[0001] Die Erfindung betrifft ein Pyramiden-Bauelement gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 . Solche Bauelemente werden mit gleichen oder mit darauf abgestimmten Elementen
zu selbsttragenden Strukturen an Bauwerken oder Bauwerkteilen wie Wänden, Decken und
dgl. zusammengefügt.
[0002] Es sind Bauelemente bekannt, die sich als Wand- oder Deckenelemente verwenden lassen,
die aber relativ gross und schwer sind, da ihr Gewicht und ihre Grösse auf die Transportkapazität
von Strassenfahrzeugen zugeschnitten ist. Derartige Elemente sind für eine flexible
Bauweise, wie sie z.B. im Wohnungsbau oder bei kleineren Industrie- und Gewerbebauten
gewünscht wird, wenig geeignet. Bekannte Fertigbau-Systeme verlangen verschiedenartige
Fertigteile für Wände, Decken und dergleichen, wodurch besondere Anforderungen an
Lagerhaltung und Transport gestellt werden.
[0003] Es sind auch Wandelemente bekannt (DE-28 52 044), welche einzeln oder in Kombination
die Wände eines vollständigen Bauwerks bilden und eine pyramidenartige Grundform aufweisen.
Die Dreiecksflächen der Pyramide dienen dabei als Aussenflächen, die mit dekorativen
Oberflächenstrukturen oder mit flachen Oberflächenelementen versehen sein können.
Zur gegenseitigen Befestigung solcher Elemente sind umbördelte Randkanten vorgesehen.
Die Montage der Systemelemente erfolgt durch Zusammenschrauben der Elemente längs
dieser Kanten, wobei die Stosskanten mit Sicht- bzw. Korrosionsschutzelementen überdeckt
werden sollen. Randkanten und die sich dadurch einstellenden breiten Fugen am Fertigbau
wirken jedoch aus verschiedenen Gründen störend. Ausserdem können sie beim Transport
leicht beschädigt werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bauelement zu schaffen, welches sich
zu einem System kombinieren lässt und welches eine flexiblere Verwendung als bisher
bekannte Elemente erlaubt. Ferner soll es sich auf der Baustelle einfacher handhaben
lassen und ein einfacheres und zweckmässigeres Verbindungssystem aufweisen, um das
Herstellen von nach aussen geschlossenen Sichtwänden ohne störende Montagekanten zu
ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale gelöst, wie sie im Patentanspruch
1 definiert sind. Als wesentlicher Vorteil dieser Lösung ergibt sich einerseits ein
nicht zu grosses, zweckmassig zu handhabendes Bauelement, welches anderseits eine
vielseitige Gestaltung Von Wand-, Decken- und Stützelementen mit einem relativ kleinen
Grundraster erlaubt. Ein besonders vorteilhaftes Bauelement dieser Art weist eine
Grundfläche von 75 auf 75 cm, eine Höhe von 36 cm und ein Gewicht von ca. 20 kg auf.
Dabei ist das Element als Hohlkörper ausgebildet.
[0006] Zur Herstellung von Wänden oder Decken lassen sich die Pyramidenelemente auf verschiedene
Art zusammenfügen. Wände, sowie Decken oder Böden werden mit dem gleichen Elementtyp
erstellt. Dank der Hohlform und Aussparungen innerhalb der Pyramidenflächen sind nachträgliche
Installationen, z.B. von elektrischen oder sanitären Leitungen innerhalb der Wände
oder Decken ohne Nachbearbeitung möglich.
[0007] Das Zusammenfügen der Elemente erfolgt vorzugsweise durch Schrauben, wobei zur Montage
keine weiteren Werkzeuge als ein Schraubenschlüssel erforderlich sind. Durch ein Zentriersystem
an den Verbindungsstellen werden die Elemente automatisch aufeinander ausgerichtet.
