[0001] Die Erfindung betrifft einen Faltenstore mit einer Kopfschiene, die einen nach unten
offenen, im Querschnitt im wesentlichen U-förmigen Profilkörper aufweist, dessen Profilarme
an ihren unteren Enden auf etwa gleicher Höhe nach innen zueinander gerichtete Flanschen
zur Befestigung des Faltenbehangs tragen.
[0002] Bekannte Kopfschienen dieser Art (DE-U 92 00 503) werden meist als Aluminium-Strangpreßprofile
hergestellt. Ihre Wanddicke kann gering sein, weil die mechanische Beanspruchung unter
dem geringen Gewicht des Faltenbehang gering ist. Auch ihre Höhe kann gering sein,
weil sie innerhalb des U-Profils lediglich die Befestigung des Faltenbehangs und die
Schnurführung aufzunehmen braucht und etwa darüber befindliche Elemente zur Befestigung
der Schiene am Bauwerk geringen Querschnitt haben. Die Biegefestigkeit der bekannten
Schienen ist daher gering.
[0003] Im Hinblick auf die aufzunehmenden Kräfte ist dies ohne Bedeutung. Jedoch wird eine
etwaige Durchbiegung als ästhetisch nachteilig empfunden.
[0004] Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch beseitigt oder verringert, daß einer
der Profilarme des Profilkörpers über den zugehörigen Flansch hinaus nach unten durch
eine Profilblende verlängert ist.
[0005] Durch diese wird bei gleichem oder wenig vergrößertem Materialeinsatz das Widerstandsmoment
der Kopfschiene, das einer etwaigen Biegung entgegenwirkt, beträchtlich erhöht; denn
bekanntlich steigt es mit der dritten Potenz der in der Biegeebene gemessenen Abmessung.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Behang im hochgezogenen Zustand ganz oder
teilweise von der Profilblende abgedeckt ist, wodurch zum einen die Verschmutzung
des Behangs verringert und zum anderen das Aussehen verbessert wird.
[0006] Zwar ist es bei andersartigen Sonnenschutzvorrichtungen bekannt (WO 91/13588, US-A
4 603 725), an der Unterseite einer den Store tragenden Kopfschiene eine Verlängerung
anzubringen; diese hat aber lediglich den ästhetischen Zweck einer Sichtblende oder
einer Abdeckung des zwischen dem Store und der Schiene verbleibenden Lichtspalts und
ist im Verhältnis zu den übrigen Abmessungen der Kopfschiene zu klein, als daß davon
eine erwähnenswerte Erhöhung der Biegefestigkeit ausgehen könnte.
[0007] Zweckmäßigerweise gleicht die vertikale Erstreckung der Profilblende etwa der vertikalen
Erstreckung des Profilkörpers, wobei in dieses Maß Befestigungsprofilelemente einbezogen
sein können, die sich ggf. oberhalb des die Profilarme verbindenden Stegs vorgesehen
sind und deren Seitenbegrenzung etwa mit der Seitenbegrenzung der Profilarme fluchtet.
Dies gilt insbesondere dann, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Profilarme
am Übergang zu den Flanschen winklig oder abgerundet eingezogen sind und ggf. auch
die Profilblende am Übergang zum Flansch symmetrisch zu dem zugehörigen Profilarm
unter Bildung einer Rille eingezogen ist. Die eingezogenen Bereiche des Profilarms
und der Profilblende bilden zusammen mit dem nach innen gezogenen Flansch ein aufgrund
ihrer Winkelstellung zueinander steifes Gebilde, wodurch die Festigkeit der Schiene
bzw. deren Materialbedarf günstig beeinflußt werden.
[0008] Zweckmäßigerweise ist die Unterschiene ebenso gestaltet wie die Kopfschiene. Die
Profilblende ist dabei nach oben gerichtet, und zwar zweckmäßigerweise auf derselben
Seite des Faltenstores wie die Blende der Kopfschiene. Im aufgezogenen Zustand des
Faltenstores ergänzen sich die Blenden der beiden Schienen dann zum Schutz des Behangs.
Sowohl im Hinblick auf den Verschmutzungsschutz als auch aus ästhetischen Gründen
werden sie meist zur Raumseite des Faltenstores hin angeordnet sein, wenn dieser -
wie üblich - an einem Fenster montiert ist. Wenn ästhetische oder technische Gründe
dafür sprechen, können die Blenden aber auch auf der Fensterseite oder jeweils auf
verschiedenen Seiten angeordnet sein.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel in einem schematischen, perspektivischen
Vertikalschnitt in etwa zweifacher linearer Vergrößerung zeigt.
[0010] An der strichpunktiert angedeuteten, oberen Fensterlaibung 1 ist in nicht dargestellter
Weise die Kopfschiene 2 des Faltenstores befestigt, der außerdem den Behang 3 und
die Unterschiene 4 umfaßt, die an Schnüren 5 hängt. Außerdem sind Formstücke vorhanden,
durch die die Schienen 2 und 4 an ihren Enden abgeschlossen werden, sowie Schnurführungsorgane
und Befestigungselemente, die einfachheitshalber weggelassen wurden.
