[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung für mindestens
zwei voneinander getrennte Flüssigkeiten in einer Druckmaschine, insbesondere Feuchtwasser
für den Naß-Offsetdruck und Kühlwasser einer Offsetdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Eine Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung dieser Art ist aus der EP-A-0 553 447
bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung ist ein Kälteerzeuger mit einem Kältemittelkreislauf
vorgesehen, der in zwei zueinander parallele Kreislaufzweige aufgeteilt ist. Der eine
Kreislaufzweig erstreckt sich durch einen ersten Wärmetauscher und der andere Kreislaufzweig
erstreckt sich durch einen zweiten Wärmetauscher. Durch den ersten Wärmetauscher erstreckt
sich ferner ein Feuchtwasser-Kreislauf zwecks Wärmeenergieaustausch mit dem einen
Kreislaufzweig des Kältemittelkreislaufes. Durch den zweiten Wärmetauscher erstreckt
sich ein Kühlwasserkreislauf zwecks Wärmeenergieaustausch mit dem anderen Kreislaufzweig
des Kältemittelkreislaufes. Der Kühlwasserkreislauf dient zum Kühlen von Zylindern
der Druckmaschine entweder durch Hindurchströmen durch den betreffenden Zylinder oder
durch Wärmeenergieaustausch in einem Kühlwasser-Luft-Wärmeaustauscher und Blasen der
vom Kühlwasser gekühlten Luft auf den betreffenden Zylinder. Solche Druckmaschinenzylinder
können Druckplattenzylinder, Gummituchzylinder, Gegendruckzylinder, Rollen und Walzen
von Feuchtwerken und von Farbwerken oder andere Zylinder oder Rollen der Druckmaschine
sein.
[0003] Das Feuchtwasser dient beim Offsetdruck dazu, die nichtdruckenden Stellen der Druckplatte
des Druckplattenzylinders zu befeuchten, damit sie keine Druckfarbe annehmen.
[0004] Eine Druckmaschine hat bei ihrem Start häufig eine Temperatur, welche unterhalb ihrer
optimalen Betriebstemperatur liegt. In diesem Falle braucht die Druckmaschine am Anfang
ihrer Betriebszeit nicht gekühlt zu werden. Es ist jedoch erwünscht, daß die Druckmaschine,
insbesondere ihre Zylinder, Rollen und Walzen, möglichst schnell die optimale Betriebstemperatur
erreichen. Das Kühlwasser kann auch als "Heizwasser" dienen, um die Druckmaschine
möglichst schnell auf ihre optimale Betriebstemperatur zu erwärmen. Im Rahmen dieser
Beschreibung bedeuten "Kühlwasser" je nach Anwendung auch "Heizwasser" und "Zylinder"
sind jede Art von Zylinder, Walzen und Rollen einer Druckmaschine, insbesondere einer
Offsetdruckmaschine.
[0005] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, auf einfache und preiswerte Weise
eine schnelle Erwärmung von Zylindern einer Druckmaschine auf Betriebstemperatur zu
erreichen.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0007] Die Erfindung hat folgende Vorteile: Es wird nur ein einziger Kälteerzeuger und eine
einzige Regeleinrichtung zur Regelung eines einzigen Flüssigkeitskreislaufes, vorzugsweise
des Feuchtwasserkreislaufes, benötigt, um eine Druckmaschine schnell auf die optimale
Betriebstemperatur zu erwärmen und nach Erreichen dieser optimalen Betriebstemperatur
an einer höher steigenden Temperatur zu hindern.
[0008] Die zweite Flüssigkeit ist vorzugsweise gekühltes Wasser oder Kühlwasser zur Kühlung
von Walzen der Druckmaschine, jedoch kann diese Flüssigkeit auch zur Kühlung von anderen
Teilen der Druckmaschine verwendet werden, beispielsweise zur Kühlung von Schmieröl.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten. Die Erfindung
wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsformen
als Beispiele beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- schematisch eine Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung nach der Erfindung für zwei
voneinander getrennte Flüssigkeiten, insbesondere Feuchtwasser für den Naß-Offsetdruck
und Kühlwasser einer Offsetdruckmaschine,
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform einer Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung nach der
Erfindung für mindestens zwei voneinander getrennte Flüssigkeiten, insbesondere Feuchtwasser
für den Naß-Offsetdruck und Kühlwasser einer Offsetdruckmaschine.