Gleichzeitig sind sie gegen Verschiebung gesichert.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele mit Hilfe
der Zeichnungen näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1A
- das Bauelement in Aufsicht,
- Fig. 1B
- das Bauelement in Seitenansicht,
- Fig. 1C
- den Schnitt C-C gemäss Figur 1A,
- Fig. 2
- verschiedene Zusammenstellungsmöglichkeiten der Bauelemente,
- Fig. 3A
- die Aufsicht auf ein Abschlusselement zum Einsatz in das Bauelement gemäss Fig. 1,
- Fig. 3B
- das Abschlusselement in Seitenansicht, und
- Fig. 3C
- den Schnitt C-C gemäss Fig. 3A.
[0010] Gemäss Fig. 1 besteht das Grundelement aus einem pyramidenförmigen Hohlkörper 1 mit
offenem Boden. Es handelt sich um eine vierseitige Pyramide. Die vier Pyramidenflächen
a, b, c und d sind mit je einer zentralen Oeffnung 2, 3, 4 und 5 versehen. An zwei
einander gegenüberliegenden Pyramidenflächen b und d sind je vier Schraubenlöcher
6, 7, 8 und 9 angebracht. Sie sind vorzugsweise mit Durchgangsnocken für handelsübliche
Schrauben versehen. Mit Hilfe dieser Schrauben und Sechskantmuttern werden die Elemente
an diesen Stellen miteinander verbunden. Als Befestigungsmittel können anstelle von
Schrauben auch andere geeignete Elemente verwendet werden.
[0011] An den Verbindungsstellen können Führungs- bzw. Gewindebüchsen eingesetzt sein, welche
wechselseitig vorstehen bzw. entsprechend versenkt angebracht sind, so dass sie als
Zentrierelemente zwischen den miteinander zu verbindenden Bauelementen wirken. Beim
Zusammensetzen der Bauelemente passen dann die Erhebungen in den Zentrierbereichen
des einen Elementes genau in die Vertiefung des anderen Elementes.
[0012] Einander gegenüberliegende Pyramidenseiten 2 und 4, welche auch die Schraubenlöcher
6 bis 9 enthalten, sind vorzugsweise etwas breiter ausgebildet als die beiden anderen
verbleibenden Pyramidenflächen. Durch diese Ausbildung ergibt sich unter allen Umständen
eine überlappende Anlage der Bauelemente im Bereich der Pyramidenkanten und eine besonders
stabile gegenseitige Verbindung der Elemente. Die Kräfteverteilung am fertig montierten
Bauwerk verläuft somit nicht ausschliesslich über die Verbindungselemente 6 bis 9,
sondern die Kräfte werden auch durch die Pyramidenkanten aufgenommen und gleichmässig
auf das Bauelement verteilt.
[0013] Zum Schliessen der Grundöffnung des Hohlkörpers 1 am fertig montierten Bau sind Deckplatten
10 vorgesehen, welche an die bodenseitige Innenform des Hohlkörpers 1 angepasst sind.
Vorzugsweise sind sie mit einer zentralen Befestigungsöffnung 11 versehen, so dass
sie am Hohlkörper 1 nachträglich angeschraubt werden können. Es ergeben sich damit
ebene Sichtflächen an der Oberfläche einer aus den Elementen zusammengesetzten Wand.
Je nach Verwendungs- oder Anwendungszweck kann es vorteilhaft sein, die Deckplatten
10 aus Beton, Ton oder anderen dekorativen und/oder isolierenden Materialien herzustellen.
Ein verbleibender Hohlraum zwischen der Deckplatte 10 und dem Hohlkörper 1 kann mit
einer Schüttgutisolation ausgefüllt werden.
[0014] Zur Vervollständigung des Systems können bei räumlich begrenzten Konstruktionen,
Zwischenplatten zum Kompensieren der verschiedenen Elementseiten vorgesehen sein.
Eine solche Zwischenplatte, die in den Figuren nicht im einzelnen dargestellt ist,
lässt sich auf einfache Weise zwischen zwei Hohlkörper-Grundelemente 1 Schrauben.
