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EP 0 693 449 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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24.01.1996 Patentblatt 1996/04 |
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Anmeldetag: 14.06.1995 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B65H 29/68 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI |
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Priorität: |
22.07.1994 DE 4426036
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Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG |
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D-63075 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Haas, Hanns-Otto
D-63150 Heusenstamm (DE)
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Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. |
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c/o MAN Roland Druckmaschinen AG
Patentabteilung/FTB S,
Postfach 10 12 64 D-63012 Offenbach D-63012 Offenbach (DE) |
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Bogenbremse im Ausleger einer Druckmaschine |
(57) Die Erfindung betrifft eine Bogenbremse im Ausleger einer Druckmaschine unter Verwendung
einer integrierten Luftversorgung. Aufgabe ist es, einen schnellen Wechsel der Bogenbremse
zu erreichen bei Schön- oder Widerdruck und eine ausreichende Bremswirkung bei allen
Bedruckstoffen und Betriebsarten zu gewährleisten. Gelöst wird das dadurch, daß ein
auf einer Antriebswelle (1) gelagerter Saugwalzengrundkörper (6), der mit einer Luftversorgung
gekoppelt ist, konzentrisch ein mehrteiliges, lagefixiertes Saugringelement (9) aufweist,
dessen radial am Umfang angeordnete Durchgangsbohrungen (12) mit am Umfang des Saugwalzengrundkörpers
(6) angeordneten Öffnungen (10) deckungsgleich gekoppelt ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenbremse im Ausleger einer Druckmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Eine Bogenbremse dieser Art ist aus der DE 2 811 963 C2 bekannt. Gemäß dieser Schrift
ist die Bogenbremse als Saugwalze mit eingearbeiteten Saugkammern und integrierter
Saugluftzuführung ausgeführt. Die Saugwalzen werden über separate Antriebsräder angetrieben.
In einer weiteren Ausführung ist auf die Saugwalzen jeweils ein separater Saugkörper
mit Saugluftzuführung aufsteckbar, der auf einer Traverse abgestützt ist. Die kompletten
Saugwalzen sind je nach Betriebsart (Schön- oder Widerdruck) mit schmaler oder breiter
Ausführung austauschbar.
[0003] Eine weitere, insbesondere für Schön- und Widerdruck geeignete Bogenbremse als Saugwalze
ist aus der DE 3 437 584 A1 bekannt. Die Saugwalze besitzt seitlich zur Umfangsfläche
radial verlaufende Ausnehmungen sowie eine im oberen Segmentbereich der Saugwalze
angeordnete Luftaustrittsöffnungen.
[0004] Nachteilig bei oben genannten Lösungen ist es, daß bei Umstellung von Schön- auf
Widerdruck, bei Umstellung auf einen anderen Bedruckstoff oder bei Verschleiß ein
kompletter Wechsel der Saugwalze erforderlich ist. Dies bedingt Stillstandszeiten
und bedarf eines größeren Aufwandes.
[0005] Aus der DE 4 221 927 A1 ist eine weitere Bogenbremse bekannt, die auf einer Tragerwelle
axial verstellbare Saugkörper aufweist. Der Saugkörper besitzt umfangsseitig Saugdüsen,
die kurzzeitig mit Saugluft beaufschlagbar sind. Die Trägerwelle besitzt einen längs
angeordneten Steuerschlitz für die Saugluft und darauf angeordnet ein konzentrisch
drehbares, axial unverschiebbares perforiertes Saugkörperrohr. Auf dem Saugkörperrohr
sind radial zusammensteckbare Saugkörpersegmente konzentrisch angeordnet und zwischen
den Saugkörpersegmenten sind das Saugrohr in axialer Richtung umschließende Faltenbälge
angeordnet.
[0006] Nachteilig ist dabei, daß diese Lösung durch die Teilvielfalt relativ aufwendig ist.
Die umlaufenden Faltenbälge müssen luftdicht sein, da sonst ein Leistungsabfall der
Saugluft zu verzeichnen ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu entwickeln, die einen schnellen Wechsel
der Bogenbremse gestattet und eine ausreichende Bremswirkung bei allen Bedruckstoffen
und Betriebsarten gewährleistet.
[0008] Gelöst wird dies durch den kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches. Eine Weiterbildung
ergibt sich aus dem Unteranspruch.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung gestattet einen schnellen Wechsel des Saugringelementes,
ohne die Saugwalze komplett zu wechseln. Je nach Betriebsart und nach Sujet (Schön-
oder Widerdruck) oder Bedruckstoff (Papier oder Karton) oder auch bei kratzempfindlichen
Bedruckstoffen können verschieden breite Saugringelemente auf einem Walzengrundkörper
konzentrisch aufgesteckt werden. Bei Verschleiß ist lediglich ein Austausch des Saugringelementes
erforderlich.
[0010] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Bogenbremse,
- Fig. 2
- eine Draufsicht der Fig. 1,
- Fig. 3
- ein Saugringelement, zweiteilig ausgebildet,
- Fig. 4
- eine Vorderansicht eines breiten Saugringelementes,
- Fig. 5
- eine Vorderansicht eines schmalen Saugringelementes.
[0011] Gemäß Fig. 1 ist dem Auslagestapel eines Bogenauslegers eine in den Seitengestellwänden
gelagerte Antriebswelle 1 in Förderrichtung 14 eines Kettensystems 13 vorgeordnet.