[0010] Die in Fig. 1 der Zeichnungen dargestellte Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung
enthält einen ersten Flüssigkeitskreislauf 2 für eine erste Flüssigkeit 4 in Form
von Feuchtwasser. Der erste Flüssigkeitskreislauf 2 enthält in Strömungsrichtung nacheinander
einen Feuchtwasserbehälter 6, in welchem das Feuchtwasser zubereitet wird, eine das
Feuchtwasser 4 aus dem Feuchtwasserbehälter 6 in den ersten Flüssigkeitskreislauf
2 fördernde Pumpe 8, einen durch einen zweiten Wärmetauscher 10 führenden Wärmetauscherabschnitt
12 und einen durch einen ersten Wärmetauscher 14 führenden Wärmetauschabschnitt 16,
von welchem der erste Flüssigkeitskreislauf 2 wieder in den Feuchtwasserbehälter 6
zurückführt. Ein Kälteerzeuger 18 hat einen Kältemittelkreislauf 20 mit einem Wärmetauscherabschnitt
22, welcher sich durch den ersten Wärmetauscher 14 erstreckt und dabei in Wärmeenergieaustausch
mit dem Feuchtwasser 4 steht, welches durch den Wärmetauscherabschnitt 16 des ersten
Flüssigkeitskreislaufes 2 strömt.
[0011] Der erste Flüssigkeitskreislauf 2 weist im Strömungsweg zwischen dem zweiten Wärmetauscher
10 und dem ersten Wärmetauscher 14 eine Feuchtwasserwanne 24 auf, aus welcher ein
Teil des Feuchtwassers 4 mittels Rollen 25 und 26 auf die Druckplatte 28 eines Druckplattenzylinders
30 einer nicht im einzelnen dargestellten Offsetdruckmaschine übertragen wird, mit
welcher wahlweise Naß-Offsetdruck oder Trocken-Offsetdruck gedruckt werden kann. Beim
Naß-Offsetdruck fließt das Feuchtwasser in der vorstehend beschriebenen Weise durch
die Feuchtwasserwanne 24 und nach der Feuchtwasserwanne 24 durch Schwerkraft oder
gefördert durch eine weitere Pumpe 36 durch den ersten Wärmetauscher 14 zurück in
den Feuchtwasserbehälter 6. Im Strömungsweg des ersten Flüssigkeitskreislaufes 2 befindet
sich zwischen dem zweiten Wärmetauscher 10 und der Feuchtwasserwanne 24 ein Umschaltventil
32, mittels welchem das Feuchtwasser 4 wahlweise in der beschriebenen Weise durch
die Feuchtwasserwanne 24 geleitet oder über eine zu ihr parallele Strömungsleitung
34 an der Feuchtwasserwanne 24 vorbei vom zweiten Wärmetauscher zum ersten Wärmetauscher
14 geleitet werden kann. Beim Naß-Offsetdruck wird das Feuchtwasser durch die Feuchtwasserwanne
24 geleitet. Beim Trocken-Offsetdruck wird das Feuchtwasser 4 an der Feuchtwasserwanne
24 vorbei über die parallele Strömungsleitung 34 vom zweiten Wärmetauscher 10 zum
ersten Wärmetauscher 14 geleitet.
[0012] Die Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung von Fig. 1 enthält ferner einen zweiten
Flüssigkeitskreislauf 42 für Kühlwasser 44. Der zweite Flüssigkeitskreislauf 42 oder
Kühlwasserkreislauf 42 enthält in Strömungsrichtung nacheinander einen Kühlflüssigkeitsbehälter
46, eine Pumpe 48, einen Wärmetauscherabschnitt 50, welcher sich im zweiten Wärmetauscher
10 befindet und darin in Wärmeenergieaustausch mit der ersten Flüssigkeit in Form
des Feuchtwassers 4 des ersten Flüssigkeitskreislaufes 2 steht, einen weiteren Wärmetauscherabschnitt
52 und einen von ihm in den Kühlwasserbehälter 46 zurückführenden Leitungsabschnitt
54. Der weitere Wärmetauscherabschnitt 52 des zweiten Flüssigkeitskreislaufes 42 dient
zum Wärmeenergieaustausch, insbesondere zur Kühlung eines Druckmaschinenmittels. Dieses
Druckmaschinenmittel kann Kühlluft 55 sein, welches in einem Kühlwasser-Luft-Wärmeaustauscher
vom Kühlwasser temperiert, insbesondere gekühlt und durch ein Gebläse 56 auf ein zu
kühlendes Druckmaschinenteil, insbesondere einen Zylinder 58, eine Walze oder Rolle
der Druckmaschine geblasen wird. Dieser Zylinder, Walze oder Rolle kann insbesondere
ein Druckplattenzylinder, ein Gummituchzylinder, ein Gegendruckzylinder, eine Rolle
oder Walze eines Feuchtwerkes oder eines Farbwerkes der Druckmaschine sein. Gemäß
einer abgewandelten Ausführungsform könnte der weitere Wärmetauscherabschnitt 52 innerhalb
des Zylinders 58 oder der betreffenden Walze oder Rolle angeordnet sein, um deren
Walzenmantel zu kühlen, wie dies in Fig. 1 durch einen gestrichelt gezeichneten Leitungsabschnitt
60 schematisch angedeutet ist.
