 47 der Schraube 32' diese nach Erreichung des Verbindungsgurtes
35 aus diesem löst.
[0026] Wie Fig. 7 zeigt, ist der Anlagebacken 41 mit einer Tasche 50 versehen, in die in
Ruhestellung der Anlagebacken 43 eingreift. Die Anlaufschräge 48 von Anlagebacken
41 ist, in Einschraubrichtung gesehen, vor der Anlaufschräge 49 von Anlagebacken 43
angeordnet. Beim Einschraubvorgang wird daher zunächst Anlagebacken 41 durch den Schraubenkopf
47 nach außen verschwenkt und gibt dabei den Anlagebacken 43 frei, der anschließend
ebenfalls nach außen verschwenkt wird. Somit wird die Schraube 32' bis zum Erreichen
des festen Werkstücks 34 aus Holz oder Stahl von den Anlagebacken 41 und 43 sicher
geführt.
1. Eintreibgerät für Befestigungsmittel mit einem an einem Motorgehäuse angeordnetem
Lagerkörper, mit dem eine Zentriervorrichtung für das Befestigungsmittel verbunden
ist, wobei die Zentrierelemente der Zentriervorrichtung radial bewegbar am Lagerkörper
angeordnet sind und unter Wirkung einer elastischen Kraft am Befestigungsmittel angreifen,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Befestigungsmittel (2,32') zusammenwirkenden Anlageflächen (19,28,42,44)
der Zentrierelemente (10,26,36,37) im wesentlichen parallel zu deren Bewegungsrichtung
angeordnet sind.
2. Eintreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierelemente (10,36,37) um eine Schwenkachse (20,39,40) gegen Wirkung
einer Feder (16,38) schwenkbar am Lagerkörper (3,29) gelagert sind und daß sich die
Anlageflächen (19,42,44) senkrecht zu den Schwenkachsen (20,39,40) erstrecken.
3. Eintreibgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagebacken (18,41,43) der Zentrierelemente (10,36,37) eine Anlaufschräge
(21,48,49) für den Kopf (8,47) des Befestigungsmittels (2,32') aufweisen.
4. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlagebacken (18) von mindestens einem Zentrierelement (10) mit einer Einführschräge
(22) für das Befestigungsmittel (2) versehen ist.
5. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierelemente (10,36,37) senkrecht zu ihrer Bewegungsebene einstellbar
am Lagerkörper (3,29) befestigt sind.
6. Eintreibgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schraubbolzen (14) für das Zentrierelement (10) schraubbar im Lagerkörper
(3) angeordnet ist.
7. Eintreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierelemente (26) radial verschiebbar im Lagerkörper (24) gelagert sind.
8. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7 für ein als Schraube ausgebildetes
Befestigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierelemente (36,37) mit einer die Anlageflächen (42,44) überragenden
Rippe (45) versehen sind, die in das Gewinde (46) der Schraube (32') eingreift.
9. Eintreibgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippe (45) im wesentlichen quer zur Eintreibrichtung angeordnet ist.
10. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,dadurch gekennzeichnet, daß drei Zentrierelemente (10,26) vorgesehen sind, deren Anlageflächen (19,28) ein
gleichseitiges Dreieck bilden.
11. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Zentrierelemente (36,37) vorgesehen sind, die in zueinander senkrechten
Schwenkebenen schwenkbar am Lagerkörper (29) gelagert sind.
12. Eintreibgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Anlagebacken (41) mit einer Tasche (50) versehen ist, in die der zweite
Anlagebacken (43) eingreift und daß die Anlaufschräge (48) des ersten Anlagebacken
(41) in Richtung Motorgehäuse (31) über der Anlaufschräge (49) des zweiten Anlagebacken
(43) angeordnet ist.