[0011] Die Kopfschiene 2 besitzt einen Profilkörper, der aus den Profilarmen 6 und 7, dem
die Profilarme verbindenden Steg 8, den an den Enden der Profilarme 6, 7 angeordneten
und einander zugewendeten Flanschen 9, 10 und oberseitigen Profilteilen 11 für den
Eingriff von Befestigungselementen besteht. Die Flanschen 9, 10 dienen in Verbindung
mit einem Einsetzprofil 12 zum Befestigen des Behangs 3. Entsprechendes gilt für die
umgekehrte Anordnung der Unterschiene 4 am unteren Rand des Behangs 3.
[0012] Erfindungsgemäß wird der Profilarm 7 der Kopfschiene, der der Raumseite zugewendet
ist, unterhalb des Flanschs 10 durch die Profilblende 13 fortgesetzt. Sowohl der Profilarm
7 als auch die Profilblende 13 verlaufen im wesentlichen in vertikaler Richtung und
fluchten somit etwa miteinander. Die Dicke der Profilblende 13 soll etwa derjenigen
der übrigen Profilteile gleichen. Die vertikale Erstreckung der Blende 13 ist ungefähr
genauso groß wie diejenige des Profilarms 7 zuzüglich des zugehörigen Befestigungselements
11. Sie werden optisch voneinander durch eine Rille 14 abgesetzt, die dadurch zustande
kommt, daß sowohl der Profilarm 7 als auch die Blende 13 zum Flansch 10 hin unter
45° eingezogen sind. Die Einziehungsabschnitte 15 bilden zusammen mit dem Flansch
10 ein im Profil sternförmiges Gebilde, das aufgrund seiner Querschnittsform hohe
Steifigkeit aufweist. Auch die Abwinkelung der Abschnitte 15 gegenüber dem Profilarm
7 und der Blende 13 versteifen diese Teile. Entsprechendes gilt für die Einziehung
15 am Übergang vom Profilarm 6 zum Flansch 9. Der Winkel zwischen den Abschnitten
15 liegt zweckmäßigerweise im Bereich von 60-120°.
[0013] Die Unterschiene 4 ist ebenso ausgeführt.
[0014] Eine entsprechende Blende kann auch an der Fensterseite der Kopf- und Unterschiene
vorgesehen sein. Bevorzugt wird jedoch eine Ausführung, bei welcher lediglich auf
einer Seite eine solche Blende vorgesehen ist, weil schon dadurch bei mäßigem Mehraufwand
eine beträchtliche Vergrößerung des Biegewiderstands erreicht wird.
[0015] Wie man leicht erkennt, schließen sich die Blenden 1 der Kopfschiene und der Unterschiene
je nach Dicke des Faltenpakets vollständig oder nahezu zusammen, wenn der Faltenstore
hochgezogen wird, und schützen auf diese Weise den Behang.
1. Faltenstore mit einer Kopfschiene (2), die einen nach unten offenen, im Querschnitt
im wesentlichen U-förmigen Profilkörper (6-11) aufweist, dessen Profilarme (6,7) an
ihrem unteren Enden auf etwa gleicher Höhe nach innen zueinander gerichtete Flanschen
(9,10) zur Befestigung des Faltenbehangs (3) tragen, dadurch gekennzeichnet, daß einer
(7) der Profilarme über den zugehörigen Flansch (10) hinaus nach unten einstückig
durch eine Profilblende (13) verlängert ist, deren vertikale Erstreckung etwa der
vertikalen Erstreckung des Profilkörpers gleicht.
2. Faltenstore nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilkörper oberhalb
eines seine Profilarme (6,7) verbindenden Stegs (8) Befestigungs-Profilelemente (11)
aufweist, deren Seitenbegrenzung der Profilarme (6,7) fluchtet.
3. Faltenstore nach Anspruche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilarme (6,7)
am Übergang zu den Flanschen (9,10) winklig oder abgerundet eingezogen (15) sind.
4. Faltenstore nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilblende (13) am
Übergang zum Flansch (10) symmetrisch zu dem zugehörigen Profilarm (7) unter Bildung
einer Rille (14) eingezogen ist.
5. Faltenstore nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die eingezogenen Bereiche
(15) des Profilarms und der Profilblende miteinander einen mittleren Winkel von 60-120°
einschließen.
6. Faltenstore nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er eine
Unterschiene (4) aufweist, die von einem mit der Kopfschiene (2) übereinstimmenden
Profil gebildet ist, dessen Profilblende (13) auf derselben Seite des Faltenstores
wie die Profilblende (13) der Kopfschiene nach oben gerichtet ist.
7. Faltenstore nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilblende(n)
(13) auf der dem Raum zugewendeten Seite des am Fenster angeordneten Faltenstores
angeordnet ist (sind).