[0013] Ein Heizungs-Wärmetauscher 66 enthält ein Heizmittel 68 in Form einer elektrischen
Heizspirale oder eines Heißwasserkreislaufes und einen mit diesem Heizmittel 68 in
Wärmeenergieaustausch stehenden und dadurch vom Heizmittel 68 erwärmbaren Wärmetauscher-Fluidkanal
70. Der Wärmetauscher-Fluidkanal 70 ist parallel zum Wärmetauscherabschnitt 50 des
zweiten Flüssigkeitskreislaufes 42 an den zweiten Flüssigkeitskreislauf strömungsmäßig
angeschlossen. In der stromaufwärts des Wärmetauscher-Fluidkanals 70 und stromaufwärts
des Wärmetauscherabschnitts 50 gelegenen Anschlußstelle befindet sich eine einstellbare
Verteilervorrichtung 72, mit welcher die zweite Flüssigkeit, in diesem Falle das Kühlwasser
44, bedarfsweise ganz oder teilweise durch den Wärmetauscherabschnitt 50 im zweiten
Wärmetauscher 10 und/oder durch den Wärmetauscher-Fluidkanal 70 des Heizungs-Wärmetauschers
66 geleitet werden kann. Mit der Verteilervorrichtung 72 kann das Kühlwasser 44 je
nach Bedarf wahlweise nur durch den Wärmetauscherabschnitt 50 des zweiten Wärmetauschers
10 geleitet werden, während die Kühlwasserzufuhr zum Heizungs-Wärmetauscher 66 geschlossen
ist, oder nur durch den Wärmetauscher-Fluidkanal 70 des Heizungs-Wärmetauschers 66
geleitet werden, während die Kühlwasserzufuhr zum Wärmetauscherabschnitt 50 im zweiten
Wärmetauscher 10 gesperrt ist, oder das Kühlwasser 44 in einem einstellbaren Verhältnis
aufgeteilt durch den Wärmetauscherabschnitt 50 im zweiten Wärmetauscher 10 und gleichzeitig
durch den Wärmetauscher-Fluidkanal 70 im Heizungs-Wärmetauscher 66 fließen. Dadurch
kann die Temperatur des Kühlwassers im zweiten Flüssigkeitskreislauf 42 geregelt werden
und bei Bedarf auch so weit erhöht werden, daß das Kühlwasser als "Heizwasser" wirkt
und die Druckmaschinenteile 52,54,56,58 erwärmt statt kühlt.
[0014] Die Verteilervorrichtung 72 kann von Hand oder gemäß der bevorzugten Ausführungsform
von Fig. 1 durch einen elektrischen oder mechanischen Stellmotor 74 eingestellt werden,
welcher von einer elektronischen Steuereinrichtung 76 in Abhängigkeit von einem einstellbaren
Temperatur-Sollwert und in Abhängigkeit von einem oder mehreren Temperatur-Istwerten
des Kühlwassers 44 im zweiten Kühlwasserkreislauf 42 und/oder des Feuchtwassers 4
im ersten Flüssigkeitskreislauf 2 und/oder von Temperaturen von Teilen der Druckmaschine,
beispielsweise von der Temperatur eines der Druckmaschinenzylinder 30 und/oder 58
geregelt werden. Die elektronische Steuereinrichtung 76 enthält einen Computer, in
welchem die Funktionen der Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung und der Druckmaschine
gespeichert sind, so daß diese Funktionen vom Computer gesteuert automatisch ablaufen.