Sie besteht ebenfalls aus Metall oder anderen Materialien. Ferner können Träger für
Zwischenböden oder Brüstungen in das System integriert werden. Zum Beispiel kann ein
Zwischenelement als kraftschlüssiges Zwischenglied zwischen einer Wand und einer rechtwinklig
dazu liegenden Plattform ausgebildet sein. Auch Abschlusselemente für einen rechtwinkligen
Abschluss an den Ecken von Bauwerken lassen sich ansetzen. Ferner können Dach-Verbindungselemente
kraftschlüssig in das System integriert werden, z.B. für Schrägdächer oder für Wände,
die unter beliebiger Neigung abgewinkelt sind. Schliesslich können auch Dachverbindungselemente
für Schräg- und Satteldächer mit einer beliebigen Neigung eingesetzt werden, mit denen
sich Dachvorsprünge realisieren lassen.
[0015] Wegen der einfachen und zweckmässigen Grundgestalt des Hohlkörpers 1 mit seiner Pyramidenform
und den Verbindungsstellen, lassen sich dirch entsprechende Variationen vielfältige
Bauformen realisieren.
[0016] Nach Anlieferung der Bauelemente an der Baustelle, lassen sich die Baukörper sehr
schnell und zweckmässig zum vorgesehenen Bauwerk montieren. Nach Erstellung des Rohbaus,
also nach Abschluss der Montage, kann ohne Zeitverzögerung unmittelbar mit dem weiteren
Ausbau des Bauwerkes begonnen werden. Spätere Umbauten lassen sich einfach durch Lösen
der Befestigungselemente und entsprechendes Ansetzen von weiteren Elementen des Systems
bewerkstelligen. Dadurch ergibt sich eine sehr grosse Flexibilität, nicht nur beim
erstmaligen Errichten des Baus, sondern auch zu jedem späteren Zeitpunkt, so dass
Umbauten schneller und einfacher vorgenommen werden können als bei konventionellen
Bauten.
[0017] Die Elemente lassen sich für Hochbauten und für Tiefbauten gleichermassen einsetzen,
insbesondere auch für Lärmschutzbauten oder Abstützungen an Böschungen. Auch in diesen
Fällen ergibt sich eine grosse Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten zur Erfüllung
des vorgesehenen Zwecks, unter Verwendung von nur wenigen Grundelementen des Systems.
1. Pyramiden-Bauelement aus Metall oder anderen Materialien in Form einer vierseitigen
Hohlpyramide, dadurch gekennzeichnet, dass in einander gegenüberliegenden Pyramidenflächen
(b, d) Befestigungspunkte (6-9) für die gegenseitige Montage vorgesehen sind, und
dass die Pyramidenflächen (a, b, c, d) mit Oeffnungen (2-5) zum Innenhohlraum der
Pyramide versehen sind.
2. Bauelement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungspunkte (6-9)
in der Nähe von Kanten der Pyramidenflächen (a-d) angeordnet sind.
3. Bauelement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass an den Befestigungspunkten
im wesentlichen senkrecht zur Pyramidenfläche wirkende Befestigungsmittel angreifen.
4. Bauelement nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass an den Befestigungspunkten
(6-9) Zentriermittel zum gegenseitigen Zentrieren gegenüber benachbarten Bauelementen
innerhalb eines Systems vorgesehen sind.
5. Bauelement nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Zentrierelemente als Durchführungsnocken
für Schraubbolzen ausgebildet sind, die auf der äusseren Pyramidenfläche wechselseitig
vorstehen bzw. versenkt angeordnet sind.
6. Bauelement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungspunkte (6-9)
ausschliesslich an zwei einander gegenüberliegenden Pyramidenflächen (b, d) vorgesehen
sind, während die dazwischen liegenden Pyramidenseiten (a, c) keine Befestigungspunkte
aufweisen.
7. Bauelement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass diejenigen Pyramidenflächen
(b, d), in welchen die Befestigungspunkte (6-9) vorgesehen sind, auf gleichen Pyramidenhöhen
(h) eine grössere Breite aufweisen als die dazwischen liegenden Pyramidenflächen (a,
c).