Parallel zur Antriebswelle 1 ist quer zur Förderrichtung 14 eine Traverse 2 angeordnet,
die ebenfalls in den Seitengestellwänden fixiert ist. Auf der Antriebswelle 1 und
der Traverse 2 sind axial verschiebbar mehrere Bogenbremsen angeordnet, welche zum
Abbremsen und Straffen eines Bogens 15 dienen.
[0012] Eine Bogenbremse besteht im wesentlichen aus einem auf der Antriebswelle 1 formschlüssig
fixierten Saugwalzengrundkörper 6, der in einem Gehäuse 3 aufgenommen ist, wobei das
Gehäuse 3 mit der Traverse 2 lösbar verbunden ist. Im vorliegenden Beispiel ist dies
durch eine Klemmverbindung 8 ausgeführt. Das Gehäuse 3 erstreckt sich seitlich um
den Saugwalzengrundkörper 6 durch zwei Seitenwände 7. Bei entsprechender Ausbildung
des Saugwalzengrundkörpers 6 kann das Gehäuse 3 auch nur eine Seitenwand 7 aufweisen.
Um jede Seitenwand 7 verläuft ein Saugkanal 5, der seitlich an den Saugwalzengrundkörper
6 geführt ist und im Gehäuse 3 mit einer Saugluftleitung 4 gekoppelt ist. Der Saugwalzengrundkörper
6 besitzt radial verlaufende seitliche Öffnungen 11, die mit am Umfang austretenden
Öffnungen 10 gekoppelt sind.
[0013] Konzentrisch zum Saugwalzengrundkörper 6 ist ein Saugringelement 9 angeordnet. Das
Saugringelement 9 besitzt radial am Umfang austretende Durchgangsbohrungen 12, die
mit den Öffnungen 10 des Saugwalzengrundkörpers 6 annährend deckungsgleich lagefixiert
sind. Dies wird beispielsweise durch eine formschlüssige Verbindung erreicht, durch
die die Durchgangsbohrungen 12 zu den Öffnungen 10 positioniert werden. Das Saugringelement
9 besteht mindestens aus zwei Teilen 9.1; 9,2. Beide Teile 9.1; 9,2 sind lösbar verbunden.
Eine einfache Verbindung läßt sich erreicht durch eine etwa U-förmige Spange als Verbindungselement
16, die in axialen Bohrungen des Saugringelementes 9 bzw. in dessen Teile 9.1; 9.2
diese verbindend eingreift. Weitere bevorzugte Verbindungsmöglichkeiten sind z.B.
ein Drehgelenk und eine lösbare Schnappverbindung oder zwei lösbare Schnappverbindungen.
Bei Verwendung eines mehrteiligen Saugringelementes 9 erhöht sich entsprechend auch
die Anzahl der Verbindungsstellen.
[0014] Für im Schöndruck hergestellte Bogen 15 wird ein Saugringelement 9 mit breiterer
Bogentragfläche 17 verwendet (Fig. 4). Für in Widerdruck oder Schön- und Widerdruck
hergestellte Bogen 15 wird ein Saugringelement 9 mit schmalerer Bogentragfläche 17
verwendet, die konisch an den Seitenflächen des Saugringelementes 9 abfällt. Je nach
Sujet kann bei entsprechendem Platz auch das breitere Saugringelement 9 gemäß Fig.
4 Verwendung finden. Durch die zwei- oder mehrteilige Ausbildung des Saugringelementes
9 ist mit geringem Aufwand ein schneller Wechsel durch den Bediener möglich.
Bezugszeichenaufstellung
[0015]
- 1
- Antriebswelle
- 2
- Traverse
- 3
- Gehäuse
- 4
- Saugluftleitung
- 5
- Saugkanal
- 6
- Saugwalzengrundkörper
- 7
- Seitenwand
- 8
- Klemmverbindung
- 9
- Saugringelement
- 9.1
- Teil von 9
- 9.2
- Teil von 9
- 10
- Öffnungen
- 11
- Öffnungen
- 12
- Durchgangsbohrungen
- 13
- Kettensystem
- 14
- Förderrichtung
- 15
- Bogen
- 16
- Verbindungselement
- 17
- Bogentragfläche
1. Bogenbremse im Ausleger einer Druckmaschine mit einem auf einer Antriebswelle angegeordneten,
stirnseitig und umfangsseitig Öffnungen aufweisenden Saugwalzengrundkörper und einem
Saugkanäle, die mit einer Saugluftleitung gekoppelt sind, aufweisenden Gehäuse, wobei
vor dem Auslegerstapel quer zur Forderrichtung die mehrere Bogenbremsen aufnehmende
Antriebswelle angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem stirnseitig mit der Saugluftleitung (4) gekoppelten Saugwalzengrundkorper
(6) konzentrisch ein mehrteiliges, lagefixiertes Saugringelement (9) angeordnet ist,
dessen radial am Umfang angeordnete Durchdurchsbohrungen (12) mit am Umfang des Saugwalzengrundkörpers
(6) angeordneten Öffnungen (1) annähernd deckungsgleich gekoppelt sind.
2. Bogenbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teile (9.1, 9.2) des Saugringelementes (9) durch Verbindungselemente (16)
lösbar verbunden sind.
3. Bogenbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugringelemente (9) für im Schöndruck bedruckte Bogen (15) eine breite Bogentragfläche
(17) aufweisen.
4. Bogenbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugringelemente (9) für im Widerdruck oder Schön- und Widerdruck bedruckte
Bogen (15) eine schmale Bogentragfläche (17) aufweisen.
5. Bogenbremse nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogentragfläche (17) konisch an den Seitenflächen der Saugringelemente (9)
abfällt.