Die elektronische Steuereinrichtung 76 ist über elektrische Leitungen 80 mit einem
Temperaturfühler 82 des ersten Flüssigkeitskreislaufes 2, über elektrische Leitungen
84 mit einem Temperaturfühler 86 des zweiten Flüssigkeitskreislaufes 42 je zur Messung
des Temperatur-Ist-Wertes, und über elektrische Leitungen 88 mit dem Stellmotor 74
der steuerbaren Verteilervorrichtung 72 verbunden, um sie in Abhängigkeit von den
Temperatur-Ist-Werten und von einem oder mehreren Temperatur-Soll-Werten zu regeln,
die im Computer der Steuereinrichtung 76 gespeichert sind. Der Temperatur-Soll-Wert
oder die Temperatur-Soll-Werte sind vorzugsweise von Hand oder in Abhängigkeit von
Funktionen der Druckmaschine automatisch veränderbar.
[0015] Durch die Erfindung ergeben sich unter anderem folgende Betriebsmöglichkeiten: Wenn
die Druckmaschine beim Betriebs-Start kälter als die optimale Betriebstemperatur ist,
dann kann mittels des Heizungs-Wärmetauschers 66 das Kühlwasser erwärmt werden. Ferner
kann dieses erwärmte Kühlwasser 44 als Heizmedium verwendet werden, welches den Druckmaschinenzylinder
58 erwärmt. Wenn dann die Betriebstemperatur der Druckmaschine über die optimale Betriebstemperatur
angestiegen ist, kann mittels des Kälteerzeugers 18 im ersten Wärmetauscher 14 das
Feuchtwasser 4 gekühlt und als Kühlmedium im zweiten Wärmetauscher 10 das Kühlwasser
des zweiten Flüssigkeitskreislaufes 42 kühlen. Sowohl bei der Erwärmungsphase als
auch bei der Kühlphase ist kein zusätzliches Temperatur-Transfermittel erforderlich,
sondern das Feuchtwasser 4 und das Kühlwasser 44 werden jeweils gleichzeitig als Wärmetauschermedium
im zweiten Wärmetauscher 10 verwendet. Während der Erwärmungsphase ist das Heizmittel
68 des Heizungs-Wärmetauschers 66 eingeschaltet und das Kühlwasser 44 strömt mindestens
teilweise durch den Heizungs-Wärmetauscher 66. Während der Erwärmungsphase ist der
Kälteerzeuger 18 abgeschaltet. Bei der Kühlphase ist der Kälteerzeuger 18 eingeschaltet
und der Heizungs-Wärmetauscher 66 ist abgeschaltet. "Abgeschalteter Heizungs-Wärmetauscher
66" bedeutet, daß mindestens das Heizmittel 68 abgeschaltet ist, selbst wenn das Kühlwasser
44 außer durch den Wärmetauscherabschnitt 50 im zweiten Wärmetauscher 10 auch durch
den Wärmetauscher-Fluidkanal 70 des Heizungs-Wärmetauschers 66 fließen kann. Durch
eine Aufteilung der Strömung des Kühlwassers 44 während der Kühlphase auf die beiden
parallelen Teilströme, welche durch den Wärmetauscher-Fluidkanal 70 und den Wärmetauscherabschnitt
50 im zweiten Wärmetauscher 10 gegeben sind, kann die Temperatur des Kühlwassers 44
eingestellt werden, da das Kühlwasser 44 um so mehr vom Kälteerzeuger 18 über das
Feuchtwasser 4 im zweiten Wärmetauscher 10 gekühlt wird, je mehr Kühlwasser 44 durch
den zweiten Wärmetauscher 10 strömt, jedoch um so weniger gekühlt wird, je mehr Kühlwasser
44 durch den abgeschalteten Heizungs-Wärmetauscher 66 geleitet wird statt durch den
zweiten Wärmetauscher 10.
[0016] Die Verteilervorrichtung 72 ist vorzugsweise ein sogenanntes Zonenventil, wie es
bei Gebäude-Heizungsanlagen verwendet wird.
[0017] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform sind Teile, welche funktionsmäßig
Teilen von Fig. 1 entsprechen, mit gleichen Bezugszahlen versehen und werden nicht
mehr im Detail beschrieben.
[0018] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist der Kältemittelkreislauf 20 auf zwei Kältemittel-Parallelzweige
20/1 und 20/2 aufgeteilt. Der eine Parallelzweig 20/1 weist einen durch den ersten
Wärmetauscher 14 hindurchgeführten Wärmetauscherabschnitt 22/2 auf. Der andere Parallelzweig
20/2 weist einen durch einen zweiten Wärmetauscher 10/2 hindurchgeführten Wärmetauscherabschnitt
22/3 auf. Der Wärmetauscherabschnitt 50 des zweiten Flüssigkeitskreislaufes 42 ist
durch diesen zweiten Wärmetauscher 10/2 hindurchgeführt und darin mit dem Wärmetauscherabschnitt
22/2 des Kältemittelkreislaufes 20 in Wärmeenergieaustausch. Der Heizungs-Wärmetauscher
66 ist dem durch den zweiten Wärmetauscher 10/2 hindurchgeführten Wärmetauscherabschnitt
50 des zweiten Flüssigkeitskreislaufes 42 parallel geschaltet. Die stromaufwärtigen
Seiten des Wärmetauscherabschnitts 50 des zweiten Flüssigkeitskreislaufes 42 und des
Wärmetauscher-Fluidkanals 70 des Heizungs-Wärmetauschers 66 sind über die Verteilervorrichtung
72 miteinander verbunden, so daß das Kühlwasser 44 vollständig oder teilweise durch
den zweiten Wärmetauscher 10/2 und/oder durch den Heizungs-Wärmetauscher 66 geleitet
werden kann, wie dies vorstehend mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben wurde. Mit der Ausführungsform
nach Fig. 2 kann nur das Kühlwasser 44 des zweiten Flüssigkeitskreislaufes 42 vom
Heizungs-Wärmetauscher 66 erwärmt werden.
[0019] Wie Fig. 2 zeigt, hat der Kälteerzeuger 18 der Fig. 1 und 2 in Strömungsrichtung
nacheinander einen Kältemittelverdichter 92, einen Kondensator 94, einen Kältemittelsammler
96, eine Kreislaufverzweigungsstelle 97, von welcher die beiden Parallelzweige 20/1
und 20/2 wegführen. Die beiden Parallelzweige 20/1 und 20/2 enthalten nach der Verzweigungsstelle
97 je ein Kältemittel-Expansionsventil 98 und sind über eine Sammelstelle 100 wieder
miteinander verbunden. Die Sammelstelle 100 ist über einen Verdampfungsdruckregler
102 an die Saugseite 104 des Kältemittelverdichters 92 strömungsmäßig angeschlossen.
Selbstverständlich können auch andere Arten von Kälteerzeuger 18 verwendet werden.
[0020] Die Pfeile neben den Flüssigkeitsleitungen geben die Strömungsrichtung der Flüssigkeit
darin an und die Pfeile neben den elektrischen Leitungen 80,84,88 geben die elektrische
Signalrichtung darin an.
1. Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung für mindestens zwei voneinander getrennte
Flüssigkeiten (4,44) in einer Druckmaschine, insbesondere Feuchtwasser (4) für den
Naß-Offsetdruck und Kühlwasser (44) einer Offsetdruckmaschine, mit einem ersten Flüssigkeitskreislauf
(2) der ersten Flüssigkeit (4), mit einem zweiten Flüssigkeitskreislauf (42) der zweiten
Flüssigkeit (44), mit einer Pumpe (8) und einem Wärmetauscher (14) im ersten Flüssigkeitskreislauf
(2), mit einer zweiten Pumpe (48) und einem zweiten Wärmetauscher (10) im zweiten
Flüssigkeitskreislauf (42), mit einem Kälteerzeuger (18), der mindestens einen Kältemittelkreislauf
(20) zur Kühlung der beiden Flüssigkeiten (4,44) mittels der beiden Wärmetauscher
(14,10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Heizungs-Wärmetauscher (66) vorgesehen ist, welcher ein Heizmittel (68) und
einen von ihm erwärmbaren Wärmetauscher-Fluidkanal (70) aufweist, daß der Wärmetauscher-Fluidkanal
(70) parallel zum Wärmetauscherabschnitt (50) des zweiten Flüssigkeitskreislaufes
(42) an den zweiten Flüssigkeitskreislauf (42) strömungsmäßig angeschlossen ist, daß
sich in der stromaufwärts des Wärmetauscher-Flüssigkeitskanals (70) und stromaufwärts
des Wärmetauscherabschnitts (50) des zweiten Flüssigkeitskreislaufes (42) gelegenen
Anschlußstelle eine einstellbare Verteilervorrichtung (72) befindet, mit welcher die
zweite Flüssigkeit (44) des zweiten Flüssigkeitskreislaufes (42) bedarfsweise ganz
oder teilweise durch den Wärmetauscherabschnitt (50) des zweiten Flüssigkeitskreislaufes
(42) und/oder durch den Wärmetauscher-Fluidkanal (70) des Heizungs-Wärmetauschers
(66) geleitet werden kann.
2. Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verteilervorrichtung (72) von einer elektronischen Regeleinrichtung (76) in
Abhängigkeit von einem Temperatur-Soll-Wert und von mindestens einem Temperatur-Ist-Wert,
insbesondere von einem Temperatur-Ist-Wert des zweiten Flüssigkeitskreislaufes (42)
und/oder einem Temperatur-Ist-Wert des ersten Flüssigkeitskreislaufes (2) automatisch
geregelt wird.
3. Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Flüssigkeit (4) Feuchtwasser zum Auftrag auf die Druckplatte des Druckplattenzylinders
(30) für den Naß-Offsetdruck und die zweite Flüssigkeit (44) des zweiten Flüssigkeitskreislaufes
(42) Kühlwasser zur Kühlung mindestens eines Teiles (58) der Offsetdruckmaschine ist.
4. Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Flüssigkeitskreislauf (2) der ersten Flüssigkeit (4) durch den ersten
Wärmetauscher (14) und durch den zweiten Wärmetauscher (10) verläuft, daß ein Kältemittelkreislauf
(20) des Kälteerzeugers (18) durch den ersten Wärmetauscher (14) verläuft und dort
in Wärmeenergieaustausch mit der ersten Flüssigkeit (4) des ersten Flüssigkeitskreislaufes
(2) ist, daß der erste Flüssigkeitskreislauf (2) auch durch den zweiten Wärmetauscher
(10) verläuft und dadurch die erste Flüssigkeit (4) im zweiten Wärmetauscher (10)
in Wärmeenergieaustausch mit der zweiten Flüssigkeit (44) des zweiten Flüssigkeitskreislaufes
(42) steht, welche ebenfalls durch den zweiten Wärmetauscher (10) hindurchgeführt
ist, so daß Kälte des Kälteerzeugers (18) durch den ersten Flüssigkeitskreislauf (2)
auf den zweiten Flüssigkeitskreislauf (42) übertragen werden kann oder Wärme vom Heizungs-Wärmetauscher
(66) durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf (42) auf den ersten Flüssigkeitskreislauf
(2) übertragen werden kann.
5. Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im ersten Flüssigkeitskreislauf (2) in Strömungsrichtung der ersten Flüssigkeit
(4) zuerst der zweite Wärmetauscher (10) und dann der erste Wärmetauscher (14) angeordnet
ist.
6. Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich im Strömungsweg des ersten Flüssigkeitskreislaufes (2) zwischen den beiden
Wärmetauschern (10,14) ein Umschaltventil (32) befindet, mittels welchem die erste
Flüssigkeit (4) auf dem Weg zwischen diesen beiden Wärmetauschern (10,14) wahlweise
über ein von der ersten Flüssigkeit (4) zu behandelndes Druckmaschinenaggregat (24,30)
oder an diesem Druckmaschinenaggregat vorbei durch eine zu ihm parallele Strömungsmittelleitung
(34) direkt vom einen Wärmetauscher (10) zum anderen Wärmetauscher (14) geleitet werden
kann.
7. Druckmaschinen-Temperierungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kältemittelkreislauf (20) des Kälteerzeugers (18) durch beide Wärmetauscher
(14,10/2) geleitet ist und im ersten Wärmetauscher (14) mit der ersten Flüssigkeit
(4) des ersten Flüssigkeitskreislaufes (2) und im zweiten Wärmetauscher (10/2) mit
der zweiten Flüssigkeit (44) des zweiten Flüssigkeitskreislaufes (42) je in Wärmeenergieaustausch
steht.